NAK - Fürsorgekasse von 1908: Ausschüttung für 2014 - die neueste Masche

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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minna

Re: die neueste Masche

#101 Beitrag von minna » 28.05.2014, 21:31

Loreley 61 hat geschrieben:Natürlich hats geschadet - und das regt mich heute noch auf. Sie haben uns Kindheit und Jugend versaut und dazu beigetragen, dass es wegen Disco, Kino und Co. so manchen Zwist zwischen Eltern und Kindern gab. Und das alles umsonst. Heute ist das alles erlaubt, es waren nur menschliche Auswüchse, (keine göttlichen Verbote) wie es R. Fehr nannte und das macht mich noch sprachloser. Ich gönne es (die Freiheiten) der heutigen NAK-Jugend, aber trotzdem macht mich genau dies noch wütender. Wir haben ganz umsonst unter den Verboten und dem Außenseitertum gelitten. Mal ganz abgesehen von den vielen Ängsten um unser Seelenheil. Heute frage ich mich auch, wieso ich das überhaupt mitgemacht habe, denn geistig umnachtet war ich nicht. Aber eben religiös indoktriniert und wir hatten damals kein Internet, keine wirkliche Informationsquelle. Da hilft dann selbst die größte Intelligenz nichts. Der Gehorsam und der Respekt gegenüber den kirchlichen Machthabern war zu groß.

Im heutigen Informationszeitalter und angesichts der Tatsache, dass viele Kirchenfunktionäre Studium und manchmal auch einen Dr. Titel vorweisen können, vermute ich, dass von denen einige gar nicht wirklich glauben, sondern das es ihnen um die Machtfülle und die eigenen Pfründe geht. Die ganze Widersprüchlichkeit der NAK-Lehre muss eigentlich jedem auffallen, erst recht denen, die auf eine ausgezeichnete Bildung zurückgreifen können. Von daher.......

LG, Lory

... muss man allerdings realistischer weise einräumen, dass auch viele, viele andere Menschen ohne jeglichen NAk-Bezug
keine Kindheit und Jugend im Paradies verbringen durften.
Klar haben die NAK- Gebote und Verbote einiges an Einschränkungen bedeutet. Zu behaupten, a.G. der der NAK -Leere
seien Kinder automatisch durchweg autoritär gegängelt und zudem gezüchtigt worden, ist Unfug.
In meiner seit Generationen neuapostolischen Verwandtschaft wurde nie geschlagen, nicht gegängelt, außer zum GD-Besuch. :wink:
Da sind etliche nichtneuapostolische Personen aus der Nachbarschaft sehr viel schlechter davongekommen.
Die unterlagen keinem GD-Zwang, aber jeder Menge an Prügel und emotionalen Bestrafungen.

Ja, diese "Gott sieht alles" -Drohung war eine immense Belastung, bedeutete schlechtes Gewissen und eine
gewisse Einschränkung, auf die ich auch gern verzichtet hätte.
Mich hat es jedoch auf Dauer unterm Strich gestärkt. Diese ganzen Huldigungen von Scheinautoritäten, denen ich
in dieser NAK viele Jahre lang ausgesetzt war, hat mich sehr kritisch gegenüber allen möglichen anderen Scheinautoritäten
gemacht.
Autorität an sich ist nicht schlecht, sofern sie auf eine tatsächliche sachliche Überlegenheit an Wissen oder anderen Fähigkeiten begründet ist.
Zu behaupten, Gott hätte sie, z.B. a.G. einer bestimmten Religionszugehörigkeit, einfach so jemandem
und automatisch verliehen, das ist albern und nicht weiter überlegenswert.

tergram

Re: die neueste Masche

#102 Beitrag von tergram » 28.05.2014, 21:37

Zustimmung, minna.

Der Weg dahin ist hart. Aber das Ergebnis lässt sich sehen. Zumindest bei denen, die es stärker gemacht hat. Ich kenne aber auch die anderen... :cry:

minna

Re: die neueste Masche

#103 Beitrag von minna » 28.05.2014, 22:00

Ich leider auch.
Wobei ich mir nicht sicher bin, ob diese Personen nicht unter anderen, vergleichbaren restriktiven Bedingungen,
ebenfalls emotional in ähnlicher Weise dauerhaft gelitten hätten.

tergram

Re: die neueste Masche

#104 Beitrag von tergram » 29.05.2014, 09:43

Richtig. Die Resilienzforschung bestätigt unsere Vermutung.

Was es aber für die Opfer nicht leichter macht und was die NAK nicht aus ihrer Verantwortung entlässt.

minna

Re: die neueste Masche

#105 Beitrag von minna » 29.05.2014, 16:53

Ich sehe diese Verantwortung nicht so klar und deutlich.
Nein, ich möchte nichts verharmlosen oder herunterspielen.
Menschen haben gelitten oder leiden noch immer unter den "Spätfolgen" der NAK-Sozialisation.

Nur, kann man Personen, die selber extrem von dieser Glaubensgesinnung abhängig waren - und das waren
Eltern, Priester, das ganze Gemeindeumfeld meistens, tatsächlich eine Verantwortung für ihre, im Kern ja gut-
gemeinten und aus Sorge um das Seelenheil ihres Kindes, ihre autoritär-hilflosen, weil aus ihrer eingeschränkten
Sicht heraus alternativlosen "Erziehungsmaßnahmen", tatsächlich ankreiden?

