Verhaltenskodex

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
Nachricht
Autor
Schmetterling40

Verhaltenskodex

#1 Beitrag von Schmetterling40 » 07.07.2016, 18:20

Widerspruch?

http://www.nak-sued.de/meldungen/news/v ... ngefuehrt/

Führt Verhaltenskodex ein...
aber im Reliunterricht und Konfiunterricht (letztes Jahr!) wurde mein Großer immer noch unter Druck gesetzt, dass er es bestätigen soll, dass man nur durch die Apostel erlöst wird, am Tag des Herrn dabei ist, sie in der Schule missionieren sollen usw. Was ist mit diesem Missbrauch??????????
Ebenso als meine zwei jüngeren im Kindergottesdienst gemobbt wurde, wir mehrere Gespräche und Hilfe suchten, passierte nichts!

Es wäre erst mal wichtig, wenn die Amtsträger und Kinderbeauftragten lernen würden, wie man menschlich mit den Kindern und Geschwistern umgeht!

Benutzeravatar
Andreas Ponto
Site Admin
Beiträge: 2343
Registriert: 18.03.2010, 17:55

Re: Verhaltenskodex

#2 Beitrag von Andreas Ponto » 08.07.2016, 05:37

Schmetterling40 hat geschrieben:... Was ist mit diesem Missbrauch??????????
Ebenso als meine zwei jüngeren im Kindergottesdienst gemobbt wurde, wir mehrere Gespräche und Hilfe suchten, passierte nichts!
....
Hallo Schmetterling40,

wie hast du weiter reagiert? Wie schützt du deine Kinder vor weiteren Übergriffen?

Der Druck der auf unsere Kinder gemacht wurde (und die anderen Kinder gleichermaßen),
hatte dazu geführt, dass unsere Kinder nicht mehr in Gemeinde und Gottesdienste der NAK wollten.

Auch deswegen, haben wir dann 2010 die Reißleine gezogen.
Das war der letzte Anstoß, der noch gefehlt hatte um aktiv zu werden.

Wie ist es bei dir/euch?

LG
Centaurea

Edda

Re: Verhaltenskodex

#3 Beitrag von Edda » 08.07.2016, 08:07

Hallo,

dieses Thema geht mir unter die Haut. Bei mir führte die Einmischung in Kindererziehung vor ca. zwei Jahrzehnten zur Distanz zur Gemeinde. Der eingeführte Verhaltenskodex ist sicherlich eine Basis - er kann nicht darüber wegtäuschen, dass es in der Regel Laien sind und waren, die Jugendliche und Kinder betreuen. Gerade die Erziehung über mehrere Generationen zu 'Glaubensgehorsam' und bedingungslosem 'Folgen' hat ja Auswirkungen. In verschiedenen Gemeinden brühtet da eine geistliche Elite von 'Folgsamen'. Manipulation wird als normaler Zustand der Kindererziehung betrachtet. Nein - Eltern dürfen auf keinen Fall da wegsehen! Sonst nehmen Kinder Schaden in ihrer gesunden Entwicklung.
Frage: hat hier eigentlich schon mal jemand über manipulative Gruppen geschrieben?

Edda

Benutzeravatar
Andreas Ponto
Site Admin
Beiträge: 2343
Registriert: 18.03.2010, 17:55

Re: Verhaltenskodex

#4 Beitrag von Andreas Ponto » 08.07.2016, 08:27

Hallo Edda,

Indoktrination ist typisches Sektenmerkmal. In diesem Zusammenhang wurde hier sicher schon geschrieben.
er (Der Verhaltenskodex) kann nicht darüber wegtäuschen, dass es in der Regel Laien sind und waren, die Jugendliche und Kinder betreuen.
So ist es. Was über Jahrzehnte eingeübt und eingeimpft wurde kann nicht über einen wie auch immer gearteten Verhaltenskodex über Nacht beseitigt werden.
Das ist schlicht Überforderung des Personals.

