Aus den Fehlern in NRW lernen?

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Andreas Ponto
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Re: Gott wird Opfer von Anlagebetrügern

#11 Beitrag von Andreas Ponto » 26.02.2012, 12:58

Bedenkenträger hat geschrieben: ....
Aber gibt es nicht auch andere Lösungen hierfür? Ist denn eine strikte Trennung von - wie es hier heißt und gefordert wird - »Administration und geistlichem Amt« das einzig mögliche Rezept? Gibt es denn keine Alternativen hierzu? Macht man es sich nicht etwas zu einfach, wenn man hier alles auf die Funktionen reduziert, die Seelsorgefunktion und die Verwaltungsfunktion? Spielt hier nicht bei dem einen und anderen auch ein klein wenig Wunschdenken eine Rolle bei der Betrachtung und dem Diskurs, so nach dem Motto: Ich hätte es hier gerne etwas evangelischer/demokratischer?
....
Bedenkenträger,

sicher gibt es Alternativen, aber es gibt nach meiner Einschätzung noch nicht einmal eine erkennbare und offene Diskussion dazu! Weil das Werk des Herrn unantastbar scheint? Ich weiss es nicht, warum hier gemauert wird.

Das Argument evangelisch zieht nach meiner Anschauung nicht.

Zwei Argumente aus meiner Sicht dazu.

1.
Die Gedanken zur Trennung von Administration und geistlichem Amt sind zumindest bei mir aus der Erfahrung der neuapostolischen Struktur gekommen und ohne Erfahrung der evangelischen.

2.
In der Evangelischen Kirche wie ich diese heute erlebe ist es auch so, dass ein Pfarrer die Gemeinde in geistlichem Amt (Predigt, Seelsorge, Gottesdienst) und Administration/Verwaltung leitet. Und zwar in Vollzeit und beruflich! Da hat ein ehrenamtlicher Gemeinderat kaum etwas dagegen zu setzen. Und auch im Bezirk leitet ein Dekan den Bezirk in Verwaltung und Seelsorge/Verkündung.

Ich halte das von dir angeführte Argument daher als reflexartige Abwehrreaktion in der sich ausdrückt wie wenig Bereitschaft insgesamt (nicht nur bei dir) da ist über die Sache nachzudenken und einer von Ehrenamtlichen aufgebauten Kirche die nach meiner Ansicht in einer erheblichen Struktur und Vertrauenskrise steckt eine tragfähige und zukunftsfähige Struktur zu geben.

Die Evangelische Kirche hingegen hat ihre Probleme erkannt, geht sehr stark auf die künftigen Probleme ein und bezieht zunehmend das Ehrenamt ein!

Da tut sich nach meiner zugegeben jungen Erfahrung etwas, weil man etwas ehrlicher zu sich und seiner Situation ist.

Bedenkenträger

Re: Gott wird Opfer von Anlagebetrügern

#12 Beitrag von Bedenkenträger » 26.02.2012, 13:20

@ "centaurea"

"centaurea" -

Ganz richtig, es gibt hierzu definitiv weitere Alternativen, die man in Betracht ziehen sollte, bei einem Diskurs des Themas. Daß es hier noch keinen Ansatz für irgendeinen Diskurs gibt, mag man bedauern, es ist aber nun einmal so. Woran liegt es? Es gibt mehrere Gründe beziehungsweise Erklärungen hierfür, wie ich meine.

Aber zu den möglichen Alternativen. Welche hätten wir hier denn konkret, mhm? Was haben Sie für welche vor Augen?

Und wo genau beziehungsweise bei welchen Punkten kann denn die Neuapostolische Kirche von ihren protestantischen Brüdern und Schwestern lernen? Die Protestanten haben ja - Ihrer Ansicht nach - wohl keine Struktur- und Vertrauenskrise wie Sie sie z. Zt. bei der Neuapostolischen Kirche sehen. Da scheint ja die Welt - im Gegensatz zur neuapostolischen - in allerbester Ordnung zu sein.

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Re: Gott wird Opfer von Anlagebetrügern

#13 Beitrag von Andreas Ponto » 26.02.2012, 13:32

centaurea hat geschrieben:...

Die Evangelische Kirche hingegen hat ihre Probleme erkannt, geht sehr stark auf die künftigen Probleme ein und bezieht zunehmend das Ehrenamt ein!

Da tut sich nach meiner zugegeben jungen Erfahrung etwas, weil man etwas ehrlicher zu sich und seiner Situation ist.

...

Bedenkenträger,

das obige Zitat halte ich Ihnen entgegen! Sie sollten genauer lesen und nicht reflexartig dagegen schiessen!

Und von meiner Seite sind zu meiner NAK-Zeit konkrete Vorschläge gemacht worden.

Neben viel Schweigen kamen zum Beispiel folgende Antworten von 2 leitenden Amtsträgern während zweier unterschiedlicher Seelsorgegespräche:
"Bleib immer schön treu und arbeite mit, auch wenn du nicht in ein exponiertes Amt kommen kannst!" (Ich hatte nie danach gestrebt oder gefragt)
oder
"Auch wenn du nach deinem Umzug nicht mehr in ein Amt gesetzt werden wirst, musst du im Werk des Herrn mitarbeiten. Das ist, aus eigener Erfahrung heraus, ein gut gemeinter Rat. Denn sonst hast du keinen Segen mehr!"

Zum Glück wusste ich zu beiden Zeitpunkten schon, dass ich diese Kirche verlassen werde.

Übrigens:
Jetzt wären Sie dran konkrete Vorschläge zu bringen....

