
Mahlzeit, Herr Cemper - ich ziehe mich jetzt zum Mittagstisch zurück und bete brav: "Komm, Herr Jesus und sei unser Gast - und segne, was du uns bescheret hast."

Das tue ich doch nicht; ich nenne doch nur die so, die so sind ...Comment hat geschrieben:Cemper,
nennen Sie doch nicht alle Pfennigfuchser, die hier diskutieren.
Ich weiß nicht, was in Gemeinden passiert; ich kann Ihnen nur sagen, dass ich in diesem Forum dies und das und jenes lese und dass ich in einem ganz kleinen Umfang von mir bekannten Frauen und Männern auch einiges aus neuap. Gemeinden höre - und da gibt es doch immer wieder eigenartige Differenzen und das - wie man so sagt - pralle Leben. Beispiele: Vor einiger Zeit erzählte mir eine neuap. Frau, die berufstätig und ledig ist und die neben regelmäßigen Besuchen von Gottesdiensten und sog. Gesangstunden einiges für die Kirche macht, dass sie - und nun halten Sie mal die Luft an - noch nie etwas geopfert hat. Ein Mann - er ist Priester in der NAK - erzählte mir, dass er seinen Kirchenobulus reduziert hätte, weil die Kirche nach seinem Eindruck genug Geld hat; er würde weniger spenden bzw. opfern und die Differenz zum vorherigen Geldaufwand bedürftigen Menschen zukommen lassen. Ein weiteres Beispiel: Ein Gemeindevorsteher hat auf dem Weg von der Kirche nach Hause durch "Schusseligkeit" den Umschlag mit allen Opfergeldern verloren. Er hat alles privat ersetzt und davon kein Aufheben gemacht. Und zum Abschluss: Als ich - wegen dieser Forumsdebatten - eine mir bekannte neuap. Lehrerin fragte, ob in ihrer Gemeinde in der hier skizzierten Weise vom Opfer gesprochen würde, sagte sie: "Nein. Das habe ich noch nie gehört."Ich wende mich allein gegen eine weit verbreitete Verwendung der Formel 'Opfer = Segen' in der NAK, wenn sie erkennbar darauf gerichtet ist, den Geldeingang in der Gemeinde zu verbessern. Es kommt nach meiner Erfahrung oft genug vor (und das wird auch spürbar unter den Angesprochenen), dass die Ansage nicht in Ausübung von Seelsorge gegenüber den einzelnen Mitgliedern erfolgt (ob die Befolgung erkennbar Segen, gleich welcher Art,unter den Opfernden wirklich bewirkt, möchte ich nach wie vor bezweifeln). Antrieb ist für eine Aufforderung zu größerer Opfertreue nicht etwa die Erkenntnis der Offiziellen, dass eine Gemeinde so gar nicht gesegnet erscheint, sondern i.d.R. folgt die Aufforderung, mehr zu opfern, geplant, und zwar nach vorherigem Einblick in die Opferbücher!
Ja - aber da wären noch einige Details zu prüfen.Sicher, eine Organisation wie die Kirche braucht Geld. M.E. soll sie ihren Bedarf konkret als solchen ansprechen. Und in der NAK sollte dann allerdings hinzukommen, dass sie die Geldverwaltung vollkommen transparent gestaltet; sie sollte ihre bisherige Praxis aufgegeben, die den Mitgliedern jeden Einblick in Details strikt verwehrt. Für mich ist Offenheit in diesen Dingen durch die kirchliche Zentralverwaltung eine unabdingbare Voraussetzung für eine finanzielle Unterstützung meiner Kirche.
Ja.Meine Opfer an Gott sind eine andere Sache. Nach meiner Meinung müssen Geldzuwendungen, die die Bezeichnung 'Opfer' in diesem Sinne verdienen, nicht in der Kirchenverwaltung eingehen. Ich sehe es so, wie Jesus es sagte: 'Was ihr einem meiner Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan.' In diesem Sinne ist meine finanzielle Hilfe an den 'Geringsten' nicht nur ein Opfer, sondern kann sich beim Empfänger 'segensreich', d.h. zur Abwendung von Not u.ä., auswirken. Dessen Dank erfreut ja zugleich auch den Geber und animiert diesen, noch mehr zu tun. Ein Nehmen und Geben könnte man sagen, welches, so denke ich doch, göttllichem Wohlgefallen entspricht.
Sie werden sicher erkennen, dass hinter diesen Gedanken keineswegs 'Pfennigfuchserei' steckt.
Danke, das ist etwas, klar. Doch eine Erfahrungssammlung als Mitglied/Amtsträger der Kirche über Jahrzehnte hinweg hat mehr Inhalt und daher mehr Gewicht.So - und nun wissen Sie, was ich weiß.
Und welche?aber da wären noch einige Details zu prüfen.
Ja. Siehe aber auch die Antwort zu dem folgenden Punkt.Comment hat geschrieben:Danke, das ist etwas, klar. Doch eine Erfahrungssammlung als Mitglied/Amtsträger der Kirche über Jahrzehnte hinweg hat mehr Inhalt und daher mehr Gewicht.
