Geschichtsaufarbeitung: NAK untersagt Veröffentlichung

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
Nachricht
Autor
Boris

Re: Geschichtsaufarbeitung: NAK untersagt Veröffentlichung

#131 Beitrag von Boris » 16.05.2015, 14:58

NAC-USER hat geschrieben:Was ich bei der ganzen Geschichte nicht verstehen kann ist, dass man nicht einfach feststellt, dass unter den "Hirten" auch Personen sind (bzw. waren), die - aus welchen Gründen auch immer - Fehler gemacht haben.

Selbstredend ist damit auch eine Entschuldigung verbunden.
Wenn es so einfach wäre, könnte man ja glatt mit Ja antworten.

Wie Sie evtl. gelesen haben, geht es vorrangig nicht um die allgemein üblichen Fehler, die jedem unterlaufen. Üblicherweise entschuldigt sich der falsch Handelnde, wenn man ihn auf seinen Fehler hinweist.

Was uns Gläubige so furchtbar anekelt ist die Sachlage, dass in der NAK seit Anbeginn die höchsten Positionen so offensichtlich missbraucht wurden. Dass die Entscheidungsträger (BAP + STAP) nicht wirklich immer im Sinne Gottes entschieden haben, die Liebe nicht wirklich immer ihr treibender Faktor war. Fehlentscheidungen muss man jedem zugestehen. Wenn aber ein Missstand erkannt und angesprochen wird, sollte es das Mindeste sein, dass man sich entschuldigt und zukünftig anders handelt.

Das wurde in der Regel von diesen Leuten nicht getan. Im Gegenteil. Man besaß die anmaßende Frechheit zu behaupten, dass würde im Namen Gottes geschehen, sei aus dem Heiligen Geist erweckt. Nicht vergessen: Sie behaupten von Christus mit einigen speziellen Vermögen ausgestattet worden zu sein. Und: NUR SIE!!! Dann gehört nun einmal eine entsprechende Handlungsweise dazu! Sie bekommen es obendrein üppig bezahlt.

So etwas ist eindeutiger Missbrauch und gehört eigentlich bestraft. Aber Gerechtigkeit gibt es diesbezüglich in der "Welt" mehr als in unserer Kirche, der NAK.

Auch mir fiel es einmal schwer, die reale Wahrheit erkennen zu wollen.

LG Boris

unter.wegs

Re: Geschichtsaufarbeitung: NAK untersagt Veröffentlichung

#132 Beitrag von unter.wegs » 16.05.2015, 16:00

Lieber Boris,

auch auf die Gefahr hin, mich hier unbeliebt zu machen, muss ich aus meiner Erfahrung heraus mal etwas relativieren.

Es ist nicht so, dass
in der NAK seit Anbeginn die höchsten Positionen so offensichtlich missbraucht wurden.
OK - Du deutetest an:
Das wurde in der Regel von diesen Leuten nicht getan.
(Hervorhebung durch mich.)

Ganz aktuell verweise ich auf die Trauerfeier für AP i.R. Velten Hoffmann: http://www.nak-mitteldeutschland.de/bez ... n-hoffman/

Ich kann bezeugen, dass dieser Mann kein Funktionär war, dass er an sich selbst zuletzt dachte, dass er mit unendlich scheinender Kraft für die Geschwister und die Kirche da war! Er war in seiner Strenge wie ein liebender Vater - fernab allem intellektuellem Dünkel und theologischer Spitzfindigkeit! (Ich bin mir nicht sicher, ob er dem R. Kiefer gedanklich folgen konnte oder wollte.)
Und eins kann ich versichern: Wenn dieser Mann betete, dann hatte man das Gefühl, dass sich der Himmel bewegte!
Sie behaupten von Christus mit einigen speziellen Vermögen ausgestattet worden zu sein. Und: NUR SIE!!!
Ich weiß nicht, ob NUR SIE mit einem speziellen Vermögen ausgestattet worden - bei V. Hoffmann allerdings bin ich mir sicher!
Er hat - und dies ist kein Ammenmärchen - Kranke geheilt und böse Geister ausgetrieben. Und dies wurde nie an die große Glocke gehängt...

Vielleicht täte es uns allen gut, bei aller berechtigter Kritik, bei allen Verletzungen der Vergangenheit etwas mehr Augenmaß und Mäßigung walten zu lassen. Ich für meinen Teil werde es tun.

Amen.