Bedenkenträger

Re: Gott wird Opfer von Anlagebetrügern

#14 Beitrag von Bedenkenträger » 26.02.2012, 13:57

"centaurea" -

zunächst einmal: Ich lese Ihre Beiträge hier sehr, sehr aufmerksam. Und wenn ich also in der einen und anderen Sache etwas beharrlich nachhake, hat dies schon einen gewissen Sinn. Dies dürfen Sie mir glauben. Ich heiße nicht John Wayne ... :wink:

Nun aber auch gleich zur eigentlichen Sache hier: Wir beide sind uns ganz sicher einig, daß die Protestanten letztlich auch ihre Probleme haben, die bei genauer Betrachtung den neuapostolischen Problemen nicht ganz unähnlich sind. Zeigen Sie mir mal eine Kirche beziehungsweise Glaubensgemeinschaft, die nicht in einer Struktur- und/oder Vertrauenskrise steckt! Die Frage ist dann aber: Erkennen die jeweiligen Kirchenmänner das Problem und wie gehen sie damit konkret um? Sie stellen diese Frage hier und dies ist gut so.

Sie werden dann bislang nur nicht wirklich konkret, leider. Ich würde hier aber gerne mehr von Ihren Erfahrungen hören, die Sie gemacht haben, in dieser Sache bei unseren protestantischen Brüdern und Schwestern. Sie haben ja auch noch den Vergleich zur Neuapostolischen Kirche, als ehemaliges Mitglied.

Also, wo ist man bei den Protestanten letztlich ehrlicher als man es in der Neuapostolischen Kirche ist, wenn es um Problemerkennung und Problemklärung geht?

Wo und vor allem auch wie kann ein Ehrenamt in der Neuapostolischen Kirche besser gestaltet werden, vielleicht in Anlehnung an die protestantische Form?

Und noch einmal: Wenn ich in der Neuapostolischen Kirche das geistliche Amt nun umgestalten will, es um die weltlichen Aufgaben quasi beschneiden will, dafür dann noch zusätzliche Ämter beziehungsweise Funktionsträger kreieren will, komme ich - Sie wissen es auch - zwangsläufig in noch größere Diskussionsfelder, wie z.B. die gesamte Kirchenhierarchie etc. Und spätestens hier sehe ich dann keine einfachen Rezepte mehr als Lösungsmöglichkeiten.

Sehen Sie dies denn wirklich anders?

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Re: Gott wird Opfer von Anlagebetrügern

#15 Beitrag von Andreas Ponto » 26.02.2012, 14:09

Bedenkenträger,

danke für Ihre Einlassung!

Ich sehe es und ich sehe es anders. Ich sehe in der NAK (aktuell und noch) ein wesentlich höheres Potential! Ich bezweifle aber inzwischen, dass Wille und Fähigkeit zur Reform da sind.

Darauf komme ich zurück, werde jetzt aber mit meiner Tochter eine Runde an der frischen Luft drehen.

LG

Andreas

Bedenkenträger

Re: Gott wird Opfer von Anlagebetrügern

#16 Beitrag von Bedenkenträger » 26.02.2012, 14:23

"centaurea" -

Ich traue der Neuapostolischen Kirche fast alles zu, letztlich auch die Fähigkeit zu Reformen. Allerdings ob gegenwärtig der Wille dafür da ist und die Bereitschaft ... :wink:

Beste Grüße!

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Re: Gott wird Opfer von Anlagebetrügern

#17 Beitrag von Andreas Ponto » 26.02.2012, 16:06

Bedenkenträger hat geschrieben:"centaurea" -

Ich traue der Neuapostolischen Kirche fast alles zu, letztlich auch die Fähigkeit zu Reformen. Allerdings ob gegenwärtig der Wille dafür da ist und die Bereitschaft ... :wink:

Beste Grüße!
Na dann ist der Leidensdruck wohl nicht gross genug....

Man könnte auf den Gedanken kommen, dass ja für die KL genug Rücklagen da sind und es noch eine Weile ausreicht, wenn nur das liebe Geschwist nicht aufmuckt und rechtzeitig genügend Kirchen geschlossen werden.

Bedenkenträger

Re: Gott wird Opfer von Anlagebetrügern

#18 Beitrag von Bedenkenträger » 26.02.2012, 20:05

@ "centaurea"

Lieber Andreas,

Sie kommen hier ja noch auf das eine und andere zurück und ich bin da wirklich sehr, sehr gespannt drauf.

Es interessiert mich dabei auch, was Sie konkret im Auge haben, wenn Sie in Bezug auf die Neuapostolischen Kirche von Reformen reden. Man kann hier ja die Institution im Blick haben, aber auch die Lehre, Prozesse, das Spirituelle etc. oder all das Genannte als Ganzes.

Ich bin sehr neugierig. :wink:

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Re: Gott wird Opfer von Anlagebetrügern

#19 Beitrag von Andreas Ponto » 26.02.2012, 20:18

Bedenkenträger hat geschrieben:..... :wink: ...
Wie darf ich das smily verstehen?

Unabhängig davon komme ich gerne darauf zurück. Aber aus einem völlig neuen Blickwinkel, da sich meine Position ja grundlegend geändert hat (Aussen- versus Innenansicht).

Nun, bis morgen Nacht bin ich für so ein ernstes und weites Thema, wegen anderer terminlicher Verpflichtungen, nicht zu haben.

Sollen wir dazu ein neues Thema aufmachen?

dietmar

Re: Gott wird Opfer von Anlagebetrügern

#20 Beitrag von dietmar » 26.02.2012, 20:30

ich bitte darum :wink:

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