Maximin hat geschrieben:Christen der beiden großen Volkskirchen sprechen in jedem Gottesdienst ihr Glaubensbekenntnis und mir ging es dabei lange Zeit so, dass mir die 7 Worte: „...zu richten die Lebenden und die Toten“ im Halse stecken bleiben wollten. Wie geht es Dir dabei...?
Obwohl ich nicht "agape" heisse, versuche ich 'vorlaufend' schon zu antworten: Aehnlich. Es gibt aber mindestens eine Gemeinde, in der/in denen das Glaubensbekenntnis NICHT sonntaeglich gesprochen wird, deshalb stellt sich mir diese Frage selten. Abgesehen davon muendet auch die eschatologische Vorstellung der NAK beim Ereignis des Gerichts
im Grossen und Ganzen wieder in die Vorstellung der anderen Kirchen, die ebenfalls ein Gericht erwarten.
Andererseits: warum soll ich als NAKler denn nicht an das heimholende Kommen Jesu glauben, auch wenn mein Banknachbar das nicht tut?
Ich koennte die Fragestellung sogar erweitern: muss ein NAKler denn den Glauben an den heimholenden Jesus deswegen aufgeben, weil er nicht mehr der NAK angehoert?
Die Scheu vor diesen 7 Worten macht den Unterschied aus und ich gehe sogar so weit zu sagen, dass es sich nicht nur um einen „kleinen“ Unterschied handelt. In diesem Punkt geht es um ein voneinander abweichendes Bibelverständnis, das zwangsläufig zu einer grundlegend anderen Heilserwartung führt und führen muss.
So ist es. Aber die anderen Christen haben vor dem Juengsten Gericht
deswegen keine Furcht, weil sie auf die Gnade Jesu vertrauen, die ihnen schon hier und heute zuteil wird.
Was die Heilserwartung angeht, erklaert die NAK ja sowieso, dass es zwei Arten von Heil gibt: die, welche fast ausschliesslich den NAKlern zuteil werden kann, indem sie beim Kommen Jesu angenommen werden. Damit ist ein erster Heilsabschnitt abgeschlossen, fuer den die Apostel unabdingbar erforderlich sind. Es ist Gott gestattet, Ausnahmen zu machen und auch andere teilhaben zu lassen. "Das ueberlassen wir der Souveraenitaet Gottes".
In einem zweiten Heilsabschnitt, bei dem das Apostelamt nicht mehr erforderlich ist, kann allen anderen auch Heil zuteil werden. "Gott will, dass allen Menschen geholfen werde".
Schon die Nachricht der NAK, dass der Heilige Geist auch in anderen Kirchen wirkt, hat damals die Frage aufgeworfen, ob es denn einen Heiligen Geist erster Klasse und einen Heiligen Geist zweiter Klasse gibt. Die NAK hat sich bemueht,
eine Antwort darauf zu geben:
"... ist die Frage gestellt worden, ob nicht ein Widerspruch darin besteht, dass zum einen die Übermittlung von Heiligem Geist in der Heiligen Versiegelung an das Apostelamt gebunden ist, während auf der anderen Seite davon die Rede ist, dass der Heilige Geist auch in anderen kirchlichen Gemeinschaften wirken kann. Zwischen beiden Ausführungen besteht kein Widerspruch."
Mit der Zuweisung verschiedener Heilsperioden in der NAK-Lehre und der damit verbundenen unterschiedlichen Auswirkung auf die Seelen, ob sie am "einen oder anderen Heil" teilhaben, stellt sich nun die selbe Frage: gibt es ein Heil erster Klasse und ein Heil zweiter Klasse im goettlichen Plan? Ich bin gespannt auf die Antwort der NAK.
Eine gewisse Moeglichkeit, mit dieser Konstruktion von Heilsabschnitten aus der Exklusivitaetsecke herauszukommen, kann ich nicht ausschliessen. Mal sehen, was "die anderen" dazu sagen.