MONATSLOSUNGEN 2008 - 2011

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Anne

#31 Beitrag von Anne » 28.11.2009, 23:07


Philippus

#32 Beitrag von Philippus » 28.11.2009, 23:10

Aus der PV zum 29.11.2009 Geist und Kraft Elias (Lk.1,17)

Alles schön und gut; aber was ist das?

Was ist Geist und Kraft Elias?

Ich habe in den letzten Tage viel darüber nachgedacht, was das wohl sein könnte; Geist und Kraft des Elias.
Über den Geist brauchen wir wohl nicht viel nachzudenken. Hier dürfte Gottes Geist gemeint sein. Dieser ist unter dem Namen Heiliger Geist wohl hinreichend bekannt und wir gehen mal ein bzw. zwei Worte weiter im Text. Dort steht das Wort Kraft. Gemeint ist die Kraft Elias, also nicht nur sein Geist. Und ich frage nocheinmal: Was ist diese Kraft? Was ist mit der Kraft Elias gemeint?

Wollten wir diese Frage mit dem Namen der obengenannte dritten Person der göttlichen Dreiheit, mit dem Heiligen Geist beantworten, dann wäre dieser Text an dieser Stelle, hier schon beendet. Doch sehen wir noch einmal hin und fragen nochmal: Was ist die Kraft Elias, die hier möglicherweise gemeint ist?

Wenn ich an Elia denke, dann sehe ich einen Propheten, der den Eingott-Glauben predigt und die Vielgötterei als Götzendienst brandmarkt und bekämpft, während das Gros seiner Umgebung, der ganzen Bevölkerung seines Landes eben diesen Götzendienst betreibt. Elia weiß sicher sehr wohl, was er tut, er dürfte auch gewußt haben, daß seinesgleichen ihre Überzeugungen und ihr prophetisches und gesellschaftskritisches, geradezu umstürzlerisches Tun und Treiben nicht selten mit dem Leben bezahlen. Er dürfte wohl auch Bekanntschaft gmacht haben mit dem Frust, der entsteht, wenn man den Eindruck hat, du machst mit deinen Bemühungen einen Schritt vor und zwei zurück. Dein Streben ist eine wahre Sysiphosaufgabe, du kommst nicht voran, weil sich scheinbar alle gegen dich verschworen haben.
Irgendwann sehen wir diesen Elia dann in einer Höhle sitzen, wo er resignierend beschließt, aufzugeben. Alles ist Käse, es hat ja doch keinen Zweck, weiter zu kämpfen; ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Jeder Tod ist besser als dieser Job. Als Prophet bist du sowieso auf verlorenem Posen. Also, Gott hab ein Einsehen und mach mir ein verdientes Ende und laß ich dann in Ruhe (sterben). – Wie die Bibel berichtet hatte Gott andre Pläne. Er lies dem Elia Nahrung bringen, forderte ihn auf, sich sattzuessen und genug zu trinken und lies ihm ebenso ausrichten, er, Elia, habe noch einen großen Weg vor sich. – Schön und gut, aber das ist doch sicher noch nicht die Kraft Elias, diese Geschichte aus der sog. Kummerhöhle.
Ja, aber vielleicht hat die Kummerhöhle damit zu tun, was hier als Kraft des Elia bezeichnet ist. Schaun wir mal weiter.

Elia erlebt Gott. Aber er erlebte IHN nicht in Blitz und Donner, nicht in Lärm und Getöse, auch wenn manche Preidger das wohl manchmal meinen. Nein, Elia erlebt Gott in einem leisen Lüftchen, in einem Lied ist die Rede von einem geheimen Wehen.
Wir wissen aus der Natur, das die größten Kräfte meist ohne auch nur einen Laut wirken. Sei es die zerstörerische Kraft des Frostes, der gewaltige Felsen in noch größere Haufen Schutt verwandeln kann, sei es die Wachstumskraft auch des kleinsten Samenkornes, das irgendwo Halt findet, keimt und austreibt. Schon manche Strassendecke ist dem zum Opfer gefallen. Es gäbe noch andere Kräfte, die letztlich auf den Schöpfer der Erde und des Himmels, auf den allmächtigen Gott zurückgehen. Aber auch hier finden wir die Kraft des Elia noch nicht. Eins aber sei hier schon vorweggenommen. Diese Kraft wirkt sehr diskret, geradezu unscheinbar, aber unmissverständlich, und wenn, dann unübersehbar. Auch wenn das paradox klingt.

