NAK Apostel Brinkmann: 10 Millionen futsch. Gott wird Opfer von Anlagebetrügern - ein Kommentar von Shalom

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Loreley 61
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Re: Gott wird Opfer von Anlagebetrügern

#761 Beitrag von Loreley 61 » 04.04.2012, 17:20

Cemper schrieb:
Jeder ist für seinen Glauben und sein religiöses Verhalten verantwortlich. Das ist der Grundsatz! Er gilt auch für neuap. Zeitgenossen.

Darauf schrieb tergram:
Ja und Amen. Das gilt. Aber es gilt nur für die, von denen man das erwarten kann. Es gilt nicht für Kinder und Jugendliche.
tergrams Beitrag möchte ich hier voll zustimmen.

Wenn in einem System einem Gläubigen von Geburt an die Möglichkeit von Selbstbestimmung, Meinungsbildung und Eigenverantwortlichkeit aberzogen wird, ist es schwierig solches als Erwachsener anzuwenden. Man muß es erst wieder mühsam erlernen. Das findet man in dieser Art und Weise (Ausmaß) bestimmt nicht in Cempers ev. Kirche. Natürlich gibt es auch glückliche Gläubige in der NAK. Nach meiner Erfahrung sind es solche, die die Lehre der Kirche von vornherein nicht ganz ernst nahmen. Ein AT (kein Aussteiger) sagte mal zu mir, dass der am gesundesten blieb, der die NAK - Lehre am wenigsten verinnerlichte (glaubte). Das sehe ich auch so. Und außerdem ist da noch die individuelle Persönlichkeitsstruktur. Manchen Gläubigen war leicht Angst (Gottes Strafe usw.) einzujagen, anderen wieder weniger. Doch dafür kann der Einzelne nichts. Im Zusammenhang mit Mißbrauch (Apostel Eckhardt) hat Frau Kick kürzlich dem "religionsreport.de") ein Interview gegeben. Nur wenige markante Sätze will ich hier kommentarlos einfügen. Und zum Schluß noch ein Zitat von Ex-Apostel Sepers. Möge sich jeder selbst seine Gedanken dazu machen.:

Pfarrerin Anette Kick, Weltanschauungsbeauftrage der Evangelischen Landeskirche Württemberg.:
Religiöser Missbrauch ist möglich, wo jemand sich vorbehaltlos, voller Vertrauen und kritiklos einem Menschen öffnet, den er als religiöse von Gott gesetzte und geleitete Autorität sieht. Insofern ist das „System“ NAK von vornherein unendlich anfällig für religiösen Missbrauch durch die Idee, dass die geistliche, seelorgerliche und theologische Weisheit in der Hierarchie von unten nach oben automatisch und kontinuierlich zunimmt.


Es ist das System NAK selbst, das den Amtsträgern, je höher desto mehr, zu viel an Befugnis, Verantwortung und Autorität aufbürdet ohne jedes Kontrollsystem von unten und ohne Schulung darin, wie man Menschen berät.

Wer ernsthaft über das Thema Machtmissbrauch in der NAK nachdenkt, muss zu dem Schluss kommen, dass das System NAK zwar den Machtmissbrauch ganz unten in den Griff bekommen kann, aber nicht den, der von oben kommt. Der einzige Schutz gegen Machtmissbrauch ist eine Kultur, die Kritik, Kontrolle und Feedback auch von unten nach oben zulässt. Davon ist die NAK wohl noch weit entfernt.

Ex-Apostel Sepers:
Mit Indoktrination als Heilsmittel erschafft die NAK aber ein geistiges 'Konzentrationslager'.
LG, Lory
Zuletzt geändert von Loreley 61 am 04.04.2012, 18:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Adler

Re: Gott wird Opfer von Anlagebetrügern

#762 Beitrag von Adler » 04.04.2012, 18:10

verbindlich hat geschrieben:Träumt mal weiter, ihr Aussteiger- viell. könnt ihr ja bald wieder einsteigen, ich wünsche euch das!!!
Werter verbindlich,

wahre Freiheit in Gott, erlebt man nicht in irgendeiner christlichen Gemeinschaft, wo mit Drohungen und Bevormundung, versucht wird Glauben zu erzeugen!

