Auf der anderen Seite des Grossen Teichs

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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abendstern_
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#451 Beitrag von abendstern_ » 09.08.2009, 05:30

Guten Morgen, 42,
ich weiß, dass ich etwas schludrig geantwortet habe und dass das mit dem Heiligen Geist inzwischen etwas komplizierter geworden ist.

Hast du schon mal einen normalen neuapostolischen Menschen aus deinem Umfeld nach dieser neuen Lehre (oder rhetorischen Spitzfindigkeit) gefragt? Richtig, die haben null Ahnung davon. Vielleicht nicht zuletzt weil sie sich längst weigern, diesen verdrehten Quark in der Kirchenzeitschrift zu lesen und das spricht ja eigentlich für sie. Deshalb bleibt alles beim Alten - und gut!

Die Spitzfindigkeiten sind fürs kritische Internetvolk gedacht - und für den neuen Katechismus, auf den wir alles so sehnsüchtig warten. Das wird eine Lektüre! Ah ja und für die ACK sind sie auch noch gedacht. Man muss denen ja irgendwie doch ein bisschen entgegenkommen und sei es auch nur, dass man dem Heiligen Geist den Artikel klaut.

Schönen Sonntag und viel Heiligen Geist, ob mit oder ohne....

abendstern_

tergram

#452 Beitrag von tergram » 09.08.2009, 10:24

abendstern_ hat geschrieben:Die Spitzfindigkeiten sind fürs kritische Internetvolk gedacht ..
... damit die mit der beinahe quartalsweisen Neuproduktion von geistigen Quark abgelenkt und beschäftigt werden? :shock:

abendstern_
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#453 Beitrag von abendstern_ » 09.08.2009, 11:16

was denkst du? Solange die versuchen, Nüsse zu knacken, können sie nicht kritisieren...

Gibt dem Kritiker was zu knacken, gib ihm eine Aufgabe, dann ist er beschäftigt...

Okay, das war jetzt ironisch... aber ich denke ganz so weit her geholt ist es nicht. Ich kenne einen Amtsträger, der auch sehr kritisch eingestellt ist. Man gab ihm dann eine Aufgabe, er sollte ein Thema ausarbeiten und einen Vortrag vorbereiten. Er hat sich hineingekniet in das Thema, viel Literatur gewälzt, richtig professionell. Halten durfte er den Vortrag dann nicht, aber er war ein gutes halbes Jahr beschäftigt und kam auf keine anderen dummen Ideen.

Ich nehme an, ein zweites Mal wird ihm das nicht passiert sein, habe leider selten Gelegenheit, mit ihm zu reden.

42

#454 Beitrag von 42 » 09.08.2009, 13:31

abendstern_ hat geschrieben:Hast du schon mal einen normalen neuapostolischen Menschen aus deinem Umfeld nach dieser neuen Lehre (oder rhetorischen Spitzfindigkeit) gefragt? Richtig, die haben null Ahnung davon.
1. Nein. Ich habe nicht-normale neuapostolische Menschen gefragt (gemeint sind ATs im Gegensatz zu Schwester Martha und Bruder Hugo). Auch da aehnelte das Ergebnis Deiner Vermutung.
2. Das koennte in solchen "normalen" Faellen zutreffen.
(Selbst wenn sie es verstehen wollten, wie koennten sie, ohne dass jemand sie anleitet?)
abendstern_ hat geschrieben:Die Spitzfindigkeiten sind fürs kritische Internetvolk gedacht - und für den neuen Katechismus, auf den wir alles so sehnsüchtig warten. Das wird eine Lektüre! Ah ja und für die ACK sind sie auch noch gedacht.
Ich fuerchte, dass das "kritische Internetvolk" solchen Spitzfindigkeiten zu kritisch gegenueber steht. Dann erwiese sich die Kirche einen Baerendienst, diese Spitzfindigkeiten "fuer das Internetvolk" zu verfassen.

