Christliche Feste

Für Zweifler und andere gute Christen
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Brombär

Christliche Feste

#1 Beitrag von Brombär » 06.11.2009, 17:30

Warum, so könnte man fragen, pflegen christlichen Kirchen noch heute Feste wie Ostern, Pfingsten oder Weihnachten, wenn doch fest zu stehen scheint, dass biblische Berichte mehr den Charakter der glorifizierten, ausgemalten Überlieferungen in sich tragen und Jungfrauengeburt oder Totenerweckung vermutlich eher eine verklärende Überhöhung des sicher außergewöhnlichen Jesus von Nazareth darstellen ?

agape

#2 Beitrag von agape » 06.11.2009, 17:59

Deshalb, so könnte man antworten, weil die verklärende Überhöhung in den dargestellten Bildern etwas Wichtiges transportieren will, was eben nicht den Charakter einer Glorifizierung hat.
Angenommen, der Inhalt auf die Hoffnung der Auferstehung würde wirklich ein adäquates Wort finden, vermute ich, wäre es kein "Menschenwort", sondern eine "Gottesbezeugung".
Diese Gottesbezeugung (wie könnte man sie überhaupt erkennen (Mystik) ?) müsste dann wieder in die Sprache der Menschen decodiert werden.
Diese Anpassung an die Interpretation müsste fortwährend geschehen.
Genau das ist der Grund, was "Kirche" vielerorts wirklich verstanden hat: Sie muss die Bibel mit ihren Bildern immer wieder neu den Menschen erklärbar machen.
Schwieriges Unterfangen.
Trotzdem nützt die vorgegaukelte Sicherheit der Fundamentalisten und Evangelikalen hier nichts. Im Gegensteil: sie verschlimmert das Problem, indem sie gegen jede Vernunft die überhöhten Glaubens-Symbol-Bilder hoch hält und mit allem naivem Geschick versucht, den Inhalt drum herum zu winden.
Damit wird auf Dauer (und ist es leider auch schon) die christliche Lehre bestenfalls wie eine "Phantasy" wahrgenommen.


Gerne mal einen link ;-)

PS:
Die Ikonen bei den Orthodoxen Kirchen sind auch solche Glaubenssymbolbilder. Durch Kontemplation soll es dem Betrachter möglich werden, in und durch diese Bilder das den Menschen zugesprochene Heil Gottes zu erfahren. Das geht durch Tradition und Übung.
Wer reine Wortgottesdienste gewohnt ist, schafft das möglicherweise nicht, wer nur reine "Ikonen-Kontemplation" gewohnt ist, versteht die Worte oft nicht als Heilszusage. Beispiele gäbees reichlich.
Die meisten Kirchen haben den Vorteil mit liturgischen Mitteln Glaubensinhalte zu übermitteln. Das fehlte den prot. Kirchen oft nach ihrem "Bildersturm" owohl die "Entrümpelung" mal nötig war. ;)
Nicht alles was ML zum Sperrmüll gab, war nichts mehr wert. ;- ))))

abendstern_
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Registriert: 25.11.2007, 13:44

#3 Beitrag von abendstern_ » 06.11.2009, 18:45

Och, jede Kultur braucht ihre Feste und ob die nun einen wahren Hintergrund haben, Gedenktage sind oder eher auf Mythen beruhen, ist doch letztlich wurscht. Oder wollt ihr allen Ernstes nur noch den 1. Mai und den 3. Oktober als Feiertag? Also ich liebe auch die mythenbehafteten Feiertage, es können nicht genug sein... :)

Brombär

#4 Beitrag von Brombär » 06.11.2009, 20:02

abendstern_ hat geschrieben:Och, jede Kultur braucht ihre Feste und ob die nun einen wahren Hintergrund haben, Gedenktage sind oder eher auf Mythen beruhen, ist doch letztlich wurscht. Oder wollt ihr allen Ernstes nur noch den 1. Mai und den 3. Oktober als Feiertag? Also ich liebe auch die mythenbehafteten Feiertage, es können nicht genug sein... :)

@ Abendstern_

du meinst also, dass der Anlass christlicher Feste so wursch sei, wie wurscht ein Adjektiv oder ein Substantiv ?

Also ich liebe auch die mythenbehafteten Feiertage, es können nicht genug sein...

Das sagst du einem, der Weihnachten liebt wie ein kleiner Bub :oops:
Grüßle auf d´ Alb, ab Sonntag gibts Schnee :!:

Brombär

tergram

#5 Beitrag von tergram » 06.11.2009, 20:07

Mir ist im Zweifel ein katholischer Feiertag lieber, als ein evangelischer Arbeitstag.

Entschuldigung. Bild

42

#6 Beitrag von 42 » 07.11.2009, 12:07

agape hat geschrieben:Nicht alles was ML zum Sperrmüll gab, war nichts mehr wert. ;- ))))
Allerdings, da braucht man sich gar nicht auf "Bilder" beschraenken. Selbst der urspruengliche durch die katholische Liturgie gepraegte bauliche Charakter der Kirchen wurde veraendert. So gibt es zum Beispiel wenige Kirchen mit einem noch erhaltenen originalen Lettner, der den Raum fuer die Laien von dem des Klerus trennte.

Andererseits schaut man sich in Weiden / Oberpfalz verbluefft in einer Kirche um und fragt sich, ob man wirklich in einer evangelischen Kirche steht. Sie diente von 1656 bis 1899 sowohl der kath. als auch der ev. Gemeinde als Gotteshaus (Quelle: kath. Gemeinde Weiden; die ev. Gemeinde nennt das Jahr 1653).

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