Ich kann im NT und speziell in den dortigen Evangelien nicht ein Wort davon lesen, das sowohl Jesus als auch seine Jünger, jemals die Gläubigen der damaligen Gemeinschaft, unter Druck gesetzt haben oder sie gar zu bevormunden versucht haben.

Überall, wo in den Gemeinschaften Druck, Zwang und Bevormundung erkennbar ist, kann es sich nicht um eine christliche Gemeinschaft handeln!

Aus diesem Grund kann es, für Christen, welche die NAK aus den genannten Gründen verlassen haben und die wahre Freiheit in Christo, außerhalb dieser Gemeinschaft erlebt haben, kein Zurück mehr geben!

Welcher normal denkende Mensch, würde sich freiwillig eine Zwangsjacke anlegen . . . ?

LG Adler

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evah pirazzi
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Re: Gott wird Opfer von Anlagebetrügern

#763 Beitrag von evah pirazzi » 04.04.2012, 20:30

Heinrich hat geschrieben:
Heinrich, wie lange ist das her ?
Das muss so etwa 1972/1973 gewesen sein, genau weiss ich es nicht mehr :D
Ich erinnere mich auch daran, dass es zu meiner Kindheit genau so war. Zu uns kam zwar niemals unangemeldet die "Geistlichkeit", aber es war allenthalben so üblich und es wurde erwartet, die Boten des Herrn freudig aufzunehmen, alles stehen und liegen zu lassen und die Segensträger willkommen zu heißen. Ein bisschen war es auch ein Test-, bzw. Kontrollbesuch. Man wollte mal sehen, wie man die Geschwister so antraf.

Cemper hat geschrieben:...- Die Tochter ...- "Das ist ja von 1982. Voriges Jahrhundert. Das kannste vergessen."
Chor bitte: :arrow: - "20. Jahrhundert" -

(v. Rainald Grebe): "...das war das 20. Jahrhundert, das hab ich alles so erlebt... - ...ich hab' das alles auf meinem Stick, ich kann's nicht löschen, ich werd' verrückt... - ...du bist doch 20.Jahrhundert, geh da, wo du wohnst..."

Wenn meine Kinder zu mir sagen sollten: "Das ist/du bist doch voriges Jahrhundert, das kannste vergesen..." Dann würde ich antworten: "Vorsicht, du bist selber voriges Jahrhundert und dich vergesse ich ja auch nicht." Im Übrigen wird vieles wieder modern, bzw. aktuell und manches sollte man auch nicht vergessen - man denke nur an die vielen Denkmäler, die überall herumstehen als Mahnmal oder Zeugnis der Geschichte.

Auch in der NAK-Geschichte sollte man nichts vergessen oder verharmlosend herunterspielen von dem, was in der Vergangenheit gut gemeint aber schlecht getan wurde. Das hätte etwas von Verdrängung und Beschönigung. Vielmehr sollte man langfristig anstreben, möglichst ohne Bitterkeit, aber dennoch offen über alte "Wunden" zu kommunizieren. Da diese Kommunikation jedoch meistens einseitig erfolgt und eingefordert wird, da die Verursacherseite oft nicht dialogbereit ist, kommt es häufig zwangsläufig zu einseitigen Anklagen, aus wieder aufkeimender Wut über die Ignoranz der anderen Seite, der "Bösen", die scheinbar nichts dazu gelernt haben. Das ist für mich nachvollziehbar und irgendwie verständlich.

