Liebe Magdalena,
halte dich einfach an den, der dir zuhört.
Und über die anderen gibt es noch diese Ansicht.
http://www.myvideo.de/watch/1289110/Die ... sie_wollen
LG, Heidewölfchen
Wut
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Re: Wut
Liebe Magdalena,
auf einer etwas längeren Autofahrt habe ich mir heute Gedanken gemacht und stelle das nun hier für dich ein. Vielleicht hilft es dir ein wenig.
Wenn noch möglich, dann gestalte deine Ablösung nicht abrupt, sondern in Ruhe und überlegt (bei mir waren das gute 3 Jahre).
Mach dir dabei bewusst, was in dir diese Wut hervorruft und schreib es dir auf. Versuche den Dingen einen Namen zu geben und dies zu strukturieren. Dazu ist es gut, wenn du es zwar mit etwas Distanz, aber eben noch live erleben kannst. Du kannst ja einfach wo anders in den GD gehen, wo dich keiner kennt.
Und dann schau mal über den Gartenzaun und versuche andere Gemeinden anderer Kirchen aus sicherer Distanz zu erleben. In den Landeskirchen bedrängt dich keiner. Da kannst du kommen und gehen, man ist freundlich und offen, aber niemand versucht dich zu vereinnahmen (meine Erfahrung in mittleren und grösseren Städten). Pfarrer und Pfarrerinnen sind ausgesprochen kompetente und offene Gesprächspartner. Auch das habe ich so erlebt.
Überall wirst du Menschen und menschelndes antreffen. Die Frage ist, ob System dahinter steht, ob geistlicher Missbrauch betrieben wird.
Und bei all dem überleg dir, wass dir gefallen hat, was du schätzen gelernt hast, was du vermissen wirst, bzw. in Zukunft nicht vermissen möchtest, was du von einer Gemeinschaft erwartest.
Und zu guter Letzt, was du wie anders machen würdest. Du ganz persönlich.
Dadurch wirst du in deiner neuen Umgebung ein sehr, sehr wertvoller Mensch, der sich qualifiziert und überlegt zum Guten einbringen kann.
Das wird dir dann über deine Wut hinweg helfen und dir eine neue Heimat geben, in der du dich aktiv einbringen kannst.
So, das soll es aus meiner Erfahrung gewesen sein, obwohl ich gerne zugebe, dass ich selbst bei dem ganzen Prozess keine persönliche Wut empfand.
Ich empfand und empfinde Wut über missbräuchliche Systeme schlechthin. Und dazu zähle ich unter anderem, seit es mir bewusst geworden ist, die NAK als System.
Und das trenne ich sehr von den vielen, vielen lieben Christen in den NAK-Gemeinden vor Ort!
LG
Andreas
auf einer etwas längeren Autofahrt habe ich mir heute Gedanken gemacht und stelle das nun hier für dich ein. Vielleicht hilft es dir ein wenig.
Wenn noch möglich, dann gestalte deine Ablösung nicht abrupt, sondern in Ruhe und überlegt (bei mir waren das gute 3 Jahre).
Mach dir dabei bewusst, was in dir diese Wut hervorruft und schreib es dir auf. Versuche den Dingen einen Namen zu geben und dies zu strukturieren. Dazu ist es gut, wenn du es zwar mit etwas Distanz, aber eben noch live erleben kannst. Du kannst ja einfach wo anders in den GD gehen, wo dich keiner kennt.
Und dann schau mal über den Gartenzaun und versuche andere Gemeinden anderer Kirchen aus sicherer Distanz zu erleben. In den Landeskirchen bedrängt dich keiner. Da kannst du kommen und gehen, man ist freundlich und offen, aber niemand versucht dich zu vereinnahmen (meine Erfahrung in mittleren und grösseren Städten). Pfarrer und Pfarrerinnen sind ausgesprochen kompetente und offene Gesprächspartner. Auch das habe ich so erlebt.
Überall wirst du Menschen und menschelndes antreffen. Die Frage ist, ob System dahinter steht, ob geistlicher Missbrauch betrieben wird.
Und bei all dem überleg dir, wass dir gefallen hat, was du schätzen gelernt hast, was du vermissen wirst, bzw. in Zukunft nicht vermissen möchtest, was du von einer Gemeinschaft erwartest.
Und zu guter Letzt, was du wie anders machen würdest. Du ganz persönlich.
Dadurch wirst du in deiner neuen Umgebung ein sehr, sehr wertvoller Mensch, der sich qualifiziert und überlegt zum Guten einbringen kann.
Das wird dir dann über deine Wut hinweg helfen und dir eine neue Heimat geben, in der du dich aktiv einbringen kannst.
So, das soll es aus meiner Erfahrung gewesen sein, obwohl ich gerne zugebe, dass ich selbst bei dem ganzen Prozess keine persönliche Wut empfand.
Ich empfand und empfinde Wut über missbräuchliche Systeme schlechthin. Und dazu zähle ich unter anderem, seit es mir bewusst geworden ist, die NAK als System.
Und das trenne ich sehr von den vielen, vielen lieben Christen in den NAK-Gemeinden vor Ort!
LG
Andreas
Re: Wut
Ich bin der festen Überzeugung, dass es kein "Patentrezept" für den Ausstieg aus der NAK sowie der Verarbeitung all der damit verbundenen Schmerzen, Sorgen und Probleme gibt.
Vielmehr ist jeder Ausstieg für Jeden völlig anders, weil er ganz andere Dinge erlebt hat als Andere, ebenso verarbeitet Jeder diese Dinge völlig Unterschiedlich und seinem Naturell gemäß.
