NAK - Fürsorgekasse von 1908: Ausschüttung für 2014 - die neueste Masche

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Johannes
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Re: die neueste Masche

#151 Beitrag von Johannes » 03.06.2014, 12:28

Ich möchte mich einmal für diese Diskussion bedanken, denn sie zeigt mir wieder einmal, dass ich nicht alleine bin.
Ich bin auch "Noch-Nicht" Aussteiger, allerdings noch dazu aktiver Amtsträger. (In einer Position, wo ich seltener einen Gottesdienst als Zuhörer erlebe als dass ich ihn selber halte). Und auch ich habe mich schon sehr weit von der typischen NAK-Lehre entfernt, und dementsprechend versuche ich auch zu predigen. Und es gibt durchaus die Geschwister, die so eine Predigt brauchen, solche, die dann kommen wenn sie wissen, dass ich da bin.
Allerdings gibt es auch das genaue Gegenteil, ich ecke oft (allerdings weniger oft als ich ursprünglich angenommen hätte) bei den Konservativen an.

Es wäre so schön, wenn die Kirche Platz für alle hätte, ohne immer dieses main-streaming erzielen zu wollen.

@ Gästegottesdienst-Halali, gibt's eigentlich noch ausgewiesene Gästegottesdienste? Ohne in irgendwelche Veranstalltungen eingebunden zu sein, wo sie auch nicht als Gästegottesdienste ausgewiesen sind, habe ich das eigentlich schon seit Jahren nicht mehr erlebt, zumindest nicht bei uns.

lg Johannes

Caroline

Re: die neueste Masche

#152 Beitrag von Caroline » 03.06.2014, 14:05

Möchte mich einmal ganz herzlich bei Boris bedanken!
Seine Beiträge sind für mich sehr wertvoll, vor allem klar und unmissverständlich!

Danke schön, Boris! Bitte weiter so.

LG Caroline

Boris

Re: die neueste Masche

#153 Beitrag von Boris » 03.06.2014, 15:43

Comment hat geschrieben:...Ob man das aber angesichts des ganzen Drumherums, von dem man in der NAK betroffen ist, auf Dauer wirklich durchhält ist, dass Zufriedenheit oder vielleicht auch Seligkeit gegeben ist, das wage ich doch zu bezweifeln.

Euch Beiden wünsche ich alles Gute beim individuell resp. erträglich gestalteten Verbleib in der NAK!
Danke. Bin selbst gespannt, wie bzw. wo ich in etwa einem Jahr in der Situation stehe. Für mich ist es wichtig, Schritte zu tun, die ich selbst bestimmt habe. Wohin mein Weg mich noch führt, wird sich zeigen.

Schön das es dieses Forum gibt.

LG Boris

Klaudia

Re: die neueste Masche

#154 Beitrag von Klaudia » 03.06.2014, 16:15

Johannes hat geschrieben:Ich bin auch "Noch-Nicht" Aussteiger, allerdings noch dazu aktiver Amtsträger. (In einer Position, wo ich seltener einen Gottesdienst als Zuhörer erlebe als dass ich ihn selber halte). Und auch ich habe mich schon sehr weit von der typischen NAK-Lehre entfernt, und dementsprechend versuche ich auch zu predigen.
Lieber Johannes,

wie stehst du denn als aktiver Amtsträger der NAK zum Apostolat? Glaubst du an deren Heilsnotwendigkeit? Wenn nein, wie bekommst du den Spagat hin?

Boris

Re: die neueste Masche

#155 Beitrag von Boris » 03.06.2014, 16:30

Johannes hat geschrieben:. Und es gibt durchaus die Geschwister, die so eine Predigt brauchen, solche, die dann kommen wenn sie wissen, dass ich da bin.
Allerdings gibt es auch das genaue Gegenteil, ich ecke oft (allerdings weniger oft als ich ursprünglich angenommen hätte) bei den Konservativen an.

Es wäre so schön, wenn die Kirche Platz für alle hätte, ohne immer dieses main-streaming erzielen zu wollen.
Ich denke, dass es unmöglich sein wird, in einer Predigt alle zufrieden zu stellen.
Was der Prediger sagt und meint ist eine Sache. Wie es ankommt und der Zuhörer empfindet eine völlig andere.