Nice to have this wallpaper - aber das war es auch schon, wenn parallel nicht ein Paradigmenwechsel begleitet durch ein massives Bildungs- und Schulungsprogramm einsetzt.
Gerade die Erziehung über mehrere Generationen zu 'Glaubensgehorsam' und bedingungslosem 'Folgen' hat ja Auswirkungen.
Und gerade dies wird heute noch gepredigt.
Das (Bezirks-/Stamm-)Apostelamt, ebenfalls theologisch, seelsorgerisch, didaktisch, organisations- und verwaltungstechnisch allermeist durch absolut linientreue Laien besetzt, ist heute noch oberste Autorität durch "Gottes Gnaden" ohne jeglichem Kompetenz-, Bildungs- und Eignungsnachweis.

Diesem Amt, das gleichzeitig oberste Organisationsleitung ist, ist nicht zu widersprechen, wenn man nicht sein Heil verlieren möchte.

Hier beginnt bereits das Drama!

Centaurea

Edda

Re: Verhaltenskodex

#5 Beitrag von Edda » 08.07.2016, 09:14

@centaurea

Das Drama - hat Methode. Geistlicher Missbrauch besteht darin, sich als Jesu Stellvertreter auszugeben und damit alles und jede Verkündigung als unmittelbar von Gott darzustellen. Legitimation per Definition: wir wissen was Gott will.
Ich wünsche allen Eltern den Mut und die Kraft, ihren Kindern zu erlauben Fragen zu stellen. Ihren Kindern zu erlauben, sich eine eigene Meinung zu bilden und sich als mutige Christen weiter zu entwickeln. Kinder brauchen keine Dogmen, sondern liebevolle Eltern die sie begleiten.
Nun noch ein Satz zu den manipulativen Gruppen. Ich bin der Meinung, dass sich viele Menschen durchaus freiwillig in eine Gemeinde begeben, die besondere Regeln hat. In der sich der eine oder andere Erwachsene wohl fühlt, weil er sich geborgen und beschützt fühlt. Aber - die Kinder suchen sich ja nicht unbedingt freiwillig die Gemeinde aus. Das ist seit Jahren ein 'Spannungsfeld' nicht nur in der Nak. Man ( die Leitung ) versucht daher, modern zu wirken.

@Schmetterling40
Ich wünsche Dir viel Kraft und Unterstützung im Sinne Deiner Kinder. Danke für Deinen link.

Edda

Schmetterling40

Re: Verhaltenskodex

#6 Beitrag von Schmetterling40 » 08.07.2016, 13:50

Keine Angst Ihr Lieben!

Wir haben letztes Jahr die Reißleine gezogen und haben die NAK verlassen - sind auch mit allem ausgetreten!
Uns hat damals eine sehr gute Kindertherapeutin, die auch auf Trauma spezialisiert ist, geholfen!

Von dem her haben zum Glück meine Kinder keine weiteren Schäden erlitten!

******************************************************************************************

Aber für mich stellt sich halt die Frage, warum die NAK uns nicht zur Seite stand, als ich mit meinem Exmann zusammen war (war im Amt und gewalttätiger Alkoholiker) wo ich so oft um Rat und Hilfe bat und mir nur immer gepredigt wurde, ich sollte halt in jeden GD (bin damals Mittwochs nicht gegangen, weil ich drei kleiner Kinder hatte), mehr beten, mehr mitarbeiten usw. dann würde es auch in der Ehe klappen.

Das andere ist - als bekannt war, dass ich nicht mehr in die NAK gehe und sie mich auch nicht mehr zurückbekommen, wie sie damals versucht haben, meinen Großen gegen mich aufzuhetzen - nach dem Motto, ihm könne es ja jetzt nicht mehr bei mir gut gehen, weil ich ja die NAK verlassen habe, er solle mehr auf die Amtsträger statt auf mich hören usw. einfach nur krank!!!!!!!!

Bin froh, dass wir weg sind und meine Jungs im normalen Leben angekommen sind - wir haben Traumatherapie gemacht und es geht uns so gut wie nie zuvor. Deshalb ist auch unser Motto:

NIE MEHR ZURÜCK!

Benutzeravatar
Andreas Ponto
Site Admin
Beiträge: 2343
Registriert: 18.03.2010, 17:55

Re: Verhaltenskodex

#7 Beitrag von Andreas Ponto » 08.07.2016, 14:28

Liebe Schmetterling40,

gut, dass du das so durchgezogen hast und die Therapie geholfen hat!

