Werte „tergram“,tergram hat geschrieben:autor hat geschrieben:Das Leben ist kein Ponyhof.
Genau. So isses. Da kann man nicht früh genug anfangen, die Kinder seelisch etwas abzuhärten. Bunte Papptäfelchen mit "ich lebe" und "ich bin tot" werden bedarfsweise hochgehalten, jemand hat einen Strick um den Hals - ist doch alles auch irgendwie lustig, oder? Und überhaupt: Etwas gesunder Realismus hat noch keinem geschadet, nicht wahr? Jawoll.
Und Priester XY aus Köln-Sonstwo weiss genau wie das so ist mit dem "Tag des Herrn" und der ganzen Ewigkeit. Ganz genau weiss er das. Er sollte es mal seinem Stammapostel erzählen - der bekennt nämlich immer noch "wir wissen es nicht". Sowas aber auch.
Ja, auch die Kirche ist kein Ponyhof. Und um ein Tempel zu werden, müsste mal jemand eine Reinigungsaktion via Kälberstrick... aber das hatten wir ja alles schon.
Blöde Aussteiger aber auch - alle seelisch defekt. Eben anders.
ich z.B. merke, dass ich in manchen Ansichten vom Leben anders bin als die meisten anderen und dass das damit zu tun hat, dass ich neuapostolisch aufgewachsen bin. Den Anwurf, die NAK hätte mir in meinem Leben übel mitgespielt, würde ich nicht erheben. Das Leben ist nun mal wie es ist. Menschen machen weit üblere Sachen, als sie diese Kirche tut. Ich fühle mich in meiner Weltwahrnehmung sicher und sehe es als Bereicherung für mein Bild vom Menschen, auch diese kleine Sonderkirche etwas genauer zu kennen, wo man z.B. dieses und jenes glaubt, und dieses und jenes den Kindern sagt. Und ob ich schon die Lust verspürte furios in diesen „Tempel“ zu „fahren“, dem Jungen den Kälberstrick vom Halse zu reißen, damit den Prediger zu vertreiben und dann den Kindern ihre Papptäfelchen wegzunehmen, hätte ich doch nichts, was ich diesen Kindern dafür geben könnte (außer Pappschildern mit „Ich weiß nich’“ „Glaub ich nich’“ „Nüscht“ oder „Tot“). Das Recht die Kinder über nichtwissbare Dinge zu belehren haben zunächst ihre Eltern. Die entscheiden sich dafür, was ihrem Vermeinen nach für die Kinder das Beste ist. Ich versteige mich nicht dahinein, deren Glauben berichtigen zu wollen. Es reicht mir, meinen Glauben berichtigt zu haben. Das Kinder aufwachsen, wie sie aufwachsen – nämlich unter der Obhut, oder Fuchtel ihres jeweiligen Umfeldes – ist ein selten urmenschliches Element in unserer so modern gesellschaftlich regulierten Lebenswelt. Das nicht mehr zuzulassen, bedeutete ein totalitäres System. Wie und von wem, meinst du, sollen denn Kinder erzogen werden? Betrachtet man die Überlebens- und Entwicklungschancen von Kindern steht die NAK vielleicht gar nicht so schlecht da. Und verwahrlost oder verkauft, verhungert oder verdurstet gelassen werden Kinder in solchen stabilen Umfeldern wohl eher weniger als anderswo.
Grüße
a.