Bild
[i][size=75]"... Ich bin einerseits sehr froh, dass ich diesen Gedanken aussprechen kann, auf der anderen Seite fällt es mir auch nicht schwer..."
(Bap Klingler - Neujahrsgd 2009)[/size][/i]

Cemper

Re: Gott wird Opfer von Anlagebetrügern

#764 Beitrag von Cemper » 04.04.2012, 20:50

Loreley - zu Ihrem Eintrag oben (Anfang der Seite):

Mir sind die Probleme religiöser Sozialisation - so vermute ich - hundertmal vertrauter, als Sie es sich vorstellen (können). Zu meinem täglichen Brot (zu meiner Arbeit) gehören nämlich Probleme der politischen Bildung, des sozialen Lernens, der Rechtfertigungsstrategien in Gerechtigkeitsfragen (hier geht es um Rechtspsychologie) und in einem weiten und manchmal engeren Sinne um Probleme der Politik zumeist aus politologischer, soziologischer und rechtspolitischer Sicht. Tableaus wie z.B. so ein Papier

KLICK

sind mir ungefähr so vertraut wie Butterbrotpapier. Und auf diesem Hintergrund halte ich das, was ich hier und aus gegebenem Anlass auch in glaubeundkirche

KLACK

geschrieben habe, für richtig, was aber nicht heißt, dass ich Recht und andere Unrecht haben, sondern nur, dass ich meine, dass ich bedenkenswerte Argumente (natürlich im Rahmen der Möglichkeiten eines Forums) einstelle. Wenn die Reaktionen darauf nicht inhaltliche Auseinandersetzungen, sondern nur gebetsmühlenartige Wiederholungen der Exkulpation der eigenen Person und Schuldzuweisungen an eine Institution sind, dann wird die Diskussion für mich und auch für einige andere sinnlos.

Die Kritik, die z.B. Frau Kick an der NAK vorbringt, ist - und das kann ja auch nicht anders sein - eine theoretische Kritik. Ich halte sie auf dieser theoretischen Ebene für (pauschal gesagt) zutreffend. Das heißt aber noch lange nicht, dass jeder, der in der NAK ein Problem hat, dieses Problem ganz losgelöst von seiner Person sehen und seine Probleme monokausal im Zusammenhang der systemischen Probleme der NAK bewerten darf. Dagegen spricht schon, dass es viele Menschen in der NAK gibt, die vollkommen gesund oder normal sind und mit ihrer Kirche keine gravierenden Probleme haben, sondern im Gegenteil positive Erfahrungen haben, und die sich von anderen nur in einem Punkt unterscheiden: sie haben ein - freundlich gesagt - spezielles Verständnis christlichen Glaubens. Manches ist dabei nach meiner Meinung durchaus fragwürdig und kann unter gewissen Umständen in Zusammenhängen der religiösen Sozialisation auch gefährlich sein. Ich halte das aber in einem größeren sozialen Kontext für normal. Schauen Sie sich doch mal in der Welt um ... Und da Sie und andere hier oft mitteilen, ich würde die Wirklichkeit nicht kennen, will ich Ihnen sagen, dass dieser Hinweis verständlich ist, aber es ist "weiß Gott" nicht so, dass ich gar keine Ahnung habe. Ich könnte Geschichten aus meinen neuap. Erfahrungswelten erzählen, die so lustig oder grotesk sind, dass sich die Balken biegen. Aber das mache ich nicht.

Wenn jemand mit seinen kirchlichen neuap. Erfahrungen - die ja übrigens immer in ihrer jeweiligen Besonderheit gesehen werden müssen - "nicht klar kommt", dann muss er sich um professionelle Hilfe bemühen. Ein Forum kann diese Hilfe nicht bieten. Es kann schon gar nicht Therapien bei ekklesiogenen Neurosen anbieten. Und da wir bei diesem Begriff sind: Nennen Sie mir mal Literatur zur Klinischen Psychologie, Psychopathologie und Psychotherapie, die sozusagen als Reaktion auf die Neuap. Kirche entstanden ist. Da können Sie lange suchen. Und warum ist das so? Es ist so, weil es Probleme der religiösen Sozialisation mehr oder weniger stark überall gibt. Tilman Mosers Gottesvergiftung ist dafür ein Beispiel. Übrigens habe ich Moser unlängst in einem Vortrag gehört; er hat seinen alten Bestseller kritisch, fast distanziert betrachtet und manches revidiert.

Zwischen dem "durchschnittlichen" Menschen mit Problemen religiöser Sozialisation und einem neuap. Menschen mit solchen Problemen gibt es nach meinen Beobachtungen einen fundamentalen Unterschied: Der neuap. Problematiker hält sich für einen Sonderfall. Und das - verehrte Damen und Herren - nervt: diese Haltung zwischen Erwählung und Verführung.

