[urlex=http://nac.today/de/158033/235607][ :arrow: nac.yesterday / aged story about Schneider in Canada (22.03.2015)][/urlex] hat geschrieben:
Die Herrlichkeit des Herrn erkennen
• „…Alles geschieht nach dem Willen Gottes und seinem Erlösungsplan. Es wurde angekündigt[/b]. Wir lesen es in der Heiligen Schrift.“
• … „Manchmal vergessen wir, dass das, was wir sehen, nur ein Teil dessen ist, was Gott tut. Ein großer Teil der Arbeit findet im Jenseits statt. Der Herr liebt euch auch in der jenseitigen Welt und er wird euch auch dort selig machen.“
• „Richtet euer Leben am Evangelium aus und folgt seinen Gesetzen, dann werdet ihr selig. Darüber besteht kein Zweifel. ,Den sollt ihr hören.‘ Das geschieht im Gottesdienst, wo wir die Herrlichkeit Gottes erleben. Wir können sie sogar im Heiligen Abendmahl erleben.“
Werte Gesetzesfolger, liebe Erlösungsplaner und all ihr Selbstherrlichkeiten

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jenseits von Europa findet die Arbeit auf der anderen Seite des großen Teichs statt. Die, durch den sprechenden Knechtsmund Schneider am Altar des Herrn von Kanada geoffenbarten Worte des Heiligen Geistes sind gut zu hören. Seine nakten Fakten zu Gott und das "göttliches Gesetz" finde ich ambivalent. Als ob ein Mensch ganz genau wüsste, was das göttliche Gesetz ist. Eine "göttliche Gesetzgebung" gibt es wohl nur im BaVi-Apostolat der Nakoliken. Nun gut, das sind die glaubensnotorischen Besserwisser. Zwar weiß auch von denen keiner, was Recht im Sinne von "richtiges Recht" ist; es gibt jedoch immer einige, die so tun, als wüssten sie es - und tatsächlich ist es so, dass wohl alle Bezirks- und Stammapostel so etwas wie gottesherrschaftliches "Rechtsempfinden" antreibt. Freilich ändert sich das mit den realen ordinierten Verhältnissen. Da hält dann mancher Verhältnisse, die er "eigentlich" als ungerecht versteht, plötzlich für nakzeptabel, wenn sie für ihn ein Vorteil sind. Bezirksapostel sagen dann: Die Welt draußen ist ungerecht, aber nicht immer zu unserem Nachteil. Oder - ich las unlängst auf einer Gebietskirchenseite: Ein "Haushälter" zweigt das riesige, an Gott adressierte Vermögen auf irdische Konten ab. Der Vater hätte das so gesetzlich bestimmt (neuappostolarisch wiederaufgerichtet). Jesus tobt. Und die Haushälterkollegen sagen: "Es ist ungerecht, aber wir nehmen es". App-ostel sind da ganz locker und gesetzeskonform (frei nach einem namhaften glaubenskulturell naktiven Gönner).
Und so kann ich nur sagen: Die gottesherrschaftlichen Bezirksapostel haben’s gegeben, die Bezirksapostel haben sich’s genommen, die Namen der BaVi-Apostel seien gelobt.
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Neben dem kulturhistorischen und philosophischen Diskurs und einem Streifzug durch die Bibel vermittelt Rechtsprofessor Matthias Armgardt grundlegende Erkenntnisse, um den Leser für die Unterschiede von Recht auf der einen und Gesetz auf der anderen Seite zu sensibilisieren. Er zeigt am Beispiel des Nationalsozialismus, wie weit Gesetze von Recht entfernt sein können und wie wenig Gesetze mitunter dazu beitragen, Gerechtigkeit zu schaffen. Beide, der Konstanzer Rechtsgelehrte Armgardt wie der Berliner Bezirksapostel Nadolny, zeigen Wege auf, wie der Einzelne auf seiner persönlichen Suche nach Gerechtigkeit mit der Hilfe göttlicher Maßstäbe dennoch fündig werden kann. Professor Armgardt empfiehlt insbesondere jenen, die nach der Umsetzung höheren göttlichen Rechts streben, die wiederholte Lektüre der Bergpredigt (VFB auf der Suche nach Gerechtigkeit vom 17.07.2010).
Das gilt selbstbildverständlich auch für werbewirksam proklamierte Geschichtsaufarbeitung. Die BaVi untersagt die Veröffentlichung der Ergebnisse einer Zeitzeugenbefragung
(tergram berichtete). Das ist schon recht. Eben typisch göttliche Gesetzgebung. Und Klingler schwallte früher mal was von „
Kommunikation auf Augenhöhe“. Ist der Ruf Gottes erst ruiniert – glaubenslebts sich völlig ungeniert. Und als Pensionär erst recht.
