Ein Ingenieur- oder Mathematikstudium kann durchaus hilfreich sein, den logischen Herleitungen in einer Dogmatikvorlesung zu folgen (und auch ggf. die Brueche in der Schlusskette oder sorgfaeltig gewaehlten Ausgangspostulate zu erkennen). Mit einem Glauben im neuapostolischen Sinn haben diese Ausbildungen meiner Ansicht nach nichts zu tun. Im Gegensatz zu Evah bin ich deswegen nicht der Meinung, dass diese Menschen es mit dem Glauben leichter haben. Aber es gibt auch fuer diese Menschen eine einfache (?) Loesung, wie Sie gleich sehen werden.evah pirazzi hat geschrieben:Zitat: "Ich frage mich, wieso Menschen im 20. Jahrhundert das glauben, was in der Neuap. Kirche gelehrt wurde und wird. Dabei interessieren mich besonders Menschen mit einer „guten Ausbildung“. Ich möchte wissen, warum - wie ich schon gelegentlich geschrieben habe - der neuap. Mathematikprofessor A, der neuap. Medizinprofessor B, der neuap. Rechtsprofessor C, der neuapostolische Ökonomieprofessor D, der neuap. Rechtsanwalt E, der neuap. Arzt F. usw. „neuapostolisch glauben“."
Ehrlich gesagt, das habe ich mich auch schon oft gefragt, wobei aber für mich nicht der Umstand der "guten Ausbildung" ausschlaggebend ist, sondern eher die Art der Ausbildung. Ein Ingenieurs-, oder Mathematikstudium ist bestimmt nicht beförderlich bei der Auseinandersetzung mit geistlichen Themen, da ist der Mediziner oder auch Lehrer eher prädestiniert und bereit, übergreifende Sinnzusammenhänge zu sehen oder überhaupt zuzulassen – wie man auch bei den leitenden Ämtern unseres Bezirkes erkennen kann. Oder andersherum ausgedrückt: Der Ingenieur oder Mathematiker hat es leichter, sich in das neuapostolische, enge Glaubenskostüm zu zwängen, weil er nicht hinterfragt, sondern geneigt ist das ganze System wie eine große mathematische Gleichung zu betrachten, zwar mit einigen Unbekannten, aber das Problem lässt sich leicht lösen, das hat man ja studiert.
Cemper, bei Ihrer Fragestellung muss ich an einen Ausspruch des damaligen Stammapostels Bischoff denken: "Ich gestatte meinen Gedanken noch lange nicht zu denken, was sie wollen!" Verhilft Ihnen diese oft zitierte und als Aufforderung an andere verstandene Haltung zu einem etwas besserem Verstaendnis, was in diesen "Menschen mit guter Ausbildung" (sehr) wahrscheinlich vorgeht? Der fuer Sie unverstaendliche "Bruch" ist bewusst und gewollt. Er dient so auch dem eigenen inneren Frieden, denn er wird als glaubenskonform und somit positiv empfunden.
Heute hoert man diesen Ausspruch nicht mehr. Warnungen vor dem Zweifel ziehen sich aber auch durch heutige Predigten.
Diese Erklaerung ist auch nur eine moegliche von wahrscheinlich etlichen zutreffenden. Mir erscheint sie als die plausibelste.