Na, lieber August, haben Sie gut geschlafen? Sind Sie erholt? Und können den neuen Tag freudig begrüssen und annehmen! Gut!
Sehen Sie, mein Tag hat mit einem *Wink* angefangen, über den ich mich sehr freue. Die Tageslosung der Herrnhuter Brüdergemeinde ist eben hereingeflattert - später als sonst, aber gerade rechtzeitig zu unser beider "Austreten" heute! Da steht:
"Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben." (Hesekiel 36,26) und
"Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit." (2.Korinther 3,17)
Na, mit diesen Zusprüchen ist mein Austreten heute doch ein sicherer Tritt in eine Freiheit! Im Sinne von "Du stellst meine Füsse auf einen weiten Raum!"
August Prolle hat geschrieben: Im Stillen werde ich mich fragen, warum es mir im Gegensatz zu Ihnen nur selten gelingt, meinen Wahrheiten zu folgen.
Diese Frage ist eine wertvolle Frage! Und eine wichtige Frage! Ich habe sie mir oft gestellt. Und habe oft keine Antwort gefunden - weil ich keine Ver
antwortung für mein Leben und meinen Weg zu Gott übernehmen wollte! Oder manchmal auch nicht konnte! Das ist ja auch erstmal zu akzeptieren.
Die Kirchen machen es einem ja auch nicht leicht, seinen Weg zu gehen! Da ist wohl zuviel Angst bei den Kirchenleuten! Angst, dass da, ausgelöst durch einen Schritt eines Rudelmitgliedes raus aus dem Rudel, in einem etwas hochkocht, das man so mühsam verborgen hält. Weil es nicht ins "Bild" passt! Und weil es, wenn es raus kommt, die Gefahr birgt, dass man selbst aus dem Rudel ausgestossen werden könnte. Und alleine, ohne Rudel zu überleben, das macht Angst. Ich verstehe das! Ich kenne das!
Man nimmt sich dann allerdings auch selbst die Freiheit und die Möglichkeit einer Ent-Wicklung - so man das möchte! Ich möchte das! Dieser Gott hat durch seinen Sohn Dinge sagen lassen, die überprüft werden wollen! Z.B. der Senfkorn-Glaube! Oder der Heilungs-Auftrag an seine Jünger (Apostel)! Wo finde ich das heute? Wo wird Glaube gelebt statt Kirche! Ich habe das an vielen (Kirchen-) Plätzen für mich nicht gefunden - daher muss ich weiterziehen!
Neulich auf einem Paar-Spaziergang sagte meine Freundin: Sag mal, dieser "Gottessohn" sagte doch einmal "Nicht die Starken bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße" (Mk. 2,17)! Kann es denn nicht sein, dass das Selbstverständnis der Kirchenmenschen sich an diesem Satz "aufhängt"? Ist man denn dann nicht lieber krank oder ein Sünder, damit ja dieser Jesus nicht an einem vorübergeht? Das wäre dann - bei allem Verständnis - eine negative Motivation und ziemlich verhängnisvoll! Nun weiss die Forschung heute, dass das eintritt, auf was man seinen Fokus gerichtet hat! Dazu hatte ich am Dienstag ein "schönes" Erlebnis:
Frühmorgens im Hotel am offenen Fenster hoch über dem See, mit Blick auf die Alpen *schwärm*, habe ich den Tag freudig begrüsst und mich eingestellt! Ich habe meinen Fokus auf "
heute begegnen Dir Situationen und Menschen, die Dich auf Deinem Weg unterstützend weiterbringen!" Der Tag war immer wieder sehr inspirierend. Gegen 16:00 Uhr, irgendwo in einer kleinen Ortschaft, stand ich an der Ampel. So vor mich hinträumend las ich an einem Haus ein Schild mit einem seltsamen Namen. Es war der lustige "Spitzname" eines Amtsträgers aus der NAK, der mir sehr nahe stand. Ein "Hardliner mit Weitblick", der mich meinte, wenn er mit mir sprach und sich oft über seine Grenzen traute! Da stand also dieser Name vor mir - ich habe mich gefreut. Als ich am Abend meinen Anrufbeantworter abhörte, war eine Nachricht meiner Mutter gespeichert: "Du, Hannes, stell Dir vor, der ..." und sie nannte diesen "Spitznamen"! Genau diesen! Was sagt mir das: es kommt das (oder ich nehme das wahr), auf was mein Fokus gerichtet ist!
Und dann wird aus Wahrnehmung irgendwann Wahrheit ... und an dieser führt kein Weg vorbei - ausser der Weg des Leidens! Und ich mache mich jetzt auf den Weg der Freuden (Standesamt liegt um die Ecke und Gebühren sind übrigens bei uns 31 Euro! Diese Schufte!)
Guten Morgen August Dichterfürst!
Hannes