Jubiläum 2013: 150 Jahre NAK

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
Nachricht
Autor
fridolin
Beiträge: 3036
Registriert: 05.02.2011, 20:10

Re: Jubiläum 2013: 150 Jahre NAK

#21 Beitrag von fridolin » 21.09.2012, 16:41

Zitat:
Wer ein wenig Kenntnis über historische Zusammenhänge der Entstehung und Entwicklung der NAK und ihrer zahlreichen Abspaltungen hat, kann nur peinlich berührt sein von Feiern zum Jubiläumsjahr und der Begründung: "1863 ist das Jahr, in dem Carl Wilhelm Louis Preuss durch Weissagung ..."

Geyer muss den neuen Apostel der durch einen Diakon berufen wurde nur widerwillig.akzeptiert haben.
Seine Äusserungen über die Berufung des neuen Apostels während seiner Abwesenheit machen deutlich wie verärgert Geyer über diese Einsetzung war. Und sieht eher nach einem kleinen Wutanfall aus.
Sprung zur Gegenwart, wie würde der Stammapostel sich verhalten; würde ein Diakon im Drang der Weissagung sich einen Priester schnasppen und ihm zum Apostel ordinieren. Würde er sich über seinen neuen Amtskollegen der hinter seinem Rücken ordiniert wurde unbändig freuen, oder beide aus der NAK ausschliessen. Letzteres würde wahrscheinlicher sein als unbändiger Freudentaumel.

http://waechterstimme.orgfree.com/kiefer.html
zitat:
"Es mag hier noch hinzugefuegt werden, dass um dieselbe Zeit wehrend (sic) ich in Berlin war (...) in Hamburg durch einen Diakon (...) der Priester Preuss als Apostel berufen wurde. Ich wurde durch den Vorsteher Priester Schwarz nach Hamburg gerufen, um hier Rath zu geben, indess ich konnte geschehene Dinge nicht ungeschehen machen. Es war im Wege der Unordnung geschehen, so wie Ruben seines Vaters Jacob Bette bestiegen (...), so konnte ich auch ein solch uneheliches Kind nicht toedten".]

Adler

Re: Jubiläum 2013: 150 Jahre NAK

#22 Beitrag von Adler » 21.09.2012, 19:08

Ich sehe die Anfänge der nachmalig als NAK bezeichneten Gemeinschaft, nicht als NAK-ler sondern eher neutral.

Wenn man aber diese Anfänge (unabhängig vom Datum) auf das geschilderte Geschehen, nämlich die Erwählung eines göttlichen Beauftragten, reduziert und unter dem Aspekt betrachtet, dass Gott seinen Geist ja nach seinem Willen gibt und diesen Geist nach seinem Willen und in seinem Auftrag tätig werden lässt, so bekommen die geschilderten Ereignisse, nämlich die Aussonderung eines Menschen zu einem besonderen Auftrag, durch einen anderen Menschen, als Werkzeug Gottes, ein völlig anderes Gepräge.

LG Adler

Comment

Re: Jubiläum 2013: 150 Jahre NAK

#23 Beitrag von Comment » 22.09.2012, 15:30

Werter Adler,

Berufungen von Menschen in ein 'kirchliches' Amt durch Handlungen anderer Menschen geschahen, geschehen und werden geschehen - millionenfach! Wenn angefangen wird, einzelne oder ausgewählte Handlungen dieser Art dem Gott als Initiator zuzuschreiben, dann müssen doch dafür ganz konkrete und objektiv wahrnehmbare Anhalte da sein! Es kann doch nicht auf Empfindungen von Beteiligten im Einzelfall gesetzt werden. Die Frage muss jeweils auch sein, was denn einem behaupteten göttlichen Eingreifen unter den Betroffenen und darüber hinaus gefolgt ist - wie war oder ist die weitere Entwicklung. Gibt's es da zumindest einen göttlichen Fingerzeig, der über die allgemein in christlichen Kirchen sichtbaren Wirkungen zu verorten wäre.

Also, ich habe bei dem, was wir von den Anfängen in Hamburg wissen, Bedenken, darin mehr zu sehen, als die Verwirklichung eines frommen menschlichen Wunsches, 'Apostel, wie sie am Anfang waren' unter sich zu wissen, zumal es ja bei Gott ziemlich egal sein dürfte, ob Diener in einer Kirche 'Apostel' oder sonstwie betitelt sind.

LG
Com.

Adler

Re: Jubiläum 2013: 150 Jahre NAK

#24 Beitrag von Adler » 23.09.2012, 09:28

Werter Comment,

ich wollte mit meinem Beitrag , die damalige "Rufung" nicht legitimieren, sondern lediglich auf eine Solche Möglichkeit hinweisen.

Ich denke, dass auch in diesem Fall, das Bibelzitat Anwendung findet, wo von den Früchten die Rede ist, an welchen man die Echtheit einer göttlichen Rufung bzw. einer Prophetie, erkennen kann.