Ich glaube aber mit Dir (?), dass solche Aussagen ("Spitzfindigkeiten") auch im Katechismus zu finden sein werden. Fuer welches Publikum er geschrieben wird, kann man vermuten. Theologen im allgemeinen werden von ihm keine Kenntnis nehmen. Eine ganz kleine Gruppe von Theologen, die sich mit anderen Religionsgemeinschaften beruflich beschaeftigen, wird ihn sich mal anschauen. Bisher habe ich den persoenlichen Eindruck, dass selbst dieser Gruppe die Zeit und die Leute fehlen, um sich genauer mit der Lehre und den Aussagen der NAK zu beschaeftigen. Zeit und Leute sind schliesslich nicht umsonst zu haben. Es muesste schon einen gewichtigen Grund geben, warum die Vorgesetzten dieser wenigen Theologen dafuer mehr Mittel gewaehren sollten. Dass "die NAK in die ACK will", ist vor allem fuer die NAK wichtig.

Ach ja, die NAK-Mitglieder als Zielgruppe haette ich fast vergessen. Sie werden sich den Katechismus kaufen und im besten Fall von vorne bis hinten lesen.

Ich habe "Spitzfindigkeiten" bewusst in Anfuehrungszeichen gesetzt. Vielleicht erscheint der Text dem Leser tatsaechlich so. Hinter solchen Formulierungen steht aber jeweils eine theologische Aussage, moeglicherweise als Kontrapunkt zu der theologischen Aussage einer anderen Konfession. So zu denken sind die angesprochenen Bruder Hugo und Schwester Martha aber i.d.R. nicht gewohnt.

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tosamasi
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#455 Beitrag von tosamasi » 09.08.2009, 14:42

42 hat geschrieben:
abendstern_ hat geschrieben:Hast du schon mal einen normalen neuapostolischen Menschen aus deinem Umfeld nach dieser neuen Lehre (oder rhetorischen Spitzfindigkeit) gefragt? Richtig, die haben null Ahnung davon.
1. Nein. Ich habe nicht-normale neuapostolische Menschen gefragt (gemeint sind ATs im Gegensatz zu Schwester Martha und Bruder Hugo). Auch da aehnelte das Ergebnis Deiner Vermutung.
[...]
Ich habe "Spitzfindigkeiten" bewusst in Anfuehrungszeichen gesetzt. Vielleicht erscheint der Text dem Leser tatsaechlich so. Hinter solchen Formulierungen steht aber jeweils eine theologische Aussage, moeglicherweise als Kontrapunkt zu der theologischen Aussage einer anderen Konfession. So zu denken sind die angesprochenen Bruder Hugo und Schwester Martha aber i.d.R. nicht gewohnt.
Ich denke, dass die meisten At nicht viel tiefer einsteigen, wie mitunter Schwester M. und Bruder H.
Und ich denke, dass es zu kompliziert ist, den rhetorischen Spitzfindigkeiten mit zweierlei Heiligem Geist etc. auf die Schliche zu kommen.
Da lassen wir doch lieber den Eintopf weiter köcheln. :wink:
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

_

Re: john sobottka empfiehlt "atlas shrugged"

#456 Beitrag von _ » 09.08.2009, 17:19

n.b.: bin nur unter- und nicht bindestrich... ;)
tergram hat geschrieben:Nur mal so als Gedankenspiel: Ein Buch, eine Auffassung können doch auch ein bewusst gewählter Kontrapunkt zum eigen Wertesystem sein. Gerade das ist doch das Reizvolle - die Auseinandersetzung mit dem Gegenteil. Das Hinterfragen der eigenen Vorstellungen.
aber würde ich es dann als mein "lieblingsbuch" nennen? wohl kaum.