Elia hat einmal gegen die Priester der Götzenbilder, besser gesagt gegen die Baalspriester, ein Wett-Opfern gewonnen. Er hat hier öffentlich seinen Glauben bekannt. Dieser Glaube hat ihn dann schließlich gerettet. Sein, Elias Gott bekannte sich zu ihm und nahm das Brandopfer an.

Spontan denke ich an das alte Lied: Einen goldnen Wanderstab ich in meinen Händen hab. Dieser Stab, das ist mein Glaube, hält mich aufrecht hier im Staube. Vielleicht kommen wir der Beantwortung unserer Frage etwas näher. Was ist diese Kraft des Elias, von der der Engel spricht, als er Zacharias den langersehnten Sohn verheißt, der als Johannes der Täufer und Wegbereiter des Jesus von Nazareth in die Geschichte eingehen sollte?

Oben habe ich gesagt, Elia habe offen, ja sogar öffentlich seinen Glauben bekannt. Wenn ich ein Gefühl von der Kraft des Elia erleben will , dann erinnere ich mich daran, daß bei Gottesdiensten in der christlichen Nachbarschaft die Gemeinde aufgefordert wurde und wird, man wolle sich erheben und gemeinsam den Glauben bekennen. Eine Information nebenbei: Das dann von allen Gottesdienstbesuchern gemeinsam (!) gesprochene sog. Apostolische Glaubensbekenntnis entspricht den ersten drei Glabensartikeln des neuapostolischen Glaubenbekenntnisses bis auf die kleine Abweichung, daß hüben an eine heilge christliche Kirche und drüben an eine heilige apostolische Kirche geglaubt wird. - Was aber eigentlich keinen Unterschied macht/machen sollte. Wer das einmal erlebt hat der hat eine Ahnug von der Kraft des Elia.

Ich glaube an Gott, den Vater. Ich glaube an Jesus Christus. Ich glaube an den Heiligen Geist. - Aber lesen Sie es doch selbst. Und beten Sie es einmal. Und dann beten vielleicht nochmal. Und beim nächsten Mal beten Sie vielleicht nicht mehr alleine, sondern in der Gemeinde. Ich bin mir sicher, dann bewegt sich etwas. Irgendwie. Irgendwo.

Nicht nur vielleicht, sondern sehr sicher werden wir dann erleben, was der Engel mit der Kraft des Elia gemeint haben könnte. Aber vielleicht kann man das, diese Antwort auf unsere Frage, ja noch einmal verkürzen.

Ich habe vor einiger Zeit gelesen, daß ein deutscher Pfarrer vor einiger Zeit seine Zuhörer, vielleicht auch seine Leser verblüffte mit der Aussage „Ich habe keinen Gott.“ Man stelle sich die Verwunderung vor, mehr noch, schieres Entsetzen darüber, daß ein angesehener Theologe sich als gottlos outet. Da kommt man nichts Böses ahnend zu einer Veranstaltung mit einem scheinbar gläubigen Menschen, man erwartet etwas Erbauliches, vielleicht etwas besinnliches oder auch mehr. Vielleicht nimmt man auch eines seiner Bücher zur Hand. Und dann hört oder liest man diesen Satz: Ich habe keinen Gott.
All die (noch) nicht gestellten Fragen, die das Unerhörte ergründen wollen, beantwortet der Pfarrer mit dem nächsten Satz und damit mit einem Bekenntnis, das es in sich hat. „Ich habe keinen Gott. Gott hat mich.“

Sicher ist dies nicht die einzige Antwort auf unsere Frage „Was ist die Kraft des Elia?“ und auch ist es nicht der Weisheit letzter Schluß. Aber es ist ein Bekenntnis zu meinem Gott, an den ich glaube, auf den ich mich verlasse und verlassen kann, zu dem ich mich bekenne.

Ich habe keinen Gott. Gott hat mich.

Ich wünsche allerseits gute Andacht und einen schönen ersten Advent

Philippus

Maximin

MONATSLOSUNG JANUAR 2010

#33 Beitrag von Maximin » 22.12.2009, 07:40

Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft. (5. Mose 6, 5)

Als ich diese Monatslosung las fand ich, dass da etwas fehlt. Was fehlt? In Gedanken sehe ich jetzt meine Mutter, wie sie am Küchenherd steht und das Essen zubereitet. Sie hat einen Kochlöffel in der Hand, taucht ihn in die Suppe, pustet auf die Kostprobe, um sich nicht den Mund zu verbrennen und dann kostet sie. Einmal, zweimal und schließlich noch ein drittes mal. Schließlich nimmt sie etwas Salz. Es fehlte Salz in der Suppe.

