
Neue Rollen für na-Frauen?
Sehr fein beobachtet, diesen Unterschied zwischen "wir" und "ich". Man darf ruhig im allgemeinen beim Lesen oder Hoeren von NAK(I)-Antworten auf solche und aehnliche Indikatoren achten.Welchen Standpunkt vertreten Sie in der Frage: Ordination von Frauen?
Stp. Dr. L. Ich [nicht „wir“, sondern hier einmal „ich“, d. h. Wilhelm einfach] denke, das ist eine Sache der Tradition. Wir berufen uns zunächst auf die Heilige Schrift. Dort lesen wir, dass nur Männer in ein Amt berufen wurden.
Herrn Dr. Leber kann ich durchaus verstehen, wenn er die Nicht-Ordination zunaechst mit "der Tradition" begruendet. Die NAK ist [auch somit] der katholischen Kirche naeher als der evangelischen, was uns Vertreter der NAK ja schon mehrfach erklaert haben. Volker Kuehnle hat im Fasanenhof einmal selbstironisch angemerkt, dass beim Thema Frauenordination "kaum Diskussionsbedarf zwischen NAK und der der katholischen Kirche bestehe."
Bei Herrn Lebers kollektiver ("wir") Begruendung ueber die Heilige Schrift erheben sich hingegen Fragen. Da koennte Herr Dr. Leber ja einmal seine zweieinhalb Haustheologen befragen, ob seine Aussage nicht schlichtweg falsch ist und ob er mit seiner Aussage mit dem Textverstaendnis bis hin zur "Apostelin Junia" entsprechend der heute international anerkannten Quellenlage konform geht.
Als Hoerer einer solchen biblischen Begruendung fragt man sich natuerlich auch, warum andere Konfessionen, die sich doch ebenfalls auf die Bibel berufen, Frauen ordinieren.
Unser ehemaliger und der derzeitige Kirchenleiter schlossen nicht aus, dass einmal auch Frauen in ein Amt berufen werden (Richard Fehr: "Als erster Schritt Diakonin, warum nicht?" Leber im selben Artikel: "Für Stammapostel Wilhelm Leber ist die Frage »offen«, ob es auch in Zukunft bei der Nicht-Ordination von Frauen in der Neuapostolischen Kirche bleiben müsse. Wenn es zu einer anderen Regelung komme, müsse dies jedoch »weltweit einheitlich« geschehen, sagte er im Umfeld des Führungswechsels an der Spitze der NAK im Mai 2005.")
Apostel Kuehnle hat nur Tag(e) zuvor beim evangelischen Kirchentag in Bremen ebenfalls die Tradition als Erklaerung angefuehrt, ihm war aber keine stichhaltige biblische Begruendung gegen die Frauenordination bekannt, als er auf diese Frage antwortete. Diese Argumentation laesst Zukuenftiges offen und ist theologisch nicht angreifbar.
Wer wie auch Herr Leber im Jahr 2005 die Frauenordination fuer die Zukunft nicht ausschliessen konnte und sie - was auch unter NAK Fuehrungskraeften der Fall sein duerfte - sogar fuer denkbar haelt, sollte nicht zwischendurch mit einer biblischen Begruendung argumentieren. Sonst muesste er sich schon jetzt eine gute Begruendung suchen, warum diese Begruendung morgen schon nicht mehr gelten wuerde. Herr Leber hat entweder nicht gewusst, was in Bremen gesprochen wurde und hat sozusagen "versehentlich theologisch argumentiert" oder er wollte bewusst nachtraeglich einen Kontrapunkt setzen. Weder das eine noch das andere laesst eine einheitliche Linie erkennen.
Eine stichhaltige Begruendung sieht anders aus.
Zuletzt geändert von 42 am 01.06.2009, 13:34, insgesamt 7-mal geändert.
Eben, werter Tom aus Franken. Eben. Es handelt sich um "Schein-Ämter" - um Aufgaben ohne Amt.Tom aus Franken hat geschrieben:Wir haben doch schon so viele Frauen in Kirchen"Ämtern" Denkt doch nur am an die vielen lieben Schwestern, die die Kinderbetreuung ihr "eigen" nennen.
Ich nenne sowas Augenwischerei und wünschte mir viele Schwestern, die "Danke, aber NEIN danke" sagen, wenn man/Mann ihnen "sowas" anbietet.
Stell dir das im beruflichen Umfeld vor: Man überträgt einer Dame einen Job inklusive Arbeit und Verantwortung, gibt ihr aber nicht die Bezahlung, den Rang - eben all das, was normalerweise zu dieser Position gehört. Der Aufschrei wäre - zu Recht - laut und deutlich.
