
Dass ohnehin nur apostelversiegelte Gotteskinder am Tag des Herrn dabei sein werden, ist tief im Selbstverständis der NAK und ihrer Mitglieder verwurzelt. So tief, dass man gar nicht auf Gedanken kommt, mit diesem Tag hätten die andersgäubigen Namens-Christen etwas zu tun. Diese Sache ist nur etwas für die Braut und den Bräutigam. Alle anderen sind Statisten. Maximal.
Mit dem Hinweis auf die kleine Herde/kleine Schar wird gern das Abschmelzen der Gemeinden bagatellisiert, gar als biblisch begründet erklärt. Gern mit Verweis auf Lukas 12,32: Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben. Siehste, da stehts doch!

Was nun die Predigt von Herrn Brinkmann angeht: Wenn Jesus, was Herr Brinkmann zu wissen glaubt, keine Millionen Seelen zählende Kirche erwartet, warum haben die Herren Apostel dann über die gesamte Geschichte der NAK hinweg missioniert, was das Zeug hielt und sich mit Massenversiegelungserfolgen gebrüstet? Das Wachstum hat man uns doch stets als gottgewollt, als sichtbaren Segen Gottes, verkauft. Und sah darin auch die Erfüllung des Auftrages "Gehet hin in alle Welt..." Nun nicht mehr?

Nein Comment, ich denke, Herr Brinkmann hat nur von der heiligen Schar gesprochen. Irgendeine Weiterung in Richtung "andere Christen" hatte er weder im Kopf noch auf der Zunge. Und nun stellen wir uns vor, die NAK wurde in der ökumenischen Bewegung überhaupt eine Rolle spielen: Dann hätte Jesus doch wieder das Problem der millionenstarken Kirche - und das, so Herr Brinkmann, erwartet er ja eben nicht. Weitergedacht heisst das sogar, dass es Jesu Wille ist, dass die NAK in ihrer kleinen Glaubensecke bleibt. Oder?
Ist schon toll, was diese Apostel alles wissen und können - vom Platzanweiser für den Schoß des Herrn bis zum Gedankenleser Jesu. Unglaublich und doch wahr. (Wo ist eigentlich shalom?)