NAK - Fürsorgekasse von 1908: Ausschüttung für 2014 - die neueste Masche

[Rolf]

Das ist keine Antwort auf Minnas Einwurf mir gegenüber.

[Loreley 61]

Im gewissen Sinne waren wir Opfer und Täter zugleich. Damals noch entschuldbar, denn unsere Informationsmöglichkeiten waren gleich Null. Deswegen bin ich meinen Eltern auch nicht böse, dass sie mich in diese Kirche gebracht haben. Leider habe ich die Irrlehre auch erst erkannt, als meine Kids schon relativ groß waren. Ich habe mich dafür bei ihnen entschuldigt.

Aber heute kann fast jeder gut informiert sein und eigentlich müßte sich jeder AT der uns damals die Verbötlein predigte, angewidert von der NAK abwenden. Sie alle müßten nun wissen, dass der HL. Geist nicht Urheber solcher Predigten (und Druckerzeugnisse) war. Sie alle können heute wissen, welche Machenschaften zwischen Bischoff und Kuhlen abgingen, sie alle können wegen des NRW-Millionenskandals unter Umgehung der eigenen Satzung durch Brinkmann informiert sein...usw. Früher wäre sowas nie durchgesickert.

Trotzdem behaupten Apostel wie Eckhardt, dass die Verbötlein nur in den Zuständigkeitsbereich der Eltern gehörte. Oder ein Herr Dr. Leber behauptet, sie wären nur untergeordneten AT zuzuordnen. Das sind absichtliche Lügen!!!! Sie wissen um die Wahrheit und benennen sie nicht. Gerade die damaligen Druckerzeugnisse beweisen ihnen das Gegenteil, doch keiner von ihnen wird wegen nachgewiesenen Lügen bestraft. Sie bleiben in Amt und Würden. Und leider machen das viele Gläubige auch noch mit. Diesen Gläubigen ist nicht mehr zu helfen, sie haben Möglichkeiten der nahezu allumfassenden Information und dennoch opfern sie weiterhin und bringen "Zeugnis" für ihren Glauben. Das kann ich pers. nicht mehr gutheißen. Man muß heute kein Opfer mehr sein......

Vor wenigen Tagen lief eine Reportage im TV (ARD): Die Vatikanverschwörung. Auch ein bis dahin gläubiger Katholik müßte sofort austreten, wenn er die Reportage gesehen hat. Alles andere ist "stumme Zustimmung" zu übelsten Machenschaften.

http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage ... tId=799280

LG, Lory

[Boris]

Danke für den Link, Rolf!!!

Er erklärt professionell und leicht verständlich, warum wir in diese Probleme geraten sind. Er relativiert m. E. allerdings auch den Begriff "Glaubensnaivität". Dieser Naivität sind auch geistig hochbegabte Menschen erlegen. Ich möchte den Begriff aber nicht vollkommen als falsch bezeichnen. Über Grenzen und Ansichten lässt es sich gut debattieren. Man kann eben auch zur Naivität erzogen werden.

Natürlich werden alle Menschen ständig irgendwelchen geistigen Beeinflussungen unterliegen.
Ich finde auch, dass man seinen Eltern keinen Vorwurf machen sollte. Ich mache es auch nicht. Wenn sie erkennen können, werden sie sich evtl. entschuldigen. Je nach Charakter.

Allerdings stellt der Gesetzgeber gesetzwidrige Taten trotzdem unter Strafe. "Unwissenheit schützt vor Strafe" nicht ist dann das Argument.

Und hier haben wir meiner Meinung nach den Kern der Sache. Es ist unter Garantie in der Kirchenleitung angekommen/bekannt, was irgendwann einmal anfing falsch zu laufen. Was nichts mit Heiligem Geist und Gott zu tun hat. So dumm kann von denen keiner sein, dass sie es nicht wissen. Zumal schon vor vielen Jahrzehnten selbst aus dem Apostelkreis darauf hingewiesen wurde.

Das bedeutet m. E.:
Eine wissentliche, und somit willentliche Unterwerfung von Mitmenschen im Namen Gottes.
Frage:
Warum tun die das?
Wir wissen: Geld, Macht, Einfluss....
Den untergeordneten Rängen bleibt Macht und Einfluss. Daher kommen dann diese "Ausblühungen" (Und wenn der Apostel/Diakon sagt, wir nageln den Abtreter an die Decke...).

