Hannover: NAK-Mitteldeutschland - Gemeinden im Umbruch?

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Andreas Ponto
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Hannover: NAK-Mitteldeutschland - Gemeinden im Umbruch?

#1 Beitrag von Andreas Ponto » 12.08.2010, 21:21

Nachfolgend eine kurze Inhaltsangabe zur Korrespondenz zwischen dem Bibelgesprächskreis "MITTEinander" der NAK-Gemeinde Hannover und Stammapostel Leber, deren Abschrift glaubensforum24.de vorliegt:

Am 19.07.2010 haben Geschwister des Bibelgesprächskreises Hannover-Mitte einen Brief mit mehreren Fragen zu den neuen Glaubensartikeln an Stammapostel Leber geschrieben. Kopien dieses Schreibens gingen an Bezirksapostel Klingler und die Bezirksältesten Richter und Lorenz. Dem Schreiben ist zu entnehmen, dass eine Gedankensammlung des Bibelgesprächskreises vom 08.07.2010 die Basis des Schreibens darstellt. Die 27 Teilnehmer des Kreises sind ebenfalls aufgelistet und kommen danach aus 4 verschiedenen neuapostolischen Gemeinden Hannover's.

Die Geschwister sprechen in ihrem Schreiben von "Irritationen" und "Unwohlsein", das die neuen Glaubensartikel in der Gemeinde "vielfach" ausgelöst haben sollen. Sie selbst geben ihrer Enttäuschung über die neuen Glaubensartikel Ausdruck, indem diese von ihnen als "Rückschritt zum Ökumenegedanken" und als "gewollte und verletzende Abgrenzung der NAK gegenüber anderen Christen" bezeichnet werden. Weiter sprechen sie im Fortgang des Schreibens davon, dass sie die Glaubensartikel in der neuen Fassung als "anmassend" empfinden und diese aus ihrer Sicht im "eklatanten Widerspruch zur Vision Gemeinde 2010/14 der Gebietskirche Mitteldeutschland" stehen würden.

Im Folgenden werden dann Fragen von den Verfassern an den Stammapostel gestellt.
Diese werden hier sinngemäss wiedergegeben :

1. Stellenwert der Glaubenartikel 1-3 in Bezug zu 4-10? Gleichrangig?
2. Sündenvergebung ausserhalb der NAK nicht möglich?
3. Geistliche Ämter nur in der NAK? Umgang mit Geschwistern anderer Konfessionen?
4. Kein vollgültiges Abendmahl ausserhalb der NAK? Eingriff in die Souveränität Gottes?
5. Erstlingschaft nur durch das Apostolat? Beleg in der Schrift?
6. Ist die gegebene offizielle Erläuterung die einzig zulässige Erläuterung und fliesst diese so in den Katechismus ein?

Neben dem Bibelgesprächskreis sei dieses Thema "in der Gemeinde in unterschiedlichen Gruppierungen" behandelt worden, "um mit der Situation umgehen zu können".

Im Anhang wird dem Schreiben das Protokoll des Bibelgesprächskreises beigelegt (Anm.: liegt glaubensforum24.de nicht vor).


Die Stellungnahme von Stammapostel Leber datiert auf den 04.08.2010 und ist in Kopie auch Bezirksapostel Klingler zugegangen:

Zunächst gibt Stammapostel Leber seinem Erstaunen Ausdruck, dass die neuen Glaubensartikel von den anfragenden Geschwistern negativ aufgenommen worden seien. Ausser dass das Kirchenverständnis weiter gefasst worden sei, sei in den Glaubensartikeln nichts "fundamental Neues" enthalten. Weiter verweisst er darauf, dass die Glaubensartikel "nach innen gerichtet" seien. Er erklärt weiter, dass die Glaubensartikel wegen der Apostelversammlung in Kapstadt, ohne dass "entsprechende Erläuterungen" vorlägen, vorzeitig veröffentlicht worden seien.

