Warum bin ich neuapostolisch.

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Boris

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#91 Beitrag von Boris » 09.07.2014, 11:07

Rolf hat geschrieben:Es ist die Asozialitätät dieser primitiven Sekte, die ihre Mitglieder bedroht und nicht zur Ruhe
kommen lässt.
Deshalb schafft sich jedes treue Mitglied eine eigene kleine Welt. Es ist so richtig schön artig, weil es dann nicht so bedroht wird und weniger Angst hat. So Verlernt das Mitglied, seine sozialen Kompetenzen zu stärken. Und wenn ein Fremder sagt, dass die Kirche schlecht ist, fühlt sich das treue Mitglied gleich voll angepisst und wird wütend. Das ist dann das sichtbare Resultat mangelnder Konfliktfähigkeit. Allerdings hat das Mitglied auch verlernt, seine Umwelt und sich selbst richtig zu beurteilen, da viele Realitäten einfach in Abrede gestellt werden.

Typisches Sektenverhalten und daraus resultierende Konsequenzen.
Wer es schafft sich daraus zu lösen. muss i. d. R. ein gutes Stück echtes Leben lernen.

Meint Boris

fridolin
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Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#92 Beitrag von fridolin » 09.07.2014, 19:48

Gelöscht.
Verschoben nach: Ein neues Blankenese?

minna

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#93 Beitrag von minna » 10.07.2014, 09:12

Boris hat geschrieben:
Rolf hat geschrieben:Es ist die Asozialitätät dieser primitiven Sekte, die ihre Mitglieder bedroht und nicht zur Ruhe
kommen lässt.
Deshalb schafft sich jedes treue Mitglied eine eigene kleine Welt. Es ist so richtig schön artig, weil es dann nicht so bedroht wird und weniger Angst hat. So Verlernt das Mitglied, seine sozialen Kompetenzen zu stärken. Und wenn ein Fremder sagt, dass die Kirche schlecht ist, fühlt sich das treue Mitglied gleich voll angepisst und wird wütend. Das ist dann das sichtbare Resultat mangelnder Konfliktfähigkeit. Allerdings hat das Mitglied auch verlernt, seine Umwelt und sich selbst richtig zu beurteilen, da viele Realitäten einfach in Abrede gestellt werden.

Typisches Sektenverhalten und daraus resultierende Konsequenzen.
Wer es schafft sich daraus zu lösen. muss i. d. R. ein gutes Stück echtes Leben lernen.

Meint Boris

Lieber Boris,

möglicherweise ist es genau umgekehrt.
Wer mit beiden Beinen ein gutes Stück im "echten Leben" steht (ich hoffe, ich interpretiere richtig, was Du damit meinst),
der wird sich schwer tun, sich in eine kleine, in sich abgeschlossene Gemeindeclique mit eindimensionaler schwarz/weißer
Glaubensbotschaft -und völlig blind für Realitäten außerhalb - einzubringen.
Sprich, solchen Leuten werden weder die Gemeindezugehörigkeit noch die Glaubensinhalte der NAK sonderlich, wenn überhaupt,
schaden. Und solche Leute werden heute stetig zahlreicher und etliche werden nebenher immer kritischer.

Daher sollte die NAK - Verantwortlichen ihren Mitgliedern einmal ganz ernsthaft die Frage stellen:" Warum bin ich (noch) neuapostolisch?"
Und anderen, den ehemaligen oder passiven Glaubensgeschwistern diese: "Warum bin ich NICHT mehr neuapostolisch?"

Die Klärung und Auseinandersetzung mit solchen Fragen brächte u.U. mehr als Mahnungen, Drohungen, Beschwichtigungen
oder stetigen Durchhalteparolen von oben.

LG m

tergram

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#94 Beitrag von tergram » 10.07.2014, 14:34

Das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig und ich vermute, dass zumindest einige der Apostelherren das klar erkennen.