Wie schwer es selbst erwachsenen Indoktrinierten fällt, konsequent nach der Erkenntnis zu sein, zeigt sich darin, dass viel Amtsträger entweder krank werden oder zurückrudern, nachdem sie eine kritische Phase durchliefen.

Wenn schon Unwissenheit nicht vor Strafe schützen sollte, was müsste eigentlich mit solch einer Menschengruppe passieren?!

LG Boris

[Boris]

Auch ein bis dahin gläubiger Katholik müßte sofort austreten, wenn er die Reportage gesehen hat. Alles andere ist "stumme Zustimmung" zu übelsten Machenschaften.
LG, Lory

Das ist in der Konsequenz wohl richtig.

Was macht es uns so schwer?
Wo wir doch gehört haben, dass es Menschen gab, die sich tatsächlich mit dem ganzen Herzen/der ganzen Seele Gott zugewandt haben. Sie haben tatsächlich versucht, Gott gefällig zu leben. Wer sagt mir denn nun, was Gott tatsächlich will? Wie weit reicht mein eigenes Empfinden, um Gott gefällig zu leben? Wie weit sind "Amtsgaben" nötig, um Gottes Willen zu erfahren? Kann ich, trotz Fehlverhalten der Kirche, in dieser Kirche "würdig" werden? Die anderen Glaubensrichtungen werden doch bestimmt auch Fehlverhalten in ihren Organisationen aufweisen?

Zu akzeptieren, dass der größte Teil Fragen unbeantwortet bleiben wird, ist nicht leicht. Lernen, im Kopf umzuparken. Lernen dauert.

LG Boris

[Loreley 61]

Richtig - auch die anderen haben ihre Leichen im Keller. Wobei es mir so vorkommt, als seien die "Leichen" in der RKK und der NAK besonders zahlreich. Nicht zu vergessen die "Leichen" von den ZJ, den Evangelikalen und ähnlichen Gruppierungen. Mir scheint, als wären die ev. Landeskirchen noch am humansten. Doch die Frage ist berechtigt, ob ich für meinen Glauben überhaupt eine Kirche brauche. Brauche ich Autoritäten, die mir sagen, was und wie man glaubt und selber dann Sekt saufen, obwohl sie Selters predigen? Die Skandale bezgl. der Kirchenoberen nehmen zu, aber noch immer sind viel zu viele Gläubige als Mitglieder in ihren Kirchen und unterstützen sie sogar finanziell (der Zehnte oder auch Kirchensteuer) Wie bringen das die informierten Gläubigen mit ihrem Gewissen in Einklang? Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ich an Gott glauben kann, ein möglichst korrektes Leben führen kann, ohne eine Kirche zu brauchen. Wenn man den Kirchen wenigstens trauen könnte, aber denen gehts in der Mehrzahl doch gar nicht um unsterbliche Seelen. Macht, Geltungsbedürfnis (durchaus auch Sex-Orgien - siehe mein obiger link) und Geld bestimmen ihr handeln. Und theologisch werden die meisten Schäfchen auch noch belogen. Trotz besseren Wissens (durchs Theologiestudium) werden Erkenntnisse aus der Bibelforschung nicht 1 zu 1 weitergegeben. So kommt es, dass Onkel Franz und Tante Erna immer noch an die Schöpfungsgeschichte glauben, während die Pfarrer und durchaus auch Dr. Leber von der NAK die Evolutionstheorie anerkannt haben. (Nur ein Beispiel) Es wird aber immer noch anders gepredigt. In Predigten spielt dann plötzlich Adam und Eva wieder eine Rolle, oder auch die Hiob-Legende. An Widersprüchlichkeiten ist m.E. die RKK und die NAK nicht zu überbieten.

LG, Lory

[Comment]

An Widersprüchlichkeiten ist m.E. die RKK und die NAK nicht zu überbieten.