Hier kann ich Ihnen nicht ganz zustimmen. Der Sachverhalt ist komplizierter. Ich habe Beispiele genannt. Diese Beispiele verstehe ich aber nicht als mein "Wissen von den Dingen". Mein Wissen ist - und das ist mir schon bewusst - auf kleine Ausschnitte beschränkt. In meinem Eintrag oben - lesen Sie es nach - steht: "... dass ich in einem ganz kleinen Umfang von mir bekannten Frauen und Männern auch einiges aus neuap. Gemeinden höre." Von diesem beschränkten Wissen schließe ich nicht aufs Ganze. Das könnten Sie aufgrund Ihrer Erfahrungssammlung übrigens auch nicht tun. Auch Ihr vielleicht tausendfach größeres Wissen ist noch keine Basis, die empirisch abgesicherte Aussagen zulässt. Ich vermute zwar, dass Ihre Erfahrungen für die deutsche NAK repräsentativ sind - aber das ist eben nur eine Vermutung. Meine Bezugnahme auf eigenes - auch beschränktes - Wissen ist doch ein normaler Vorgang beim Lesen von Forumsbeiträge zu diesem Thema; die eigenen Erfahrungen haben doch überall im Alltag auch ihren Wert. Man darf sie aber - und das tue ich ja nicht - verabsolutieren.Comment hat geschrieben:Wenn Sie sich schon einiges von wenigen Mitgliedern haben sagen lassen und das so Erfahrene als Ihr Wissen von den Dingen anführen, warum behandeln Sie nicht auch die hier eingestellten Berichte entsprechend - als etwas, was Sie gelesen haben und daher fortan auch wissen? Wäre doch fair, oder?
Teilweise ja und teilweise nein. Ich habe mich längere Zeit an den Forumsdiskussionen beteiligt (intensiv in dem alten Forum Glaubenskultur und nach dessen Einstellung nicht mehr so viel). Im Verlauf dieser Zeit habe ich den Eindruck gewonnen, dass viele Einträge mit Vorsicht zu "genießen" sind. Anders gesagt: In den Foren zeigen sich Defizite der Diaog- und Diskussionskultur in der Neuap. Kirche. Es gab und gibt gelegentlich Damen und Herren, die unreflektiert positiv über die Neuap. Kirche reden bzw. schreiben. Bei diesen Leuten ist alles immer gut. Ein Dialog ist praktisch unmöglich, weil normale Nachfragen als Kritik verstanden werden und weil ängstlich mit einem Ablehnungsautomatismus reagiert wird. Vermutlich hat man es hier mit Menschen zu tun, die eine gewisse Ich-Schwäche haben und sich deshalb in einer Kirche mit großem "Heilsangebot" und bequemer Nachfolge wohl fühlen und die bei kritischen Betrachtungen sofort eine Wagenburgmentalität entwickeln. Sodann gab und gibt es Kritiker, die fast alles in Grund und Boden stampfen. Manche dieser Kritiker kommen mir - ich sage das so deutlich - nicht ganz gesund vor. Ich meine auch sagen zu können, dass die von Kritikern vorgelegten Bücher sehr weit entfernt sind vom Niveau der konfessionskundlichen Auseinandersetzung mit der NAK. Aus diesen beiden Gründen beantworte ich Ihre Frage mit "teilweise ja" und "teilweise nein".Comment hat geschrieben:Oder gehen Sie davon aus, dass in den Foren nicht glaubhaft von Angehörigen der Kirche berichtet wird?
Ihre Frage bezieht sich auf meinen pauschalen Hinweis, dass noch einige Details einer Finanztransparenz zu prüfen wären. Ich kann Ihnen jetzt nicht sagen, was alles zu prüfen wäre. Ich will nur pauschal darauf hinweisen, dass eine Körperschaft so verfahren kann, wie die zuständigen Personen/Gremien es für richtig halten. Die jeweilige Praxis kann gleichwohl für viele Mitglieder unbefriedigend sein. Viele werden "volle Transparenz" einfordern. Einige - eine vielleicht gar nicht so kleine Gruppe der Mitglieder - werden aber eine andere Ansicht haben; sie bevorzugen es vielleicht, dass die Armut oder der Reichtum ihrer Kirche verdeckt bleibt und sind damit zufrieden, dass von kirchlichen Gremien und einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die Haushaltsführung geprüft und als korrekt bestätigt wird. Ich kann mir vorstellen, dass die Gruppe der eher restriktiv votierenden Personen auch eine lauthals in die Welt posaunte - vielleicht unsachliche - Kritik der Kritiker an finanziellen Verhältnissen scheut. Ich will Ihnen sagen, dass ich einerseits für Transparenz bin und andererseits als Vertreter dieser Kirche nicht die geringste Lust hätte, mich mit manchen dieser Kritiker auseinanderzusetzen. Aber es spricht wohl mehr für Transparenz. Im übrigen gibt es hier wohl - aber das weiß ich nicht genau - ein grundsätzliches Problem: Wie groß ist eigentlich die finanzielle Eigenständigkeit einer neuap. Kirchengemeinde? Hat eine Gemeinde einen eigenen Haushalt? Kann ein Gemeindevorsteher eine sachgebundene Großspende annehmen und nutzen? Oder gibt es eine alles erfassende und umfassende Hierarchie mit einer "oben" angesiedelten Entscheidungskompetenz?Comment hat geschrieben:Und welche?