Im Folgenden geht er dann auf die von den Geschwistern aus Hannover gestellten Fragen ein:

zu 1.
Stammapostel Leber sieht in den ersten 3 Glaubensartikeln eine "fundamentale Art" mit einer "weitreichenderen und globaleren Bedeutung" und den Glaubensartikeln 4-10 den "beschreibenden" Charakter des "neuapostolischen Profils".

zu 2.
Der Stammapostel betont, dass "das Apostelamt gem. Joh. 20,23 zur Sündenvergebung bevollmächtigt" sei. Ob andern Christen in "Einzelfällen" von Gott die Sünden vergeben werde, sei "souveräne Entscheidung Gottes". Dies könne und wolle man nicht ausschliessen.

zu 3.
Hier betont Stammapostel Leber seine "strikte Haltung". Lediglich das Apostelamt sei vom Herrn Jesus eingesetzt und mit "Vollmachten ausgestattet". "Punktuelle" Beauftragungen von Christen durch Gott ausgenommen, spricht er dann anderen Geistlichen eine "generelle göttliche Bevollmächtigung" ab. Damit sei "keine Abwertung anderer Christen verbunden", zumal ja auch andere Konfessionen die Ämter der NAK nicht anerkennen würden.

zu 4.
Da das Abendmahl "in den Kreis seiner Apostel hinein gestiftet worden" sei, läge dort auch der Hinweis, dass dieses nur von den Aposteln verwaltet werden könne. Neuapostolische Christen würden sich im Abendmahl zudem auch zur Wiederkunft Christi und zum Apostelamt bekennen. Dies würde bei vielen anderen Christen fehlen. Insofern sei "die Wirkung des Abendmahls in anderen christlichen Kirchen eingeschränkt". Dies sei die "gegebene" und "aus der Schrift hergeleitete Ordnung" und "kein Widerspruch zur Souveränität Gottes". Es unterliege der Souveränität Gottes, "inwieweit er auch ausserhalb dieser Ordnungen tätig" sei.

zu 5.
Stammapostel Leber stellt unter Zitierung von Offenbarung 14,4 eine Verbindung von der "Versiegelungstätigkeit der Apostel" (Anm. des Autors: gemeint ist wohl die Empfangnahme des Heiligen Geistes) zur "Erstlingschaft" her. Weiter führt er aus, dass es der Souveränität Gottes unterliege, ob am Tag des Herrn auch Menschen, die nicht Träger des Heiligen Geistes seinen, als Erstlinge von Gott angenommen würden.

zu 6.
Stammapostel Leber gesteht den von der NAK im Internet veröffentlichten Erläuterungen zu den Glaubensartikeln keine über diese Veröffentlichung hinausgehende Bedeutung noch Bestandskraft zu.

In den weiteren Ausführungen stellt Stammapostel Leber in Abrede, dass die Glaubensartikel "von aussen" als anmassend empfunden würden.

Bzgl. der Vision 2010/14 verweist der Stammapostel auf den zuständigen Bezirksapostel Klingler.

Danach geht er auf den Termin der Veröffentlichung ein und warum dieser nicht am Pfingstgottesdienst erfolgt sei:
- es gäbe keine gravierenden Änderungen
- detaillierte Darstellung im Gottesdienst sei nicht möglich
- Allgemeinsätze hätten nur zu Verständnisproblemen geführt
- die Glaubensartikel hätten zu diesem Zeitpunkt noch nicht in allen Sprachen zur Verfügung gestanden

Als nächstes greift Stammapostel Leber einen Punkt aus den "Protokollnotizen des Bibelgesprächskreises" heraus. Dort soll wohl die Frage aufgeworfen sein, was mit einem NAK-Mitglied geschehe, das die Glaubensartikel ablehne. Stammapostel Leber führt aus, dass die NAK zwar eine "Gewissensprüfung" ablehne, es aber als "nicht akzeptabel" empfinde, wenn dieses Mitglied seine abweichende Meinung "aggressiv vertreten würde".

Zum Schluss verweist Stammapostel Leber nochmals auf Bezirksapostel Klingler und stellt sich selbst bei Bedarf ebenfalls zur Verfügung.

Soweit der Bericht zur Korrespondenz zwischen dem Bibelgesprächskreis Hannover und Stammapostel Leber.

Matula

Re: Hannover: NAK-Mitteldeutschland - Gemeinden im Umbruch?

