Apostel im Wandel (NRW-Worksoap)

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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tergram

#71 Beitrag von tergram » 03.12.2009, 10:30

Adler hat geschrieben:...die... beschriebenen Zustände in der NAK, genau die in der Bibel beschriebenen Erdbeben, welche hin und wieder auftreten werden?
Vermutlich meinst du Lukas 21, 7 ff:
Sie fragten ihn aber: Meister, wann wird das geschehen? Und was wird das Zeichen sein, wenn das geschehen wird? Er aber sprach: Seht zu, lasst euch nicht verführen. Denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin's, und: Die Zeit ist herbeigekommen. - Folgt ihnen nicht nach! Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Aufruhr, so entsetzt euch nicht. Denn das muss zuvor geschehen; aber das Ende ist noch nicht so bald da. Dann sprach er zu ihnen: Ein Volk wird sich erheben gegen das andere und ein Reich gegen das andere, und es werden geschehen große Erdbeben und hier und dort Hungersnöte und Seuchen; auch werden Schrecknisse und vom Himmel her große Zeichen geschehen.

Kannst du dir vorstellen, dass Jesus auf eine kleine, unbedeutende Laienkirche des späten 18. Jahrhunderts Bezug nimmt? Wohl kaum...

Heinrich

#72 Beitrag von Heinrich » 03.12.2009, 10:32

Bon jour, underscore.

Laut Wikipedia ist der Katechismus ein Handbuch der Unterweisung in den Grundfragen des christlichen Glaubens.

Und Sie wollen mittels des irgendwann erscheinenden neuapostolischen Katechismus entscheiden, ob Sie weiter ein seelsorgerisches Amt in der NAK ausüben oder nicht ?

Sorry, aber das verstehe ich nicht………………………

Fragende Grüße aus dem kalten Süden,
Heinrich

Adler

#73 Beitrag von Adler » 03.12.2009, 10:47

Zitat:
Kannst du dir vorstellen, dass Jesus auf eine kleine, unbedeutende Laienkirche des späten 18. Jahrhunderts Bezug nimmt? Wohl kaum...
Zitat Ende


... warum denn nicht. Wenn man bedenkt, dass Jesus als der Sohn Gottes und Teil der göttlichen Trinität, auch in die Zukunft blicken konnte.

Dabei wird es allerdings keine Rolle spielen, ob diese, von Jesus gesehenen und geschilderten, Ereignisse nun von einer kleinen Laienkirche ausgehen oder von einer Weltreligion.

Er sah halt die Geschehnisse, und wies darauf hin.

LG Adler

_

#74 Beitrag von _ » 03.12.2009, 11:08

Heinrich hat geschrieben:Laut Wikipedia ist der Katechismus ein Handbuch der Unterweisung in den Grundfragen des christlichen Glaubens.
des christlichen glaubens, wie ihn diese oder jene kirche versteht. antworten auf grundfragen aus der sicht dieser oder jener kirche.

wenn die nak-leitung eine interpretation des christlichen glaubens kodifiziert - und als verbindlich für ihre mitglieder, insb. amtsträger darstellt -, die sich mit meiner nicht deckt und auch mangels zukünftiger entwicklungsmöglichkeiten nicht decken wird... bzw. antworten gibt, die aus meiner sicht keine sind, oder jeder grundlage entbehren...

verstehste?

Adler

#75 Beitrag von Adler » 03.12.2009, 11:11

... oder wenn die neue festgeschriebene Lehre der NAK, keinerlei Identifikationsmöglichkeit mehr bietet ...


LG Adler (sorry, wenn ich mich hier einmische :oops: )

Heinrich

#76 Beitrag von Heinrich » 03.12.2009, 11:15

verstehste?
Jawollja, underscore, jawoll :D

shalom

#77 Beitrag von shalom » 03.12.2009, 16:34

[=>Wandelapostel]
nak-nrw.de hat geschrieben: Diskussion über „Kirche im Wandel“ (29. November 2009)

Ideen einbringen

…Ihm [Bezirksapostel Brinkmann] war wichtig, dass den Teilnehmern fachlich versierte Ansprechpartner für Fragen zur Verfügung standen und jeder seine Ideen in den Gruppen einbringen konnte.

…Er [Bezirksapostel Brinkmann] stellte in seinem Vortrag die Gebietskirche sowie deren aktuelle Situation vor. Inhaltlich ging es um Strukturen sowie Entwicklungen, insbesondere die demographischen Veränderungen mit all ihren Herausforderungen.