Warum sollte das bei Kirchens anders sein?
Werte DiskursteilnehmerInnen,Glaubensänderungsmitteilung 2005 hat geschrieben:
SECHSTER TEIL
Die neuapostolische Kirche als Kirche Jesu Christi in der Vollendungszeit
1. Die NAKi als göttliche Einrichtung“
F 177. (neu) : „Welche Stellung nimmt der Stammapostel innerhalb der Neuapostolischen Kirche ein?“
=>…Als oberste geistliche Autorität leitet er die Neuapostolischen Kirchen in allen religiösen Angelegenheiten… .
F 177. (alt): „Welche Stellung nimmt der Stammapostel…“
F 178. (neu) : „Welche Aufgaben fallen dem Stammapostel…“
=> Zu den Aufgaben des Stammapostels gehört es, zu lehren und die Einheit der Apostel zu bewahren. Als Besonderheit hat der Stammapostel die „Schlüsselvollmacht“. …Diese Worte [Matthäus 16,18.19] lassen erkennen, dass es um Grundlegung, Gestaltung und Vollendung der Gemeinde Christi geht.
...“Lösen und Binden“ bedeutet hier, „für erlaubt“ bzw. „für verboten“ erklären. Ferner besagt diese Bibelstelle [Matth. 16,18.19]: Was Apostel Petrus auf Erden tat, hat vor Gott, der im Himmel thront, Gültigkeit. So beinhaltet die Schlüsselvollmacht:
- die lehramtliche Vollmacht, die das Verkündigen neuer Offenbarungen des Heiligen Geistes und die Reinhaltung der Jesulehre einschließt,
- die lenkende Vollmacht, die das Leben in der Gemeinde nach göttlichem Gebot regelt.
[...]
Diese umfassende Vollmacht, die Christus einst dem Apostel Petrus übertragen hatte, übt nach unserer Erkenntnis der Stammapostel aus.
[...]
Im obliegt ferner…für die Ausbreitung des Evangeliums in einheitlicher Weise zu sorgen. Durch den Stammapostel wird das Werk des Herrn weltweit einheitlich und zielgerichtet auf die Wiederkunft Christi zubereitet.
F 179.: „Woraus lässt sich ableiten, dass das Stammapostelamt…“
=> Es ist der Wille Jesu, dass seine Kirche von einem Stammapostel geleitet wird, zu dem die Apostel und alle Gläubigen aufschauen...
(Hervorhebungen von mir)
Berichte nach dem Hörensagen vom Düsseldorfer Kongress der neuapostolischen Apostel (Apostelmesse EJT-2009) legen nahe, dass dort Messeneuheiten im neuapostolischen Glauben zu bestaunen gewesen sein könnten. Meine letzte offizielle Glaubensänderungsmitteilung stammt vom Stammapostel Dr. Leber und ist mit 2005 datiert. Im Vorwort lässt der Stammapostel ANNO 2005 schreiben:
„…da in einem überschaubaren Zeitraum ein neues Grundlagenwerk „Der neue neuapostolische Glaube“ erscheinen wird. Es ist mir daran gelegen, dass alle Gotteskinder in einheitlicher Weise darüber unterrichtet werden, welche Glaubensgrundlagen in unserer Kirche bestehen…“.
Folgt man diesem Selbstbild des neuapostolischen Stammapostels, dann irritieren mich vereinzelt und bruchstückhaft (un(theo)logisch schlüssig?) kolportierte Glaubenserlebnisse mit EJT-Aposteln bzgl. bestimmter Inhalte der Apostelmesse (EJT) schon heftig.
Da hört man von "Diskussionen" im Kreis der BAV-Apostel (Bezirksapostel). Auch von "Unverständnis" der außereuropäischen Bezirksaposteln über die Rolle der neuapostolischen Frau ist die Rede. Da wird berichtet, dass Bezirksaposteln der Gedanke an AmtsträgerInnen fremd wäre (die haben wohl noch nie was von Apostelin Junia gehört). Hebeisen (Asien), Kolb (Amerika, Brinkmann (Indien) würden AmtsträgerInnen unpopulär empfinden und der Stammapostel würde laut denken (vordenken?), dass das auch Dap Andersen (Australien) die neuapostolischen Frauenrollen ähnlich neuapostolisch-populär empfinden könnte wie er. Na-also. Wer sagt's denn... .
Wollte der Stammapostel mit seinem Hinweis auf die mangelnde außereuropäische Popularität von AmtsträgerInnen evtl. indirekt deutlich machen, dass er an Führungsschwäche leidet und in Zürich mittlerweile die District-Mäuse auf dem Tisch tanzen? Ein verkappter Hilferuf an die anwesenden Amtsträger, Gehülfinnen, BetreuerInnen und Jugend U30, dass seine Befugnisse lt. F&A nur Makulatur sind?