#2 Beitrag von Matula » 13.08.2010, 07:17

centaurea hat geschrieben:Nachfolgend eine kurze Inhaltsangabe zur Korrespondenz zwischen dem Bibelgesprächskreis "MITTEinander" der NAK-Gemeinde Hannover und Stammapostel Leber, deren Abschrift glaubensforum24.de vorliegt:

Am 19.07.2010 haben Geschwister des Bibelgesprächskreises Hannover-Mitte einen Brief mit mehreren Fragen zu den neuen Glaubensartikeln an Stammapostel Leber geschrieben. Kopien dieses Schreibens gingen an Bezirksapostel Klingler und die Bezirksältesten Richter und Lorenz. Dem Schreiben ist zu entnehmen, dass eine Gedankensammlung des Bibelgesprächskreises vom 08.07.2010 die Basis des Schreibens darstellt. Die 27 Teilnehmer des Kreises sind ebenfalls aufgelistet und kommen danach aus 4 verschiedenen neuapostolischen Gemeinden Hannover's.

Die Geschwister sprechen in ihrem Schreiben von "Irritationen" und "Unwohlsein", das die neuen Glaubensartikel in der Gemeinde "vielfach" ausgelöst haben sollen. Sie selbst geben ihrer Enttäuschung über die neuen Glaubensartikel Ausdruck, indem diese von ihnen als "Rückschritt zum Ökumenegedanken" und als "gewollte und verletzende Abgrenzung der NAK gegenüber anderen Christen" bezeichnet werden. Weiter sprechen sie im Fortgang des Schreibens davon, dass sie die Glaubensartikel in der neuen Fassung als "anmassend" empfinden und diese aus ihrer Sicht im "eklatanten Widerspruch zur Vision Gemeinde 2010/14 der Gebietskirche Mitteldeutschland" stehen würden.

Im Folgenden werden dann Fragen von den Verfassern an den Stammapostel gestellt.
Diese werden hier sinngemäss wiedergegeben :

1. Stellenwert der Glaubenartikel 1-3 in Bezug zu 4-10? Gleichrangig?
2. Sündenvergebung ausserhalb der NAK nicht möglich?
3. Geistliche Ämter nur in der NAK? Umgang mit Geschwistern anderer Konfessionen?
4. Kein vollgültiges Abendmahl ausserhalb der NAK? Eingriff in die Souveränität Gottes?
5. Erstlingschaft nur durch das Apostolat? Beleg in der Schrift?
6. Ist die gegebene offizielle Erläuterung die einzig zulässige Erläuterung und fliesst diese so in den Katechismus ein?

Neben dem Bibelgesprächskreis sei dieses Thema "in der Gemeinde in unterschiedlichen Gruppierungen" behandelt worden, "um mit der Situation umgehen zu können".

Im Anhang wird dem Schreiben das Protokoll des Bibelgesprächskreises beigelegt (Anm.: liegt glaubensforum24.de nicht vor).


Die Stellungnahme von Stammapostel Leber datiert auf den 04.08.2010 und ist in Kopie auch Bezirksapostel Klingler zugegangen:

Zunächst gibt Stammapostel Leber seinem Erstaunen Ausdruck, dass die neuen Glaubensartikel von den anfragenden Geschwistern negativ aufgenommen worden seien. Ausser dass das Kirchenverständnis weiter gefasst worden sei, sei in den Glaubensartikeln nichts "fundamental Neues" enthalten.

Richtig, die Exclusivität ist mit diesen nochmals fundamentiert worden !



Weiter verweisst er darauf, dass die Glaubensartikel "nach innen gerichtet" seien. Er erklärt weiter, dass die Glaubensartikel wegen der Apostelversammlung in Kapstadt, ohne dass "entsprechende Erläuterungen" vorlägen, vorzeitig veröffentlicht worden seien.

Im Folgenden geht er dann auf die von den Geschwistern aus Hannover gestellten Fragen ein:

zu 1.
Stammapostel Leber sieht in den ersten 3 Glaubensartikeln eine "fundamentale Art" mit einer "weitreichenderen und globaleren Bedeutung" und den Glaubensartikeln 4-10 den "beschreibenden" Charakter des "neuapostolischen Profils".

zu 2.
Der Stammapostel betont, dass "das Apostelamt gem. Joh. 20,23 zur Sündenvergebung bevollmächtigt" sei. Ob andern Christen in "Einzelfällen" von Gott die Sünden vergeben werde, sei "souveräne Entscheidung Gottes". Dies könne und wolle man nicht ausschliessen.