Benutzeravatar
Loreley 61
Beiträge: 1057
Registriert: 26.10.2007, 17:28

Re: Geschichtsaufarbeitung: NAK untersagt Veröffentlichung

#133 Beitrag von Loreley 61 » 16.05.2015, 18:48

Nun ja, ich persönlich glaube nicht an böse Geister und was das Heilen anbelangt sagte Stap. Schneider ganz aktuell in einem GK-Artikel: " Die Apostel sind nicht dazu da, Leute zu heilen oder Wunder zu tun oder das Bankkonto aufzufüllen.“

Soviel dann zur Aposteleinheit.

Ansonsten kann ich ebenfalls nicht verstehen, was die Leute noch in der NAK hält. Von dem was ich dereinst in Sonntagsschule, Konfiunterricht und Gottesdienst gelernt habe ist fast nichts mehr gültig. Mal abgesehen von Apostelamt und Exklusivität. Komischerweise war aber alles aus dem HL.Geist. Gott als Lügner???? Oder wenigstens ein Gott, der nicht weiß was er will und ständig seine Meinung ändert. Das müßten die Gläubigen doch merken. Amtsträger im Ruhestand müßten doch rot werden (vor Wut und Scharm) ob der Tatsache, dass sie früher anscheinend großen Bockmist gepredigt haben. Bockmist, den die da ganz oben verzapft haben. Wir lernten noch, dass man auf der sicheren Seite bezgl. der eigenen Himmelfahrt ist, wenn man bestimmte Bedingungen erfüllt und was sagt Stap Schneider nun? Er sagt:
„In der Vergangenheit haben wir geglaubt: Ok, du bist neuapostolisch, du bist getauft, du bist versiegelt, du gehst in den Gottesdienst, du gibst dein Opfer, du betest und du singst im Chor und du lädst Menschen in die Kirche ein, dann bist du auf der sicheren Seite. – Entschuldigung, das ist falsch, das ist absolut falsch."
Quelle: GK-Magazin

Ja, in der Vergangenheit haben wir so manchen Bockmist glauben müssen - und heute weiß man zumindest, dass man sich jeden Gottesdienstbesuch auch hätte sparen können. War ja falsch, absolut falsch.

Schneider gab auch zu, dass sie in der Vergangenheit mit Drohungen gearbeitet haben (Wenn ihr nicht gläubig seit, passieren schlimme Dinge) Die Erkenntnis ist zwar richtig, aber übernehmen die da oben auch die Verantwortung und werden ganz, ganz klein und demütig? Nee, sie behaupten ja immer noch, die 1.Adresse für die Himmelfahrt zu sein. Bei all den Irrungen und Wirrungen der kurzen Kirchengeschichte sollten sie zuerst einmal lernen ganz kleine Brötchen zu backen und sich bei Geschädigten ihrer Lehre zu entschuldigen, um Vergebung zu bitten.

Das meint Lory
Unsere Gedanken und Gefühle werden durch unsere Überzeugungen geformt.
Was du tief in dir und oft unbewusst denkst, das zeigt die größte Wirkung in deinem Leben.
Brauche nichts ... wünsche alles ... und wähle, was sich zeigt!
______
Namaste

Brombär

Re: Geschichtsaufarbeitung: NAK untersagt Veröffentlichung

#134 Beitrag von Brombär » 16.05.2015, 18:49

Werte/r unter.wegs

Ich bin zwar nicht Boris, habe aber dennoch das Bedürfnis Ihnen zu antworten.

Sie machen die Aussage „ dass nicht alle „so waren oder sind“ am Beispiel des heimgegangenen Apostels Velten Hoffmann fest.

Es ist schön, wenn über einen Seelsorger so lobenswerte Worte am Lebensende gesagt werden. Auch weltliche Arbeitgeber werden sich in der Regel an zu lobende Eigenschaften erinnern, wenn ihnen ein Mitarbeiter ein Arbeitsleben lang in mehr- oder weniger untadeligen Weise die Treue hielt.

Velten Hoffmann dürfte – bevor er in den gut bezahlten Dienst der Kirche eintrat, bereits etliche Jahre im unbezahlten Ehrenamt gestanden haben. Ein weiterer Grund, sich seiner dankbar zu erinnern.

Ich kannte einen Apostel, der früh starb und dem man bei seiner Trauerfeier attestierte, dass er sich – gleich einer brennenden Kerze – für die Sache des Herrn verzehrte. Nicht erwähnt wurde, dass sich hunderte Amtsträger in dessen Bekleidungshaus die schwarzen Anzüge und Krawatten gekauft haben.