Sicherlich kann man raten und von gemachten Erfahrungen berichten, aber letztlich muss Jeder für sich selbst kämpfen und dann siegen.
Hierzu wünsche ich Allen die derzeit in einer solchen Situation stecken das wunderbare Erleben der göttlichen Nähe und das Gefühl der Geborgenheit in Gottes Händen.
LG Adler
Vielmehr ist jeder Ausstieg für Jeden völlig anders, weil er ganz andere Dinge erlebt hat als Andere, ebenso verarbeitet Jeder diese Dinge völlig Unterschiedlich und seinem Naturell gemäß.
Sicherlich kann man raten und von gemachten Erfahrungen berichten, aber letztlich muss Jeder für sich selbst kämpfen und dann siegen.
Hierzu wünsche ich Allen die derzeit in einer solchen Situation stecken das wunderbare Erleben der göttlichen Nähe und das Gefühl der Geborgenheit in Gottes Händen.
LG Adler
Re: Wut
An alle hier, die mir geantwortet und damit auch sehr geholfen haben, meinen herzlichen Dank!
Ich bin fast sprachlos über Euer Interesse an meiner Lage. Das hat mich wirklich sehr bewegt, das habe ich nicht erwartet!
Ja, Ihr habt recht - jeder Mensch ist anders, empfindet anders und verarbeitet auf andere Weise. Da sollte man zugestehen, auch wenn man es nicht versteht.
Das Schwierigste an meiner und auch anderer Lage ist das, was u. a. tergram und centaurea angesprochen haben: Die Mitgeschwister, die einem über die vielen Jahre und Jahrzehnte so lieb geworden sind, und die man nun unendlich betrübt, weil man einen anderen Weg eingeschlagen hat bzw. einschlagen möchte. Wie geht man damit um? Ich kann mir so manchen vorstellen, der heiß und innig betet, damit ich nicht "verloren gehe"!
Ja, meine Wut richtet sich nicht bzw. kaum auf Menschen, sondern auf dieses unsägliche System, das mich wirklich oft an das System der ehemaligen DDR erinnert. Dort wurde u. a. auch jede noch so gute und sachliche und fördernde Kritik sofort mundtot gemacht - es war alles gut so, wie es war - es war perfekt, genau so wie Wort und Handeln der NAK-Apostel. Nur, dass das NAK-System direkt von Gott geleitet wurde und alles, was dazu gehört, allein göttlichen Urprungs war. Und dass alle Abweichungen davon natürlich göttliche Strafe und göttliche Konsequenzen nach sich zogen wie z.B. kein Segen, keine Gnade, nicht Dabeisein, wenn der Herr kommt usw. Druck und Angst waren immer dabei sowie ein ständig schlechtes Gewissen, wenn man nicht treu in der Spur seiner Vorangänger und dem, was sie sagten oder besser: befahlen - offenbar wurde!
Ich habe es hier schon einmal gesagt, dass ich so sehr dankbar bin, endlich von diesen Fesseln des Systems befreit zu sein und mehr als in den Jahrzehnten "treu Apostolischseins", viel mehr verspüre, wie Gott mich führt, wie er mir hilft und beisteht!
Diese Gewissheit des Angenommenseins trotz Fehler und Schwächen - das ist unbezahlbar und macht mich jeden Tag neu glücklich, auch wenn ich immer wieder mit NAK-Relikten zu kämpfen habe!

Ich bin fast sprachlos über Euer Interesse an meiner Lage. Das hat mich wirklich sehr bewegt, das habe ich nicht erwartet!
Ja, Ihr habt recht - jeder Mensch ist anders, empfindet anders und verarbeitet auf andere Weise. Da sollte man zugestehen, auch wenn man es nicht versteht.
Das Schwierigste an meiner und auch anderer Lage ist das, was u. a. tergram und centaurea angesprochen haben: Die Mitgeschwister, die einem über die vielen Jahre und Jahrzehnte so lieb geworden sind, und die man nun unendlich betrübt, weil man einen anderen Weg eingeschlagen hat bzw. einschlagen möchte. Wie geht man damit um? Ich kann mir so manchen vorstellen, der heiß und innig betet, damit ich nicht "verloren gehe"!
Ja, meine Wut richtet sich nicht bzw. kaum auf Menschen, sondern auf dieses unsägliche System, das mich wirklich oft an das System der ehemaligen DDR erinnert. Dort wurde u. a. auch jede noch so gute und sachliche und fördernde Kritik sofort mundtot gemacht - es war alles gut so, wie es war - es war perfekt, genau so wie Wort und Handeln der NAK-Apostel. Nur, dass das NAK-System direkt von Gott geleitet wurde und alles, was dazu gehört, allein göttlichen Urprungs war. Und dass alle Abweichungen davon natürlich göttliche Strafe und göttliche Konsequenzen nach sich zogen wie z.B. kein Segen, keine Gnade, nicht Dabeisein, wenn der Herr kommt usw. Druck und Angst waren immer dabei sowie ein ständig schlechtes Gewissen, wenn man nicht treu in der Spur seiner Vorangänger und dem, was sie sagten oder besser: befahlen - offenbar wurde!
Ich habe es hier schon einmal gesagt, dass ich so sehr dankbar bin, endlich von diesen Fesseln des Systems befreit zu sein und mehr als in den Jahrzehnten "treu Apostolischseins", viel mehr verspüre, wie Gott mich führt, wie er mir hilft und beisteht!
Diese Gewissheit des Angenommenseins trotz Fehler und Schwächen - das ist unbezahlbar und macht mich jeden Tag neu glücklich, auch wenn ich immer wieder mit NAK-Relikten zu kämpfen habe!