Weshalb hat es denn dieses Amt rund 1800 Jahre nicht gegeben ?

Dem Grunde nach müsste die kath. Kirche ihre Erzbischöfe und Kardinäle nur umbenennen und ihnen den Titel Apostel geben, dann wären diese doch zur Sündenvergebung bevollmächtigt.





zu 3.
Hier betont Stammapostel Leber seine "strikte Haltung". Lediglich das Apostelamt sei vom Herrn Jesus eingesetzt und mit "Vollmachten ausgestattet".

Das ist richtig, aber die heute lebenden Apostel sind nicht von Jesus eingesetzt worden !

"Punktuelle" Beauftragungen von Christen durch Gott ausgenommen, spricht er dann anderen Geistlichen eine "generelle göttliche Bevollmächtigung" ab. Damit sei "keine Abwertung anderer Christen verbunden", zumal ja auch andere Konfessionen die Ämter der NAK nicht anerkennen würden.

Selbstverständlich bedeutet dieses eine Abwertung anderer Christen.




zu 4.
Da das Abendmahl "in den Kreis seiner Apostel hinein gestiftet worden" sei, läge dort auch der Hinweis, dass dieses nur von den Aposteln verwaltet werden könne. Neuapostolische Christen würden sich im Abendmahl zudem auch zur Wiederkunft Christi und zum Apostelamt bekennen. Dies würde bei vielen anderen Christen fehlen. Insofern sei "die Wirkung des Abendmahls in anderen christlichen Kirchen eingeschränkt". Dies sei die "gegebene" und "aus der Schrift hergeleitete Ordnung" und "kein Widerspruch zur Souveränität Gottes". Es unterliege der Souveränität Gottes, "inwieweit er auch ausserhalb dieser Ordnungen tätig" sei.


War es auch hergeleitete und göttlicher Ordnung, dass eine Vielzahl der neuapostolischen Apostel Mitglieder der NSDAP oder IM in der DDR waren ?

Soweit ich weis, glauben andere Christen auch an die Widerkunft Christi.




zu 5.
Stammapostel Leber stellt unter Zitierung von Offenbarung 14,4 eine Verbindung von der "Versiegelungstätigkeit der Apostel" (Anm. des Autors: gemeint ist wohl die Empfangnahme des Heiligen Geistes) zur "Erstlingschaft" her. Weiter führt er aus, dass es der Souveränität Gottes unterliege, ob am Tag des Herrn auch Menschen, die nicht Träger des Heiligen Geistes seinen, als Erstlinge von Gott angenommen würden.


Demzufolge ist das Apostelamt faktisch nicht heilsnotwendig und es obliegt auch der Souveränität Gottes ob er am Tag des Herrn neuapostolische Christen, die den Heiligen Geist empfangen haben, nicht annimmt !





zu 6.
Stammapostel Leber gesteht den von der NAK im Internet veröffentlichten Erläuterungen zu den Glaubensartikeln keine über diese Veröffentlichung hinausgehende Bedeutung noch Bestandskraft zu.

In den weiteren Ausführungen stellt Stammapostel Leber in Abrede, dass die Glaubensartikel "von aussen" als anmassend empfunden würden.


Diese Glaubensartikel werden "von innen" als anmassend empfunden und das ist wesentlich schlimmer.

Die aktuellen Glaubensartikel die nochmals fundamental anderen Christen das Christsein abspricht und das diese faktisch keine Sündenvergebung durch ihre Amtsträger und Seelsorger empfangen, geschweige den Heiligen Geist besitzen, ist im Hinblick auf die vorstehend beschriebene glorreiche Vergangenheit mehr als anmassend.



Bzgl. der Vision 2010/14 verweist der Stammapostel auf den zuständigen Bezirksapostel Klingler.