LG Adler

fridolin
Beiträge: 3036
Registriert: 05.02.2011, 20:10

Re: Jubiläum 2013: 150 Jahre NAK

#25 Beitrag von fridolin » 23.09.2012, 21:05

Adler
Werter Comment, ich wollte mit meinem Beitrag , die damalige "Rufung" nicht legitimieren, sondern lediglich auf eine Solche Möglichkeit hinweisen.
Die Ausrufung von Apostel muss sich 1904 in England wiederholt haben. http://www.apostolische-kirche.de/index.php?page=269
Geschichte Die Apostolische Kirche entstand 1904/05 aus einer Erweckung, die Gott in Wales schenkte. Sie begann in den Kohlebergbaurevieren und breitete sich schnell über das ganze Land aus. Ein wesentliches Merkmal dieser Erweckung bestand in einer starken unmittelbaren Sündenerkenntnis. Viele Menschen wurden mitten im Alltag davon betroffen, suchten Gott und folgten Jesus entschieden nach. Aus dieser vom Heiligen Geist gewirkten Bewegung entstanden Hausgemeinschaften und andere Gruppen gläubig gewordener Menschen, die geistliche Gaben, wie im Neuen Testament beschrieben, empfingen. Darüber hinaus gab Gott den Gläubigen eine neue Offenbarung des neutestamentlichen Gemeinde-Bildes und eine klare Schau über die Funktion der Dienste, die der erhöhte Christus seiner Gemeinde zur Erbauung des Leibes Christi (Eph 4, 9-13) gegeben hat. 1916 kam es zur Gründung der Apostolischen Kirche in Wales, nachdem schon vorher Prophetien über die persönliche Erbauung der Gläubigen hinausgingen und konkrete Anregungen zur Bildung einer Gemeindeleitung nach dem Muster des Neuen Testaments gegeben wurden. Durch derartige Prophetien wurden zunächst die Brüder Daniel und Jones Williams, zwei Bergarbeiter, der eine in den Apostel-, der andere in den Prophetendienst gerufen, denen im Laufe der Jahre weitere Berufungen entsprechend Eph 4,11 folgten.
http://www.apostolische-kirche.de/index.php?page=270
Die Apostolische Kirche bemüht sich, in ihrer Organisation dem neutestamentlichen Modell des Gemeindeaufbaus möglichst nahe zu kommen. Jede Lokalgemeinde wird von einer Ältestenschaft geleitet. Älteste werden in ihrem Hirtendienst, den sie als Berufung vom Herrn erhalten haben, von Aposteln unter Handauflegung vor der Gemeinde eingesetzt und bestätigt.

Comment

Re: Jubiläum 2013: 150 Jahre NAK

#26 Beitrag von Comment » 12.10.2012, 13:40

" Jetzt geht's los! " 8)

Womit? Mit der angekündigten Artikelserie der NAK in ihrer Zeitschrift 'Unsere Familie' (1. Artikel in Nr. 19 v. 05.10.12) mit einem Vorwort des Kirchenleiters, der u.a. schreibt: "...Die folgende monatliche Artikelserie basiert auf diesem neuen Forschungsstand. Sie zeigt wichtige Entwicklungen in der Katholisch-apostolischen Kirche, bleibt aber in besonderer Weise auf unser Jubiläum bezogen. Die Beiträge stellen solche Elemente in der Entwicklung der Katholisch-apostolischen Kirche heraus, die geeignet sind, die Ereignisse von 1863 besser zu verstehen ..."

Die Ereignisse, die verstanden werden sollen, fasst der Kirchenleiter selbst in seinem Vorwort wie folgt zusammen: "1863 wurde die kleine Hamburger Gemeinde von Francis Woodhouse, Apostel der Katholisch-apostolischen Kirche, exkommuniziert. Bischof Friedrich Wilhelm Schwartz hatte sich zusammen mit den Hamburger Amtsbrüdern und Geschwistern hinter die Rufung des Apostels Rudolf Rosachacky gestellt und ihn als Apostel angenommen."

Und dann folgt der erste Beitrag, den der Autor Manfred Henke unter die Überschrift stellt: "Endzeiterwartung und Geistesgaben - Unterwegs zur Neuapostolischen Kirche (1)".


