Wer oder was ist Gott?

Nachricht
Autor
Hermine Breithaupt

Re: Wer oder was ist Gott?

#91 Beitrag von Hermine Breithaupt » 30.11.2014, 22:26

minna hat geschrieben:
Pagan hat geschrieben:Woher nimmst du überhaupt die Sicherheit, mir Atheismus zu unterstellen? Das kannst du genau in dem Augenblick, wenn ich sage, dass es keinen Gott gibt. Genau das wirst du mir jedoch nicht nachzuweisen vermögen.
Diese drei Sätze allein bezeugen die völlige Absurdität Deiner gesamten Argumentation.
Da ist Hopfen und Malz verloren.

Einen frohen ersten Advent dennoch. :wink:
...Absurdität der Argumentation... und ...Hopfen und Malz verloren... tja, minna, so ist es.

:wink:

Pagan, nur mal zwei Zitate aus deinem so geliebten "Kinder-Thread", die die von minna erkannte Absurdität deiner Argumentation unterstreichen:

"...Alles, was Gott zugeschrieben wird, inklusive seine Existenz, ist nie über den Status von wilden Wunschträumereien und Spekulation oder sogar Lügen hinausgekommen..." :arrow: Klick

"...Ja, dieser Gott bleibt in seiner ganzen Grauenhaftigkeit tatsächlich weiterhin unerreicht!...Und glücklicherweise ist er nicht mehr als eine grauenvolle Fiktion geistig verirrter oder kranker Menschen alter Zeit..." :arrow: Klick

Das sind nur zwei Zitate aus einem Thread. Was ist das anderes als dass du sagst, dass es keinen Gott gibt und was ist das anderes als aggressiv missionarischer Eifer? Du kannst Gläubigen einach nicht ihren individuellen Glauben zugestehen, dabei hat dir doch gerade neulich Glaubensbruder ein zähneknirschendes Zugeständnis der "Religionfreiheit auch für Christen" abgerungen. Wäre schön, wenn du dich daran hieltest. Nur dann könnten Hopfen und Malz erhalten werden.

8)

Pagan

Re: Wer oder was ist Gott?

#92 Beitrag von Pagan » 01.12.2014, 00:02

Schön, dass dir meine früheren Aussagen noch dermassen gut im Gedächtnis haften blieben. Sie scheinen dich doch tief beeindruckt zu haben.
Hermine Breithaupt hat geschrieben:Was ist das anderes als dass du sagst, dass es keinen Gott gibt
Du unterliegst einem essentiellen, überaus gravierenden Denkfehler.

Im ganzen Thema "Gott liebt Kinder nicht" war nämlich vom allerersten Eröffnungsbeitrag an stets und ausschliesslich die Rede vom christlichen resp. biblischen Gott, ich habe darauf oft genug auch explizit hingewiesen, siehe dazu auch in dem von dir schon verlinkten Beitrag.

Wie ich in meinem letzten Beitrag auch darauf hinwies, lässt sich dieser christliche Gott durchaus auch widerlegen resp. die Unmöglichkeit seiner Existenz aufzeigen, denn der christliche Gott ist seit jeher so definiert, dass die ihm zugeschriebenen Prädikate unvereinbar sind, teilweise sogar in sich selbst.

Die seit Tausenden von Jahren existierende Theodizee-Problematik ist nur eines der bislang unüberwindbaren Hindernisse, die aus diesen Unverträglichkeiten resultieren.

Zurück zum Zitat aus deinem Beitrag:
Du wirst nirgendwo lesen können, dass ich schrieb, es gäbe keinen Gott. Als Christ weiss man das zwar kaum, aber es gibt neben dem christlichen Gott tatsächlich Tausende von anderen Gottheiten, die oft genug auch der einzige wahre Gott sein wollen. Selbst die Bibel benennt schon einige.

Wir könnten aber genau so gut von Allah reden, oder von der Gottheit der Sikhs, oder von Zeus, von Huitzilopochtli, von Brahma, dem Flussgott Rhenus. "Keine Gottheit" würde nichts Geringeres bedeuten, als dass ich alle diese vielen Tausend Götter und Gottheiten verneinen müsste. Wer bin ich denn, dass ich das könnte? Derart überheblich kommen meines Wissens nach hauptsächlich Christen und wohl auch Muslime daher.