Danach geht er auf den Termin der Veröffentlichung ein und warum dieser nicht am Pfingstgottesdienst erfolgt sei:
- es gäbe keine gravierenden Änderungen
- detaillierte Darstellung im Gottesdienst sei nicht möglich
- Allgemeinsätze hätten nur zu Verständnisproblemen geführt
- die Glaubensartikel hätten zu diesem Zeitpunkt noch nicht in allen Sprachen zur Verfügung gestanden

Als nächstes greift Stammapostel Leber einen Punkt aus den "Protokollnotizen des Bibelgesprächskreises" heraus. Dort soll wohl die Frage aufgeworfen sein, was mit einem NAK-Mitglied geschehe, das die Glaubensartikel ablehne. Stammapostel Leber führt aus, dass die NAK zwar eine "Gewissensprüfung" ablehne, es aber als "nicht akzeptabel" empfinde, wenn dieses Mitglied seine abweichende Meinung "aggressiv vertreten würde".

Zum Schluss verweist Stammapostel Leber nochmals auf Bezirksapostel Klingler und stellt sich selbst bei Bedarf ebenfalls zur Verfügung.

Soweit der Bericht zur Korrespondenz zwischen dem Bibelgesprächskreis Hannover und Stammapostel Leber.

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Hannover: NAK-Mitteldeutschland - Gemeinden im Umbruch?

#3 Beitrag von Andreas Ponto » 13.08.2010, 21:41

Hannover: NAK-Mitteldeutschland - Gemeinden im Umbruch?

Hier eine Analyse zum gestern an dieser Stelle vorgestellten Briefwechsel zwischen dem hannoveraner Bibelkreis "MITTEinander" und Stammapostel Leber

"Was ist da los?", fragt man sich.

Liest man die beiden Briefe, glaubt man kaum, dass sich hier aktive Geschwister und Teilnehmer eines Bibelkreises mit ihrem Kirchenoberhaupt austauschen. So offensichtlich unterschiedlich sind Wahrnehmung und Realität in denen die beiden Briefe stehen. Und dabei dreht es sich um nichts weniger als um das gemeinsame Glaubensbekenntnis.

Mit keinem Wort geht Stammapostel Leber auf die von den Geschwistern angesprochene Diskrepanz zwischen ihrem ureigenen Glaubensverständnis und den ihnen urplötzlich und übereilt vorgesetzten "neuen" Glaubensartikeln der NAK, also dem, was sie ab sofort (wieder?) glauben sollen, ein.

Stammapostel Leber spricht davon, dass die Glaubensartikel nach innen gerichtet seien. Dabei realisiert er nicht oder er ignoriert völlig, dass es seine Geschwister sind, die ihn angeschrieben haben und dass sie es sind, die ihre Not mit den Glaubensartikeln haben. Dass also die Fragen eben gerade von innen an ihn gerichtet werden.
Nicht die ominösen ACK-Gesprächspartner, nein, Aktivposten der hannoveraner Gemeinden haben offenbar ein grösseres Problem mit dem erneuerten alten Bekenntnis.

Sie bringen die überaus positive und belebende Entwicklung der letzten Jahre, die sie unter Bezirksapostel Klingler mit der Vision 2010/2014 gemacht haben, der neuen Realitäten in ihrem Glaubensleben (Bibelkreis, örtliche ACK, Predigtvorbereitung, Bemühungen um ein christliches Miteinander vor Ort, aktive Beteiligung am geistlichen Leben der Gemeinde, etc.) und die mit den erneut vorgesetzten Glaubensartikeln oktruierte Realität nicht in Einklang. So der Eindruck. Doch Leber ignoriert dies und verweist auf Bezirksapostel Klingler.

Die Gemeinde wurde jüngst in die örtliche ACK aufgenommen. Die Geschwister hatten, bei all den Bemühungen um die Ökumene und der real gewordenen Vision 2010 von Bezirksapostel Klingler, wohl die (berechtigte?) Erwartung, dass sich ihre Kirche auch inhaltlich mit der sich immer weiter hinaus zögernden Dogmatik neu und in dieselbe Richtung positioniert. Was sollte nun dieses absolut übereilte Zementieren der Glaubensartikel, wenn denn nichts fundamental Neues darin steht, aber von allen Seiten fundamental Neues erwartet wird?