Frage: Lieben Sie Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit aller Kraft? Ein gläubiger Christ wird diese Frage mit einem entschiedenen „Ja“ beantworten. Nun kenne ich aber Leute, die mir entgegenhalten: „Gott, den gibt es ja gar nicht. Denn wenn es ihn wirklich gäbe, warum lässt er dann all das Elend auf dieser Welt zu?“ Wer so antwortet, dem fehlt etwas. Was fehlt?

Für mich besteht einer der größten Irrtümer in der Annahme, Gott, den Schöpfer Himmels und der Erde, durch eine eigene Willensentscheidung abschaffen zu können. Motto: „Wenn ich nicht mehr an diesen Gott glaube, dann bin ich ihn ein für allemal los.“ Möchten Sie Gott loswerden? Ich nicht. Mein Leben wäre ärmer. Hoffnungslosigkeit würde mich erdrücken. Ausweglosigkeit würde sich wie ein Strick um meinen Hals legen und mir vielleicht sogar allen Lebensmut ersticken.

Nun steht in unserer Monatslosung aber auch: „Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieb haben.“ Kann man Liebe befehlen? Mir sagte mal jemand: „Wie kann ich jemanden lieb haben, den ich nicht sehen, nicht fühlen und nicht verstehen kann?“ Ich antwortete: “Fragen Sie mal eine schwangere Frau, ob die das in ihr werdende Kind liebt, obwohl sie es noch nicht sehen, anfühlen und verstehen kann.“

Jesus Christus, Gottes Sohn, wurde gefragt welches das höchste, das wichtigste Gebot sei. Jesus antwortete: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt« (5. Mose 6, 5). Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19, 18 ). In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. (Matthäus 22, 34 – 40)

Was nützt mir ein noch so fester Glaube an Gott, den ich nicht sehe, wenn ich gleichzeitig Mitmenschen, die mich täglich umgeben, nicht ertragen kann, sie vielleicht sogar hasse.

Der Apostel Johannes erklärt das so: „ Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist von Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist die Liebe. Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen. Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden. Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben. Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen.“ (1. Johannes 4, 7 – 12)

Was mein Glaube wirklich wert ist, das erweist sich also an meinem Umgang mit anderen Menschen. Ja, auch mit den schwierigen, mit solchen, denen man am liebsten aus dem Weg geht, mit denen man kein Wort mehr wechselt. Ist es nicht ein grauenhafter Zustand, wenn Menschen sich nur noch anschweigen?

Nein, unser Gott lebt. Er schweigt nicht. Nehmen Sie sich mal eine ruhige Stunde, schlagen das Neue Testament auf und lesen Sie selber, was Gott Ihnen zu sagen hat und treffen Sie Menschen, die daran auch interessiert sind .

Liebe Grüße, von Eurem Michael Steinbach

Maximin

MONATSLOSUNG FEBRUAR 2010

#34 Beitrag von Maximin » 15.01.2010, 16:26

Die Armen werden niemals ganz aus deinem Land verschwinden. Darum mache ich dir zur Pflicht: Du sollst deinem Not leidenden und armen Bruder, der in deinem Land lebt, deine Hände öffnen. (5. Mose 15, 11)

Das Alter unseres Monatsspruchs wird von Theologen auf rd. 3.400 Jahre geschätzt. Er führt uns also weit in die biblische Menschheitsgeschichte zurück. Stellen Sie sich vor, wir hätten heutzutage keine Krankenkasse, keine Arbeitslosenversicherung, keine Rentenkasse oder ähnliche Einrichtungen, die uns, wenigstens einigermaßen, absichern. Wenige Verse vorher sagt Gott dem Mose übrigens: „Es sollte überhaupt kein Armer unter euch sein;“ (5. Mose 15, 4)

Ich habe mal einige Zeit im damaligen Sozialamt Neukölln gearbeitet. Da waren die Regeln so: „Gerät jemand ohne eigenes Verschulden in Not, dann muss seine Familie für ihn einspringen. Ist von dort keine ausreichende Unterstützung möglich, dann hilft die Allgemeinheit.“ Beachten Sie bitte wie modern die Regelungen waren, die Gott dem Mose und seinem Volk vor rd. 3.400 Jahren als Pflichtaufgabe aufgetragen hat.