Mein erster Eindruck:
Schon im oa Vorwort kommt zum Ausdruck, dass es der Kirche nicht um eine sachbezogene Darstellung der damaligen Abläufe geht; so setzt sich die Zusammenfassung der Kirchenleitung über die folgenden Fakten hinweg: Kein Wort über den in der Sache federführend involvierten und schon 1862 aus seinem kirchlichen Amt abberufenen Geyer; kein Wort darüber, dass Rosachacky durch eben jenen ent-amteten Geyer in einer eigenmächtig veranstalteten Aktion und daher in unrechtmässiger Weise zum 'Apostel' bestimmt wurde; Schwartz wird fälschlich als 'Bischof' bezeichnet, nach den einschlägigen Berichten aus damaliger Zeit war er 'Ältester', zudem untreu seinem Apostel (in England) gegenüber geworden, indem er sich Geyer und Rosochaky anschloß und deshalb ebenso exkommuniziert wurde; es wird der falsche Eindruck erweckt, als hätten sich die Hamburger Gemeinde komplett Rosochacky unterstellt und ihn als 'Apostel' angenommen, tatsächlich waren mindestens ein Amtsträger und einige Geschwister der Gemeinde nicht unter diesen; es wird ferner der falsche Eindruck erweckt, als habe Woodhouse alle Hamburger Geschwister exkommuniziert, tatsächlich nahm W. davon die treu Gebliebenen aus. (Fundstellen hierzu: s. Schröter 'Die Katholisch-apostolischen Gemeinden in Deutschland und der 'Fall Geyer'' mit den entsprechenden Quellenverweisen).

Durch dieses m.E. bewusst kurz gehaltene und auch inhaltlich 'eingefärbte' Vorwort wird den unbedarften Lesern der Zeitung UF suggeriert, als sei durch Woodhouse etwas Unwirksames in Bezug auf die betroffenen Amtsträger und die Hamburger Gemeinde verfügt und als seien daher die genannten Männer - ohne Anerkennung durch den zuständigen Apostel W. - in jedem Fall rechtmäßig weiter (Schwartz) resp. neu (Rosochacky) in einem kirchlichen Amt und von daher zu kirchlichen Handlungen zwecks Neuanfang der(?)/einer Kirche befähigt resp. ermächtigt.

Gehen wir zum Beitrag über:
Hier fällt auf, dass der Autor keinerlei Fundstellen über seine Angaben, die zurückgehen bis ins Jahr 1830, angibt. Es bleibt also für den Leser unklar, woher Henke seine Kenntnisse erlangt haben will. Dann fällt weiter auf, dass der Text nicht kirchlich neutral verfasst ist, was wohl so gewollt ist. D.h. es wird sozusagen mit neuap. Brille abgetastet, was erwähnenswert sein könnte. Ich habe den Eindruck, als wollte der Verfasser mich, den Leser, geistlich an die Hand nehmen und mich durch seinen aufbereiteten Geschichtsgarten führen, um mir möglichst zu zeigen, dass die Dinge von damals doch schon so in die 'richtige Richtung zur NAK' hinzeigten - Begriffe wie 'Versiegelung', 'wahre Kirche', 'keine Sekte', 'Baut' und 'Bräutigam', 'Ausgießung des hG' sowie als passend angesehene Bibelstellen sind im 1. Teil der Abhandlung angeführt. Der Autor scheint auch Aussagen von damals, etwa die, in welchen von erlebtem 'Gott' und 'sein Handeln' die Rede ist, oder von 'Weissagungen' genau so zu verstehen, jedenfalls nimmt er keine innere Distanz dazu auf.
Der erste Beitrag geht zeitlich bis zum 'Ende des Albury-Kreises'. Warten wir ab, was noch kommt. Eines scheint sicher: es ist bzw. wird eine Darstellung von Geschehnissen, von Glaubensinhalten damaliger Zeit sein, aus NAK-Perspektive - alles ohne Literaturangaben und Fundstellen - , die dem 'einfachen' Gotteskind von heute klar machen soll: das war alles göttlich und zielte Seine (deine) Kirche hin, die in Hamburg 1863 von Gott gegründet wurde. :)

Com.
Zuletzt geändert von Comment am 12.10.2012, 15:14, insgesamt 1-mal geändert.

Maximin

Re: Jubiläum 2013: 150 Jahre NAK

#27 Beitrag von Maximin » 12.10.2012, 14:01

:wink: Danke...!
Maximin :)

chorus

Re: Jubiläum 2013: 150 Jahre NAK

#28 Beitrag von chorus » 12.10.2012, 14:13

Teil 2 ist doch auch schon veröffentlicht, wenngleich noch nicht bei UFO.

http://nac-mgemnowa.org/hrs_german/hrs/ ... eldung.php

Comment

Re: Jubiläum 2013: 150 Jahre NAK

#29 Beitrag von Comment » 12.10.2012, 14:58

chorus,

danke für den Hinweis.

Ich hatte das leider übersehen.

Diese Art der Darstellung ist ja doch fragwürdig, zumindest für jemanden, der geschichtsbewußt ist und entsprechend informiert sein möchte. Das, was H. schreibt, scheint nur zur Unterhaltung von Mitgliedern der Kirche bestimmt zu sein ...

Com.

fridolin
Beiträge: 3036
Registriert: 05.02.2011, 20:10

Re: Jubiläum 2013: 150 Jahre NAK

#30 Beitrag von fridolin » 16.10.2012, 19:54

Gesammeltes historisches Quellenmaterial

http://www.apostolischekritiek.nl/uit_d ... geschi.htm

Zurück zu „NAK - Neuapostolische Kirche“