Spätestens mit dem Antwortschreiben von Stammapostel Leber scheint es so, als ob die Hoffnungen und Erwartungen dieser Geschwister jäh zunichte gemacht worden seien.
War der Rücktritt der beiden hannoveraner Vorsteher schon ein Vorbote für diese Entwicklung?

Wie ist das Nicht-Eingehen von Stammapostel Leber auf die Frage zur Diskrepanz der Glaubensartikel zur Vision 2010/2014 zu verstehen? Kann oder darf Stammapostel Leber tatsächlich so wenig im Bilde sein, dass er dazu keine eindeutige Aussage treffen kann und auf Bezirksapostel Klingler verweissen muss? Oder drückt er sich hier nicht vielmehr um eine klare Positionierung zur Vision 2010/2014 seines Bezirksapostels in Mitteldeutschland?

"So nun sieh, wie du damit zurecht kommst und bring mir ja den Laden wieder in Ordnung!", könnte das Nicht-Antworten an die Geschwister in Richtung Bezirksapostel Klingler zu verstehen sein.

Stammapostel Leber ist offensichtlich nicht bereit sich mit den Realitäten vor Ort auseinanderzusetzen oder auf die Geschwister einzugehen.
Trotz vieler Worte und vielen Beharrens bleibt Leber in den eigentlichen Fragen eine Antwort schuldig.

Cemper

Re: Hannover: NAK-Mitteldeutschland - Gemeinden im Umbruch?

#4 Beitrag von Cemper » 13.08.2010, 22:00

centaurea hat geschrieben:... Diskrepanz der Glaubensartikel zur Vision 2010/2014 ...
Welche diskrepanten Punkte meinen Sie?

Gaby

Re: Hannover: NAK-Mitteldeutschland - Gemeinden im Umbruch?

#5 Beitrag von Gaby » 13.08.2010, 22:27

centaurea ... was hast Du eigentlich erwartet bzw. erwartest Du noch?

"So nun sieh, wie du damit zurecht kommst und bring mir ja den Laden wieder in Ordnung!", könnte das Nicht-Antworten an die Geschwister in Richtung Bezirksapostel Klingler zu verstehen sein."

BZA Klingler hat vielleicht nicht erwartet, was mit seiner "Vision" ins Rollen kommt ... und nun? Er wird kein zweiter Fall Sepers ... die Kirchenpolitik geht vor ... da bin ich mir relativ sicher ... kann sich die NAK ein zweites Blankenese erlauben? Wäre fatal glaube ich ... so etwas spricht sich in der heutigen Zeit herum ... man sitzt es lieber aus und nimmt den Kollateralschaden in Kauf.

Wie es aussieht denken andere genauso ... warum sonst dieses?

>>War der Rücktritt der beiden hannoveraner Vorsteher schon ein Vorbote für diese Entwicklung?<<

Außerdem was erwartet man von STAP Leber? Dass er die NAK in Richtung (extrem) evangelikal oder (liberal) protestantisch entwickelt? Warum sollte dann noch jemand neuapostolisch werden?

Die Anmerkung NAK -> Phoenix aus der Asche trifft es m.E. gut ... NAK wird NAK bleiben ... der harte Kern halt + diejenigen, denen es letztlich gleichgültig ist.

Und viele der Fories hier sehen das wohl ähnlich und haben an so einer Diskussion einfach kein Interesse mehr ... dafür gibt es andere Foren ...
auch deshalb die Flucht ... es bringt einfach nichts ...

Cemper

Re: Hannover: NAK-Mitteldeutschland - Gemeinden im Umbruch?

#6 Beitrag von Cemper » 13.08.2010, 22:35

Gaby hat geschrieben: ... dafür gibt es andere Foren ...
Welche?

Gaby

Re: Hannover: NAK-Mitteldeutschland - Gemeinden im Umbruch?

#7 Beitrag von Gaby » 13.08.2010, 22:41

Solche Themen wurden erst einmal alle schon intensiv bei GK durchgekaut ...

Auch hier besteht immer noch Interesse in erster Linie über den neuapostolischen Glauben zu diskutieren -> http://board.naktuell.de/

Die Themen finden dort bestimmt mehr Resonanz als hier ...