Wenn man aber tatsächlich so fragte, hätte die Befragung ein Ergebnis... was wohl das Ende des NAK-Apostolats wäre - nebst allen Ableitungen, die sich daraus ergäben.

Wer hat am wenigsten Interesse daran?

Aha. :mrgreen:

Boris

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#95 Beitrag von Boris » 10.07.2014, 16:11

minna hat geschrieben:möglicherweise ist es genau umgekehrt.
Wer mit beiden Beinen ein gutes Stück im "echten Leben" steht (ich hoffe, ich interpretiere richtig, was Du damit meinst),
der wird sich schwer tun, sich in eine kleine, in sich abgeschlossene Gemeindeclique mit eindimensionaler schwarz/weißer
Glaubensbotschaft -und völlig blind für Realitäten außerhalb - einzubringen.
Sprich, solchen Leuten werden weder die Gemeindezugehörigkeit noch die Glaubensinhalte der NAK sonderlich, wenn überhaupt,
schaden. Und solche Leute werden heute stetig zahlreicher und etliche werden nebenher immer kritischer.

Daher sollte die NAK - Verantwortlichen ihren Mitgliedern einmal ganz ernsthaft die Frage stellen:" Warum bin ich (noch) neuapostolisch?"
Ich denke, es kann so sein, wie von mir beschrieben. Es kann aber auch genau umgekehrt sein. Es kommt auf den Blickwinkel an.
Zum Einen ist das mit dem "Echten Leben" so eine Sache. Nicht nur in Kirchen und Sekten kann man sich seine eigene kleine Welt "schaffen". Das geht auch im realen Leben.

Wer mit eigenen Wertevorstellungen und einem gesunden Selbstwertgefühl ausgestattet ist, der wird sich natürlich nicht von sakralem Gequatsche ein X vor das U machen lassen. Wer allerdings von Geburt an entsprechend erzogen wird, der wird sich in der Gemeindeclique aufgehoben fühlen.
In so weit stimmt, was du schreibst. Allerdings müssen wir alle aufpassen, dass wir uns auch im realen Leben nicht "unsere eigene kleine Welt" schaffen. Der Mensch neigt im Allgemeinen dazu, Tatsachen nicht wahrzunehmen/wahrnehmen zu wollen. Dann kann man sich aus der Verantwortung stehlen. Möglichkeiten gibt es unendlich viel. Auch im echten Leben.

LG Boris

Boris

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#96 Beitrag von Boris » 10.07.2014, 16:14

tergram hat geschrieben:Das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig und ich vermute, dass zumindest einige der Apostelherren das klar erkennen.

Wenn man aber tatsächlich so fragte, hätte die Befragung ein Ergebnis... was wohl das Ende des NAK-Apostolats wäre - nebst allen Ableitungen, die sich daraus ergäben.

Wer hat am wenigsten Interesse daran?

Aha. :mrgreen:
Politiker und Apostels haben bekanntlich kein Interesse an Befragungen :lol:

LG Boris

minna

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#97 Beitrag von minna » 10.07.2014, 18:45

Hm. Ob eine solche Mitgliederbefragung und eine ernsthafte Auseinandersetzung mit einem u.U. für die Kirchenleitung
eher unangenehmen Ergebnis gleich das Ende des NAK -Apostolats bedeutete, ich glaube es eher nicht.

Die Apostel als übergeordnete Ämter sind für die meisten auch kritischen Geschwister nach meinen Erfahrungen
aus vielen Gesprächen und Diskussionen weniger ein Problem, das Amt an sich ist akzeptiert. Es gehört zur neuap.
Kirche dazu.
Was stört ist eher die straffe, oft noch autoritär ausgerichtete Hierarchie, die unflexible Haltung, das
Unvermögen, sich ändernden Zeiten und sich daraus entwickelnden Gegebenheiten und Problemen angemessen zu
stellen. Neue Fragen werden mit vorgestrigen Antworten beantwortet, junge frische Köpfe sollen weiterhin klaglos
die alten Hüte tragen.