Im Schatten solcher Gottesherrschaften wird diese typisch na-amtliche Gottesgesetzgebung inszeniert. Glaubenskampf (Kirchenstrategie) dient mitunter auch als Legitimation für
Scheinsouveränitäten. So geschah es im Botschaftstaumel und so geschah es danach im Schweigedogma und so geschieht es bisweilen bis heute vielen naktionalen Minderheiten. Diskreditiert als Handlanger des Teufels, als Störenfriede der naktionalen Einheit, als Krankheitsherd im „Gottesfolgskörper“. Ich denke da u.v.a. auch an den Jargon BezApp. R. Krauses:
Nörgelhannes, Miesepeter und Meckerliese (Krauses Jugendbetagtentag 2012).
Ämterkrippen und deren Futtermeister strapazieren dank der zugänglichen Zeitzeugnisse dreimal kirchenjährlich die verschiedensten Gräueltaten und deren Opfer, damit die Entschlafenen durch das Apostolat zum Neoapostolizismus konvertieren können. Die Entschlafenen und deren Schicksale sollen nicht vergessen werden.
Doch wie können dann ausgerechnet Bezirksapostel Zeitzeugenberichte ins Verliesarchiv des Vergessens versenkt sehen wollen?
Ich möchte mich schon eigenverantwortlich und eben nicht selbstbildfremdbestimmt Zeitzeugenberichten erinnern können. Es ist vor allem die Erinnerung an die unveräußerliche Würde jedes Menschen. Diese Würde kann nicht vernichtet werden, aber an ihr kann man sich unendlich versündigen wenn man sie missachtet und mit Füßen tritt. Erinnerung gibt Zeitzeugen noch einmal eine Stimme, damit ihre Geschichte erzählt wird, jene Geschichte, an die evtl. als Verschlusssache nichts mehr erinnern sollte.
Ja, ich möchte mich auch um meiner selbst willen erinnern und nicht nur nach gefühlsduseligen Hörensagen bezüglich Dingen, die in Archiven zum Schweigen gebracht werden sollen (mundtot gemacht).
Wie könnte ich meine ureigene Menschlichkeit bewahren, wenn immer nur die Sieger die Geschichte und das Gedächtnis von Lebenden bestimmen? Lehrt mich nicht gerade die Bibel, dass auch der Geschlagenen, der Verlorenen, der Verratenen und der Vernichteten dank Zeitzeugenberichten zu gedenken ist?
Dier Tötung Jesu – gesetzeskonform, Justizirrtum oder Selbstbildjustiz? Das Wissen darüber gar peripherer Ballast, welcher einer Versöhnung im Wege steht (sofern noch jemand dem Apostolat wegen solcher „Zeitzeugennaktik“ überhaupt noch auf den Glaubensleim geht)?
Eine Erinnerung an Jesu Opfer wäre aber nur ein halbiertes Gedenken, wenn nicht auch von Tätern gesprochen würde. Gibt es Opfer ohne Täter? Die Ankläger, Richter und ihre Helfershelfer dürften wie im Grunde alle Täter religiös motivierter Hetze auf fanatische Weise von der Richtigkeit des eigenen Handelns (als Gottesherrschaften) überzeugt gewesen sein (Selbstbildbewusstsein).
Die neuapostolische „Reinkarnaktion“ (leibhaftig personale Wiederbesetzung des vakanten Amtes des Petrusdiensthabenden) bildete im ethnisch und religiösen Pluralismus als streng naktionale Gottesherrschaft eine attraktive „Alternaktive“. Und solche auf die Spitze getriebenden Einheits- und Reinheitsideologien enden nicht selten in Ausschluss und Vertreibung und mitunter noch grausamer. Und das völlig legal. Die planvolle Etablierung der Botschaft und deren Konsequenzen sind doch nicht vom Himmel gefallen.
Und so sollte darauf geachtet werden, dass die lange überfällige Debatte über die Botschafter seit der Botschaft nicht auf „wortnakrobatische“ Differenzen über Begrifflichkeiten der Jurisprudenz reduziert wird. Es geht doch vor allem darum – und sei es nach 65 Jahren – die planvolle applizierte Botschaft in ihrer ganzen Wirklichkeit zu erkennen, zu beklagen und zu betrauern. Sonst verliert das auserwählte „Folg Gottes“ den Kompass für seine Orientierung und die Achtung vor sich selbst, von Achtung durch dritte ganz zu schweigen.
