Werter Cemper,Cemper hat geschrieben:
....Die Weihe einer Kirche ist eine uralte christliche Tradition. Sie hat - wie so vieles - jüdische Wurzeln (Stichwort: Verweise auf die „heilige Stätte“ bei Mose und Übernahme etwa in der Apostelgeschichte). Dabei ist das Verständnis von einem heiligen Ort zwischen Katholiken und Protestanten unterschiedlich (Stichwort: Konsekration und Dedikation). Das neuap. Verständnis von Kirchengebäuden scheint mir eher protestantisch zu sein. Auf jeden Fall kann die Weihe einer Kirche als normaler Vorgang gesehen werden. Die Kehrseite der Medaille ist dann - und auch das ist ein normaler Vorgang - die Entweihung oder Profanierung im Falle der Änderung der Funktion eines Kirchengebäudes. Verständlich sind diese „Akte“ naturgemäß nur für Gläubige. Ihr Begriff „Gedöns“ ist in diesem Zusammenhang unpassend. Abgesehen davon:
Mir bleibt die Logik Ihres Satzes „Ohne eine solche Temporärweihe zum mittelheiligenden Interimszweck wäre das Weihen und Profanieren von Altären / Immobilien durch Apostel evtl. alles nur Gedöns?“ verborgen. Wollen Sie sagen, dass eine Weihe und eine Profanierung ohne Weihe Gedöns sind? Und wenn ja: Was wollen Sie denn damit sagen? Was ist die Substanz der Aussage? Was ist der Wirklichkeitsbezug? Gerade in kabarettistischen Aussagen müssen doch Bezüge zur Wirklichkeit stecken - sie verpuffen sonst.
Zu den anderen Punkten:
Kirchenschließungen: Wie kommen Sie zu der Aussage, dass neuapostolische Apostel wie am Fließband (bei Ihnen: „Fleißband“) profanieren? Eine solche Behauptung hat doch keinen Grund in der Wirklichkeit. Es gibt Profanierungen - das ist offensichtlich. In meiner näheren Umgebung (Radius 10 Kilometer) sind in jüngster Zeit fünf evang. Kirchen geschlossen worden. Die Gründe sind klar: Rückgang der Gottesdienstbesuche und Nutzung sonstiger kirchlicher Angebote sowie die Notwendigkeit der Kostenreduzierung bzw. Haushaltssanierung und -stabilisierung. Die Gründe dafür sind bekannt und brauchen hier nicht ausgeführt zu werden. Die kleine Neuap. Kirche ist davon selbstverständlich auch betroffen (wobei man aber genau hinschauen muss - die Verhältnisse sind von Land zu Land verschieden).
Weihung von Prestigebauten: Was meinen Sie damit? Wo gibt es das?
Unorthodoxe Nutzung einer Sachlage für eigene Interessen: Auch hier die Frage: Was meinen Sie damit? Wo gibt es das?
Weihung und Entweihung eines Gebäudes vor einem neuap. Gottesdienst: Wieso muss - wie Sie suggerieren - ein Gebäude (hier eine Kirche einer anderen Glaubensgemeinschaft) vor einem neuap. Gottesdienst geweiht und danach entweiht werden? Ein solcher Gedanke ist doch Unsinn - mit Verlaub.
mein Posting wirkt auf Sie verworren. Zumindest verstehen Sie mich „mal wieder“ nicht. Sie erläutern dies kurz. Die Dinge sind nun mal verworren. Noch nicht einmal das Geburtsjahr, noch viel weniger die Geburtsstunde des wiederaufgerichteten neuapostolischen Apostelamtes als „Brautzubereiter“ der „Kirche Jesu Christi“ sind geklärt. Ich setze zur Klärung voll auf den vollsinnigen DNG in seiner vierten Variante, so wie Bischof Eberle gerade davon unterrichtete und wie er nächsten Jahr auf den neuapostolischen Markt kommen soll. Bis dahin noch etwas Wirrnis.
Ihnen deucht derweil das neuap. Verständnis von Kirchengebäuden eher protestantisch zu sein. Mir scheint es eher katholisch zu sein, denn es gibt eine Profanierung oder Entweihung“ und die „ ist im Sinne des kanonischen Rechts der römisch-katholischen Kirche notwendig, wenn die kirchliche Nutzung eines Kirchengebäudes beendet wird… . Sie ist somit das Gegenstück zur Kirchweihe. Staatskirchenrechtlich hat die Profanierung in Deutschland die Wirkung einer Entwidmung“ (Profanierung) . Und solche Akte sind doch bitteschön nicht nur etwas für Gläubige oder Strenggläubige eines gewissen Körperteils oder einer Extremität des Leibes Christi.
„Eine Entwidmung ist ein Hoheitsakt zur Statusbeendigung einer öffentlichen Sache. Mit der Entwidmung endet die öffentlich-rechtliche Dienstbarkeit oder das öffentlich-rechtliche Eigentum an der Sache" (Entwidmung) .
Und so erhoffe ich mir von dem neuen Kirchenselbstverständnis der neuap. Apostel Entwirrung, warum sie z. B. im Gottesdienst keine anderen Seelsorger hinter ihre geweihten Altäre lassen, oder sich auch nicht hinter fremde Altäre zum gemeinschaftlichen Gottesdienst begeben. Ich hatte halt vermutet, dass das mit der Weihe / Entweihung heiliger Örter zusammenhängt.
