Pfingsten 2016

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Schmetterling40

Re: Pfingsten 2016

#51 Beitrag von Schmetterling40 » 20.05.2016, 13:28

Meine Erfahrung ist, dass man an der NAK immer noch nicht Kritik üben oder Fragen stellen darf.

Hatte erst letztes Jahr eine Auseinandersetzung mit dem Apostel hier. Zuvor hatte ich mich viel mit Glauben, Bibel lesen usw. beschäftigt.

Als ich ihn dann fragte, warum wir unbedingt Apostel brauchen, kam als Antwort, dass ich nicht so viel in der Bibel lesen soll, sondern auf das hören, was im Gottesdienst gepredigt wird.

Die andere Frage, die ich ihm stellte, wie das Verhalten mir gegenüber zu erklären sei. Da kam nur, dass ich als Schwarzes Schaf (weil ich immer schon Fragen stellte, auch unbequeme, wie wegen Entschlafenenwesen), eh noch nie richtig rein gepasst habe. Ich würde nur reinpassen, wenn ich keine Fragen stelle, Kritik übe, sondern nur meine Aufgaben erledige und die Gottesdienste regelmäßig besuche.

Wo sich die NAK auch noch nicht geändert hat, ist bei dem Druck ausüben gegenüber den Kindern. Mein großer Sohn wurde auch noch im Konfiunterricht massiv unter Druck gesetzt wegen Gottesdienstbesuchen, keine Fragen stellen usw. Er war deshalb auch bei der Kindertherapeutin.

Von dem her hat sich in der NAK nichts geändert - auch wenn sie es nach außen hin anders darstellen.

Aber klar ist auch, solange man in dem NAK-System drin ist und funktioniert wie die wollen, stellt man nicht fest, dass da was verkehrt läuft.

Ich bin so froh, dass wir den Absprung geschafft haben und möchte nie mehr zurück...

Schmetterling40

Re: Pfingsten 2016

#52 Beitrag von Schmetterling40 » 20.05.2016, 13:30

Das andere ist auch, dass hier ich noch außerdem vom Apostel ermahnt wurde mit niemanden darüber zu reden, wie es in der NAK zugeht.

Habe es trotzdem in der Therapie getan und tu es noch, und es tut so gut ehrlich damit umzugehen.

Leider werden aber jetzt hier die anderen vor mir gewarnt.

Edda

Re: Pfingsten 2016

#53 Beitrag von Edda » 20.05.2016, 14:41

Hallo Schmetterling40,

willkommen hier! Mir ist es ähnlich gegangen wie Dir - es wurde vor mir gewarnt. Jeder der in einer solchen Belastungssituation ist, ist gut beraten therapeutische Hilfe zu haben. Wie wichtig es ist, darüber sprechen zu können habe auch ich am eigenen 'Leib' erfahren. Der interne Umgang ist wohl immer noch eine geheime Angelegenheit - der einzelne bleibt dabei auf der Strecke - oder wird zum feindlichen Objekt. Mir gruselt es mal wieder bei den Erinnerungen.
Alles Gute für Dich und Deine Familie!

Edda

Brombär

Re: Pfingsten 2016

#54 Beitrag von Brombär » 20.05.2016, 17:56

FaktenFaktenFakten schrieb:

Ich kritisiere heute in dem vollen Bewusstsein, zuvor in gleicher Weise manipuliert worden zu sein und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sogar dazu beigetragen zu haben, dass ein System wie die NAK funktioniert hat (und noch eine ganze Weile funktionieren wird).


Werte/r FaktenFaktenFakten,

Diesen Schuh muss ich mir – Gott sei Dank – nicht anziehen. Ich wurde als Kleinkind in diese Organisation hineingebracht und habe nach dem Erwachsenwerden die Konsequenzen aus der „Bischoff-Erfahrung“ gezogen, indem ich zunächst das im noch jugendlichen Alter übertragene Amt zurückgegeben - und hernach den Abstand zur NAK vollzogen habe. Ich wundere mich noch heute, warum so viele meiner Mitbrüder sich nicht gleichermaßen verhielten und stattdessen Karrieren in der Amtshierarchie erstrebten.

Zu Punkt 3 :

Ja, die angstmachenden Aussagen gab es früher viel und heut hier und da immer noch mal wieder. Es hat hier aber unbestritten ein Wandel stattgefunden *. Auch bedingt durch die Kritiker, die dies öffentlich machten. Das hat bei vielen zum Umdenken geführt. Auch bei mir, weswegen ich meine Kinder bewusst anders erzogen habe. Meine Tochter (20) konnte beispielsweise nicht nachvollziehen von was der Herr Knauf da spricht. Selbst mein Vater hat sich vor einiger Zeit bei mir entschuldigt, dass er die Vorgaben der Kirche so strickt zu erfüllen versuchte.