Dass evtl. ein anderer Stammapostel dereinst einmal Frauen zur Ordination freigeben würde (evtl. nur kontinental), scheint dem derzeit noch amtierenden Stammapostel schon heute ernsthafte Sorgen zu bereiten. Was für eine Botschaft! Der Stp. meint, dass dereinst nicht jeder damit glücklich wäre und befürchtet für die Zukunft sogar Streit unter seinen lieben Bezirksaposteln. Das sind na-amtliche Argumente von besonderem Kaliber! Ein anderer EJT-Apostel erzählt im Zusammenhang mit neuapostolischen Frauenrollen von afrikanischer Polygamie... . Ein Gotteshausbabbeltischsonderangebot? Ein Schnäppchen für EJT-Konsumenten?
Solche Reden, wo der regierende neuapostolische Amtskörper deutlich macht, dass den Bezirksaposteln die Glaubensänderungsmitteilung von 2005 schnuppe ist, finde ich schon ein desolates Glaubenszeugnis. Sind die Bezirksapostel der eigentliche Krisenherd innerhalb des Amtskörpers? Vermutlich sind die derzeitig noch vollgültigen F&A für die Bezirksapostel nur noch ein Witz und der Stammapostel hat vor großem Publikum halt für seine Apanage die nette Marionette vorzuspielen.
Oder ist alles ganz anders und die Situation im Amtskörper ist aus einem anderen neuapostolischen Kalkül derart unkoordiniert bruchstückhaft dargestellt worden (guter Apostolizist / böser Apostolizist)?
Geltende F&A und EJT-Botschaften wirken im direkten Zusammenwirken schon reichlich doppelbödig inszeniert.
shalom
Liebe uhu-uli,uhu-uli hat geschrieben:Lieber Shalom,
bestimmt sind die Frauen selber schuld ...
Es sagte mal jemand, wenn es einer kleinen "Selbsthilfegruppe" wie Regenbogen-NAK bei der KL Gehör zu finden und Bewusstsein zu schaffen für eine "Schieflage", die sich dann sogar zaghaft in einer Verlautbarung niederschlägt ... DANN müssten die Frauen nur mal gemeinsam für ihre Anliegen eintreten![]()
Alles Liebe
Deine Uli
denn wie las ich kürzlich, man darf ja einzelne Bibelstellen nicht überinterpretieren sondern im Gesamtzusammenhang sehen ...
und da fällt mir doch gleich wieder ein, wie Kardinal Meisner im hier kürzlich verlinken Interview, die Frauen als die "Wegbereiter" für Pfingsten darstellte
die Frage von „Sünde und Schuld“ im Sinne des einschlägigen Apostel-Traktates gleichen Titels ist für den neuapostolischen Amtskörper enorm wichtig. Das Richten möchte ich ruhig den Selbstjustizaposteln überlassen.
Konform mit den derzeit für mich und meinen Stammapostel geltenden F&A bin ich der Meinung, wenn Gott dem Stammapostel und dessem Amtskörper keine Frauen für eine Ordination zum Segensträger offenbart, dann war’s das eben. Alle bisherigen neuapostolischen Knechte waren von Gott durch rechtswirksam ordinierte Träger des Heiligen Geistes erbeten (wiederaufgerichtet). Amtliche Gewinnchance 100%. Jeden Tag. Für neuapostolische Frauen beträgt die Gewinnchance halt 0% (bis auf weiteres

Na-also. Warum sollten durch die Zukunft legitimierte Apostel mit so einem un(theo)logisch schlüssigen Pfund nicht wuchern?
shalom
Zitat:
Wenn es denn mal sooo einfach wäre
Leider herrscht in den Köpfen der Verantwortlichen der NAK immer noch die Meinung vor, dass, wer sich in ein Amt "drängt", für dieses am wenigsten geeignet ist ...
Oder wie Herr Fehr einmal sagte: "Wer sich nach einem Amt sehnt, ist entweder krank oder weiß nicht um was es geht ... "
LG Adler
Zitat EndeDANN müssten die Frauen nur mal gemeinsam für ihre Anliegen eintreten
Wenn es denn mal sooo einfach wäre

Leider herrscht in den Köpfen der Verantwortlichen der NAK immer noch die Meinung vor, dass, wer sich in ein Amt "drängt", für dieses am wenigsten geeignet ist ...
Oder wie Herr Fehr einmal sagte: "Wer sich nach einem Amt sehnt, ist entweder krank oder weiß nicht um was es geht ... "

LG Adler