Es ist nun nichts dagegen einzuwenden, wenn die NAK weiterhin an ihrem Erstlingsglauben, an der Unverzichtbarkeit
des Apostelamtes, an der Naherwartung festhält. Diese Inhalte sind es nicht, die Glaubensgeschwister er- und
abschrecken. Es ist ganz einfach diese starre, autoritäre "Altmännerdominanz", die einfach nicht mehr in die heutige
Zeit hineinpasst.
Jüngere Gemeindemitglieder, die im Alltag ihren Mann, ihre Frau stehen, die ihre Kinder zunehmend
demokratisch erziehen, die nicht mehr jeder scheinbar übergeordneten Autorität aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik
allein auf Grund deren Amtes Hochachtung und Gehorsam zollen, werden solche Ansprüche auch innerhalb Kirche
nicht mehr schweigend, klag-und kritiklos dauerhaft hinnehmen.
Das Gespür scheinbaren und tatsächlichen Ungerechtigkeiten gegenüber ist heute weit ausgeprägter als in
den Jahrzehnten, in deren Denkmuster so manches "hohe NAK- Kirchenamt" noch immer unbeirrbar verhaftet scheint.
So geht das aber nicht mehr -zumindest nicht mehr lange gut.

Man sieht es doch auch in der RKK. Nicht das Papstamt ist für die Gläubigen ein Problem, sondern es sind rückwärtsgerichtete
und stockkonservative Päpste. Die wenigen Päpste, die in den letzten Jahrzehnten erfrischend anders waren, sind, erfreuen
sich großer Beliebtheit und Zustimmung.
Man kann (leider) ein Unternehmen über die Köpfe und die Akzeptanz der Belegschaft mit straffer Hand und selbst
mit schlechter Autorität leiten und bestimmen, weil die Leute um ihre Jobs fürchten und ihren Verdienst nötig brauchen.
Doch, zumindest in unserer westlichen Kultur, auf Dauer keine Institution, die auf eine FREIWILLIGE TEILNAHME UND
ZUGEHÖRIGKEIT ihrer Mitglieder angewiesen ist.
Die Zeiten sind einfach vorbei. Zeit, das zu begreifen.

fridolin
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Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#98 Beitrag von fridolin » 10.07.2014, 20:36

Die Zeiten sind einfach vorbei. Zeit, das zu begreifen.
Damit hapert es bei der KL, das zu begreifen. Aber sie werden es noch begreifen lernen. Vor leeren Bänken kann man nicht predigen. Ihr wir letztendlich nichts anderes übrig bleiben. Die Zeit arbeitet gegen die NAK. Die NAK setzt ihre ganze Hoffnung auf ihre Voraussagung der vorschnellen Wiederkunft Christi. Aus der Vergangenheit der Kirche ist bekannt, das nach Angaben der NAK die Wiederkunft Christ schon mehrmals unmittelbar kurz bevorstand. Die NAK Apostolat wird die Gläubigen nicht auf ewig mit jeweils neuen Voraussagungen zur unmittelbaren bevorstehenden Wiederkunft Christi bei der Stange halten können.
Je länger das ausbleibt und Gott die Wunschvorstellung des angeblich einzig wahren Apostolats nicht erfüllt, arbeitet die Zeit unweigerlich gegen die NAK und ihrem Apostolat. Sollte nach Schneider es einen erneuten Wechsel in der Amtsspitze geben, steuert die NAK meiner Meinung nach in eine noch nie dagewesene Krise. Jeder Stammapostelwechsel war im Grunde genommen ein Offenbarungseid des Apostolats. Noch weitere Offenbarungseide kann die NAK nach meiner Auffassung mit ihrer Lehre der Einzigartigkeit sich sicherlich nicht leisten.
Zuletzt geändert von fridolin am 10.07.2014, 21:26, insgesamt 1-mal geändert.