*Werte/r Schreiber/in, bitte lassen Sie uns doch mal genauer auf die „angstmachenden Aussagen“ eingehen. Was genau sind denn diese Aussagen?

Es sind die Aussagen der neuapostolischen Lehre, wonach wir in der Endzeit leben und Christus in unseren Tagen die Erfüllung biblischer Wiederkunftsverheißung einlösen wird. Diese Lehre ist ja an sich noch nicht besorgniserregend, wäre da nicht die Mahnung „eilends zur Vollendung“, welche zeitweise in unverschämter Art und Weise strapaziert wurde. Sie schreiben es richtig, wenn Sie sagen, dass ein Wandel stattgefunden hat. Diesen sehe ich im Nachlassen der Drängelei wie zu „Bischoffs Zeiten“. Es bleibt aber dennoch die stetige Sorge um die Würdigkeit und damit verbunden ist mehr oder weniger die permanente Angst, an diesem Tag oder nach dem Tod angenommen oder verlassen zu werden. Als erfahrener Neuapostolike ist man nach den gemachten Erfahrungen vorsichtiger - um nicht zu sagen skeptischer geworden gegenüber der „neuapostolischen Drängelei“. Ob das im Sinne der KL. ist lassen wir mal dahingestellt.

So, nun reden wir von unseren Kindern. Meine Kinder sind schon im mittleren Lebensalter und haben noch miterlebt, dass wir als Eltern um die Verkürzung der Zeit gebetet haben. Da blieb es nicht aus, dass sich die Kinder auch erkundigten, wie nun dieses Erscheinen des Herrn in der Praxis erlebt werden kann.

Hier nun berichte ich von den von mir angedeuteten Ausführungen von Stammapostel Leber. Um es abzukürzen, Stammapostel Leber erklärte den Kindern, dass Gott Möglichkeiten habe, z.B. das bei der Wiederkunft des Herrn von einem neuapostolischen Piloten geführte Flugzeug in geordneten Bahnen landen zu lassen, den Lokführer eines Intercitys so zu steuern, dass sein Aufgabenbereich keine Schädigung erfährt usw. Das alles ist natürlich aufgeklärten Heranwachsenden nicht logisch zu vermitteln. Auf die Frage meiner Kinder, ob ich diese Erklärung nachvollziehen könne, musste ich – meiner Erkenntnis entsprechend – klarstellen, dass ich die Aussagen der Schrift als epische Geschichtsschreibung sehe, welche jedoch durchaus im Sinn einer christlichen Lebenshaltung Sinn macht. Es war und ist nicht leicht, nahestehenden Menschen diese Sehensweise zu vermitteln, wenn sie sonntäglich das Wort vom Altar kommend wortwörtlich vorgesetzt bekommen.

Wie Sie werte/r FaktenFaktenFakten mit Ihren Kindern diesbezüglich zurecht gekommen sind weiß ich nicht, vielleicht werden wir es erfahren?

So lege ich meine Glaubensangelegenheiten getrost in Gottes Hände. Bislang habe ich damit gute Erfahrungen gemacht. Mir ist wichtig, Allgemeinplätze zu verlassen und zumindest mir selbst gegenüber ehrlich zu sein. Wenn die NAK-KL. meint ihre Lehre langsam aber beständig in Richtung Christentum einrütteln zu können, ist das okay für mich. Was mich aber stört ist, den Eindruck zu vermitteln dass alles ganz anders, ja ganz neu geworden ist. Dem ist nicht so, und bei allen ökumenischen Bestrebungen muss sich die NAK ins Klare kommen, wie sie´s mit der Auserwählung halten will.

Beste Grüße
Brombär

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Re: Pfingsten 2016

#55 Beitrag von Andreas Ponto » 04.06.2016, 21:47


Schmetterling40

Re: Pfingsten 2016

#56 Beitrag von Schmetterling40 » 05.06.2016, 12:24

centaurea hat geschrieben:HR entschuldigt sich.
Warum entschuldigen sich immer die Falschen? Also die Leute, wo die Wahrheit gesagt haben?
Es krankt doch noch immer in der NAK.
Die wo die Wahrheit sagen, werden von dort gemobbt, rausgeekelt und danach noch versucht unter Druck zu setzen, damit man ja nichts weiter erzählt.

Und die wo lügen, deren Lügen glauben, werden unterstützt.

