agape hat geschrieben:Randnotiz schreibt:[/url]
Der neue Katechismus wird keine Überraschungen transportieren.
Er ist nur der in den Wackelpudding einzustreuende Zement.
Was macht das mit all denen, die auf den großen Wechsel, die große Wende, den großen Wandel in der NAK gewartet haben, gehofft und geharrt haben?
Im Grunde braucht das ja alles NIEMANDEN tatsächlich VERWUNDERN.
agape
I. Wackelpudding und Zement
Was auf den ersten Blick plausibel erscheint, um das an die Wand Nageln des NAK-Wackelpuddings künftig zu erleichtern, könnte sich als nach hinten losgehender Schuss erweisen.
Meine Beobachtung über die Zeit ist, dass sich die elastische Masse der NAK-Lehre als geeignete Konsistenz gegen diverse „Anschläge“ erwies.
Wann immer eine heftige theologische Klatsche den Lehrpudding traf, so geriet dieser zwar in heftiges Zittern, verlor jedoch nie seine Form, beruhigte sich früher oder später wieder und kehrte schließlich immer nahezu unversehrt in seinen Ausgangszustand zurück.
Selbst spitzfindige Spitzhacken oder gar Sensen der sog. Kritiker drangen zwar tief in die Schwabbelmasse ein, glitten jedoch hindurch wie das Messer durch die Butter, und hinterließen oft genug wenig Spuren. Und wenn, dann schlossen sich die mühsam geschlagenen Breschen im Lehrdickicht gar bald wieder und alles sah so aus, wie zuvor.
Das Einbringen von Katechismuszement wird nun a) die Elastizität vermindert und b) die Sprödigkeit erhöht. Infolgedessen wird die duktile Lehrmasse zu einem starren Dogmenklotz.
Sobald das Ganze also erstarrt und erkaltet sein wird, dürfte ein gezielter Schlag, ohne übermäßige Kraft und mit geeignetem Instrument geführt, genügen, um den verhärteten Pudding in tausend Scherben zu zerdeppern...
II. Katechismus und Überraschungen
Die an manchen Stellen ausgedrückte Erwartung an Lehrveränderungen hat etwas Anrührendes. Man darf diese Hoffnungen jedoch nicht als naiv oder einfältig einfach abtun. Hierin kommen die Bedürfnisse zum Ausdruck, die zahlreichen individuellen inneren Aufbrüchen geschuldet sind und sich auf neue Orientierung hin entwickeln wollen.
Die NAK ist ein Organismus. Allerdings ein Organismus, der seit seiner Entstehung – nomen est omen – an Krebs leidet.
Der Haupttumor sitzt im Kopf. Er hat jedoch gestreut und überall Metastasen gebildet. Die letzte große Heilungschance ist jetzt nicht ein Katechismus, der die Funktionsweisen des (theoretisch) gesunden Organismus beschreibt und seine Lebensprinzipien verdeutlicht.
Die letzte Heilungschance wurde vor ca. 60 Jahren vertan, als sich in einem Apostel Kuhlen ein Zeigefinger erhob, der auf den Sitz des Tumors deutete, indem er leis’ an die Stirn der NAK tippte. Die Reaktion war die Amputation des Arms um den Zeigefinger loszuwerden.
So sehr der Organismus jetzt mit Metastasen durchsetzt ist, so wenig kann er nun gesunden, indem er sich einen (theoretischen) Gesundheitszustand selbst beschreibt.
Aber das ist auch gar nicht das Ansinnen. Vor allem deshalb nicht, weil die NAK sich nicht als „krank“ begreift. Seit der radikalen Entfernung des Zeigefingers sieht sie sich doch im Kopf als geheilt an.
Die Aufgabe des Katechismus besteht nun eben nicht in Heilung (= Korrektur oder Veränderung), weil es aus Sicht der NAK nichts zu heilen, zu korrigieren gibt. Insofern sind diesbezügliche Hoffnungen auch gar nicht angebracht.
Das Wesen des Katechismus ist vielmehr, ein Zustand, der als gesund und vollkommen wahrgenommen wird, an einen christlichen Konsens (Bibel) argumentativ anzukoppeln.
F&A gehören ja nach Kirchenauffassung nicht deshalb auf den Scheiterhaufen, weil die Inhalte als falsch gesehen würden. Die Scheiterhaufentauglichkeit liegt in der argumentativen Dürre der Glaubensaussagen, die als nicht begründete Postulate formuliert sind.
Die Postulate sollen nicht in Frage gestellt oder gar korrigiert werden. Sie sollen mit theologischen Versatzstücken (die ihnen nicht widersprechen), diversen wissenschaftlichen Rudimenten (die sie stützen) und einigen exegetischen Eloquenzen (die die Lücken kaschieren) zu Haltetauen verwoben werden, die Bindung an das Fundament der Heiligen Schrift suggerieren soll.
Die Milch der frommen NAK-Denkungsart ist kein reines Quellwasser, sondern eben eine Emulsion oder Dispersion. Ob der eingangs zitierte Zement als geeigneter Emulgator taugt, wird sich erweisen.