Comment

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#99 Beitrag von Comment » 10.07.2014, 21:24

minna,
ich kann nicht erkennen, inwiefern die Situation in der katholischen Kirche herangezogen werden könnte, um auf NAK-Seite Problemfelder deutlich zu machen. Ich sehe da kaum vergleichbare Erscheinungen. Ich habe eher den Eindruck, dass die jüngere im Bereich der Christen heranwachsende Generation generell Kirchen oder Religionen nicht die Bedeutung beimißt wie die Älteren. Von solcher Entwicklung ist keine christliche Kirche ausgenommen, eben auch die NAK nicht. Der festzustellende Verfall religiöser Werte in der Anschauung jüngerer Menschen hat m.E. seine Ursachen in der Prioritätensetzung unserer Gesellschaft: es gilt, um in dieser Welt (Gesellschaft) bestehen oder gar überleben zu können, klug, vielleicht auch verschlagen, durchsetzungsfähig, vielleicht auch rücksichtslos zu sein, auf Beschaffung von Gütern und Geld sich zu konzentrieren, seine Ressourcen zur Erlangung von Ansehen und Macht einzusetzen - da ist Kirche mehr im Weg, denn fördernd, weil die Richtung von Religion zum fernen Himmel in noch fernerer Zukunft weisen will, weil Religion letztendlich Erlangung von Befriedigung oder eines wunderbares Lebens in eine künftige, heute kaum fassbare sog. neue Welt verlegt, von welche schon wer weiß wie lange gepredigt wird, die aber noch nicht einmal in Ansätzen weder in der Erscheinung der Kirchen selbst recht (be-)greifbar wird noch sonst wie realistisch am geistigen Horizont aufleuchtet. Die Ziele der Religion mögen ja noch 'schön' sein, aber sie haben so wenig etwas mit dem realen Leben zu tun wie Science-Fictions; Religion ist allenfalls etwas für alte Leute, die dabei sind, Abschied von der Welt zu nehmen, nicht aber für Menschen, die das Leben vor sich haben und sich angesichts der begrenzten Mengen von Geld und Macht sich zu mühen haben, um den Idealen näher zu kommen, die in der Gesellschaft hofiert sind und neben einem begehrenswerten Leben auf der Erde auch Ehre und Ansehen unter den Mitmenschen gewährleisten. Ich meine, so oder ungefähr so haben die gesellschaftlichen Verhältnisse, getrieben von einer nimmersatten Wirtschaft, die jungen Menschen in den Griff genommen - von sicher auch vorhandenen Ausnahmen abgesehen.

Speziell in der neuapostolischen Kirche ist eine Spannung zwischen Frommsein einerseits und private Anteilhabe an wirtschaftlichen Erfolgen andererseits in den Familien fast allseits sichtbar; wo die Balance familiär noch einigermaßen klappt, liegt es zumeist an den älteren noch traditionell dem Glauben verhafteten Männern und Frauen, doch die Kinder scheinen diese Spannung mehr und mehr nicht ertragen zu können. Zu sehr haben schon die Vorfahren, von den Urgroßeltern angefangen und fortgesetzt über die Großeltern und Eltern auf die Predigten vom bevorstehenden göttliche Finale gesetzt, noch immer ist aber trotz tiefen Glaubens an die Apostel-Zusagen nichts, aber auch gar nichts geschehen auf dem Gebiet; das bleibt nicht verborgen, ist doch klar, und die Jugend sieht, dass die religiösen Anstrengungen sozusagen unbelohnt geblieben sind; man sollte, nimmt man NAK-Predigten ernst, von einer heute mehr denn je glänzenden Braut ausgehen, findet sie aber überhaupt nicht in jener gewünschten Reife, was auch die Predigtinhalte von heute belegen. Denn noch immer wird gepredigt, du sollst ..., du mußt ..., es ist quasi noch so in der Seelenbereitung wie am Anfang der Kirche, und es wird wie vor mehr als anderthalb Jahrhundert immer noch gebetet 'Herr, komme bald' und noch immer täglich gewartet und gewartet; und die Jugend sieht auf sich zukommen, hier weiter das zu tun, was insoweit die Urgroßeltern, die Großeltern, die Eltern schon immer und ohne Erreichen dieses Ziels taten. Ich denke, ein Großteil der jungen Neuapostolischen will damit nicht seine Zeit verbringen und seine Zukunft sozusagen 'verschlafen' wollen.