In der Tat, Loreley, da haben Sie Recht. Und es gibt so manche kuriosen Bibelanwendungen, die NAK ist ja auch dafür bekannt. Nein wirklich tolles Exemplar will ich mal erwähnen: In einer Gemeinde soll gestern ein 'höheres Amt' in seiner Predigt davor gewarnt haben, den Glauben oder besser den Glaubensstab hinzuwerfen. Er meinte wohl: man soll sich davor hüten, der Kirche (NAK) den Rücken zuzukehren. Was 'Hinwerfen' dieses 'Stabes' bewirke, das könnten wir aus dem AT von Mose ableiten: der damals hingeworfene Stab wurde zur Schlange! (Mein Zusatz: s. 2. Mose 7,9ff).
So sei das auch heute: wer den Glaubensstab hinwerfe, habe es sodann mit der Bedrohung durch die Schlange zu tun ...

Welch ein Bild, sag ich mal ... Wahrscheinlich hat der Prediger alle erschreckt unter den Anwesenden, die vielleicht gedacht haben: Könntest eigentlich zu den Evangelen wechseln oder so ... Ist ja klar: die Evangelen könnten keine Schlangen gebrauchen.

Ach, der DL soll noch gesagt haben, es predige heute nicht der Herr Soundso, nein, es sei die Gottesstimme, die uns warne.

So zieht die Karawane getreulich weiter. Wie es immer war.

FG
Com.

PS. Auch so 'wunderschön NAKig'. Bin gerade im Internet drauf gestoßen. Ein NAK-Bischof sagte den Senioren: "Die Begegnungen in den Seelsorgebesuchen und die Gemeinschaft in der Gemeinde lassen „Herrlichkeit Gottes“ erleben." S. hier!

Ob die so bepredigten Senioren wirklich glauben, dass Gott auf diese Weise seine Herrlichkeit erleben läßt?? Wahrscheinlich. Ich fass' es nicht, wie die NAK sich hier präsentiert

[fridolin]

Hauptsache sie glauben es und legen den von der NAK vorgegebenen Glaubensstab nicht aus den Händen.
Dann hat der Gottesdienst seine Wirkung getan und sie bleiben dran und spenden üppig weiter.
Wer weg läuft opfert nicht mehr.

[Loreley 61]

Ich möchte kurz auf das neuste "Wort zum Monat" eingehen: (Juni 2014)

Zu den Waffen des Heiligen Geistes gehört die Fähigkeit, die Geister zu erkennen und zu unterscheiden, auch wenn diese sich verstellen.

http://www.nak.org/de/glaube-kirche/wor ... cle/18586/

Es ist doch dreist, angesichts gegenteiliger Beweise, so ein "Wort" herauszugeben. Als damals die Botschaft Bischoffs verkündet wurde sind die meisten Nak`ler diesem Wort gefolgt. Inzwischen ist die Botschaft "entgöttlicht" worden. R. Fehr sprach angesichts der vielen Verbötlein und Gebötlein von "menschlichen Auswüchsen" - sie sind gefallen. Dennoch sind die meisten Gläubigen diesen Ge-und Verbötlein gefolgt, haben sie beachtet und darunter gelitten. Darf ich Herrn Schneider einmal von hier aus fragen, wo denn bei diesen zwei Vorgängen die Unterscheidung der Geister (rein menschlich - rein göttlich) bei den Gläubigen und den AT vorhanden war? Wäre der Hl. Geist tatsächlich in welcher Form auch immer unter und in den Gläubigen, dann hätten alle erkannt, dass die Botschaft ungöttlich und die Ge-und Verbötlein nicht von Gott stammen. Doch die meisten haben nichts erkannt und sind menschlichen Ansichten aufgesessen.

Inzwischen und zwar erst als ich kritisch wurde und die NAK hinterfragt und verlassen habe, besitze ich "Waffen zur Unterscheidung der Geister". Eine dieser Waffen ist mein von Gott gegebener gesunder Menschenverstand.

