tergrams Beitrag möchte ich hier voll zustimmen.Cemper schrieb:
Jeder ist für seinen Glauben und sein religiöses Verhalten verantwortlich. Das ist der Grundsatz! Er gilt auch für neuap. Zeitgenossen.
Darauf schrieb tergram:
Ja und Amen. Das gilt. Aber es gilt nur für die, von denen man das erwarten kann. Es gilt nicht für Kinder und Jugendliche.
Wenn in einem System einem Gläubigen von Geburt an die Möglichkeit von Selbstbestimmung, Meinungsbildung und Eigenverantwortlichkeit aberzogen wird, ist es schwierig solches als Erwachsener anzuwenden. Man muß es erst wieder mühsam erlernen. Das findet man in dieser Art und Weise (Ausmaß) bestimmt nicht in Cempers ev. Kirche. Natürlich gibt es auch glückliche Gläubige in der NAK. Nach meiner Erfahrung sind es solche, die die Lehre der Kirche von vornherein nicht ganz ernst nahmen. Ein AT (kein Aussteiger) sagte mal zu mir, dass der am gesundesten blieb, der die NAK - Lehre am wenigsten verinnerlichte (glaubte). Das sehe ich auch so. Und außerdem ist da noch die individuelle Persönlichkeitsstruktur. Manchen Gläubigen war leicht Angst (Gottes Strafe usw.) einzujagen, anderen wieder weniger. Doch dafür kann der Einzelne nichts. Im Zusammenhang mit Mißbrauch (Apostel Eckhardt) hat Frau Kick kürzlich dem "religionsreport.de") ein Interview gegeben. Nur wenige markante Sätze will ich hier kommentarlos einfügen. Und zum Schluß noch ein Zitat von Ex-Apostel Sepers. Möge sich jeder selbst seine Gedanken dazu machen.:
Pfarrerin Anette Kick, Weltanschauungsbeauftrage der Evangelischen Landeskirche Württemberg.:
Religiöser Missbrauch ist möglich, wo jemand sich vorbehaltlos, voller Vertrauen und kritiklos einem Menschen öffnet, den er als religiöse von Gott gesetzte und geleitete Autorität sieht. Insofern ist das „System“ NAK von vornherein unendlich anfällig für religiösen Missbrauch durch die Idee, dass die geistliche, seelorgerliche und theologische Weisheit in der Hierarchie von unten nach oben automatisch und kontinuierlich zunimmt.
Es ist das System NAK selbst, das den Amtsträgern, je höher desto mehr, zu viel an Befugnis, Verantwortung und Autorität aufbürdet ohne jedes Kontrollsystem von unten und ohne Schulung darin, wie man Menschen berät.
Wer ernsthaft über das Thema Machtmissbrauch in der NAK nachdenkt, muss zu dem Schluss kommen, dass das System NAK zwar den Machtmissbrauch ganz unten in den Griff bekommen kann, aber nicht den, der von oben kommt. Der einzige Schutz gegen Machtmissbrauch ist eine Kultur, die Kritik, Kontrolle und Feedback auch von unten nach oben zulässt. Davon ist die NAK wohl noch weit entfernt.
Ex-Apostel Sepers:
LG, LoryMit Indoktrination als Heilsmittel erschafft die NAK aber ein geistiges 'Konzentrationslager'.