„Ich danke euch herzlich für die Mitarbeit und die Ideen“, so Bezirksapostel Brinkmann zum Abschluss. „Ihr seid eine lebendige Truppe, engagiert und kompetent“… .

Werte Wandelnde und Unwandelbare, liebe Ideeneinbringer und Ideensammler,

dass sich „Apostel im Wandel“ befinden, ist schon biblisch überliefert. Obwohl das Standardlehrwerk der neuapostolischen Wandelapostel, „Fragen&Antworten“ vom Amtskörper vor einiger Zeit auf dem Scheiterhaufen verascht (verwandelt) worden war, standen den TeilnehmerInnen der Worksoap trotzdem versierte Ansprechpartner für Fragen zur Verfügung. Da liegt die Vertröstung auf den gewandelten neuen Glauben der Bezirksapostel nahe (warum denn in die Ferne schweifen).

Dem Hörensagen nach, informierte der Wirtschaftsapostel über Zahlen, Daten und Fakten seines Stammlandes, jedoch nicht über die, von der NaK administrierten sonstigen Gebiete oder über NaK-NRW-Unternehmens- und Subunternehmensbeteiligungen.

Die offensichtliche Bevorzugung der konstruktiv-kritischen, quer- und weiterdenkendenden Seelen mutet seltsam an, als ob all die anderen längsdenkenden Geschwister die Entwicklung der Kirche nicht mitgestalten wollen würden.

Dem Wirtschaftsapostel scheint es mit seiner Worksoap-Idee gelungen zu sein, eine Truppe engagierter Christen (TEC) an sich zu binden (siehe auch die Naktivitäten des Sozial- und Bindungswerkes. Na-also). In wenigen Jahren wird der Wirtschaftsapostel bei Bedarf seine nakinterne Opposition auf den Plan rufen können. Fürs Image sicherlich nicht schlecht.

Bei einer thematisierten Trennung von Amt und Administration sollten die engagierten Quer- und Weiterdenker allerdings berücksichtigen, dass dann für die schlüssig un(theo)logisch operierenden Apostel nicht mehr viel übrig bleiben würde :mrgreen: .

shalom

rfw

Re: Kirche im Wandel - oder rettet F&A aus loderndem Sch

#78 Beitrag von rfw » 03.12.2009, 23:37

agape hat geschrieben:Randnotiz schreibt:[/url]

Der neue Katechismus wird keine Überraschungen transportieren.
Er ist nur der in den Wackelpudding einzustreuende Zement.


Was macht das mit all denen, die auf den großen Wechsel, die große Wende, den großen Wandel in der NAK gewartet haben, gehofft und geharrt haben?
Im Grunde braucht das ja alles NIEMANDEN tatsächlich VERWUNDERN.

agape

I. Wackelpudding und Zement

Was auf den ersten Blick plausibel erscheint, um das an die Wand Nageln des NAK-Wackelpuddings künftig zu erleichtern, könnte sich als nach hinten losgehender Schuss erweisen.

Meine Beobachtung über die Zeit ist, dass sich die elastische Masse der NAK-Lehre als geeignete Konsistenz gegen diverse „Anschläge“ erwies.
Wann immer eine heftige theologische Klatsche den Lehrpudding traf, so geriet dieser zwar in heftiges Zittern, verlor jedoch nie seine Form, beruhigte sich früher oder später wieder und kehrte schließlich immer nahezu unversehrt in seinen Ausgangszustand zurück.

Selbst spitzfindige Spitzhacken oder gar Sensen der sog. Kritiker drangen zwar tief in die Schwabbelmasse ein, glitten jedoch hindurch wie das Messer durch die Butter, und hinterließen oft genug wenig Spuren. Und wenn, dann schlossen sich die mühsam geschlagenen Breschen im Lehrdickicht gar bald wieder und alles sah so aus, wie zuvor.

Das Einbringen von Katechismuszement wird nun a) die Elastizität vermindert und b) die Sprödigkeit erhöht. Infolgedessen wird die duktile Lehrmasse zu einem starren Dogmenklotz.

Sobald das Ganze also erstarrt und erkaltet sein wird, dürfte ein gezielter Schlag, ohne übermäßige Kraft und mit geeignetem Instrument geführt, genügen, um den verhärteten Pudding in tausend Scherben zu zerdeppern...