Das ist doch ein wenig zu vergleichen mit der Beschneidung von Knaben im Judentum oder im Islam.
Die Kinder werden dort oft nicht nur streng-religiös indoktriniert, sondern noch zusätzlich physisch verstümmelt.
Manche begehren später verbittert oder zornig dagegen auf.
Doch haben Eltern und Umfeld den Grund dieser Wut aus Sadismus veranlasst? Nein. Meist im Gegenteil.
Aus Liebe und Fürsorge.
Kann man Menschen tatsächlich dafür verantwortlich machen, solange sie nicht aufgeklärt sind, eine Alternative sehen?
Solange sie nicht gegen ein Gesetz verstoßen?

Ich meine nicht. Ein Verbrechen ist eine Zwangskonfessionalisierung meiner Meinung erst dann, wenn die Verantwortlichen
genau wissen, dass die Vermittlung bestimmter Inhalte eigentlich unsinnig ist, sie es aber um eines persönlichen Vorteils
Willens dennoch tun. Also wenn Apostel, AT, Eltern selber ganz bewusst zweifeln, nicht recht glauben können und wollen
und ihren Schäfchen oder Kindern dennoch Glaubensinhalte einbläuen um bestimmte eigene Vorteile, wie Einkommen,
Ansehen, Einfluss, Beziehungen, u.s.w., nicht verlieren zu wollen.
Erst dann werden Täter zu Tätern.
Andernfalls sind alle Beteiligten in bestimmten, sehr unseligen Konstellationen, selber Opfer.

tergram

Re: die neueste Masche

#106 Beitrag von tergram » 29.05.2014, 18:05

Minna, ich fürchte, du hast meinen sehr kurzen Beitrag völlig missverstanden... Ich spreche doch ganz klar davon, die NAK nicht aus der Verantwortung zu entlassen.

Die Kirche betreibt heute das gleiche perfide Spiel, wie vor Jahren und Jahrzehnten: An Fehlinterpretationen der Glaubenslehre, Entgleisungen und Übergriffen ist niemals die Kirche, vertreten durch ihre jeweilige Leitung im Apostelmt, schuld. De Verantwortung liegt stets bei übermotivierten untergeordneten Amtsträgern und aus dem Ruder gelaufenen Elternhäusern.

Diesen Taschenspielertrick, die Mit-Opfer zu Haupttätern zu machen und die Opfer zu negieren, darf man ihnen nicht durchgehen lassen. Das habe ich geschrieben und gemeint.

minna

Re: die neueste Masche

#107 Beitrag von minna » 29.05.2014, 18:28

tergram, ich habe Deinen Beitrag durchaus verstanden.
Und darauf mit meiner ganz persönlichen Meinung geantwortet. Die muss niemand teilen.
Ich glaube tatsächlich, dass eine gewisse Glaubensnaivität in früheren Jahren selbst bis in die
Führungsetagen der NAK hineinreichte.
Selbst der in wahnwitzigen Überzeugungen verstrickte J.G. Bischoff war m.E.ein Opfer seiner eigenen Verblendung.
Der glaubte seinen "Irrtum" tatsächlich. Klar, dass er danach handelte, predigte, verlangte.
Was unglaublich tragisch für viele, viele Personen wurde, die sich an seine Worte, Auffassungen, klammerten.
Alles irrtümlich für göttliche Weisungen hielten. Aber das war ... psychologisch sicher nicht besonders kompliziert
erklärbar. Dennoch sehr traurig a. G der Folgen für viele, die diesen Unfug blind geglaubt und darauf vertraut haben.
Die saßen alle in einem Boot.

Was ich bei den Blendern und Täuschern um des eigenen Vorteils Willen so nicht sehe und was ich davon
halte, schrieb ich deutlich.

Brombär

Re: die neueste Masche

#108 Beitrag von Brombär » 29.05.2014, 18:48

minna,

sie verwendeten den Begriff "Glaubensnaivität". Was stellen Sie sich darunter vor? Wie kam die NAK-Glaubensnaivität in der Botschaftszeit zustande?

Bb.

minna

Re: die neueste Masche

#109 Beitrag von minna » 29.05.2014, 19:02

Ich war lange neuapostolisch. Besuchte Gottesdienste, erlebte regelmäßige Hausbesuche der Gemeinde- AT,
hörte oft privaten pro - NAK- Diskussionen zu über den Glauben zwischen Personen, die im realen Leben durchaus
einen sehr gut dotierten und verantwortungsvollen Posten innehatten.
Bestimmt nicht, weil sie "blöd" waren.
In der Rückschau kommen mir dennoch viele, viele, der dabei angesprochenen Sachverhalte und Glaubensinhalte recht
naiv vor.
Die kann man doch nur mit einer gewissen, eindimensionalen Schlichtheit im Glauben, auf eine auf den Glauben beschränkten
Naivität, einer "Glaubensnaivität", tatsächlich ernst nehmen.
Und die wird zu Zeiten der Botschaft, als die Bevölkerung insgesamt und auf allen Gebieten noch auf Hierarchien und
Obrigkeitsglauben getrimmt war, sehr viel ausgeprägter gewesen sein als heute.
Das meinte ich.

Rolf

Re: die neueste Masche

#110 Beitrag von Rolf » 29.05.2014, 19:35

Glaubens Naivität ist eindimensionales Denken!

Und genau das wird im christlichen Glauben gefordert.

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