Damit will ich nicht behaupten, dass Apostel Velten sich bereichert habe, aber sein Einkommen wird als Apostel ein bedeutend höheres gewesen sein, als das eines Werkzeugmachers. Wenn er dazu noch seiner Lebenseinstellung dienen durfte, kann man von einem gesegneten Leben sprechen.

Was die von Ihnen angedeuteten Geisteraustreibungen und Krankenheilungen anbelangt, so war es sicher ein Segen, dass diese nicht an „die große Glocke“ gehängt wurden. Schließlich war das neuapostolische Volk mit Bischoffs unerfüllter Botschaft schon genug gestraft.

Das soll nun nicht heißen, dass sich unter Hoffmanns Einfluss und Gebet nichts zum Guten verändert haben kann, aber die Möglichkeit, dass sich Verhältnisse noch zum Guten wenden, sind sehr oft bei 50 Prozent. Auch dürfte es in der NAK den bekannten und wissenschaftlich nachgewiesenen Placebo-Effekt geben „Dein Glaube hat dir geholfen!“ In so fern darf man Ihre Annahme nicht schlichtweg von der Hand weisen. Hätte allerdings Hoffmann über eine außergewöhnliche Begabung im genannten Sinn verfügt, hätte dies die NAK – unter Einbezug modernster Kommunikationstechniken, von Lissabon bis Wladiwostok und von Alaska bis Feuerland publik gemacht.
Ich wehre mich dagegen, Kritikern dann Übertreibung vorzuwerfen, wenn ihre Kritik gut untermauert ist, wenngleich es auch immer mal wieder verletzende Ausnahmen gibt.

Dass die neuapostolischen Menschen nicht schon vor Jahrzehnten aufgestanden und den Mund aufgemacht haben, ist das eigentliche Dilemma dieser Gemeinschaft. Viel zu oft wurden -des „Auserwählten-Glaubens“ wegen, die Dinge zurechtrelativiert. Hoffentlich passiert das nie wieder.

unter.wegs

Re: Geschichtsaufarbeitung: NAK untersagt Veröffentlichung

#135 Beitrag von unter.wegs » 17.05.2015, 06:20

Schreibt und denkt, was ihr wollt. Ihr habt eure Erfahrungen und Wahrheiten, ich die meinen.
Streit und Rechthaberei sind nicht meine Sache.

Was ich unfair und unanständig finde, ist die Reduktion der NAK-Amtsträger auf Geldgier und Machtbesessenheit - das habe ich anders erlebt! Ich weiß wohl um die Irrungen und persönlichen Niederträchtigkeiten mancher "Schwarzkittel", weiß um die "Spielchen" der Bahnwärter und Zigarrenhändler und wäre machmal fast wie Asaph "schier gestrauchelt".

Und trotzdem bin ich mir sicher, dass auch in dieser Kirche Gott sich den Menschen durch seinen Geist offenbart (wenn auch ich mir manchmal wünschen würde, dass der Hl. Geist mit mehr "Macht durch uns´re Reih´n" rauschen würde).

Sei es, wie es will: Ich werde jedenfalls hier nicht mehr meine "Perlen" in den Ring werfen (oder so) - zu schmerzhaft ist für mich das Empfinden, dass diese mein geistige Heimat gleichsam einem Verbrechersyndikat gleichgestellt wird.

Ciao Amigos, und weiterhin immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel, wünscht

unter.wegs

fridolin
Beiträge: 3036
Registriert: 05.02.2011, 20:10

Re: Geschichtsaufarbeitung: NAK untersagt Veröffentlichung

#136 Beitrag von fridolin » 17.05.2015, 10:11

Sei es, wie es will: Ich werde jedenfalls hier nicht mehr meine "Perlen" in den Ring werfen (oder so) - zu schmerzhaft ist für mich das Empfinden, dass diese mein geistige Heimat gleichsam einem Verbrechersyndikat gleichgestellt wird.
Niemand hat hier die NAK als Verbrechersyndikat dargestellt. Tatsache ist, es ist soviel falsch gelaufen in dieser Kirche und mit dem einzigartigen Apostelamt derselben. Im Zeitalter der Medien kann ein jeder das heute nachlesen. Viele werden das Gefühl nicht mehr los das in der NAK ein Gott vermittelt wird der nicht weiß was er will und ständig seine Meinung ändert. ist es da verwunderlich das der Glaube das die NAK das Erlösungswerk Gottes sei am schwinden ist.