Schönes Wochenende übrigens ... ach ja und Gute Nacht ... mein Bett ruft :-)

Cemper

Re: Hannover: NAK-Mitteldeutschland - Gemeinden im Umbruch?

#8 Beitrag von Cemper » 13.08.2010, 22:57

Gaby - danke sehr. Sie sprachen im Plural ("andere Foren") und verweisen jetzt nur auf das alte GK-Forum und auf naktuell. Das eine gibt es nicht mehr. Das andere kenne ich. Ich hatte gedacht, Sie würden noch weitere (mir unbekannte) Foren nennen.

Gibt es wirklich interessante Foren, also Foren, in denen Vertreter der NAK, die etwas zu sagen haben und dies auch vernünftig tun, anzutreffen sind? Oder sind das Foren, in denen Kritiker dieser Kirche, die - so mein Eindruck - Probleme mit sich haben, ihre Probleme in die Weltgeschichte posaunen? Oder sind das Foren, in denen glaubensbesoffene Zeitgenossen mit pseudocharismatischen Anwandlungen der Welt per Internet mitteilen, dass "richtig glauben" und "froh und dankbar" sind, weil sie das dürfen?

Cemper

Re: Hannover: NAK-Mitteldeutschland - Gemeinden im Umbruch?

#9 Beitrag von Cemper » 14.08.2010, 07:49

Cemper hat geschrieben:
centaurea hat geschrieben:... Diskrepanz der Glaubensartikel zur Vision 2010/2014 ...
Welche diskrepanten Punkte meinen Sie?
centaurea -

ich erinnere noch einmal an meine Frage. Mich würde wirklich interessieren, wo es Diskrepanzen zwischen der Vision 2010/2014 und der Neufassung des NAK-Glaubensbekenntnisses gibt.

* * *

Außerdem noch ein anderer Punkt: Ich sah eben einen Fehler in meinem Eintrag eins höher. Es muss richtig heißen "dass sie 'richtig glauben'". Das Wort "sie" fehlt. Das wollte ich korrigieren; es ging aber nicht, weil Sie die Änderungsfunktion abgestellt haben. Ich bitte Sie, die Änderungsfunktion im Laufe dieses Tages (14. August 2010) wieder einzurichten.

HC

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Re: Hannover: NAK-Mitteldeutschland - Gemeinden im Umbruch?

#10 Beitrag von Andreas Ponto » 14.08.2010, 09:13

Cemper,

zur Frage der Diskrepanz 2 Antworten:

1.
Zitat aus dem Schreiben der hannoveraner Geschwister:
" ... Das neuapostolische Glaubensbekenntnis empfinden wir als anmassend und zudem als eklatanten Widerspruch zur Vision Gemeinde 2010/2014 der Gebietskirche Mitteldeutschland...".

Eine Erläuterung oder Begründung geben die Geschwister in dem Brief leider nicht. Sie gehen schlichtweg nicht darauf ein. Das ist schade, zumal Stammapostel Leber bekennt zu wenig im Thema zu sein.
Von daher wäre eine Erläuterung durch die hannoveraner Geschwister selbst notwendig.

Schön wäre es natürlich, wenn jemand aus dem Kreis oder Umfeld derer, die den Brief geschrieben haben, deutlich machen würde, welche Punkte genau es sind, die aus ihrer Sicht, diesen Widerspruch begründen.

Auch hier wird aus meienr Sicht deutlich, dass 2 Welten aufeinander prallen und die gemeinsame Basis nicht geklärt ist.

2.
Persönlich kann ich die Sicht der Geschwister, nach dem was ich von der Vision 2010/2014 inzwischen weiss, nachvollziehen. In verschiedenen Gesprächsrunden und Diskussionen habe ich u.a. die Verantwortlichen bereits darauf angesprochen und keine Antworten erhalten. Einige Mal sogar soetwas wie: "Ja das sehen wir auch." und hilfloses Schulterzucken.

Ich werde meine SIcht dazu separat ausarbeiten und im Laufe des Tages hier einstellen.

Aber vielleicht kann ja jemand, der mit der Vision 2010/2014 weiter ist, hier etwas dazu sagen?!

centaurea

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