LG, Lory

[minna]

Liebe Loreley,

ich habe schon häufiger hier deine Behauptung gelesen, "die meisten NAK-Mitglieder hätten früher unter den Verbötlein
und Verboten gelitten".
Dass es Menschen gibt, die vor allem durch eine vor Jahrzehnten verbreitete restriktive NAK-Lehre wirklich in unselige,
seelische Nöte geraten sind, ist dabei unbestritten. Aber die meisten ... das bezweifele ich denn doch.
Dagegen spricht die hohe Anzahl vor allem älterer und alter Geschwister in den Gemeinden, die diese Zeiten zumindest
scheinbar dauerhaft unbeschadet durchlebt haben.
Diese Leut wirken mehrheitlich weder unzufrieden, unterdrückt, noch von religiösen Zwängen getrieben.
Vermutlich ist der regelmäßige Kirchenbesuch und das feste, stabile kleine Gemeindeumfeld für manche dieser älteren
Menschen in Zeiten sich stetig lockernder Familienbindungen und dem altersbedingten "Wegsterbens" sozialer
Bezugspersonen ein wichtiger Fixpunkt in deren Leben, was eher zu einer physischen und psychischen Stabilität als zu
einer "Gesundheitsfährdung" beitragen dürfte.

Woher beziehst Du also dein Wissen, das Du hier häufig so selbstbewusst verkündest?
Kennst Du die meisten aktiven und ehrmaligen neuapostolischen "Geschwister" landauf landab persönlich?
Vermutlich nicht, von daher ist deine Aussage ... nun sagen wir einmal, recht kühn und verwegen.

Ich kenne nur einen Bruchteil der neuap. Christen insgesamt, privat jedoch eine ganz "stattliche" Anzahl von
Personen, die neuapostolisch erzogen wurden und noch heute aktiv dabei sind, oder die Kirche inzwischen verlassen
haben.
Bei den Aktiven, die sämtlich in ganz üblichen, alltäglichen sozialen Situationen leben, also mit Familie und Beruf,
Eigenheim und sicherem Einkommen, sind einige, ganz wenige Personen in irgendeiner Weise psychisch "auffällig"
oder erkrankt.
Und bei diesen Personen liegt in jedem einzelnen Fall ein von der Kirche unabhängiger Grund für eine schwere Depression
vor.
(Jahrelange Schwerstbehinderung eines Kindes, unverschuldeter Konkurs mit Vermögenstotalverlust, Unfalltod des Partners)

Die zahlreicheren Aussteiger die ich kenne, sind hingegen inzwischen soweit von der Kirche entfernt, dass ihnen das Thema
NAK ziemlich weit weg ist, nicht mehr sonderlich interessiert. Einschließlich der Verbote und Verbötlein.
Zumal sich die meisten von ihnen selbst während ihrer aktiven Kirchenzeiten sowieso nie ganz besonders darum geschert
hatten, frühe Vorboten ihres späteren Ausstiegs.
Bringt man das Thema NAK zur Sprache, so kommt höchstens die amüsiert- misstrauische Frage, ob nochmal zu
einem Gästegottesdienst-Halali geblasen werden solle, falls ja, man sei nicht interessiert ...
Was diesen Leuten bezüglich der NAK sehr viel mehr "sauer" aufstößt, übrigens sogar manchem neuapostolischen
Christen zunehmend, ist eine gewisse, innerhalb bestimmter NAK-Kreise zu findende Bigotterie.

(Der Duden erklärt Bigotterie als "Scheinheiligkeit und „kleinliche, engherzige Frömmigkeit und übertriebene(n) Glaubenseifer“.)

[Loreley 61]

Nun, dann haben wir eben unterschiedliche Wahrnehmungen bezgl. des Leidens unter den Verbötlein. Schau ich mich so in Austeigerforen und Magazinen um, ebenso in den kritischen Foren, so erkenne ich schon etliche Ehemalige denen die Ver-und Gebötlein geschadet haben. Aber darum (die Anzahl - groß oder klein) ging es in meinem Posting nicht vordergründig. Es ging um die angebl. Waffen des HL. Geistes zur Unterscheidung der Geister. Und ich denke, ich habe gut belegen können, dass diese Waffe nicht existiert. Ansonsten hätte man all die ehemaligen Irrlehren erkennen müssen und erst gar nicht verbreiten dürfen. Andersherum müßte man einräumen, dass beispielsweise die Kuhlenanhänger wohl eher mit dieser Waffe der Unterscheidung ausgerüstet waren. Schließlich haben sie wohl mehrheitlich die Ungöttlichkeit der Botschaft erkannt.

LG, Lory