Hermine Breithaupt

Re: Geschichtsaufarbeitung: NAK untersagt Veröffentlichung

#137 Beitrag von Hermine Breithaupt » 17.05.2015, 13:26

unter.wegs hat geschrieben:Schreibt und denkt, was ihr wollt. Ihr habt eure Erfahrungen und Wahrheiten, ich die meinen. Streit und Rechthaberei sind nicht meine Sache.

Was ich unfair und unanständig finde, ist die Reduktion der NAK-Amtsträger auf Geldgier und Machtbesessenheit..

Sei es, wie es will: Ich werde jedenfalls hier nicht mehr meine "Perlen" in den Ring werfen ...

Ciao Amigos, und weiterhin immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel, wünscht
Oh, ein Sensibelchen. :wink:

Oder heute morgen Schmollkornbrot mit Bartkartoffeln gefrühstückt? 8)

Aber es stimmt schon, die Diskussion hier ist oft sehr einseitig und wenn man das nicht verträgt, sollte man diesen Ort meiden.
Und trotzdem bin ich mir sicher, dass auch in dieser Kirche Gott sich den Menschen durch seinen Geist offenbart...
Natürlich, es liegt immer an den Persönlichkeiten vor Ort und der wahren Motivation, die hinter allem Handeln steckt und ein bisschen auch an der Grütze unter der Mütze. Und dann ist meiner Beobachtung nach auch das Kalkül größer, je höher das Amt - wie jetzt auch wieder zu sehen bei der Zurückhaltung der Studienergebnisse zur Geschichtsaufarbeitung. Da geht es nicht um Wahrheit und Offenheit, sondern um taktische Spielchen und Gesichtswahrung - schade!

Wieder eine Gelegenheit verpasst, das arg zerkratzte Image etwas aufzupolieren.

Boris

Re: Geschichtsaufarbeitung: NAK untersagt Veröffentlichung

#138 Beitrag von Boris » 17.05.2015, 13:29

unter.wegs hat geschrieben:Schreibt und denkt, was ihr wollt. Ihr habt eure Erfahrungen und Wahrheiten, ich die meinen.
Streit und Rechthaberei sind nicht meine Sache.

Was ich unfair und unanständig finde, ist die Reduktion der NAK-Amtsträger auf Geldgier und Machtbesessenheit - das habe ich anders erlebt! Ich weiß wohl um die Irrungen und persönlichen Niederträchtigkeiten mancher "Schwarzkittel", weiß um die "Spielchen" der Bahnwärter und Zigarrenhändler und wäre machmal fast wie Asaph "schier gestrauchelt".

Und trotzdem bin ich mir sicher, dass auch in dieser Kirche Gott sich den Menschen durch seinen Geist offenbart (wenn auch ich mir manchmal wünschen würde, dass der Hl. Geist mit mehr "Macht durch uns´re Reih´n" rauschen würde).

Sei es, wie es will: Ich werde jedenfalls hier nicht mehr meine "Perlen" in den Ring werfen (oder so) - zu schmerzhaft ist für mich das Empfinden, dass diese mein geistige Heimat gleichsam einem Verbrechersyndikat gleichgestellt wird.

Ciao Amigos, und weiterhin immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel, wünscht

unter.wegs
Hallo liebe/r unter.wegs,
auch ich habe liebe Mitgeschwister, Vorangänger etc. kennen gelernt. Die Gemeinschaft mit diesen Menschen hat mir damals gut getan. Ein gemeinsames Ziel ist schließlich immer eine tolle Sache. Und wenn so viel Gleichgesinnte vorhanden sind ist es umso besser. Es sind mit Sicherheit sehr viel gute Dinge geschehen und geleistet worden. Nicht umsonst haben sich soviel Menschen dafür entschieden. Die meisten Geschwister (nicht nur Vorangänger) haben sich verzehrt. Bis dahin eine absolut schöne Sache.

Die ganze Geschichte bekommt eine andere Qualität wenn man sagt:
Ich, Apostel (oder wer auch immer) komme als Beauftragter im Namen Gottes. Ich sage euch, wie ihr euch vehalten müsst, wie es Gott gefällig ist.
Man schreibt Verhaltensweisen vor und mit der Unterstellung, dass es so von Gott gewollt ist, zwingt man die Mitglieder permanent dazu, nicht zu hinterfragen, nicht zu kritisieren.
Menschen, die sich dem System ganz ergeben haben (weil sie Gott gefallen wollten) haben somit der Entwicklung einer eigenen Persönlichkeit im Weg gestanden. Sie/Wir haben nicht ausreichend gelernt, die Schwierigkeiten des "natürlichen Lebens" zu meistern. Es war ja immer jemand da, der für einen gedacht hat und gesagt hat, wie man handeln soll (z. B. der Vorsteher). Oder wir haben uns auf Gott verlassen.