Es lässt sich ja leicht feststellen, was überhaupt noch zieht, um Jugendliche unter dem Dach der Kirche zu halten. Das haben die NAK-Apostel auch längst erkannt, und so versuchen sie den Spagat zwischen den kaum kompatiblen Punkten 'Naherwartung' (das Kommen des Herrn steht täglich bevor) und 'Lust am Leben auf dieser Erde, am Event, an Tanz und Spiel hinzubekommen. Doch das gelingt bekanntlich nur bei Großveranstaltungen, dort umso heftiger, besonders der letzte Punkt, doch von solchen Rumba-Humba-Veranstaltungen nach Hause in die Ortsgemeinde zurückgekehrt, wo im wesentlich noch Grauköpfe die Kirchenbänke besetzten, fängt dann wieder die Tristesse an: beten nichts als beten, 'Herr, komme bald' usw.usf. - darauf hat Jugend keinen Bock.

Ich glaube, hiermit die Gründe aufgezeichnet zu haben, warum generell immer weniger jüngere Menschen in die Kirchen kommen, und warum speziell auch die neuapostolischen Gemeinden Jugendliche verlieren. Ausdrücklich sei festgestellt: es gibt natürlich Ausnahmen, doch auch die werden stetig weniger.

FG
Com.

fridolin
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Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#100 Beitrag von fridolin » 10.07.2014, 22:11

Speziell in der neuapostolischen Kirche ist eine Spannung zwischen Frommsein einerseits und private Anteilhabe an wirtschaftlichen Erfolgen andererseits in den Familien fast allseits sichtbar; wo die Balance familiär noch einigermaßen klappt, liegt es zumeist an den älteren noch traditionell dem Glauben verhafteten Männern und Frauen, doch die Kinder scheinen diese Spannung mehr und mehr nicht ertragen zu können. Zu sehr haben schon die Vorfahren, von den Urgroßeltern angefangen und fortgesetzt über die Großeltern und Eltern auf die Predigten vom bevorstehenden göttliche Finale gesetzt, noch immer ist aber trotz tiefen Glaubens an die Apostel-Zusagen nichts, aber auch gar nichts geschehen auf dem Gebiet; das bleibt nicht verborgen, ist doch klar, und die Jugend sieht, dass die religiösen Anstrengungen sozusagen unbelohnt geblieben sind; man sollte, nimmt man NAK-Predigten ernst, von einer heute mehr denn je glänzenden Braut ausgehen, findet sie aber überhaupt nicht in jener gewünschten Reife, was auch die Predigtinhalte von heute belegen. Denn noch immer wird gepredigt, du sollst ..., du mußt ..., es ist quasi noch so in der Seelenbereitung wie am Anfang der Kirche, und es wird wie vor mehr als anderthalb Jahrhundert immer noch gebetet 'Herr, komme bald' und noch immer täglich gewartet und gewartet; und die Jugend sieht auf sich zukommen, hier weiter das zu tun, was insoweit die Urgroßeltern, die Großeltern, die Eltern schon immer und ohne Erreichen dieses Ziels taten. Ich denke, ein Großteil der jungen Neuapostolischen will damit nicht seine Zeit verbringen und seine Zukunft sozusagen 'verschlafen' wollen.
Zustimmung.

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