Eine Schlussbemerkung: Viele an die "Adresse" der NAK gerichteten Veränderungswünsche verstehe und teile ich. Ich kann aber nicht erkennen, dass die hier geführten Diskussionen dazu beitragen. Sozialer Wandel in Institutionen "funktioniert" nämlich anders.

Das in Kürze aus dem Osterurlaub.

Freundlichst
Cemper

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Loreley 61
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Re: Gott wird Opfer von Anlagebetrügern

#765 Beitrag von Loreley 61 » 05.04.2012, 01:19

Herr Cemper
Nennen Sie mir mal Literatur zur Klinischen Psychologie, Psychopathologie und Psychotherapie, die sozusagen als Reaktion auf die Neuap. Kirche entstanden ist.
Meinten Sie sowas, wie das von der Heilpraktikerin für Psychotherapie: Ulrike Bär-Streich?:


http://www.praxis-ulrike-baer.de/pdf/Risiken.pdf
zur Homepage:
http://nakaustiegshilfenundberatung.bee ... profil.htm

Wenn die Reaktionen darauf nicht inhaltliche Auseinandersetzungen, sondern nur gebetsmühlenartige Wiederholungen der Exkulpation der eigenen Person und Schuldzuweisungen an eine Institution sind, dann wird die Diskussion für mich und auch für einige andere sinnlos.


Worin liegt denn die besondere Schuld der eigenen Person, wenn eine Schuldbefreiung nicht gegeben ist? Ich habe versucht zu erklären, warum sich bei doch recht vielen eine starke Persönlichkeit nicht herausbilden konnte. Eigenverantwortlichkeit (nur als ein Beispiel) bestand seit Urwyler nur auf dem Papier, aber nicht in der Praxis. Selbstbestimmung wäre Systemschädigend gewesen und wurde nach Möglichkeit aberzogen. Kinder und Jugendliche (des unteren Lebensalters bis etwa Konfirmation) konnten sich dieser speziellen (und manchmal krankmachenden) Sozialisation nicht entziehen. Das aber sind die wichtigsten Jahre. Wie ich schon schrieb, gibt es selbstverständlich auch zufriedene NAK`ler. Auch dazu gabs eine (von sicher mehreren) Erklärung von mir weiter oben. Dann spielt auch die Persönlichkeit selbst eine Rolle. Ist der Gläubige (oder/und das Kind) sehr leicht in Angst zu versetzen, oder eher "teflonbeschichtet"? (Unangenehmes in Predigten perlt einfach ab) War die Erziehung eher religiös fundamentalistisch oder liberal...usw. Doch für all diese Möglichkeiten trägt der in die NAK Hineingeborene m. E. kaum bis gar keine Schuld.
Wenn jemand mit seinen kirchlichen neuap. Erfahrungen - die ja übrigens immer in ihrer jeweiligen Besonderheit gesehen werden müssen - "nicht klar kommt", dann muss er sich um professionelle Hilfe bemühen.
Zustimmung. Das habe ich (und viele andere) getan. Trotzdem erlauben ich/wir uns weiterhin den Finger in die Wunde zulegen, wenn etwas beschönigt werden soll. Es darf nichts in Vergessenheit geraten, auch wenn man selbst gottlob längst geheilt wurde. Oder wie die ev. Religionslehrerein S. Kranefeld in Bezug auf die NAK schrieb: Aufklärung ist besser als Therapie. In diesem Sinne: Packen wir es an, es gibt noch einiges zu tun. :D
Der neuap. Problematiker hält sich für einen Sonderfall. Und das - verehrte Damen und Herren - nervt: diese Haltung zwischen Erwählung und Verführung.
Dafür halte ich mich nicht, denn mein geschriebenes gilt m.E. auch für andere fundamentalistische Sondergemeinschaften und Sekten, wie beispielsweise die ZJ und andere. Am wenigsten werden Sie solche "Auswüchse der Indoktrination" wohl in den ev. Landeskirchen finden, die ich am religiösen Markt noch für am liberalsten und humansten erachte.
Eine Schlussbemerkung: Viele an die "Adresse" der NAK gerichteten Veränderungswünsche verstehe und teile ich. Ich kann aber nicht erkennen, dass die hier geführten Diskussionen dazu beitragen. Sozialer Wandel in Institutionen "funktioniert" nämlich anders.
Kann ich nicht ganz zustimmen. Ich glaube, es war Bez.Ap. Wend, der einmal sinngemäß sagte, dass die NAK den Aussteigern dankbar sein müßte, da man nun wüßte wo der Schuh drückt. Seit Bekanntwerden der ersten Kritikerbücher und Sendungen im TV (S.Dannwolf und andere) hat sich ein Wandel vollzogen: Die meisten Gebötlein und Verbötlein sind zumindest schon mal gefallen - Dank der Anklagen der Austeiger und Kritiker. Aber ein kompletter Wandel steht schon noch aus, das ist wahr - und deshalb sind wir hier um immer wieder zu erinnern, zu mahnen........

