Naktalk - Neustart nach mehrtägiger Umgestaltung erfolgt

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Heidewolf
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Re: Neustart erfolgt

#21 Beitrag von Heidewolf » 08.05.2018, 08:32

Was müssen da für Zustände in der NAK geherrscht haben, dass Bischoff solch geharnischten
Brief geschrieben hat. :D
Schon in den ersten 20 Jahren seit 1863 ging es sehr chaotisch in dieser Abspaltung zu. *** korrigiert, **** Danke für den Hinweis.

Erst durch die wahre Machtübernahme von Stap JG Bischof 1951 in dem großen Festgottesdienst in Frankfurt durch die Einsetzung vieler höriger Beziksapostel kehrte eine gewisse Ruhe ein. Was allerdings auch zu einer Vergötterung des Stammapostels JGB und zur ziemlich totalen Gleichschaltung der Gedanken geführt hat. Es MUSSTE einfach alles geglaubt werden, sei es auch noch so krude.
Zuletzt geändert von Heidewolf am 08.05.2018, 13:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Lulo
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Re: Neustart erfolgt

#22 Beitrag von Lulo » 08.05.2018, 10:35

Dieser Brief von Bischoff geht mir nicht aus dem Kopf. Er hat die Schwächen der NAK sowas von klar erkannt und auch benannt, wozu sicher viel Mut
gehörte, denn etwas sehen bedeutet nicht zwangsläufig, es auch auszusprechen. Einfacher ist es, den Mund zu halten. Schon allein dafür hat er meinen
Respekt. Sein Brief ist so voller Idealismus. Er hätte ihn wohl kaum geschrieben, wenn er nicht gehofft hätte, damit etwas bewirken zu können. Am meisten
berührt mich auf S. 3 sein Selbstverständnis, dass Gott in vielen verschiedenen Religionen sein Wort verkündet sowie seine Mahnung zur Demut gegenüber
Andersgläubigen. Diese Zeilen hat ein tiefgläubiger Mensch geschrieben:
Wir sehen nach Offenbarung 7 ausser den Versiegelten noch eine grosse Schar, die auch ihre
Kleider rein gewaschen im Lammesblut und wie hart war man gegenüber Andersgläuben, wie
hat man die oft verdammt; aber man hat nicht bedacht, daß in des Vaters Hause viele
Wohnungen sind und daß der liebe Gott viele Lehrkörper hat auf Erden. – – Er schickt die
Erdbewohner nicht alle zu dem apostolischen Lehrkörper, sondern es sind auch solche, die zu
andern Lehrkörpern gehen um da, je nachdem ihre Fähigkeit ausreicht, zubereitet zu werden.
Ich fürchte, daß einst viele Apostolische werden hinter solchen zurück müssen, weil eben zu
leichtfertig gehandelt wurde. Die wahre Demut besteht ja nicht darin, andere zu verachten,
sondern es besser zu machen, nur so werden wir dahin kommen, daß die Heiden sehen, daß
Gott mit uns ist und aus diesem Grunde werden sie sagen: Lasst uns mit euch ziehen, denn wir
sehen, daß der Herr mit euch ist.
Ich kann seinen Sinneswandel absolut nicht nachvollziehen und es stellt sich die Frage, wie ein Systemkritiker später der obere
Chef des kritisierten Systsems werden kann? Er muss entweder eine innerliche als auch äußerliche Kehrtwendung hingelegt haben
oder er war ein guter Schauspieler. Nun ja, darüber kann man nur spekulieren. Vielleicht hat er auch irgendwann einfach nur kapituliert,
sich angepasst und seine Ideale über den Haufen geworfen. Ich habe es selbst mehrfach beobachtet, dass junge Amtsträger so ein Strahlen
hatten und ihnen die Freude am Dienen ins Gesicht geschrieben war, aber wenn ich sie Jahre später in höheren Ämtern wieder erlebte,
wirkten sie abgeklärt und beinah gelangweilt - schade. Wie auch immer. Dass Bischoff später in einem Anfall von Größenwahn das Kommen
Jesu zu seinen Lebzeiten "prophezeite", ist vor dem Hintergrund dieses früheren Briefes noch unerklärlicher als es ohnehin schon ist.
Zuletzt geändert von Lulo am 08.05.2018, 12:01, insgesamt 1-mal geändert.
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fridolin
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Re: Neustart erfolgt

#23 Beitrag von fridolin » 08.05.2018, 10:43

Schon in den ersten 20 Jahren seit 1963 ging es sehr chaotisch in dieser Abspaltung zu.
Heidewolf, du meinst sicherlich 1863. :D

fridolin
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Re: Neustart erfolgt

