NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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tergram

Re: NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

#31 Beitrag von tergram » 07.09.2012, 09:43

Comment, ich vermute, du denkst viel zu weit... und zu hoch... :wink:

Dass ohnehin nur apostelversiegelte Gotteskinder am Tag des Herrn dabei sein werden, ist tief im Selbstverständis der NAK und ihrer Mitglieder verwurzelt. So tief, dass man gar nicht auf Gedanken kommt, mit diesem Tag hätten die andersgäubigen Namens-Christen etwas zu tun. Diese Sache ist nur etwas für die Braut und den Bräutigam. Alle anderen sind Statisten. Maximal.

Mit dem Hinweis auf die kleine Herde/kleine Schar wird gern das Abschmelzen der Gemeinden bagatellisiert, gar als biblisch begründet erklärt. Gern mit Verweis auf Lukas 12,32: Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben. Siehste, da stehts doch! :wink:

Was nun die Predigt von Herrn Brinkmann angeht: Wenn Jesus, was Herr Brinkmann zu wissen glaubt, keine Millionen Seelen zählende Kirche erwartet, warum haben die Herren Apostel dann über die gesamte Geschichte der NAK hinweg missioniert, was das Zeug hielt und sich mit Massenversiegelungserfolgen gebrüstet? Das Wachstum hat man uns doch stets als gottgewollt, als sichtbaren Segen Gottes, verkauft. Und sah darin auch die Erfüllung des Auftrages "Gehet hin in alle Welt..." Nun nicht mehr? :shock:

Nein Comment, ich denke, Herr Brinkmann hat nur von der heiligen Schar gesprochen. Irgendeine Weiterung in Richtung "andere Christen" hatte er weder im Kopf noch auf der Zunge. Und nun stellen wir uns vor, die NAK wurde in der ökumenischen Bewegung überhaupt eine Rolle spielen: Dann hätte Jesus doch wieder das Problem der millionenstarken Kirche - und das, so Herr Brinkmann, erwartet er ja eben nicht. Weitergedacht heisst das sogar, dass es Jesu Wille ist, dass die NAK in ihrer kleinen Glaubensecke bleibt. Oder?

Ist schon toll, was diese Apostel alles wissen und können - vom Platzanweiser für den Schoß des Herrn bis zum Gedankenleser Jesu. Unglaublich und doch wahr. (Wo ist eigentlich shalom?)

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Re: NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

#32 Beitrag von Comment » 07.09.2012, 15:01

Werte tergram,

ja, man muss schon aufpassen, wie auf die NAK und wohin in der NAK geblickt wird, wenn über sie geschrieben wird. :wink:

Wo ich lebe, stellen die NAK-Gemeinden sich nicht als eine homogene Gruppe dar. Ich will in dem Zusammenhang nur einmal die zwei Pole erwähnen, die sich in folgenden Gruppierungen unter den Aktiven der NAK manifestieren: da sind diejenigen, die wahren christlichen Glauben außerhalb der NAK nicht sehen wollen und daher auf der Glaubensebene jedwede Kontakte nach aussen hörbar ablehnen, und dann sind zweitens doch tatsächlich auch solche NAK-ler, wenn auch eindeutig in der Minderheit, die dem, was sich ausserhalb der NAK an Glauben bietet, einiges abgewinnen können und infolgedessen dem ökumenischen Gedanken gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen sind, d.h. auch ensprechende Kontakte mit anderen Kirchen am Ort begrüßen würden.

Das ist selbstverständlich Herrn Brinkmann nicht unbekannt, das scheint zu ihm vorgedrungen zu sein. Ich vermute mal, dass B. auch in Eschweiler deutlich Zeichen setzen wollte gegen die 'Ökumeniker': 'Lasst den Gedanken fallen, dass außerhalb der NAK was 'Brauchbares' ist.' M.a.W.: Sucht nicht eine Größe, die Gott nicht haben möchte ...wir, die kleine Herde nur, haben Gottes Wohlgefallen.