tergram hat geschrieben:Nur so ganz am Rande: Irgendwie wohltuend, dass ein Apostel der NAK als Buchempfehlung mal "was Aufregendes" hernimmt, ohne - wie seit Jahrzehnten üblich - stereotyp zu behaupten, sein Lieblingsbuch sei selbstverständlich die Bibel, eventuell ergänzt um die Lebensberichte der Herren Stammapostel und die Leit(d)gedanken... Sekundärliteratur lesende Apostel - wenn das Herr Brinkmann hört! :wink:
ich finde es ja auch gut, dass die apostel sich durch lektüre einen blick über den tellerrand verschaffen. aber es hätte mich genauso stutzig gemacht, hätte john sobottka beispielsweise augsteins "jesus menschensohn", dawkins "gotteswahn", die bhagavad-gita oder den koran als lieblingsbuch genannt.

mfg, _

abendstern_
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#457 Beitrag von abendstern_ » 09.08.2009, 18:34

Ich fuerchte, dass das "kritische Internetvolk" solchen Spitzfindigkeiten zu kritisch gegenueber steht. Dann erwiese sich die Kirche einen Baerendienst, diese Spitzfindigkeiten "fuer das Internetvolk" zu verfassen.
Verehrter Unterstrich :oops: ich hatte gerade ein Dejavue...

es mag sein, dass es einen gewissen Kritikerkreis gibt, der auch das hinterschaut. Ich habe in den letzten Jahren allerdings auch immer wieder den Eindruck gewonnen, dass relativ kritsiche Leute erst einmal mit Lobeshymnen auf eine Lehrveränderung reagiert haben, Hoffnung geschöpft haben, sogar relativ klare und deutliche Aussagen freudig und wochenlang in die gewünschte Richtung interpretierten, bevor sie dann feststellen mussten, dass alles beim alten bleibt.

abendstern_

42

#458 Beitrag von 42 » 09.08.2009, 20:39

abendstern_, es bleibt jedem unbenommen, im Lauf der Zeit dazu zu lernen.
abendstern_ hat geschrieben:Ich habe in den letzten Jahren allerdings auch immer wieder den Eindruck gewonnen, dass relativ kritische Leute erst einmal mit Lobeshymnen auf eine Lehrveränderung reagiert haben, ...
Bei solchen Gelegenheiten erfuellt sich der Wunsch nach einem "Vertrauensvorschuss".

Ueberraschend positive Einschaetzungen erlebt man uebrigens auch von Aussenstehenden. Das ist schoen und spricht fuer die faire Herangehensweise dieser Menschen; so sollte man miteinander umgehen. Manchmal bin ich aber wie gesagt ueberrascht von deren Schlussfolgerungen, wenn z.B. das Gesangbuch der NAK als Begruendung angefuehrt wird, dass sich die NAK anderen Kirchen annaehere.

Es bleibt jedem unbenommen, im Lauf der Zeit dazu zu lernen, entweder durch Erfahrungen, die man macht, oder es erfordert in der Tat ein genaues Studium von Texten, um auch "das Kleingedruckte" nicht zu uebersehen.

GG001

#459 Beitrag von GG001 » 10.08.2009, 17:54

Zum Thema "Zurueck zur Mappe", StAp Leber will, dass nur solche Lieder im Gottesdienst gesungen werden, die in einigen genau bezeichneten Notensammlungen der NAK enthalten sind.
DirkNow hat geschrieben:One step forward, two steps back -- except, the one step forward never happens. Par for the course, really, and in no way surprising.

Let's bottomline the matter: the micromanaging persists because the majority of NACers enjoy being micromanaged. The doctrine doesn't change because the majority of NACers have no qualms following a blissfully ignorant theology. Transparency does not exist because the majority of NACers will sign blank checks to the church and have no interest in where it goes after falling into the offetory. And so on, and so on...
Love4Christ hat geschrieben: Dirk, I wouldn't say the vast majority --- because if that was true, the church would maintain it's size or even grow. However, it continues to shrink as later generations become tired of the status quo and find another spiritual home.
Aus dem NACboard.

Ich bin gespannt, wie Wikipedia spaeter einmal die Amtszeit von Dr. Wilhelm Leber zusammenfassen wird.

abendstern_
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#460 Beitrag von abendstern_ » 11.08.2009, 12:27

die Diskussion um die Buchempfehlung eines Apostels in der Zeitschrift "spirit" wird jetzt auch hier geführt.

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