#24 Beitrag von fridolin » 08.05.2018, 10:55

Ich kann seinen Sinneswandel absolut nicht nachvollziehen und es stellt sich die Frage, wie ein Systemkritiker später der obere
Chef des kritisierten Systsems werden kann? Er muss entweder eine innerliche als auch äußerliche Kehrtwendung hingelegt haben
oder er war ein guter Schauspieler. Nun ja, darüber kann man nur spekulieren. Vielleicht hat er auch irgendwann einfach nur kapituliert,
sich angepasst und seine Ideale über den Haufen geworfen
Der Sinneswandel ist eigentlich nicht nachvollziehbar. Gute Ansätze gezeigt, aber auf ganzer Linie letztendlich gescheitert. :D
Die Geschichte der NAK ist oft nicht rühmlich, von Anfang an. :D
Gott scheint oft um sein "angebliches einziges Erlösungswerk" einen weiten Bogen gemacht zu haben. :D

fridolin
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Re: Neustart erfolgt

#25 Beitrag von fridolin » 08.05.2018, 13:08

Dass Bischoff später in einem Anfall von Größenwahn das Kommen
Jesu zu seinen Lebzeiten "prophezeite", ist vor dem Hintergrund dieses früheren Briefes noch unerklärlicher als es ohnehin schon ist.
Die ganze Story des Wiederkommens, scheint ein Komplott von mehreren gewesen zu sein, nicht nur von ihm alleine. :D
Vielleicht würde der hinter dicken Türen verschlossene Forschungsbericht erhellende Einblicke geben. :D

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Heidewolf
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Re: Neustart erfolgt

#26 Beitrag von Heidewolf » 08.05.2018, 13:55

Beachtet werden sollte, dass der Brief in den letzten Kriegsmonaten geschrieben wurde. Dieses schreckliche Erleben des Weltkrieges und später des WKII haben sicherlich bei JGB tiefe Spuren psychischer Art hinterlassen. Hinzu kommt dann noch evtl. Aufputschmittel und Medikamentenmissbrauch. Von irgendwas rührte ja auch seine Todesangst her (hat keine Trauerfeiern gehalten).
Und die Methoden der Machtausübung hat ihm sicherlich sein Sohn Friedrich Bischoff beigebracht, der ja gute Kenntnisse der NS-Struktur hatte.
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Friedrich Rückert

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Re: Neustart erfolgt

#27 Beitrag von fridolin » 09.05.2018, 12:51

Das ist auch eine der gravierende Aussagen die 1918 Bischoff in dem Brief niederschrieb:
Muss sich da nicht ein aufgewecktes Glied sagen, daß wir weit abgeirrt sind vom Wahrheitswege.
Hammerharte Erkenntnis :D

Heinrich

Re: Neustart erfolgt

#28 Beitrag von Heinrich » 13.05.2018, 10:52

Schon dieser "Stammapostel" wusste: "Wenn ein Apostel nicht seine Frau beherrschen kann, dann soll er ehrlich sein und sein Amt niederlegen; aber nicht die Frau herrschen lassen, wodurch der ganze Bezirk zum Teufel geht."

Ja, was sagt man denn dazu?

Fragt sich ehrlichen Herzens,
Heinrich

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Re: Neustart erfolgt

#29 Beitrag von fridolin » 13.05.2018, 16:20

Schon dieser "Stammapostel" wusste: "Wenn ein Apostel nicht seine Frau beherrschen kann, dann soll er ehrlich sein und sein Amt niederlegen; aber nicht die Frau herrschen lassen, wodurch der ganze Bezirk zum Teufel geht."

Ja, was sagt man denn dazu?

Fragt sich ehrlichen Herzens,
Heinrich
Heinrich, 1918 war Bischoff Apostel, noch nicht Stammapostel. Erst ca. 12 Jahre später.
Im Hamburger Bezirk muss ja um 1918 richtig was los gewesen.
Jedenfalls nach der damaligen Sichtweise von Bischoff. Das muss ihm in Wallung gebracht haben. Sonst hätte er im Brief von 1918 nicht angedeutet, wenn nichts ändert geht der ganze Bezirk zum Teufel. Was den Hamburger Zuständen im Hamburger Bezirk betrifft hätte er nicht den hundertsten Teil geschrieben von dem, was ihm bekannt ist. Der Bezirk tut ihm in der Seele leid.

https://www.naktalk.de/politik-gehoert- ... ie-kirche/
Im Nachtrag auf Seite 4 in der Zusammenfassung von naktalk ist deutlich dokumentiert, es ist einiges anscheinend aus dem Ruder gelaufen. Das Bischoff mit seiner kritischen Haltung nicht unbedingt falsch lag.

Das unter dem apostolischen Deckmantel dem Spiritismus gehuldigt wurde, davon ist im Nachtrag auch zu lesen. Da ist die Rede von aufgebauschten Geistergeschichten eines überspannten weiblichen Geistermediums. Waren garantiert damals im „Werke Gottes“ nicht alles erfreuliche Zustände.

Heinrich

Re: Neustart erfolgt

#30 Beitrag von Heinrich » 13.05.2018, 20:53

Hamburger Zuständen im Hamburger Bezirk - interessant!
War wohl damals so und heute ist es ja auch nicht viel anderst!

Krause sei Dank!

Gruß in die Runde,
hier im Süden kommt vom Himmel so viel Regen,
das man gar nicht mehr raus möchte, auch mein Hund nicht.....
Heinrich

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