Ich bin davon überzeugt, wenn etwas die Kirche verändern kannnen, dann nur der Glaube .... sonst wird alles beim Alten bleiben, bzw. sonst wird die Kirche immer weniger Einfluss auf den Menschen nehmen können und wird immer unbedeutender.
Liebe Gaby,
das sind Zeilen mit Gewicht. Ich antworte Dir zunächst mal so:
1. Wenn die christlichen Gemeinschaften (Kirchen) etwas verändern können, dann ist das nach meiner festen Überzeugung die Sache Gott des Herrn allein. Er hat die Mittel.
2. So lange die kirchenbetriebsamen Gemeinschaften glauben, die Gläubigen mit dem Wust einer in 2.000 Jahren aufgehäuften Gelehrsamkeit bei der Stange halten zu können, so lange wird wohl ihr Einfluss deshalb abnehmen, weil sie von den Menschen immer weniger verstanden werden.
3. So lange glaubensbereite Menschen nicht akzeptieren, dass Kirchen kein Selbstzweck, sondern nur Mittel zum Zweck sind, genau so lange wird die Bedeutung der Kirchen missverstanden, überhöht und leider auch missbraucht werden.
4. Nicht der Glaube der Menge kann und wird eine Kirche verändern, sondern das, was die Glaubwürdigkeit einer sich beständig wandelnden Kirche ausmacht.
5. Ja, christliche Kirchenbetriebe sollen und müssen sich wandeln. Sie dürfen dabei nur nicht vergessen, dass die Lehre Jesu eine
einfache Lehre ist. Eine Lehre die jeder, auch ohne Theologiestudium, verstehen kann. Nur vertrauenswürdig muss das alles bleiben...
Als 70 nach Christi Geburt der jüdische Tempel in Schutt und Asche versank, versank der jüdische Glaube nicht mit. Im Gegenteil. Die Juden wanderten in die damalige Welt hinaus und mit ihnen der Glaube an den lebendigen Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Dabei war es egal, wohin sie ihr Weg führte. Ihr Glaube hat weitergelebt. Ihr schöner Tempel nicht...
Und während die Trümmer des jüdischen Tempels noch rauchten, trafen sich die ersten Christen, nur wenige Kilometer entfernt, in ihren Wohnungen, um sich über die Lehre Jesu auszutauschen. Will sagen:
„Nicht auf die Verpackung kommt es an, sondern auf den Inhalt.“ Frei nach G. E. Lessing: „Das Echte muss sich als echt erweisen, muss für jedermann nachprüfbar bleiben.“
Ich traue keiner einsturzgefährdeten Brücke und esse nur die Pilze, die ich selber gesammelt, geprüft zubereitet habe. Auf das Geistige bezogen nannte das mal jemand
Eigenverantwortung...! Die Menge der Gläubigen hörte das. Verstanden hat sie es leider nicht und den großkopferten Kirchenbeamten war dann wieder wohl.
Liebe Sonntagsgrüße vom Micha