Und für alle, die es in Zahlen haben möchten: das war 2015 und nicht vor 25 Jahren!

Euch alles Gute, liebe Schmetterling40!

LG
Centaurea

Schmetterling40

Re: Verhaltenskodex

#8 Beitrag von Schmetterling40 » 08.07.2016, 15:08

centaurea hat geschrieben:Liebe Schmetterling40,

gut, dass du das so durchgezogen hast und die Therapie geholfen hat!

Und für alle, die es in Zahlen haben möchten: das war 2015 und nicht vor 25 Jahren!

Euch alles Gute, liebe Schmetterling40!

LG
Centaurea
Danke, dass du noch die Jahreszahl angegeben hast! Genau so ist es! Und daran erkennt man, dass sich die NAK nicht wandelt!

tergram

Re: Verhaltenskodex

#9 Beitrag von tergram » 08.07.2016, 16:01

Es wäre gut, wenn auch die Damen und Herren in der ACK und die Herrschaften, die in der EKD und RKK über ökumenische Aktivitäten entscheiden, solche Dinge wüssten!

Nur zu gern lassen sie sich nämlich vom "Wir haben uns doch so sehr verändert"-Gerede der Gebietskirchenpräsidenten & Co einlullen.

Benutzeravatar
Andreas Ponto
Site Admin
Beiträge: 2343
Registriert: 18.03.2010, 17:55

Re: Verhaltenskodex

#10 Beitrag von Andreas Ponto » 08.07.2016, 17:05

Die EZW, die den Prozess in der ACK im Wesentlichen vorantreibt, weiß sehr wohl darum, versucht aber aktiv wegzuschauen.
Ich bin überzeugt, dass sie sich nicht einlullen lässt.

Im Gegenteil:
Nach meiner Einschätzung arbeitet die EZW, bzw. die dort für die NAK zuständigen Personen, selbst daran,
die NAK ihrer eigenen Kirche und der ACK als ACKtabel zu verkaufen.

Mit aller Macht wird versucht der NAK die notwendigen Argumente und Formulierungen zu liefern um wallpaper-mäßig ACKtabel zu erscheinen.
Gleichzeitig werden Vorträge und Symposien veranstaltet, um den Kritischen und Misstrauischen in den eigenen Reihen eine Zustimmung abzuringen.

Das Ganze wird nach dem Motto, wir Christen müssen doch zusammenhalten, vor allem in den kirchentechnisch schwachen Bundesländern veranstaltet.
In Süd- und Westdeutschland, wo die Kirchen noch relativ fest im Sattel sitzen und ihre eigenen Erfahrungen mit freikirchlichen oder evangelikalen Strukturen haben,
wäre das nach meiner Einschätzung so kaum denkbar.

Meine Beobachtungen sind sehr subjektiv, ich weiß, aber für mich drängen sich diese Beobachtungen geradezu auf.

Nur die Frage nach dem Warum bleibt für mich bisher unbeantwortet.
Wer oder was treibt die ACK dazu so zu handeln wie sie handelt.

Mir jedenfalls erschließt sich keinerlei Sinn und Notwendigkeit die NAK in der ACK zu haben.

Sobald die NAK in der ACK ist, wird es ungleich schwerer bzw. nahezu unmöglich Kritik an dem System NAK zu üben.
Seht her, wir sind doch jetzt in der ACK - alles ok, wird man entgegnen. Früher? Das ist doch längst vorbei!

Und das stößt mir an der Sache ganz gewaltig auf.
Indem die EZW der NAK hofiert, traumatisiert sie die Opfer der NAK ein weiteres Mal und verhindert einen tatsächlichen Änderungsprozess bzw. wahlweise den Untergang.
Man lässt der NAK Achtung, Anerkennung und Wertschätzung zukommen, anstatt deren Opfer zur Seite zu stehen und diesen aktiv Anwalt zu sein.

Geschichte wird von den Siegern geschrieben. Verlierer und Opfer werden unter den Teppich der Geschichte gekehrt.

Als ob in der nahen und fernen Vergangenheit nicht genug geschwiegen worden wäre.
Es sieht so aus, dass es hier wieder geschieht.

Das ist eine Schande!

Centaurea

Zurück zu „NAK - Neuapostolische Kirche“