Wenn Verständigung in der Beurteilung der Geschichte erzielt werden würde – und diese Geschichten müssen bekannt sein, denn nur dann kann man darüber Verständigung erzielen -, dann kann die Würde der Parteien bewahrt werden und eine gemeinsame Basis auf Augenhöhe für das Zusammenleben im Innern und über Grenzen hinweg könnte um sich greifen.
Dadurch, dass durch Dokumente Erinnerung wach gehalten wird, wird doch bitteschön niemand automatisch auf die Anklagebank gesetzt, zumal wenn juristisch alles immer sauber gelaufen ist. Die Sache ist lange durch und Kindern und Kindeskindern von heute kann Reichgottesgeschichte früherer Tage doch nicht angelastet werden. Wer will heute mit biblischen Führungskräften oder deren Völkern rechten, nur weil sie namentlich im Alten Testament oder im Neuen Testament überliefert sind? Und plötzlich sollen im Neuappostolischen Testament wesentliche Zeitzeugenberichte der Zensur zum Opfer fallen? Ist deren Todschweigen die neue neuappostolische Theologie vom Unter-Kiefer am Dagenbach?
Im Fall der Botschaft wäre meines Erachtens keinem anderen Prinzip als dem der tiefen menschlichen Erfahrung zu folgen: „Wir können uns nicht von Schuld befreien, wenn wir sie leugnen, verdrängen oder bagatellisieren“. Als Nachkommen egal welcher Fraktion haben wir für ein angemessenes Gedenken die Verantwortung und das dürften längst nicht alle allein nur in den schalldichten Archiven der NaKi sicher gestellt sehen. Wie schnell könnte ansonsten festgottesdienstlicher Naktivismus wieder fröhlich Urständ feiern?
Unter uns leben Nachfahren der Botschaft von jeder Seite mit je ihren eigenen Zeitzeugnissen. Für ein friedliches Miteinander wäre mir immer noch wichtig, dass alle sich an den gleichen aufklärerischen Prinzipien bei der Aufarbeitung der Vergangenheit orientieren. Strategisches Klakül ist nicht alles. Das lehrt auch das Evangelium.
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Weiter knüpfte der Stammapostel an Punkte seiner Predigt in Hamburg-Lurup Ende März an. So untermauerte er den Gedanken, dass Jesus kein Stratege und die Kirche kein Unternehmen sei, sondern die Impulse des Heiligen Geistes wichtig wären, unter anderem mit den Worten: "Wir bemühen uns weiter die besten Methoden zu finden, aber verlassen wir nicht die Methode Jesus Christus: Bekenne dich zu deinem Glauben, lebe nach dem Evangelium, liebe deinen Nächsten (...)!“
(Methode NaKi).
Und so ist es nicht hoch genug einzuschätzen, dass durch publizistische Tätigkeiten die durch die Botschaft hervorgerufenen Leiden nicht totgeschwiegen werden. Wer mit kollektivem Desinteresse kirchenfinanzstrategisch spekuliert muss sich fragen lassen: „Wer redet heute noch von den Leidtragenden“?
Während die BaVi wieder mal hinter verschlossenen Türen kirchenfinanzstrategisch taktiert und bereits ihren Finanzstatus 2030 plant, schweigen glücklicherweise nicht alle über die neuappostolische Geschichte. Mahner tun dies, damit die Botschaftsbeweihräucherer nicht Recht behalten. Sie tun es, damit keine internaktionale Gottesherrschaftler, keine Glaubensprovinzfürsten und niemand, der geistliche Säuberungen für legitim hält, erwarten kann, dass man seine Taten ignoriert oder vergisst. Mahner reden auch weiter über ungeliebtes Wissen, verweigerte Verantwortung und alte Schuld. Sie tun es nicht, um an niederdrückende Vergangenheiten zu binden, sondern um wachsam zu sein und um rechtzeitig zu reagieren, wenn Gott wieder mal zur Scheinsouveränität erniedrigt wird und selbstbildgerechtgemachte Gottesherrschaften über rechtlich unselbständige Bezirke / Glaubensklonkolonien bestimmen.
Und so ist es gut, wenn gemeinsam erinnert wird. Heute bin ich dankbar für die Zeichen von Erinnerung und Versöhnung. Besonders freue ich mich über jedes ermutigende Zeichen der Verständigung und des Aufeinanderzugehens zwischen Geistlichen. Durch aufrichtiges Gedenken kann Trennendes überwunden werden. Nicht durch geistlich verordneten Alzheimer, sondern gemeinsam sehe ich Zukunft in dieser einen, uns gemeinsam anvertrauten Glaubenslebenswelt.
In Anlehnung an die Rede von Bundespräsident Joachim Gauck, gehalten nach dem Gedenkgottesdienst vom 23. April 2015 im Berliner Dom
(Gaucks Rede im Wortlaut).
s.