Nicht zu vergessen, ich könnte ja ein Sikh sein, denn deren Gottheit kann sogar einen Skeptiker wie mich bis zu einem gewissen Grad überzeugen. Das schafft zu deinem Leidwesen der von einem kleinen Berggott bis zum allmächtigen Gott aufgestiegene christliche Gott nicht, viel zu viele Konzeptionsfehler stecken in diesem Gotteskonstrukt.

Woher also nimmst du, woher nimmt centaurea die Unverschämtheit, mich als Atheisten zu bezeichnen? Ist es die unübertreffbare Überheblichkeit fast aller Christen, die meinen, ohne ihren höchst fragwürdigen Gott sei die Welt leer und ein Leben sinnlos?

Ach ja, Religionsfreiheit: Sie beinhaltet keineswegs, dass man Schwachstellen einer Religionslehre nicht aufzeigen dürfte. Vielleicht liest du dich mal in diese etwas andere Thematik ein? Ich habe im Beitrag weiter vorn an Glaubensbruder Links dazu eingestellt.

Hermine Breithaupt

Re: Wer oder was ist Gott?

#93 Beitrag von Hermine Breithaupt » 01.12.2014, 10:16

Pagan hat geschrieben:Ach ja, Religionsfreiheit: Sie beinhaltet keineswegs, dass man Schwachstellen einer Religionslehre nicht aufzeigen dürfte.
Pagan, Schwachstellen aufzeigen "darfst" du von mir aus gerne, jedoch sind deine Äußerungen zu Gott (dem christlichen) durchweg polemisch, beleidigend, gehässig, aggressiv und boshaft - das wollte ich mit dem Herauspicken nur zweier deiner Äußerungen zu Gott (dem christlichen) veranschaulichen. Und das ist auch schon der einzige Eindruck, den du bei mir hinterlässt. Wenn du immer Schwachstellen auf diese Art und Weise aufzeichnest, auch an den Menschen, die dich umgeben, dann hast du wahrscheinlich nicht mehr viele Freunde.

Mit dir über Gott (dem christlichen) zu diskutieren ist in der Tat absurd - da ist Hopfen und Malz verloren.

H.B.

minna

Re: Wer oder was ist Gott?

#94 Beitrag von minna » 01.12.2014, 10:43

Pagan hat den vollen Durchblick. Aha.

Er schreibt u.A. :

Zitat :
"Du wirst nirgendwo lesen können, dass ich schrieb, es gäbe keinen Gott. Als Christ weiss man das zwar kaum, aber es gibt neben dem christlichen Gott tatsächlich Tausende von anderen Gottheiten, die oft genug auch der einzige wahre Gott sein wollen. Selbst die Bibel benennt schon einige."


Dass es "den einen, einzigen Gott der Christen nicht gibt", das weiß er, hat es an anderer Stelle mehrfach
bezeugt.
Allerdings ist er sich ebenso sicher, "dass es tausende Gottheiten" nebenher gibt.
(Ausdrücklich ist seine Aussage nicht im Konjunktiv formuliert)
Neben wem existieren denn jene Gottheiten so sicher? Neben dem nicht existenten Christengott?
Wie geht denn das bitte?

Götter.So viele, viele Götter.Die einen finden sie im Hopfen, die anderen im Malz.
Beschwören sie mit Weingeist oder offenbaren sie im Kaffeesatz ...
Werden gar im Heidentum, im Paganismus fündig.
Da werden dann Sterne oder Steine oder, oder ...angebetet.

Wer`s mag. :wink:

Benutzeravatar
Andreas Ponto
Site Admin
Beiträge: 2343
Registriert: 18.03.2010, 17:55

Re: Wer oder was ist Gott?

#95 Beitrag von Andreas Ponto » 01.12.2014, 12:09

Nun, gibt es einen Christengott? Für Christen aus meiner Sicht eher nicht.

Ich zumindest glaube: es gibt nur einen Gott!

