
die Kernfrage Deines Beitrages lautet: „Waren alle Apostel der Urkirche wirklich "Augenzeugen?“ Wer sich im Neuen Testament auskennt der kann dazu pflichtgemäß nur mit einem klaren „Nein“ antworten. Übrigens waren die ehrenwerten Herren in England des 19ten Jahrhunderts naturgemäß ebenfalls keine "Augenzeugen“ des damaligen Wirkens des Jesus von Nazareth, und die, die sich heute unverdrossen auf die sogenannten „englischen Apostel“ des 19ten Jahrhunderts berufen, auch nicht.
Sämtliche „urapostolischen Nachahmer“ der Neuzeit binden ihre Legitimität an die Vokabel „Apostel = Gesandte Jesu“. Nun einmal abgesehen von gewissen anderen christlichen Denominationen, die sich auch von sogenannten Aposteln geleitet wissen. Die Neuapostolische Kirche (NAK) treibt, nach wie vor, ihren Alleinvertretungsanspruch auf eine Überhebung, die mit dem Neuen Testament nicht zu rechtfertigen ist. Da helfen ihr keine pseudotheologischen Winkelzüge und schon gar nicht noch so hintergründige Ökumenebereitschaftsbekundungen weiter und aus der selbsterwählten Sektenecke heraus.
Das verfasste Glaubensbekenntnis der NAK sagt klipp und klar, wonach das Heil allein an dem in ihr zeitgemäßem Wort sowie an die in ihr sich betätigenden heute lebenden NAK-Aposteln vermittelten Segenshandlungen (Wassertaufe Geistestaufe, Sündenvergebung, Erlösung der Verstorbenen, Segenswirkung usw.) gebunden ist. Mit dieser Anmaßung hat es die NAK inzwischen weltweit auf rd. 10 Mio. Mitglieder gebracht, die diesem Kirchenbetrieb, so oder so, Glauben schenken.
Erhebt sich mir u. a. insbesondere eine Frage: „Soll oder darf ich mich und meinen Christenstand an lebende und damit irrende Menschen binden, oder reicht mein Glaube an den auferstandenen Christus aus, der seinen damaligen so herzerfrischend aufrecht nachfragenden Uraposteln antwortete":
„5 Spricht zu ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den Weg wissen? 6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. 7 Wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Und von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. 8 Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater und es genügt uns. 9 Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater?“ (Johannes 14, 5-9)
Liebe Grüße vom alten Maximin, landauf und landab.
