Diese und vergleichbare Gedanken begleiten uns seit Jahren durch die Forumswelt... und je länger ich darüber nachdenke, desto größer wird die Frage, ob es sinnvoll, nützlich und notwendig ist, die Unwissenden zu Wissenden zu machen. Ich gehe davon aus dass die Mitglieder der NAK erwachsene, intelligente Menschen sind und in Beruf und Gesellschaft ihre/n Mann/Frau stehen. Wenn diese Menschen sich entschlossen haben, ihre Kirche, die Glaubenslehre, die Struktur, die Finanzen, ..., ... nicht zu hinterfragen und alles vorbehaltslos zu akzeptieren, was die Kirchenleitung anbietet - inwiefern besteht eine Notwendigkeit zur Aufklärung, zur Veränderung?
Wer sich informieren will, wer mehr wissen will als man ihn freiwillig wissen lässt, kann dies auf verschiedenste Weise tun. Wer es nicht will, wird Gründe haben.
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Zum eigentlichen Anlass dieses Threads, der Darlehensvergabe:
Selbstverständlich hat ein Arbeitgeber das Recht, seinen Mitarbeitern Arbeitgeberdarlehen für den Immobilienwerberb anzubieten - in vielen Unternehmen ist dies gängige und bewährte Praxis, um Mitarbeiter langfristig an sich zu binden und Wohneigentum insbesondere für junge Familien zu fördern. Angesichts der in der Vergangenheit oft hohen Zinsbelastung, war dies ein günstiges und willkommenes Angebot. In der aktuellen Niedrigzinsphase macht es aber kaum noch Sinn. Sofern dabei beiderseits die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten und steuerliche Aspekte beachtet werden, ist dagegen grundsätzlich nichts einzuwenden.
Im konkreten Fall steht aber (wieder einmal) der begründete Verdacht im Raum, es handle sich um eine Hintertürgeschichte, die geheimnisvoll im Verborgenen abgewickelt wird, um Zuwendungen nach Gutsherrenart, die der Bezirksapostel persönlich nach eigenem Ermessen gewährt. Dies ohne Information an die Kirchenmitglieder oder interne Gremien, ohne interne oder externe Kontrolle. Auch in den E-A-Übersichten, die seit einiger Zeit in abgespeckter Form präsentiert werden, waren Darlehen an eigene Angestellte oder sonstige Kirchenmitglieder nie ausgewiesen.
Meine ersten Fragen an die Kirchenleitung:
- In welchem Umfang und an wen werden/wurden Immobiliendarlehen gewährt?
Wer hat die Kreditvergaben genehmigt?
Nach welchen Kriterien wurde der berechtigte Personenkreis durch wen ausgewählt?
Wurde mit dem Angebot aktiv geworben, wurden Mitarbeiter der Kirche gezielt angesprochen?
Welche Darlehen mit welchen Laufzeiten, aktuellen Salden und Konditionen bestehen noch?
Wer überwacht mit welchen Methoden die ordnungsgemäße Mittelverwendung?
Gibt es Musterverträge? Wenn ja: Sind diese fachjuristisch geprüft?
Wie wurden die Darlehen besichert? (Bei langfristigehn
Darlehen > 4 Jahre Laufzeit ist eine grundbuchliche Besicherung vorgeschrieben - wurde dies eingehalten?)
Wurden Grundschulden zu Gunsten der Kirche nachrangig im Grundbuch eingetragen? Wenn ja: Gibt es wertmindernde Vorlasten in Abt. II und III des Grundbuchs?
Gab es konkrete Kreditausfälle? Wenn ja: Wann und in welcher Größenordnung?
Gibt es aktuell dubiose Forderungen?
Gibt es ein geordnetes Mahnwesen?
Bestanden oder bestehen Wertberichtigungen auf Forderungen? Wenn ja: Welche und in welcher Größenordnung?
Gab/gibt es Nachfinanzierungen/Umschuldungen/Stundungen/Tilgungsstreckungen?
Wurden/werden Darlehen und/oder sonstige finanzielle Zuwendungen und/oder Zugeständnisse für andere Zwecke als den privaten Immobilienerwerb gemacht?
Wurden nur eigengenutzte Immobilien mitfinanziert oder gab/gibt es Immobilienfinanzierungen zur Vermietung/Kapitalanlage?
Gab/gibt es gewerbliche Immobilienfinanzierungen?
Gab/gibt es Beteiligungen der Kirche an Unternehmen, die Kirchenmitgliedern oder Kirchenmitarbeitern ganz oder teilweise gehören?
Welcher finanzielle Nachteil insgesamt ist der Kirche dadurch entstanden, dass die herausgelegten Gelder nicht am regulären Kapitalmarkt angelegt wurden?
Warum wurde das System geheim gehalten? Was war der Grund, über ein legales Angebot an eigene Mitarbeiter nicht allgemein zu informieren?
Welcher Personenkreis hatte von dem Angebot bisher Kenntnis?
Gibt es eine Stellungnahme des Wirtschaftsprüfers zum Themenkomplex?
Was will die Kirchenleitung konkret tun, um die Informationsdefizite aufzuholen?
Wann, wie und durch wen wird ein internes Kontrollsystem implementiert werden, um künftig Intransparenz und möglichen Missbrauch zu verhindern?
Angesichts der finanziellen Aktivitäten der Kirche bekommt das Wort "KirchenBANK" eine ganz neue Bedeutung.