Durch die gesamte Menschheitsgeschichte zieht bis heute ein unübersehbarer Strom von unglücklichen Menschen die Not leiden, die arm und hoffnungslos sind. Aktuelle Beispiele gefällig...?

Nun unterscheide ich als Seelsorger zwischen Not und Armut. Ist das erlaubt? Wissen Sie, ich habe Menschen kennen gelernt, denen es finanziell wirklich nicht gut ging. Das, was viele von denen sich aber bewahrt hatten, das war ein schlichtes und gesundes Gottvertauen.

Andererseits bin ich aber auch einigen verhältnismäßig reichen Leuten begegnet. Da war viel Reichtum und gleichzeitig eine große Armut offensichtlich. Wenn ich denen etwas von Jesus erzählen wollte, dann fiel man mir meist so in´s Wort: „Lassen Sie mich damit bloß in Ruhe. Gott, ach ja, den gibt es wahrscheinlich. Aber das überlassen wir lieber den Pastoren. Die werden dafür schließlich bezahlt.“ Rums! Rausschmiss erster Klasse! An der Haustüre boten mir manche noch eine kleine Spende für die meist klamme Gemeindekasse an.

Nun sagt unser Monatsspruch aber auch: „Darum mache ich dir zur Pflicht: Du sollst deinem Not leidenden und armen Bruder, der in deinem Land lebt, deine Hände öffnen.“ Gewiss, hier sind freiwillige Almosen gemeint, notlindernde, mildtätige Gaben.

Ich halte es für eine christliche Unart, wenn Mitmenschen mit frommen Sprüchen und mit einem warmen Händedruck abgespeist werden. Denken Sie, da ist jemand am Verzweifeln. Sein Gottvertrauen ist dahin und sein Glaube droht auch noch abzusaufen. Unser Monatsspruch verpflichtet uns aber gerade auch dann: „Du sollst deinem Not leidenden und armen Bruder, der in deinem Land lebt, deine Hände öffnen.“ Was bedeutet das?

Was meinen Sie? Ein hoffnungsloser Fall? Da kann man nichts mehr machen? Doch, man kann etwas machen! Und ich behaupte, dass ein lebendiger und mitfühlender Christenmensch gerade dann verpflichtet ist tätig zu werden. Nicht unbedingt mit einer mildtätigen Gabe...

Der Apostel Paulus sagt es so: „Wohlzutun und mitzuteilen vergesset nicht; denn solche Opfer gefallen Gott wohl.“ (Hebräer 13, 15 / Luther 1912)

Anderen wohl zu tun kann nämlich auch bedeuten, einfach da zu sein, geduldig zuzuhören, eine fahrige Hand in die eigene ruhige zu nehmen und so auch mal eine kleine Weile gemeinsam zu schweigen. Wissen Sie, wir sollten viel öfter unserem Gott seinen Handlungsspielraum überlassen.

Liebe Grüße von Eurem Michael Steinbach

Maximin

MONATSLOSUNG MÃRZ 2010

#35 Beitrag von Maximin » 13.02.2010, 20:00

Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. (Johannes 15, 13)

Auf einem Bahnsteig schlagen 2 Heranwachsende einen Jugendlichen. Ein älterer Herr fasst sich ein Herz und geht dazwischen. Der Jugendliche kann noch flüchten. Der ältere Herr nicht. Er wird brutal zusammengetreten und schließlich totgeschlagen. Monate später verleiht man dem älteren Herrn nachträglich das Bundesverdienstkreuz.

Als ich von diesem Grauen hörte, da war ich entsetzt. Auch deshalb, weil ja auf dem Bahnsteig noch viele andere Passanten unterwegs waren, die sich allerdings an dem Geschehen vorbeidrückten, ohne selber dazwischen zu gehen. Natürlich hat sich nachher das ganze Land empört. Fernsehdiskussionen landauf und landab. Zu solchen Fragen wie diese hier: „Wie kommt es zu Brutalitäten in unsere Jugend? Was verursacht diese unsägliche Gewaltbereitschaft? Warum mangelt es bei so vielen von uns an Zivilcourage? Warum sehen die meisten von uns lieber weg, statt sich helfend einzumischen? Muss unser Strafgesetzbuch verschärft werden?“