Zweitens: auch im Raum Aachen gibt es sichtbar die sog. innere Migration mit der Folge, dass jetzt einige Gemeinden ohne oder fast ohne Kinder, ohne Jugend, ohne Chor, kurz ohne 'volles Gemeindeleben' sind, und es stehen darob aus zentraler Dortmunder Kirchenleitungssicht akut Gemeindeschliessungen an! Und wie nicht anders zu erwarten, wird diese Situation durch die At, allen voran durch Herrn B., und da haben Sie Recht, seelsorgerisch in der Weise diagnostisch genutzt, dass man predigt: hier zeigt sich Gottes Wille: ER will die kleine Herde, von der schon die Bibel schreibt, dass sie erlöst werde. Und dazu passt natürlich die Brinkmann'sche Auslegung jenes Bibelwortes. Das soll die Gemeinde, ob dieser Entwicklung nach 'unten' sehr betrübt, vielleicht mehr und mehr lustlos werdend, 'trösten', sie sozusagen antreiben. Hinzu kommt dass es den Gemeindemitgliedern, den meistens doch so alten, noch sehr in Erinnerung ist, wie es vormals genau in die andere Richtung ging durch die Apostel, als man predigte: Die Gemeinden sollen wachsen, nur Wachstum bringt Vollendung, bringt den Herrn. - Ja, und nun geht's zahlenmässig radikal abwärts! Da muss man sich anpassen, sich drehen wie die Fahne im Wind - allen voran macht das Herr B. - und man muss nun das Wenigerwerden glorifizieren ... Da passt es ja, wenn die kleine resp. immer kleiner werdenden Gemeinde als die gottwohlgefällige 'kleine Herde' zeichnet, die Gott sucht, die ER erlösen wird. Wahrscheinlich gehen die meisten aktiven NAK-ler dem Herrn B. auf den Leim.

Ja, es ist schon sonderbar, was sich in 'diesem Werk' bisher schon so alles abgespielt hat, z.Z. weiter abspielt und noch abspielen wird.

Com.

GG001

Re: NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

#33 Beitrag von GG001 » 07.09.2012, 20:55

centaurea hat geschrieben:Heute hat mich eine PN erreicht, der zu entnehmen ist, dass in manchen Bezirken der Jugend kurioses erzählt wird:

Zitat aus der aktuellen Jugend-Info des Ältestenbezirkes Backnang 2012/09
(..)
Insgesamt hätte das aus meiner Sicht vom verantwortlichen Herausgeber Karl-Heinz Hübner so nicht veröffentlicht werden dürfen.
Moeglich, dass Sie in mehrerer Hinsicht recht haben, centaurea. Ich wollte gerade den Artikel noch einmal einsehen, die Seite http://web62.confixx2.nak.org ist aber momentan nicht online.

Wenn mich mein Gedaechtnis nicht truegt, stellt sich die NAK in dem dort veroeffentlichten Artikel - wie auch schon seit langer Zeit in anderen Verlautbarungen - als die drittgroesste christliche Gemeinschaft in Deutschland dar. In dem EZW-Artikel schreibt Reinhard Hempelmann hingegen: "Zwar stagniert die Zahl der Mitglieder der Neuapostolischen Kirche (NAK) in Deutschland seit Langem und ist ruecklaeufig - anders sieht dies in internationaler Perspektive aus - gleichzeitig ist darauf hinzuweisen, dass es sich bei der NAK nicht um eine Randgruppe handelt. Ihre Mitgliederzahl liegt bei mehr als 350 000. Nach der Orthodoxen Kirche ist sie die viertstaerkste christliche Konfession in Deutschland."

GG001

Re: NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

#34 Beitrag von GG001 » 07.09.2012, 21:34

centaurea hat geschrieben:Gemäß einem Bericht auf religionsreport.de wird es wohl doch nicht so einfach mit dem Beitritt zur Ökumene.

