Thomas hat geschrieben:Adler hat geschrieben:Willkommen in der DDR zweiter Ordnung . . .
Mittlerweile haben wir eine wunderschöne Jeans-Regierung - an allen wichtigen Stellen sitzen Nieten
LG Adler
schade, wie Sie denken! Der andere, der gegangen wurde, war wohl besser?
Wenn auch sicherlich off- topic ... sorry, aber das reizt mich zu einer Antwort ...
Nun, sicherlich sollte man jedem erst einmal vorurteilsfrei begegnen (wobei dies m.E. für Herrn Wulff auch immer noch gelten sollte ... der Grat zwischen rechtlich und moralisch vertretbaren Dingen ist wohl recht schmal und sicherlich subjektiv ... noch wurde Herr Wulff zumindest "rechtlich" nicht verurteilt).
Ob der Herr Gauck der Richtige ist in der Frage zur "Gerechtigkeit in diesem Lande" etwas beizutragen, besonders in dem Punkt "Schere arm und reich klafft immer weiter auseinander" bezweifele ich allerdings auch. Ich glaube Rot/Grün wird sich über ihren Wunsch-Kandidaten noch einmal den Kopf zerbrechen müssen

... es sei denn, sie sind wieder zurückgekehrt zu der Politik für die Ex-Bundeskanzler Schröder stand ...
Zitat:
>>Gauck wird, wahrscheinlich, kein bequemer Präsident. Nicht nur nicht für die Regierung, auch nicht für die Opposition. Und auch nicht für das Volk, das ihn so schätzt. Die Deutschen haben nicht mehr viel Vertrauen in den Wert der Freiheit, und sie hadern mit unserem Staatswesen. Gauck tickt an diesen beiden Stellen völlig anders, aus totalitärer Erfahrung. Er kämpft für die Freiheit (die auch eine Option sein kann gegen der Deutschen liebstes Kind, die Sicherheit). Und er findet, dass wir, gemessen an den Spielräumen, die uns unsere Geschichte lässt, derzeit in der besten aller Möglichkeiten leben.<<
Quelle:
http://www.derwesten.de/politik/entsche ... 75781.html
Gauck ist von Hartz IV (Workfare) total überzeugt und sympathisiert mit der INSM, die das Sprachrohr des Kapitals ist. Er ist also absolut neoliberal eingestellt.
Was ist die ISNM?
http://www.zeit.de/2005/19/insm
http://www.insm.de/insm/Themen/Soziales ... isten.html
Zitat daraus:
>>Ich votiere an dieser Stelle für einen Grundausstattungs-Marktliberalismus. Hinter diesem Wortungetüm verbirgt sich eine Position, die die Marktwirtschaft ohne Wenn und Aber mit einer Sozialpolitik verbindet, die auf eine Grundausstattung für jeden Bürger abzielt. Die Vorstellung einer sozialen Grundausstattung aller Bürger verweist nicht auf eine feste, quantifizierbare Größe. Sie enthält daher auch nicht den abwegigen Gedanken eines sozialen Rechts; die Rede von sozialen Rechten schwächt die Kraft der eigentlichen Bürgerrechte und erhebt zur angeblich einklagbaren Konstanten, was doch legitimer Gegenstand der politischen Auseinandersetzung mit ihren wechselnden Ergebnissen ist. Entscheidend ist bei alledem die Frage: welche Grundausstattung für alle Bürger lässt sich langfristig durch Umverteilung finanzieren?<<
Die INSM und in Teilen auch die deutsche Nationalstiftung deren Mitglied Herr Gauck ist, steht für den Abbau des Sozialstaats im Sinne "von den USA lernen heißt siegen lernen" ... die USA ist für ihn in sozialen Fragen Vorbild ... also auf von der sozialen Marktwirtschaft zur absolut freien Marktwirtschaft ohne den Gedanken eines sozialen Rechts, wo kämen wir denn sonst hin?
Als Bundespräsident hat Herr Gauck sicherlich keine Befugnis irgendetwas selbst zu ändern, aber als Sprachrohr könnte sich die INSM niemanden besseres wünschen. Warum sonst hätte die FDP wohl gerade diesen Kandidaten unterstützten sollen?
Das unser Sozialstaat dringend umgebaut werden muss, weil er in der Art wie er jetzt aufgebaut ist auf Dauer nicht mehr zu finanzieren ist sehe ich durchaus ein ... aber nicht in dem Sinne, dass sich jeder selbst der Nächste ist und man die Menschen, die durch die Maschen des Kapitalismus fallen einfach sich selbst überlässt ...
Für mich bleiben also durchaus Zweifel, ob uns Herr Gauck in dieser Position gut tut ... aber vielleicht überrascht er mich ja doch noch?