II. Katechismus und Überraschungen

Die an manchen Stellen ausgedrückte Erwartung an Lehrveränderungen hat etwas Anrührendes. Man darf diese Hoffnungen jedoch nicht als naiv oder einfältig einfach abtun. Hierin kommen die Bedürfnisse zum Ausdruck, die zahlreichen individuellen inneren Aufbrüchen geschuldet sind und sich auf neue Orientierung hin entwickeln wollen.

Die NAK ist ein Organismus. Allerdings ein Organismus, der seit seiner Entstehung – nomen est omen – an Krebs leidet.
Der Haupttumor sitzt im Kopf. Er hat jedoch gestreut und überall Metastasen gebildet. Die letzte große Heilungschance ist jetzt nicht ein Katechismus, der die Funktionsweisen des (theoretisch) gesunden Organismus beschreibt und seine Lebensprinzipien verdeutlicht.

Die letzte Heilungschance wurde vor ca. 60 Jahren vertan, als sich in einem Apostel Kuhlen ein Zeigefinger erhob, der auf den Sitz des Tumors deutete, indem er leis’ an die Stirn der NAK tippte. Die Reaktion war die Amputation des Arms um den Zeigefinger loszuwerden.

So sehr der Organismus jetzt mit Metastasen durchsetzt ist, so wenig kann er nun gesunden, indem er sich einen (theoretischen) Gesundheitszustand selbst beschreibt.
Aber das ist auch gar nicht das Ansinnen. Vor allem deshalb nicht, weil die NAK sich nicht als „krank“ begreift. Seit der radikalen Entfernung des Zeigefingers sieht sie sich doch im Kopf als geheilt an.

Die Aufgabe des Katechismus besteht nun eben nicht in Heilung (= Korrektur oder Veränderung), weil es aus Sicht der NAK nichts zu heilen, zu korrigieren gibt. Insofern sind diesbezügliche Hoffnungen auch gar nicht angebracht.

Das Wesen des Katechismus ist vielmehr, ein Zustand, der als gesund und vollkommen wahrgenommen wird, an einen christlichen Konsens (Bibel) argumentativ anzukoppeln.

F&A gehören ja nach Kirchenauffassung nicht deshalb auf den Scheiterhaufen, weil die Inhalte als falsch gesehen würden. Die Scheiterhaufentauglichkeit liegt in der argumentativen Dürre der Glaubensaussagen, die als nicht begründete Postulate formuliert sind.

Die Postulate sollen nicht in Frage gestellt oder gar korrigiert werden. Sie sollen mit theologischen Versatzstücken (die ihnen nicht widersprechen), diversen wissenschaftlichen Rudimenten (die sie stützen) und einigen exegetischen Eloquenzen (die die Lücken kaschieren) zu Haltetauen verwoben werden, die Bindung an das Fundament der Heiligen Schrift suggerieren soll.

Die Milch der frommen NAK-Denkungsart ist kein reines Quellwasser, sondern eben eine Emulsion oder Dispersion. Ob der eingangs zitierte Zement als geeigneter Emulgator taugt, wird sich erweisen.

agape

#79 Beitrag von agape » 04.12.2009, 10:22

Was macht das mit all denen, die auf den großen Wechsel, die große Wende, den großen Wandel in der NAK gewartet haben, gehofft und geharrt haben?
Im Grunde braucht das ja alles NIEMANDEN tatsächlich VERWUNDERN.

agape

Liebe/r rfw,

Danke, für Deinen analytisch gut sitzenden Beitrag! Deine treffsichere "Wackelpudding-Darstellung" (auch Götterspeise genannt ;) ) war genau der Grund, weshalb viele Reformer, die in der NAK bleiben möchten, möglichst zur Zeit keinen Katechismus haben wollten, sondern erst frühestens dann, wenn sich das demographische Problem „biologisch lösen“ würde, wie es teils zynisch, teils zukunftsträchtig formuliert wird.

[Einige gehen davon aus, dass Leber (allerdings umständehalber) gegen Amtsende Diakoninnen für die NAK zulässt und er auf diese Weise als „Reformer“ und "Frauenordinierer" ;) gefeiert wird und dementsprechend in die Analen eingeht.]

