

Wie Du siehst, „funzt“ es hier. Du und Adler haben interessante und sehr lebensnahe Beispiele angeführt. Da ich ein fantasiebegabter Mensch bin, könnte ich auch jede Menge solcher Beispiele beitragen.
Mir gefällt nach wie vor die abstrakte Lügenerklärung von Wikipedia: „Eine Lüge ist eine Aussage, von der der Sender (Lügner) weiß oder vermutet, dass sie unwahr ist, und die mit der Absicht geäußert wird, dass der oder die Empfänger sie trotzdem glauben. Dies geschieht meist, um einen Vorteil zu erlangen oder um einen Fehler oder eine verbotene Handlung zu verdecken um so Kritik oder Strafe zu entgehen.“ ( http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCge )
Manche winden sich aus dem Lügenverbot mit dem zweifelhaften Begriff „Notlüge“ heraus: „Ich konnte dem anderen, zumal in dieser Situation, doch unmöglich die Wahrheit sagen.“ Warum eigentlich nicht?
Denn wenn sich am Ende eine Äußerung als Lüge, von mir aus auch als eine "lässliche Notlüge" erweist, dann entsteht m. E. ein Schaden. Was wird beschädigt? Na das Vertrauensverhältnis wird beschädigt. Manchmal irreparabel…!
Fallbeispiel: Eine gute alte Freundin (82 Jahre) lädt mich zum Essen ein. Sie hat sich wirklich viel Mühe gegeben. Das bereitete Essen war gut. Die Sauce nicht. Ich schlucke also die misslungene Sauce und mein Urteil zunächst schweigend runter. Und dann kommt die Nagelprobe: „Hat dir wirklich alles geschmeckt?“ Antworte ich: „Es war alle sehr gut. Bis auf die Sauce. Das war „Pampe“.
Meine Gastgeberin sieht mir fröhlich ins Gesicht und sagt: „Ich weiß, dass ich Saucen nicht kann. Was ich an dir schätze ist deine Ehrlichkeit. Beim nächsten Mal machst du die Sauce. Das kannst du einfach besser.“ Bis hier mal nur so viel zum Thema Lügen und Vertrauen.
Liebe Grüße in die Runde vom alten Saucenspezialisten Maximin