LG, Lory
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tergram

Re: Gott wird Opfer von Anlagebetrügern

#766 Beitrag von tergram » 05.04.2012, 08:53

Amen. Und: Danke.
Bild

Cemper

Re: Gott wird Opfer von Anlagebetrügern

#767 Beitrag von Cemper » 05.04.2012, 14:32

Werte Loreley - Ihretwegen unterbreche ich einen Moment den Osterurlaub und antworte Ihnen. Anders als tergram sage ich nicht "Amen. Und: Danke". Ich sage jetzt nur dies:

Den Text von Frau Baer kannte ich. An Literatur dieser Art hatte ich - als ich nach wissenschaftlicher Literatur fragte - nicht gedacht. Baers Arbeit ist ja eine Abschlussarbeit an einer privaten Akademie; sie ist der Versuch, an der Behandlung eines Themas nachzuweisen, dass die Autorin in der Lage ist, zu einem Thema einen einigermaßen geschlossenen Gedankengang "in die Welt zu setzen". Solche Arbeiten werden hundertfach pro Semester vorgelegt und benotet. Oft sind solche Arbeiten auch Gegenstand einer mündlichen Prüfung.

Ich würde diese Abschlussarbeit nicht schlecht benoten. Wenn Frau B. noch eine mündliche Prüfung ablegen müsste und ich ihr Prüfer wäre, würde die mündliche Prüfung vielleicht so ablaufen:

Frau Baer, ich habe Ihre Arbeit positiv beurteilt. Ich möchte aber gern - um Sie als Person und Ihre Arbeit besser verstehen zu können - in der mündlichen Prüfung einmal einen ungewöhnlichen Weg gehen. Ich gebe Ihnen fünf Blätter und bitte Sie, Fragen dazu zu beantworten.

BLATT 1: KLICK

Meinen Sie, dass dieses Bild auch auf das Titelblatt Ihrer Abschlussarbeit passen würde? Begründen Sie einmal Ihre Meinung.

Nachdem ich Ihre Arbeit gelesen habe, hatte ich ein gewisses Mitleid mit den Menschen, die in der Neuap. Kirche sind. Ich habe mich gefragt, ob diese Menschen mehr oder weniger weltfremd und letztlich nicht ernst zu nehmen sind. Deshalb zeige ich Ihnen auf drei Blättern drei Herren, die zu der von Ihnen vorgestellten Kirche gehören und die in der Kirche ein Amt wahrnehmen: ein Priester, ein Bezirksevangelist und ein Bezirksältester.

BLATT 2: PRIESTER. KLICK
BLATT 3: BEZIRKSEVANGELIST. KLICK
BLATT 4: BEZIRKSÄLTESTER. KLICK

Klicken Sie auf den Blättern 2 bis 4 auch Hinweise zu Publikationen an.

Schauen Sie sich die Blätter einmal an und erläutern Sie spontan, wie Sie es sich erklären, dass diese Herren Mitglied der Neuap. Kirche sein können. Sie müssen sich - naturgemäß - auf Vermutungen beschränken.