Der Artikel bezieht sich auf einen EZW-Aufsatz von Hempelmann in der Septemberausgabe des EZW-Materialdienstes (Nr. 09/2012) .

religionsreport.de weist noch auf den interessanten Aspekt hin, dass Hempelmann aus Unterlagen der NAK zitiert, die wohl anderen nicht vorlägen:
...Die Hinweise in den Endnoten von Hempelmanns Aufsatz deuten einigermaßen deutlich darauf hin, dass die Kirchenleitung externen Ansprechpartnern wesentlich mehr Dokumente mit dem Stand des Katechismus zur Verfügung stellt, als ihren eigenen Amtsträgern bis hin zu den Bischöfen. ...
religionsreport.de geht von 2 Quellen aus 2012 mit erheblichem Umfang aus, die von der NAKI herausgegeben wurden, den Mitgliedern der NAK aber nicht zugänglich seien.
In den Endnoten verweist Hempelmann auf zwei Veroeffentlichungen, die die Ergebnisse von Arbeitsgespraechen betreffen:

(7) Neuapostolische Kirche International (Hg.), Arbeitsgespraeche 2011/2012, Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen - Neuapostolische Kirche, Zuerich 2011, 20.

(16) Neuapostolische Kirche International (Hg.), Arbeitsgespraeche, a.a.O., 46

Ausserdem findet Hempelmann natuerlich auch in den anderen Verlautbarungen, welche NAKI herausgegeben hat, Bestaetigung der als problematisch empfundenen "impliziten Exklusivitaet". Zitat: "Zugleich ist das Geistverstaendnis der NAK in ein heilsgeschichtliches Konzept eingeordnet, in dem die implizite Exklusivitaet der NAK abgebildet ist."

Hempelmann benennt das "als zentrales Merkmal der Kirche hervorgehobene Apostelamt" und weist auf die Separierung des "ersten Naeheverhaeltnisses mit Gott" in der Taufe als einer "grundlegenden Gnadenmitteilung" von "der Gotteskindschaft sowie der Wiedergeburt aus Wasser und Geist" hin.

Hempelmann fasst zusammen, dass im Blick auf die Geistestaufe bzw. Versiegelung explizit exklusiv gesprochen wird. Obwohl anderen das Heil nicht [voellig, GG001] abgesprochen wird, zeigt sich fuer ihn die grundlegende Schwierigkeit, die goettliche Zuwendung gewissermassen in Teile aufzugliedern. [GG001: Solche Beurteilungen gab es auch schon vor Langem bei GK, wo im damaligen Forum von einem Heil Erster Klasse und einem Heil Zweiter Klasse die Rede war.]

Zum Schluss kommt Hempelmann zu dem Ergebnis, dass in Lehrfragen Verstaendigungsgrenzen mit der Neuapostolischen Kirche erreicht sind, die "in einem Kontrast stehen zur offenen, lernbereiten und Anerkennung gewaehrenden praktischen Kommunikation mit anderen Kirchen und Glaubensgemeinschaften ..."

Eine vorsichtige Erwartungshaltung verbindet er schliesslich mit "noch nicht ausgeschoepften Verstaendigungschancen durch eine Rueckbesinnung auf die katholisch-apostolische Tradition". Er verweist auf Helmut Obst und andere, die immer wieder schon auf die Rolle dieser Tradition als Impulsgeber fuer die verschiedenen apostolischen Gemeinschaften hingewiesen haben. Obwohl Hempelmann die apokalyptisch-endzeitlichen Anliegen dieser charismatischen Laienbewegung als "kritikwuerdig" einstuft, hebt er doch die oekumenische Gesinnung und die anspruchsvollen biblisch-theologischen Reflexionen und liturgisch reich gestalteten Gottesdienstformen hervor und zitiert aus dem Testimonium von 1836: "Die Kirche Jesu Christi ist die Gemeinschaft aller, ohne Unterschied der Zeit und des Landes, welche im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft und durch ihre Taufe von allen anderen Menschen ausgesondert sind."

fridolin
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Re: NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

#35 Beitrag von fridolin » 08.09.2012, 15:52

Die NAK schrumpft, die Redewendung von der kleinen Schar hält wieder Einzug in der Umgangssprache der Apostel. Das müsste doch jedem neuapostolischen zu Denken geben.
Jahrzehntelang war davon keine Rede mehr.
Die Sondergemeinschaft NAK wird in Zukunft viele alte Begrifflichkeiten aus der verstaubten Kiste ziehen müssen um Gläubige noch erfolgreich an sich binden zu können.
Das Rad immer wieder neu erfinden zu müssen wird nicht einfach sein. Inwieweit die Nerven der Gläubigen damit überstrapaziert werden wird der jährliche Schrumpfzyklus zeigen.