Ihnen bleibt die Logik meines Satzes „Ohne eine solche Temporärweihe zum mittelheiligenden Interimszweck wäre das Weihen und Profanieren von Altären / Immobilien durch Apostel evtl. alles nur Gedöns?“ verborgen. In dem Moment, wo für neuap. Gottesdienste die Weihefrage, die Heiligkeit der Lokalität nur eine peripherere Rolle spielen würde, wäre für mich der Begriff Gedöns evtl. auch zwar unpassend aber doch irgendwie lichtkegelig scheinheilig erhellend, also zutreffend.
- Zu den anderen Punkten:
- Kirchenschließungen: Sie fragen mich, wie ich zu der Aussage, dass neuapostolische Apostel wie am Fließband (bei Ihnen: „Fleißband“) profanieren käme? Nun, die Dauerbrenner auf den Apostelaltären sind nun mal (Kirchenschließungen) .
- Weihung von Prestigebauten: Sie fragen mich, was ich damit meine und wo es das gibt? Allein in der NaK-NRW sollen 1/3 der Gott geweihten NaK-NRW-Kirchengebäude Gott wieder entzogen werden. Überall im deutschsprachigen NaK-Raum werden für die versprengten Geschwister zentrale Gebäude aufgemotzt oder ganz neu gebaut (Cafe mit Kirche) . Der (Solidarnakt für Neubauten) berichtet von der „Stratosphäre“, in der die Baumeister Jesu aktuell schweben.
- Unorthodoxe Nutzung einer Sachlage für eigene Interessen: Auch hier Ihre Frage: Was ich damit meinen würde und wo es das gäbe? Wenn ein Bezirksapostel hinter einen fremden Altar stiefelt – der nicht von einem Apostel geweiht wurde – und dort seine kultischen Handlungen und Rituale zelebriert, dann empfinde ich so eine praktisch vereinnahmende Mentalität als unorthodox, wo ansonsten in neuapostolischen Altarräumen alles ziemlich richtliniengetreu, penibel ausgerichtet zu sein scheint.
- Weihung und Entweihung eines Gebäudes vor einem neuap. Gottesdienst: Sie fragen mich wieso muss - wie ich es suggeriere - ein Gebäude (hier eine Kirche einer anderen Glaubensgemeinschaft) vor der Nutzung durch einen neuap. Gottesdienst geweiht und danach entweiht werden? Einen solchen Gedanken halten Sie für: „Unsinn mit Verlaub“. Nun, bei Elia und den Baalspriestern hat es kein Altar-Sharing – analog einem (Car-Sharing) – gegeben. Auch ist der Tempel nicht von anderen Konfessionen mitbenutzt worden. Eher hatte Jesus dort noch die Tische der Wechsler in Unordnung gebracht. Was war jetzt das Sakrileg? Was ist heute ein Sakrileg / Nakrileg?
Wäre heute „Altar-Sharing“ für Apostel kein Problem, da neuapostolisch kultisch irrelevant? Erkennen die Apostel also die Weihen all der anderen Geistlichen als vollsinnig an? Haben also die neuapostolischen Apostel kein Problem mit ungeweihten oder fremdgeweihten Gottesdienstlokalitäten sondern nur mit den fremdgeweihten Amtspersonen (Seelsorgern), mit denen sie hinter dem Altar kultisch (urkultisch) keine gemeinsame Sache machen wollen?
Es könnte ja auch sein, dass neuap. Apostel als vollsinnig berufene Amtspersonen die Weihe quasi in den Amtskörper inkorporiert haben und überall wo neuap. Apostel gottesdienstlich auftreten ist automatisch – Kraft Amtes - eine geweihte Stätte, die auch nach der Apostelabreise auch sofort wieder zerstiebt. Dann wäre nach dem neuen Apostelselbstkirchenverständnis die Lokalität tatsächlich nur „Gedöns“, weil durch eine amtspersonifizierte „Aura-Weihe“ der Apostel immer den geweihten Mittelpunkt jedwelchen Ortes in der sichtbaren und unsichtbaren Kirche Jesu Christi darstellt.
Da vermietet ein Bezirksapostel eine noch in vollsinnigem, also neuapostolischem Kirchenbetrieb befindliche Kirche zur samstäglichen Zweitnutzung an Adventisten und alles bleibt für alle Beteiligten weihemäßig gut. So offensichtlich auch bei NaK-NRW-Brinkmann als paramentarischer Abgeordneter in den Niederlanden.
Vielleicht hat Sakrileg / Nakrileg nakintern auch überhaupt nichts mit geweihten Immobilien zu tun, sondern ist der Tatbestand des Glaubensungehorsams gegenüber personifizierten neuapostolischen Amtskörpern.
Die na-amtliche Verwirrung der ich als Geschwist hilflos ausgeliefert bin und die sich daher auch in meinen Postings glaubensgehorsam widerspiegelt – oft fühle ich mich nakintern aufs Schaufelgeweih genommen - hat ein gewisser Prolle ins Bild für Eingeweihte gesetzt: (CID) .
Mit Verlaub - shalom