Außerdem - und das ist dann das Ende der Prüfung - gebe ich Ihnen noch diesen Text aus einem Internetforum oder Internetmagazin. Lesen Sie den Text und tragen Sie Ihre Meinung dazu vor.

BLATT 5: BEZIRKSAPOSTEL DR. WEND und APOSTEL DR. KREUZBERGER

Bitte sehr. Sie haben 45 Minuten Zeit. Ich wünsche uns einen guten Verlauf des Prüfungsgesprächs.

Matula

Re: Gott wird Opfer von Anlagebetrügern

#768 Beitrag von Matula » 05.04.2012, 15:11

Cemper, könnte es sein, dass Sie ein externer und bezahlter Berater der NAK sind !? :wink:

Was sagen denn die von ihnen per link eingestellten Personen zu den in weiten Teilen stimmigen Inhalten von Frau Baers Arbeiten aus ? Nichts !

Die Aussagen von BAP Wendt, dass es doch überhaupt kein Problem sei, dass Jugendliche zu bestimmten Veranstaltungen wie Fußball, Kino ect. gehen und er unterschwellig zugibt, dass dieses sehr wohl vor fünfzig Jahren und mehr sehr wohl ein Thema in der NAK war, ist doch eine Bestätigung.

Ich stelle Ihnen mal die Frage, wie kann etwas aus dem Heiligen Geist gewirktes vor fünfzig Jahren und mehr nicht Gottgewollt, also menschlich (weltlich)gewesen sein, jedoch heutzutage ist dieses aus dem gleichen Heiligen Geist gewirkt menschliches (weltliches)dann doch Gottgewollt ?

Wenn es früher falsch und nicht gottgewollt war, dann ist es auch heute falsch und nicht gottgewollt. Wenn es aber heute als richtig angesehen wird, dann war es auch früher bereits richtig, also gottgewollt.

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Loreley 61
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Re: Gott wird Opfer von Anlagebetrügern

#769 Beitrag von Loreley 61 » 05.04.2012, 16:37

Herr Cemper,

zunächst fühle ich mich ja rundum geschmeichelt, dass sie extra für mich ihren Osterurlaub unterbrechen. Das gibt mir doch glatt ein Gefühl von Wichtigkeit. :mrgreen: Ich bin nicht Frau Bär, aber zu Bez. Ap. Wend könnte ich vielleicht etwas sagen:

Er sagt im Interview u.a.:
Kinder gehen zum Kindergeburtstag, die Jugendlichen gehen sonstwohin, ins Kino oder ins Theater. Da sagt die Kirche nichts dazu.
So, so - die Kirche sagt nichts dazu. Wie erklärt sich dann die Ausarbeitung "Gefahren für Leib und Seele" der Gebietskirche Norddeutschland von 1993? Dieses Papier hat eine auf den Glaubensgehorsam beruhende Verbindlichkeit. Und von wegen 50 Jahre - das ist nicht einmal 20 Jahre her. Herr Wend sagt da nicht ganz die Wahrheit, denn die Kirche sagte sehr wohl etwas dazu.

http://waechterstimme.orgfree.com/gefahr.html

Die anderen klicks: Ich pers. würde auf einer Arbeit von mir kein Cartoon dieser Art wollen. Erstens tragen neuap. AT keinen Talar und zweitens würde dadurch die Seriösität meiner Arbeit eventuell ein wenig leiden.