Das ist aber ganz klar die große Kultur-Errungenschaft des Judentums (und nicht des Christentums).

Ein Problem stellt eher dann die Trinität Gottes im Christentum dar, die mehr oder weniger elegant über den Terminus personae wieder eingefangen wurde.

Das nur ganz kurz - muss wieder weiter.

LG

Centaurea

minna

Re: Wer oder was ist Gott?

#96 Beitrag von minna » 01.12.2014, 13:08

Ich glaube an einen einzigen Gott. Mein muslimischer Nachbar und meine jüdische Kollegin teilen diesen Glauben.
Dennoch sind unsere Vorstellungen über das Wesen dieses Gottes ziemlich unterschiedlich.

Der Gott, der sich im Christentum offenbart, ist nicht (mehr) identisch mit dem altestamentrischen Gott der Thora.
Im Koran finde ich "meinen" Gott (des Christentums) eher gar nicht wieder.
Der gestrenge Allah mit seinen vielen engen Vorgaben, Vorschriften und genauen Anweisungen, wie ein
gläubiger Moslem sein (Alltags)Leben zu gestalten hat, ist nicht "mein" Gott.
Er ist nicht der Gott, der sich erniedrig hat um zu- und mit den Menschen zu gehen.

Ich als Christin habe also ein anderes Gottesbild als die jüdischgläubige Yasmin oder der Moslem Ahmet.
Das macht aber nichts, so lange alle drei Glaubensvorstellungen als gleichwertig respektiert und akzeptiert
werden.

Irgendwann werden wir wissen ... bis dahin kann man nur glauben und vertrauen ...
So gesehen ist das Gebot in der Bibel, man solle sich von Gott kein Bild machen, überaus weise.

Pagan

Re: Wer oder was ist Gott?

#97 Beitrag von Pagan » 01.12.2014, 17:19

Hermine Breithaupt hat geschrieben:... jedoch sind deine Äußerungen zu Gott (dem christlichen) durchweg polemisch, beleidigend, gehässig, aggressiv und boshaft
Tja, das liegt absolut in der Natur der Sache, denn "Gott scheint eine heimliche Freude am Morden zu haben und im Blutrausch selber so blind zu werden, daß er Gerechte und Schuldige in gleicher Weise ausrotten will. [...] Gott scheint sich im Töten selber zu vergessen. Er verliert im Blutrausch den Unterschied zwischen Schuldigen und Unschuldigen aus dem Auge ...".

Solche Worte sind nicht etwa diejenigen eines bösen, bösen Kritiker des Christentums, sondern finden sich im Werk "Brauchen wir einen Sündenbock? (Gewalt und Erlösung in den biblischen Schriften)" des katholischen Theologen und zweimaligen Dekans der Theologischen Fakultät der Uni Innsbruck.

Schwager stellt auch fest "An ungefähr tausend Stellen ist davon die Rede, daß der Zorn Jahwes entbrennt, daß er mit Tod und Untergang bestraft, wie ein fressendes Feuer Gericht hält, Rache nimmt und Vernichtung androht. [...] Kein anderes Thema taucht so oft auf wie die Rede vom blutigen Wirken Gottes."
Hermine Breithaupt hat geschrieben:Mit dir über Gott (dem christlichen) zu diskutieren ist in der Tat absurd - da ist Hopfen und Malz verloren.
Leicht verständlich für jemanden, der die Bibel bestenfalls nur sehr selektiv kennt. Was dort zu finden ist, lässt sich nicht einfach so aus der Welt schaffen, ausser man lügt sich selbst etwas in die Tasche.

Wenn also etwas absurd ist, dann das, dass jemand dieses höchts unfreundlichze Wesen als lieb und gütig zu bezeichnen wagt. Schliesslich soll Gott doch absolut unveränderlich sein, das heisst aus einem bösen, hinterlistigen, grausamen und blutrünstigen Gott kann also nicht einfach ein lieber Gott werden.

Pagan

Re: Wer oder was ist Gott?