Sorry, da kommt eine saumäßige Wut in mir hoch!

Boris

Re: Pfingsten 2016

#57 Beitrag von Boris » 05.06.2016, 13:16

Schmetterling40 hat geschrieben:... Warum entschuldigen sich immer die Falschen? Also die Leute, wo die Wahrheit gesagt haben? ...
Weil die mehr "Charakter" haben. Entschuldigen fällt oft schwer, manchen ist es gar unmöglich.
Die NAK benimmt sich wie eine Person mit asozialem Charakter. Sie können sich nur schwer für Verfehlungen entschuldigen, die ihnen nachgewiesen sind. Sie setzen aber viel Energie, Worte und Opfergelder ein, um Andersdenkende mundtot zu machen. Völlig im Widerspruch zu Jesus.

Finde den Fehler.
Es stehen Opfergelder auf dem Spiel. Auch wenn sie finanziell abgesichert sein sollten, lohnen sich die Einnahmen sicher weiterhin. Und Machtverlust finden sie auch nicht so gut. So müssen sie immer weitere Strecken zurücklegen, um den Leuten "was vom Pferd zu erzählen."

Und natürlich hat sich diese Institution nicht gebessert. Es sind vereinzelte Gemeinden, in denen es besser sein mag.

Um die Sache rechtlich abzusichern: Das ist meine persönliche Meinung.

LG Boris

Boris

Re: Pfingsten 2016

#58 Beitrag von Boris » 05.06.2016, 13:29

Brombär hat geschrieben:... wenn Sie sagen, dass ein Wandel stattgefunden hat. Diesen sehe ich im Nachlassen der Drängelei wie zu „Bischoffs Zeiten“. Es bleibt aber dennoch die stetige Sorge um die Würdigkeit und damit verbunden ist mehr oder weniger die permanente Angst, an diesem Tag oder nach dem Tod angenommen oder verlassen zu werden. ...
Sehr schön auf den Punkt gebracht!
Das meine ich mit "nicht anders".
Mit dieser Angst lässt sich gut Geld verdienen und eine ordentliche Machtposition schaffen (finde ich).

LG Boris

Schmetterling40

Re: Pfingsten 2016

#59 Beitrag von Schmetterling40 » 05.06.2016, 13:37

Und natürlich hat sich diese Institution nicht gebessert. Es sind vereinzelte Gemeinden, in denen es besser sein mag.

Um die Sache rechtlich abzusichern: Das ist meine persönliche Meinung.

LG Boris[/quote]

Es geht in den Gemeinden "gut", wo viele Geschwister funktionieren und nichts hinterfragen. Und es gibt tatsächlich halt noch Gemeinden, wo nicht so viele Kritiker unterwegs sind oder sich dann wieder bekehren lassen.
Meine Erfahrung ist - auch mit viel Reden der nicht mehr Aktiven NAK´ler hier am Ort und um Umgebung - dass sich sehr viele noch den Mund verbieten lassen und lieber schweigen, weil sie so Riesenpanik haben. Lieber wieder anpassen und den bequemen NAK-Weg gehen, egal wie es dann den Kindern usw. geht.

Boris

Re: Pfingsten 2016

#60 Beitrag von Boris » 05.06.2016, 13:49

Man mag den hr - Bericht der Form oder sonst welcher Kriterien nach für ungut oder sonst etwas abtun. Das steht jedem frei. Ich finde die Aussagen des "Aussteigers" wichtig. Sein Erleben in dieser Sondergemeinschaft.

Das sind persönliche Eindrücke, Empfindungen und Erlebnisse dieses Mannes, die ihm keiner streitig machen kann. Die so zudem tausendfach von anderen Mitgliedern bestätigt werden.

Es stimmt einfach traurig, dass dieser Bericht des Mannes absolut der Realität entspricht. Egal ob die Argumente alt, neu, linksherum oder rechtsherum sind. Dieser wahrheitstreue Bericht zeigt die hässliche Seite der NAK ungeschminkt.

Und löst natürlich wieder viel Diskussionen um den "Heißen Brei" herum aus
(alles meine persönliche Meinung).

Ein umsichtiger Mitmensch hat den hr-Beitrag für jeden sichtbar auf YouTube gesetzt:

https://www.youtube.com/watch?v=ciG69UN ... e=youtu.be

Und hier dazu einige Ausführungen:

http://www.canities-news.de/newsblogs-u ... 01-01-2016



LG Boris
Zuletzt geändert von Boris am 05.06.2016, 14:15, insgesamt 1-mal geändert.

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