Die "alte Garde" hat einfach Angst, dass das wofür sie gekämpft haben, so nicht richtig ist. Und das sie einen Großteil ihrer Lebensenergie fast sinnlos geopfert haben.
Das ist ein verdammt mieses Gefühl. Garantiert verspürt jeder von ihnen eigentlich eine Ahnung in sich, dass es so ist (meine Vermutung).
Diese dumpfe Ahnung aber als Realität zuzulassen, würde für sie viel zu große Folgen haben. Wir merken doch selbst, was es manchem von uns für Kraft kostet/kostete. Lebensenergie.
Davon haben sie oft nicht mehr so viel.

Ich würde folgende Sichtweise für mich favorisieren:
Wenn wir es geschafft haben, die Erkenntnisse zuzulassen, wäre es schön und sinnvoll, die Predigten entsprechend zu gestalten (wie Sie es machen).
Mit der Erwartung, dass die gesamte ältere Generation doch endlich mal aufwachen muss, setzt der Prediger sich selbst und die ältere Generation unnötig unter Druck. Erreicht wird das Gegenteil vom Erwarteten.

Die Älteren haben ein Recht darauf, nicht aus ihrer Lebenssituation herausgerissen zu werden. Wenn sie zu stark und abrupt "die Richtung Ändern" würden, könnte es passieren, dass sie in der Kurve aus der Bahn fliegen. Konkret: Sie könnten psychisch oder physisch erkranken.

Auch daran kann man erkennen, was für eine Verantwortung eine Institution und dessen Erfüllungsgehilfen (in dem Fall Prediger) hat. Ob man dieser Verantwortung gerecht wird? Sich derer überhaupt bewusst ist? Sich bewusst ist, dass man Menschen mit seinem Reden aufbaut oder kaputt macht?

Das Wort hat Macht. Nicht nur Gottes Wort. Wie gehe ich damit um?

Es bleibt schwierig.
Ein guter Anfang ist sicher die Bereitschaft, sich hinterfragen zu lassen.

LG von Boris

Johannes
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Re: die neueste Masche

#156 Beitrag von Johannes » 03.06.2014, 17:07

Liebe Klaudia,

nein, ich glaube nicht daran, dass das Apostolat heilsnotwendig ist, ganz einfach. Der Spagat ist aber nicht so schwierig, denn wenn man Jesus-zentriert predigen will, dann kommen Apostel ohnehin wenig vor. Da gibt es andere Sachen, die doch schwieriger sind, wie zum Beispiel die Wiederkunft Jesu.

Aber im Prinzip will ich mir ganz einfach selber treu sein, und ich predige nur das, was ich wirklich glaube und wozu ich auch stehe. Und bis jetzt glaube ich dass mir das doch einigermaßen gelingt, und ich bekomme auch absolut positive Resonanz von Seiten vieler Geschwister (natürlich nicht allerm, wie schon erwähnt).

lg Johannes

Peer2

Re: die neueste Masche

#157 Beitrag von Peer2 » 03.06.2014, 19:48

Lieber Johannes,
ich durfte in meiner noch aktiven Zeit einen Priester hören, der das Bibelwort im Zusammenhang in seiner Predigt auslegte und auch darüber predigte. Diese Predigt hat mich nach all den Frasen der sonstigen Diener am Altar erstaunt.
Leider "durfte" dieser Priester dies nicht allzulange mehr tun,, den Rest kannst du dir denken.
Ich bin noch der NAK angehörig, suche mir aber gewisse Predigten aus, meist sind dies die evangelischen, weil Diese mir für das jetzige Leben mehr bringen, als die Predigten der NAK-Prediger.

LG
Peer2

Klaudia

Re: die neueste Masche

#158 Beitrag von Klaudia » 03.06.2014, 21:46

Lieber Johannes,

danke für deine ehrliche Antwort.

Du bist also - so stelle ich fest - im Grunde deines Herzens nicht mehr NAK. Wie gehst du mit NAK-spezifischen Themen bei Familienbesuchen, Brüderstunden etc. um? Redest du dort - weil angenehmer - nach dem Mund oder positionierts du dich ganz klar? Wie kannst du zum Abendmahl gehen oder es austeilen, obwohl du mit Sicherheit den Katechismus (was der dazu aussagt) kennst?