Adler

Re: NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

#36 Beitrag von Adler » 08.09.2012, 18:41

Das liebe, treue NAK-Glaubensgeschwist, ist doch viel zu bequem, um GENAU hinzuhören; es konsumiert einfach alles, was es vorgestzt bekommt.
Das Schlimme daran - genau darauf baut die KL!

LG Adler

fridolin
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Re: NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

#37 Beitrag von fridolin » 16.09.2012, 22:10

"Wir haben nichts dagegen, dass auch andere Christen zu Füßen Jesu sitzen dürfen - aber wir Gotteskinder sitzen auf seinem Schoß." (AT i.R., Seniorenbeauftragter aus NRW)

Polemisch sein ist nicht der Weg des Evangeliums.

Maximin

Re: NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

#38 Beitrag von Maximin » 17.09.2012, 12:56

:) Liebe Freunde,
mein Evangelium sprich davon, dass die Kinder Gottes im Schoß Abrahams ruhen. Vom im "Schoße Jesus" sitzen ist da keine Rede. Früher haben wir in meiner Kinderkirche folgendes Lied gesungen. Dieses hier:

"Zu des Heilands Füßen (AGB 212)

1
Zu des Heilands Füßen,
horchend auf sein Wort,
will ich stets genießen
Speise immerfort.
Nehm ich kraft aus seiner Hand,
wird das Licht sein mein Gewand.
Zu des Heilands Füßen
ist mein Lieblingsort,
wo ich gern will sitzen,
horchend auf sein Wort.
2
Durch des Wortes Wahrheit
reinigt sich mein Sinn,
und des Feindes Fesseln
fallen machtlos hin.
Gott hat Gnade mir gereicht,
macht mein Herz so froh und leicht.
Zu des Heilands Füßen
ist mein Lieblingsort,
wo ich gern will sitzen,
horchend auf sein Wort.
3
Möge keine Stunde,
wo Gott segnen will,
wo aus seinem Munde
Herzensbalsam quillt,
nutzlos mir vorübergehn,
daß ich kann vor ihm bestehn!
Zu des Heilands Füßen
ist mein Lieblingsort,
wo ich gern will sitzen,
horchend auf sein Wort.


Ist es im Nachhinein nicht erschreckend wahrzunehmen, wie wenig gewisse NAK-Prediger sich in der Bibel so richtig auskannten? Hatte nicht der (sel.) StAp. Hans Urwyler Recht wenn er damals den AT´s dringend anriet, tiefer in der Bibel zu graben. Interessant fand ich in dieserm Zusammenhang ünrigens auch, dass dieser Mann das sogenannte "Antsblatt" auf Brieftaschengröße minimierte. Zufall...?

Liebe Grüße, landauf und landab, vom Maximin :wink:

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Re: NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

#39 Beitrag von Andreas Ponto » 25.09.2012, 15:52

gk-Artikel zum Thema

Ich finde es Klasse, dass auch gk einen aus meiner Sicht sehr interessanten Artikel zu diesem Thema ausgearbeitet hat.

Die NAK-KL tut sich offensichtlich schwer damit ihr konstruiertes Model von der 3-Klassen-Gotteskindschaft:
1. alle sind Geschöpfe Gottes
2. erstes Näheverhältnis mit Gott durch die Wassertaufe
3. Gotteskind im engeren Sinne = NAK-Mitglied / Versiegelung durch einen NAK-Apostel der in der Einheit mit dem StAp-Amt steht
zu verkaufen.

Dies zum Einen nach außen, wie der Artikel von Hempelmann zeigt, aber insbesondere doch auch zunehmend nach innen.