#98 Beitrag von Pagan » 01.12.2014, 17:33

centaurea hat geschrieben:Nun, gibt es einen Christengott? Für Christen aus meiner Sicht eher nicht.
Nun, die christlichen Glaubensschriften und Glaubensbekenntnisse benennen einen Gott, der ganz bestimmte Eigenschaften aufweist und mit seiner (unbiblischen [sic!]) Dreifaltigkeit ein absolutes Alleinstellungsmerkmal aufweist. Der dermassen spezifizierte christliche Gott, der weltweite Verbreitung gefunden hat, ist allein deswegen schon längst nicht mehr der Gott der Juden. Zuviel haben Christen an diesem ihrem Gott "herumgebastelt", als dass ein Jude darin noch seinen Gott erkennen könnte.

Wenn sogar Christen diesen Gott nicht als ihren Gott anerkennen, stellt sich mir die begründete Frage, ob man da denn überhaupt noch von Christen reden kann. Muss man nicht vielmehr davon ausgehen, dass Christ ist, wer sich Christ nennt - und das Christentum nicht mehr ist als lediglich noch ein Sammeltopf für alle möglichen esoterischen Vorstellungen?
centaurea hat geschrieben:Ich zumindest glaube: es gibt nur einen Gott!
Genau das glauben Milliarden andere Menschen auch - und meinen nicht denselben Gott wie du. Nur die Anhänger eines einzigen dieser unzähligen Götter können mit ihrer Überzeugung, den einen einzigen wahren Gott zu besitzen, Recht haben, alle anderen irren sich unweigerlich, da die verschiedensten Gottesvorstellungen der Menschen nicht kompatibel sind.

Und ich meine, dass das Christentum mit seinem Gott denkbar schlechteste Voraussetzungen hat, sich nicht zu irren. Aber vielleicht gibt's ja wirklich noch Argumente (und nicht persönliche Angriffe!), die etwas anderes nahelegen? Ich bin gespannt ...

Pagan

Re: Wer oder was ist Gott?

#99 Beitrag von Pagan » 01.12.2014, 17:34

minna hat geschrieben:So gesehen ist das Gebot in der Bibel, man solle sich von Gott kein Bild machen, überaus weise.
Ausser man will sich nicht mit einem völlig Sinn-losen Gottesbegriff zufrieden geben.

minna

Re: Wer oder was ist Gott?

#100 Beitrag von minna » 01.12.2014, 18:10

Da die Bibel das Werk verschiedenster Autoren aus unterschiedlich geprägten Kulturkreisen unterschiedlicher Epochen ist,
darf man getrost annehmen, dass die einzelnen Schriften und Zeugnisse z.T. sehr weit die persönlichen Einsichten und
Ansichten dieser Schreiber widerspiegeln.
Wir können der Bibel gar nicht wirklich entnehmen "wie"oder "wer" Gott schlussendlich ist.
Wir können jedoch erkennen, mit welchen Augen die jeweiligen Chronisten Gott gesehen und für sich begriffen haben.

Wenn ich die von Dir so heftig angeprangerten Texte, in denen Gott als grausam und rachsüchtig geschildert wird,
lese, dann nehme ich z.B. eben nicht an, dass Gott tatsächlich derart grausam und rachsüchtig ist.
Ich lese, dass der Autor dieser Textstellen entweder ein solches Bild von Gott in seinem Kopf hatte, oder dass er
durch seine Schilderungen ein bestimmtes Gottesbild zeichnen wollte.
Das gilt ebenso für andere Bibelstellen, die Gott gänzlich anders schilden.Als gütig, barmherzig, tröstend ...

Jeder von uns hier beschriebe Gott vermutlich jeweils anders als die anderen und das, obwohl wir alle dieselben
Bibelschriften und Texte zur Verfügung haben.
Was wir dort zu erkennen glauben, wir wir dieses Buch lesen und zu interpretieren versuchen, könnte oft
tatsächlich sehr wenig mit GOTT zu schaffen haben, aber um so mehr einiges über uns selbst verraten.

Kein lebender Mensch hat "Gott" je mit eigenen Augen gesehen oder wäre in der Lage ihn zu erklären.
Wir können anderen lediglich unsere Vorstellungen erklären und - vielleicht -tief in uns selber ahnen, was oder wie
Gott sein könnte.

Zurück zu „Theologie“