Ich bin nur "einfaches Geschwist" - und konnte den inneren Spagat irgendwann nicht mehr aufkriegen... Es war für mich zu zwiespältig. Seit Febr. d. Jahres besuche ich - bis auf Ausnahmen nur noch die ev. GD's.

Lb. Grüße

Johannes
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Re: die neueste Masche

#159 Beitrag von Johannes » 04.06.2014, 08:35

Liebe Klaudia,

das sind gute Fragen, die ich mir auch schon oft ehrlich versucht habe zu stellen. Vielleicht ist es bei uns allgemein etwas aufgeschlossener, auch bedingt durch die lange Wirksamkeit unseres Apostels (will da keine Namen und keine Region nennen). Bei Familienbesuchen kann man ja das Gespräch leiten, und es gibt ja genug Themen des Glaubens, über die man reden kann. Ähnlich ist es bei Brüderstunden, die ich auch teilweise selber leite. Da geht es einerseits um Organisatorisches, etc. andrerseits muss man ja nicht zwingend über NAK-spezifische Themen sprechen.
Ich habe sicher in den letzten etwa fünf Jahren nichts gesagt, was ich nicht auch selber so vertreten konnte. Lieber sage ich dann zu gewissen Themen nichts. Eines gebe ich allerdings zu, ich sehe es nicht als meine Aufgabe, meine Einstellung missionarisch weiterzutragen. Ich möchte Jesus in mein Leben einbauen und mein Leben nach ihm ausrichten, und das ist für mich auch noch in dieser Kirche möglich, und ich biete auch anderen diese Möglichkeit an, die sie annehmen können oder auch nicht. Allerdings akzeptiere ich auch die konservativen NAK-Mitglieder in ihrer Überzeugung, allein zu wissen, was notwendig ist, etc. Ich kann immer nur meinen Weg, den ich gehe, anbieten.
Und ich kann nicht sagen, dass mein Weg der Richtige ist. Weil das, was ich momentan glaube, ist ein Produkt meiner Entwicklung, vom 150%igen Neuapostolischen zu einem, der das ganze System sehr in Frage stellt und vor allem Jesus finden möchte. Wohin allerdings mein Weg noch weitergeht, weiss ich nicht.

Und noch etwas, du kannst mir glauben, dass ich innerlich oft gerungen habe, ob ich diesen Weg weitergehen kann. Das hat mich intensivste Überlegungen und innere Kämpfe gekostet. Allerdings habe ich dann mit meinem Apostel gesprochen (der eben ein wirklicher Apostel Jesu ist, der das lebt und der nicht nur den Namen trägt), und hab ihm die Frage vorgelegt, ob ich mit meiner Einstellung überhaupt noch ein Amt in der NAK tragen kann. Seine Atnwort war (und das ist für mich Auftrag): "Ich kann sie nur bitten, mir weiter zu helfen, Jesus ganz tief in die Herzen der Anvertrauten einzubauen."

Ich weiss nicht, ob du meine Einstellung verstehen kannst, oder ob du meinst, dass ich heuchle. Ich habe mir auch schon ift die Frage gestellt, warum ich eigentlich noch nicht weg bin. Einerseits sind es die Geschwister, die mir am Herzen liegen, für die ich da sein möchte, andrerseits habe ich ehrlich gesagt noch keine Alternative gefunden, wo ich meinen Glauben besser leben könnte.

lg Johannes

Caroline

Re: die neueste Masche

#160 Beitrag von Caroline » 04.06.2014, 09:40

Lieber Johannes,

eines steht für mich fest, wenn die NAK überhaupt noch eine Chance haben sollte,
dann benötigt sie viele Männer wie sie, sehr viele.

Ein großer Schritt nach vorne könnte sein, wenn die "150 %-igen" Menschen mit
ihrer Einstellung genauso einen Platz einräumen würden, wie sie das mit ihnen tun.
Das sehe ich leider überhaupt nicht!
Ein ebenso großes "Problem" sind die alten AT i. R., nicht alle, aber ebenfalls zu viele.
Sie verharren in überholten Denkweisen und halte nur ihre "Wahrheit" für
absolut richtig. Sie sind kaum bereit, die Öffnung mitzugehen.

Alles Gute für sie!
Caroline

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