Nun stellt sich nach und nach heraus, dass soviel Worte vom Altar schlichtweg falsch waren. Das soviel Verhaltensweisen, Verfahrensweisen etc. einfach nur falsch waren. Man hat sich von Führungsseite geirrt. Behauptet zwischendurch gar, Gott hätte seine Ansicht/seinen Plan geändert!!! Welche Überheblichkeit!!

Schneider sagt gar: "Ich habe mich nicht an die ganzen Gebötlein und Verbötlein gehalten und habe trotzdem Karriere gemacht". Wer an der Stelle immer noch stillhält... Er hat der Entwicklung seiner Persönlichkeit nicht im Weg gestanden. Er verspottet damit die Basis.

Wenn so ein BAP oder STAP tatsächlich von Gott gesandt ist und vom Heiligen Geist getrieben, wird er falsches eigenes Handeln bereuen und Fehler abstellen.

Übrigens:
Schwiegermutter (77 Jahre alt) war heute nach 12 Wochen Krankheit wieder im GD. Sie hatte sich darauf schon gefreut. Sie kam einigermaßen verstört wieder. Ein Priester sagte sinngemäß: Auch andere Menschen (auch von anderen Glaubensgemeinschaften) können nach dem Tod zu Gott kommen, erlöst werden.
Sie fragte sich, warum sie all die Jahrzehnte auf soviel Dinge im Leben verzichten musste, wo doch die Menschen, die keinen Verzicht geübt hatten, auch dahin kommen können.
Man hatte damals immer gesagt, dass Wort vom Altar ist aus dem Heiligen Geist gewirkt.

Heute wird es auch behauptet, aber viele Sachen werden anders gesehen.

Soll sich der Heilige Geist damals geirrt haben? Oder seine Meinung geändert haben?
Oder Haben sich die Apostel geirrt?
Dann war ihr Predigen logischerweise nicht aus dem Heil. Geist.

Woran kann man erkennen, wann das Wort aus dem H. G. kommt?

Es ist nicht schlimm die Antwort nicht zu wissen. Schlimm ist es zu behaupten man wüsste sie; Menschen in die Abhängigkeit zu führen und im Notfall keine Hilfe bieten zu können; zu behaupten, man hätte nicht genug gebetet oder Gott hätte es als Prüfung zugelassen. Quasi die Schuld für falsche Lebensberatung Gott in die Schuhe zu schieben oder es als Selbstverschulden zu deklarieren.

Man erzählt danach einfach das Gegenteil und behauptet weiterhin, es käme aus dem Heil. Geist.

Ich finde, dass diese Verfahrensweise gotteslästerlich ist.

Du schreibst, dass du manchmal fast gestrauchelt bist.
Der Glaube ist ein Stab. Man kann mit ihm aufrichten. Man kann sich an ihm aufrichten. Man kann mit ihm auch niederknüppeln. Ich wünsche dir liebe Mitmenschen, die dich mit ihm aufrichten. Dazu braucht es aus meiner Sicht und Erfahrung keinen Apostel.

Gott offenbart sich überall. Schau hin. Es ist erstaunlich, wie viel "Weltmenschen" liebevoll, hilfsbereit, edelmütig usw. sind. Man braucht dafür nur offene Augen, keinen Apostel, der einem das Gegenteil einreden will.

Das Gute was du hast, magst du behalten.
Das was dich hat fast straucheln lassen beruht nicht auf einer Täuschung, sondern auf einer reellen Wahrnehmung, die du dir wieder ausgeredet hast.

Wir Menschen haben alle ein Problem mit unserer Selbstwahrnehmung. Es fällt uns mehr oder weniger schwer, unsere Unzulänglichkeiten wahrzunehmen und einzugestehen. Bekanntlich sind Apostel immer noch Menschen wie wir. Demzufolge machen sie dieselben Fehler. Warum, bitteschön, wird ihnen gestattet, diese Fehler ohne Eingeständnis, Konsequenz und Reue begehen zu dürfen? Ich nenne so etwas Machtmissbrauch.

