Liebe Gabi!
ich glaube, dass die meisten Kriege zwar zum Teil religiös motiviert waren, aber letztlich denke ich, ging es immer nur um Macht und Politik. Die Religion war doch oft nur das "Deckmäntelchen"
Ja, da kann ich dir nur zustimmen. Aber die schädlichen Auswirkungen waren dadurch nicht geringer. Wo und wann hat es denn je die reine Lehre Jesu Christi gegeben? Wie sähe die denn aus? Du versuchst Religion von Macht und Politik zu trennen und doch gab es und gibt es diese Trennung nie. Und wenn die Mächtigen und Zynischen Religion für ihre Zwecke mißbrauchten, so gab es doch auch immer die, die das ausführten, weil sie es nicht erkannten oder dumm oder zu gutgläubig waren. Die neuere Forschung geht sogar davon aus, dass die Inquisition oft wirklich in dem Glauben handelte, Schaden von der Kirche und den verdächtigten Seelen abzuwenden. Die Spanier, die vor Ort den Indianern Hände und Füße abhackten, waren wirklich überzeugt, eine Mission für Jesus durchzuführen. Machtinteressen brauchen Gottesgläubige, um ihre Ziele religiös kaschieren zu können. Aber dann bleibt dennoch richtig, dass der Gottesglaube mehr Schaden als alles andere angerichtet hat. Bis in die Neuzeit hinein.
Ich halte StA Fehr zugute, dass er es im Prinzip auch so gemeint hat und das Beispiel ist ihm vielleicht nur auf Grund seines Berufes als Buchdrucker eingefallen.
Wenn er gemeint hätte, dass Gott der "Anstosser" der Evolution war, dann hätte er das gesagt, aber er macht sich ja im Gegenteil über die Evolutionstheorie mit seinem Vergleich lustig. Dass die NAK noch heute einem naiven Schöpferglauben anhängt und nicht versucht, Evolutionstheorie mit Schöpfergottidee zu verbinden, ist doch kein Geheimnis. Und was du so locker mit "ist ihm so eingefallen" bezeichnest, wird schließlich als das Wort Gottes verkauft, besonders im Falle eines Stammapostels.
Wie schon gesagt, unter "Beistand" verstehe ich, dass man die nötige Kraft bekommt mit der Situation umzugehen. Dies gilt für jeden, der an einen Schöpfer glaubt und ihn um Hilfe bittet.
Du wiederholst einfach deine Behauptung, wo doch alles dagegenspricht. Wo hätten denn die armen Schwei.e von Frontsoldaten, die zu Zehntausenden verreckt sind, Kraft herbekommen sollen, um "mit der Situation umzugehen"? Ich rede von denen, die gebetet oder nach Gott geschrien haben. Das ist doch blanker Hohn, so etwas zu behaupten. Und es ist nur ein Beispiel, das für unzählige steht. Ich glaube, du gehst von sehr friedlichen, zivilisierten Situationen aus, die nichts mit den Notlagen gemein haben, wie sie in kriegen und anderen katastrophen auftreten, wo seine Hilfe am nötigsten wär, weil Massenelend vorliegt.
Nun, m.E. bringen die Menschen selbst Elend und Leid in die Welt (von einigen (nicht allen) Naturkatastrophen einmal abgesehen). Eben weil der Mensch halt Mensch ist und gut und böse in sich vereint.
Ja, gewiß, die Menschen machen ihre Geschichte selbst. Und nur sie selbst können ihr eine Richtung geben, die das Leben menschenwürdig macht. Nicht weil der Mensch aber Gut und Böse in sich vereint, findet sich Leid und Elend, denn Gut und Böse vereinen sowohl die Guten wie auch die Bösen in sich. Die Frage ist, wer hat die Macht? Welche Interessen verfolgt er/verfolgen sie? Was ergibt sich daraus? Ist das wünschenswert und menschenwürdig für die Mehrheit oder entspricht das, was vorliegt, den Interessen einer Minderheit? u.s.w. u.s.f.
Ich denke nur mit dem Gut-und-Böse-Schema kommt man nicht sehr weit, wobei mir schon klar ist, das du das bei der gebotenen Kürze bestimmt nicht so einfach siehst, wie es klingt.
Liebe Grüße
Pritzebilsky
Nachtrag: Warum wird hier aus dem entsprechenden deutschen Wort für pig immer "Scheinheilige(r)" gemacht (s.o.)? Da kann man ja nicht mehr normal schreiben.
P.S.
Ist doch witzig, wie die Diskussionen hier über Kreuz gehen.
Ist das ein Kreuz!