So hoffen dann auch heute Etliche, dass der große Wurf erst mit dem Stap nach Leber passiert.
Aber auch diese Rechnung geht „natürlich“ nicht auf.
Die an manchen Stellen ausgedrückte Erwartung an Lehrveränderungen hat etwas Anrührendes. Man darf diese Hoffnungen jedoch nicht als naiv oder einfältig einfach abtun. Hierin kommen die Bedürfnisse zum Ausdruck, die zahlreichen individuellen inneren Aufbrüchen geschuldet sind und sich auf neue Orientierung hin entwickeln wollen.
Als ich diesen Satz schrieb, „Im Grunde braucht das ja alles NIEMANDEN tatsächlich VERWUNDERN“, dachte ich noch, dass ich eigentlich schreiben müsste „tatsächlich VERWUNDE ( R ) N.
Aber es verwundet immer die Liebenden, obwohl dieser Zustand und die Prognose nicht tatsächlich verwundert.
Ich finde Du hast das sehr einfühlend und geistlich begriffen, dass die an manchen Stellen ausgedrückte Erwartung an Lehrveränderungen tatsächlich etwas sehr Anrührendes hat.
Denn die geistlichen Aufbrüche bei jedem Einzelnen oder in kleinen Gruppierungen, die jeder mit Gott und dem Heiligen Geist unternimmt, haben wirklich sehr viel Anrührendes und zeigen auch das göttliche Gesicht bei denen, die sich von seinem Geist leiten lassen wollen.
Daran geht der Heilige Geist nie vorüber – selbst wenn es Menschen in der ekelerregendsten Horror-Sekte wären. Der Schrei nach Freiheit und dass Christus nicht einfach an ihnen vorüberziehen möge, bleibt nie unerhört. Das glaube ich felsenfest.

Aber Christus befreit Menschen und die Seele zum Heil.
Jesus ist nicht gekommen um die Welt von ihren Systemen zu erlösen.
Er hat allerdings Empfelungen gegeben, sich dieser „SCHATTENMÄNNER“ zu entziehen.

Man kann mit dietmar wirklich nur jedem einen gesegneten Aufbruch wünschen. Allerorten.

Alles Liebe,
agape

PS:
Zu Hannah Arendt´s These:
"Das Wesentliche der totalitären Herrschaft liegt also nicht darin,
dass sie bestimmte Freiheiten beschneidet oder beseitigt,
noch darin, dass sie die Liebe zur Freiheit aus den menschlichen Herzen ausrottet; sondern einzig darin, dass sie die Menschen, so wie sie sind,
mit solcher Gewalt in das eiserne Band des Terrors schließt,
dass der Raum des Handelns, und dies allein ist die Wirklichkeit der Freiheit, verschwindet.",


schrieb jemand:
Wir lebten in einer autoritären Parallelwelt - genannt Unsere Familie -, die sich in unseren Seelen manifestierte.
Zum einen übte die totalitäre Leitung der schwarzen Schattenmänner,
die totale Kontrolle über uns - die sogenannten Geschwister - aus und versuchte uns das auch noch als Nähe und Achtsamkeit zu verkaufen.
Zum anderen sorgten die autoritäre Enge und die provinzielle Spießigkeit dafür, dass wir anschließend in Hunderttausenden von Psychoanalyse- und Therapiestunden, unsere schwer gestörte Außenkontaktfähigkeit reparieren lassen mussten.
Reden wir also heute ruhig mal von den Jahrzehnten, die es zuweilen nach dem verlassen dieser Welt dauert, bis aus einer mit Minderwertigkeitskomplexen behafteten jungen Schwester eine selbstbewusste Frau oder aus einem verklemmten Bruder ein souveräner Mann wird.

Anne

#80 Beitrag von Anne » 04.12.2009, 11:27

Man möge es mir verzeihen, aber ich möchte - bei allem Verständnis - mal eins einwenden:

Mir scheint, dass in der Auseinandersetzung mit der NAK immer etwas in der Mitte steht: "Apokalypse". Immer und überall "Apokalypse" ... im Denken, Fühlen, Argumentieren.

Und ich frage mich, ob das wirklich angebracht ist. Und ob es nicht viel heilsamer für alle Betroffenen wäre, davon etwas Abstand zu suchen. Denn gerade das, dieses "Sekt oder Selters", Leben oder Sterben ... hat nicht wirklich gut getan. Es katapultiert in ein lebensfernes Abseits. Und meinem Eindruck nach ist die "Gegenargumentation" im Sinne eines Umkehrschlusses, einer Gegenreaktion jetzt nicht viel förderlicher...

Mit freundlichen Grüßen von
Anne

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