Das hat aus meiner Sicht nichts mit der Unterstellung als Verbrechersyndikat zu tun, sondern mit der Erkenntnis, dass die Führung der NAK für sich beansprucht, als fehlerfrei angesehen zu werden. Sonst wären Konsequenzen eine logische Folge. Und dass die BAP diese Verhaltensweise noch mit einem saftigen Gehalt belohnt bekommen, stellt sie auf eine sehr irdische Stufe.

LG Boris

Caroline

Re: Geschichtsaufarbeitung: NAK untersagt Veröffentlichung

#139 Beitrag von Caroline » 17.05.2015, 13:51

Wieder ein super verständlicher Beitrag, Boris! Du bist eine Bereicherung für dieses Forum!
Danke!
Schneider sagt gar: "Ich habe mich nicht an die ganzen Gebötlein und Verbötlein gehalten und habe trotzdem Karriere gemacht".
Hat das tatsächlich Schneider gesagt?
Dass sich Fehr seinem Buch derart geäußert hatte, ist mir bekannt.
Ich empfand das wie einen Schlag ins Gesicht, weil ich mich als einfaches Geschwist
(treu-doof) an den Ge- und Verboten ausgerichtet hatte.

M. E. kann man heute nur dabei bleiben, wenn man sich einzig am Wohlfühlfaktor ausrichtet.
Wer die ambivalente Lehre aufmerksam verfolgt, muss m. E. straucheln.

minna

Re: Geschichtsaufarbeitung: NAK untersagt Veröffentlichung

#140 Beitrag von minna » 17.05.2015, 14:06

Jetzt einmal ganz ernsthaft nachgefragt : Wen überhaupt interessiert außerhalb dieser einschlägigen NAK -Forenlandschaften das
Image der NAK? Ja, ich gehe noch weiter mit meiner Frage, wer kennt die NAK eigentlich außerhalb des ehemaligen oder gegenwärtigen
internen Zirkels?
In den letzten Jahren habe ich in meinem großen Bekannten - und Kollegenkreis einmal nachgefragt, wer dort die neuapostolische
Kirche kenne, wer wisse, was sie sei und wofür sie stehe.
Ergebnis: mindestens die Hälfte der so Befragten, deren Anzahl im dreistelligen Bereich lag, verwechselte die NAK auf Anhieb
mit den ZJ oder meinte, die beiden Kirchen (oder auch Sekten), seien "miteinander verwoben".
Ein Teil der anderen Hälfte konnte mit dem Namen NAK nichts anfangen. Relativ wenige Personen kannten neuapostolische
Geschwister persönlich, sei es aus der Verwandtschaft oder der Nachbarschaft. Und ganz wenige waren oder sind selber
neuapostolisch.
Also bitte, wen interessiert das Image der NAK, sei es zerkratzt oder poliert. Warum sollte die NAK daher an ihrem Image
"arbeiten"?
Die ganz überzeugten Geschwister sind am Image der NAK wenig interessiert.Da kann Hütte brennen, sie stehen treu zu
Kirche und StA.
Diejenigen, die am guten Ruf der NAK interessiert sind und gern positiv daran arbeiten würden, werden intern oft ignoriert.
Oder nicht einmal ernst genommen. Bei etlichen Gesprächen mit neuapostolischen Getreuen, die ich in der letzten Zeit führen
durfte, wurde mir eines noch einmal deutlich klar. Für viele dieser Peronen bedeuten Kritik, Angriff und Häme von Außen
letztlich eigentlich nur eine Bestätigung, "dass die NAK das wahre Werk Gottes sei", wie StA Schneider kürzlich anmerkte.
Kritik und Anfeindungen werden eher als Ritterschlag empfunden, der sie als das wahre Volk Gottes auszeichnet und adelt.
Man setzt sich mental mit dem verfolgten Gottessohn in dasselbe Boot ... und hat nichts dagegen, wenn die Apostel in
festlich geschmückten Barken komfortabel vorangerudert werden. :mrgreen:
Dagegen kann man nicht anreden, nichts weiter sagen.Man kann diese Menschen und ihre Überzeugungen einfach nur
akzeptieren und respektieren, am Besten, in dem man sich umdreht und sie in Frieden ihrer Wege rudern lässt.
Alles andere ist vergebliche Liebesmüh`.Oder Zeitverschwendung. :wink:

Zurück zu „NAK - Neuapostolische Kirche“