Ein angesprochenes Fazit aus dem Artikel stimmt traurig, aber es erscheint mir sehr sehr realistisch:
...Das Verständnis der NAK zwinge die Gläubigen, für sich die Frage zu beantworten: Kann ich (neu*)apostolisch sein, ohne an das Konzept der 'Gotteskindschaft im engeren Sinne' zu glauben? ....
*Ergänzung von mir

Die NAK räumt auf und wer sich nicht in Reih und Glied aufstellt, kann (soll?) gehen?!?
Dies scheint die geforderte Konsequenz aus den Predigten und Statements von Leber, Schneider, Ehrich und Johanning zu sein ...

GG001

Re: NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

#40 Beitrag von GG001 » 25.09.2012, 20:11

centaurea hat geschrieben:Die NAK-KL tut sich offensichtlich schwer damit ihr konstruiertes Model von der 3-Klassen-Gotteskindschaft:
1. alle sind Geschöpfe Gottes
2. (..)
Nein, mit Punkt 1 tut sich die NAK bestimmt nicht schwer. Warum auch?

Deswegen kann man ja auch verschiedentlich in der neuapostolischen Kirche hoeren, dass "alle Menschen Gottes Kinder (mit einem Leerzeichen zwischen den Worten) sind". So predigte Volker Kuehnle schon vor langer Zeit, und auch GK zitiert PJs Worte mit genau dieser erkennbaren Unterscheidung: Kind Gottes gegenueber Gotteskindschaft (1). Da man das Leerzeichen in "Gottes Kind" nicht hoeren kann, moegen sich manche beim Hoeren von Kuehnles Worte gewundert haben, was fuer einen modernen Apostel sie haben. Eine solche Formulierung kommt den Progressiven entgegen, wenn sie nicht genau hinhoeren; den Konservativen wiederum kann man erklaeren, dass doch alle Menschen Geschoepfe Gottes, vulgo (nur) "Seine Kinder", sind. Der Begriff "Gotteskind" (fast mochte man hinzusetzen ges. gesch.) hingegen hat in der neuapostolischen Kirche eine ganz eng umgrenzte und andere Bedeutung.

Gemaess ihrer Lehre (2) ist es der neuapostolischen Kirche aber nicht moeglich allgemein anzuerkennen, dass es ausserhalb der NAK auch "Gotteskinder" (ohne Leerzeichen) gibt. Es gibt aber einen Ausweg: Die neuapostolische Kirche laesst in dieser und aehnlichen Fragen auch Gott mit entscheiden und erinnert sich der Souveraenitaet Gottes. Damit bleibt fast alles beinahe gut.

(1) GK zitiert P. Johanning: "Kind Gottes ist man zunächst einmal durch die Tatsache, dass man Geschöpf Gottes ist. Dann durch die Taufe und schließlich durch die Versiegelung. Die Gotteskindschaft, die durch die Versiegelung vermittelt wird, ..."
Diese eingeschraenkte Rolle der Taufe (auch heute immer noch ein Schrumpfsakrament: "ein erstes Naeheverhaeltnis") und die damit einhergehende Aufwertung der Versiegelung wurden m.W. erst mit dem Erscheinen einer unter J.G. Bischoff ueberarbeiteten Ausgabe der F&A eingefuehrt. In der vorher gueltigen Version der F&A hiess es noch u.a. "Die Taufe ist das Bad der Wiedergeburt .." Hinter die heutige Position konnte und kann die Kirche anscheinend nicht mehr zurueck.

(2) Seit Uster ist ja bekannt, dass nur die Taufe und die Heilige Versiegelung gemeinsam die Gotteskindschaft begruenden.
GK-Artikel Nr. 1682 hat geschrieben:Inzwischen glauben jedoch auch führende Amtsträger, dass das jetzt verkündete Mehr-Ebenen-Konzept der Gotteskindschaft alles andere als eine verwirrungsfreie Haltung ist und damit wenig Segen bringen dürfte. Anzeichen dafür, dass es eine klare neuapostolische Identität stiftet, sind jedenfalls keine zu erkennen.
Quelle: Click!
Ja, ich denke Michael Koch hat Recht. Es merken auch manche innerhalb der neuapostolischen Kirche, dass die Lehrkonstruktionen dieser Laienkirche theologisch nicht befriedigend sind. Umgangssprachlich moechte ich sagen "Wasch mir den Palz, aber mach mich nicht nass."

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