Wieso sollten neuap. AT keine gehobenen Berufe ausüben? Was wollen Sie damit andeuten? Auch ein Uniprofessor kann religiös ein Fundamentalist sein und sich außerberuflich auch so verhalten. Hohe Intelligenz schützt nicht vor religiösem Wahn. Doch ich schätze mal, das die Eltern dieser Herren schon etwas liberaler waren und besonders bei dem erkennbar älteren Herrn keine Einwände gegen ein Studium hatten. Das sind dann die "Teflonbeschichteten", die für sie Unangenehmes aus den Predigten einfach überhörten. Diese werden auch am wenigsten psychisch erkranken und sind oft freudige Mitglieder der Kirche. Und das obwohl unter Stap. Bischoff eine höhere Schullbildung noch ungern gesehen wurde. Sehr wohl weiß ich, dass auch Stap. Leber einen Dr.-Titel hat. Nur leider nicht in Theologie. Aber wehe, man nahm die Predigten 100%ig ernst (als Gottes Wort) - dann war es egal, ob aus gehobener Bildungsschicht, oder nur Hauptschulniveau - man konnte sehr leicht unter psychischen Druck geraten. Dieser Kategorie gehörten wohl die meisten an. Ob Erwachsener, Kind, Jugendlicher, Eltern.........................nur wer ungehorsam war und es mit der Nachfolge nicht ganz genau nahm, konnte sich die im Interview angesprochene Lebensfreude gönnen. Gerade das Schriftgut der NAK - und das bis mindestens in die 90er Jahre hinein, verrät die Einmischung der Kirche in private Angelegenheiten. Und dieses Schriftgut ist allgemeingültig - für die Gesamtkirche und verantwortlich zeichnet der jeweilige Stammapostel.

Und außerdem: Auch unter den Austeigern werden sie Professoren finden, aber auch einfache Leute mit Hauptschulabschluß. Was soll das also beweisen? Nochmal: Religiöse Wahnideen machen keinen Halt vor hoher (oder auch niedriger) Bildung und Intelligenz.

Noch schöne Osterfeiertage und fröhliches Eiersuchen - Lory
Zuletzt geändert von Loreley 61 am 05.04.2012, 20:18, insgesamt 1-mal geändert.
Unsere Gedanken und Gefühle werden durch unsere Überzeugungen geformt.
Was du tief in dir und oft unbewusst denkst, das zeigt die größte Wirkung in deinem Leben.
Brauche nichts ... wünsche alles ... und wähle, was sich zeigt!
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Cerebron

Re: Gott wird Opfer von Anlagebetrügern

#770 Beitrag von Cerebron » 05.04.2012, 16:41

Loreley 61 hat geschrieben:Ich habe versucht zu erklären, warum sich bei doch recht vielen eine starke Persönlichkeit nicht herausbilden konnte. Eigenverantwortlichkeit (nur als ein Beispiel) bestand seit Urwyler nur auf dem Papier, aber nicht in der Praxis. Selbstbestimmung wäre Systemschädigend gewesen und wurde nach Möglichkeit aberzogen. Kinder und Jugendliche (des unteren Lebensalters bis etwa Konfirmation) konnten sich dieser speziellen (und manchmal krankmachenden) Sozialisation nicht entziehen. Das aber sind die wichtigsten Jahre.
Das kann ich nicht bestätigen. In der Zeit von Stammapostel Urwyler und Stammapostel Fehr habe ich mehrere Gemeinden in verschiedenen Ältestenbezirken von NRW, Hessen und Niedersachsen kennengelernt. Dabei wurde Eigenverantwortung gerade in NRW und Hessen sehr geschätzt. Interessanterweise waren es nur die alten Bezirksämter, die offenbar meinten, Vorschriften zu diesem und jenem Thema machen zu können - mit folgendem Ergebnis: Keinem (ok, in Niedersachsen hat es zu Steinwegs Zeiten noch den ein oder anderen Amtsträger gegeben, der tatsächlich keinen Bart hatte, weil seine Dienstvorgesetzten ihm das Tragen eines Bartes verboten hatten). Und Unterschiede im Ausleben der Eigenverantwortlichkeit zwischen den Kindern von Amtsträgern - bei denen man ja noch am ehesten von intensiver Indoktrination ausgehen könnte - und anderen habe ich nicht signifikant bemerkt.

Cempers Einwand, die individuelle Persönlichkeitsstruktur sei mitverantwortlich für die vielfach geschilderten Deformationen, ist nach meinen Beobachtungen nicht von der Hand zu weisen. Das heißt nicht, dass jeder Einzelfall nicht so schlimm wäre, und dass es besser gewesen wäre, hätten die Verantwortlichen vor Ort aufmerksamer und hilfsbereiter gehandelt. Aber es bedeutet, dass Ihre Vorwürfe in der von Ihnen gemachten allgemeinen Art nicht haltbar sind.

Gruß,
C.E.

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