Welche Antworten geben Sie auf diese Fragen? Natürlich können Sie das auch unbeantwortet lassen. Manche Christen zucken dabei nämlich mit den Schultern. Sie verweisen auf die vom Herrn Jesus im Neuen Testament vorhergesagten Zustände der Endzeit, wie sie jeder beispielweise hier nachlesen kann: „Und dieweil die Ungerechtigkeit wird überhand nehmen, wird die Liebe in vielen erkalten.“ (Matthäus 24, 12)

Der Apostel Paulus schreibt später: „Das sollst du aber wissen, dass in den letzten Tagen werden gräuliche Zeiten kommen. Denn es werden Menschen sein, die viel von sich halten, geizig, ruhmredig, hoffärtig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, ungeistlich, lieblos, unversöhnlich, Verleumder, unkeusch, wild, ungütig.“ (2. Timotheus 3)

Ich schätze den Apostel Paulus sehr. In einem Punkt widerspreche ich ihm. Dann, wenn er nämlich seinem treuen Begleiter Timotheus rät: „... und solche meide...“ (2. Timotheus 3, 5) Nun können Sie sich über mich ärgern und sich darüber ereifern, dass ich in diesem Punkt anderer Meinung bin. Hören Sie meine Rechtfertigung an und urteilen Sie dann gerecht...

Sehen Sie, als sich die Menschheit immer mehr von ihrem Schöpfer entfernt hatte, da war eine undurchdringliche Mauer entstanden. Später haben wir den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs auf die Anklagebank gesetzt und brüllen ihm die Frage in sein Gesicht: „Wie kannst Du all das Elend zulassen?“

Viele von uns meinen verbittert, dass Gott darüber schweigt. Schweigt er? Nein! Gott schweigt nicht! Er handelt! Er geht, in seinem Sohn Jesus Christus, in die Niedrigkeit. Übrigens in unsere Niedrigkeit, in unser selbstgemachtes Elend. Jesus Christus hat die trennende Mauer nicht nur übersprungen. Er hat sie ein für alle mal eingerissen. Damit ist Ihr und mein Weg frei, um mit unserem Schöpfergott zum Frieden zu kommen.

Jesus Christus hat sich dazwischen geworfen. Ja, ein Kreuz hat man ihm damals auch aufgebürdet. Freilich ein anderes Kreuz, als es dieser Tage unser Bundespräsident für Verdienste am Gemeinwesen, manchmal auch posthum, verleiht.

Unser Herr Jesus Christus hat sich auch nicht nur für seine Freunde hingegeben. Keineswegs! Denn es steht geschrieben: „Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.“ (1. Johannes 3, Vers 8.) Tun wir mutig und selbstbewusst das unsere und überlasen wir dem Herrn das, was nur er vollbringen kann.
Liebe Grüße von Eurem Michael Steinbach
Zuletzt geändert von Maximin am 13.02.2010, 22:04, insgesamt 1-mal geändert.

Anne

#36 Beitrag von Anne » 13.02.2010, 20:54

Micha, in einem der Taizé-Lieder heißt es: "Il n'est pas de plus grand amour que de donner sa vie pour ceux qu'on aime..."

Als ich es zum ersten Mal sang, blieben mir erstmal die Töne wech... :wink:

Einen Abendgruß von
Anne

uhu-uli

#37 Beitrag von uhu-uli » 13.02.2010, 21:04


Maximin

UMARM...!

#38 Beitrag von Maximin » 13.02.2010, 21:59

:) Danke! Das macht Mut! Micha :wink:

Maximin

MONATSLOSUNG APRIL 2010

#39 Beitrag von Maximin » 15.03.2010, 15:57

Gott gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid. (Epheser 1, 18 )

„Ich bin guter Hoffnung“, sagt eine Frau, wenn sie bemerkt, dass sie ein Kind bekommen wird. Zunächst sieht man ihr das äußerlich nicht an. Die werdende Mutter bemerkt allerdings sehr schnell deutliche innere Veränderungen. Ganz besonders dann, wenn sich das in ihr werdenden Leben erstmals bewegt.

In unserem Monatsspruch ist auch von Hoffnung die Rede. Um welche Hoffnung geht es? Was dürfen wir als Christen gewiss erhoffen? Ich möchte es mit einem Satz so sagen: „Ich hoffe, dass mein Glaube trägt.“

Machen wir uns nichts vor: Die Umstände um uns herum könnten einem manchmal alle Hoffnung rauben und den Glauben an die Vernunft der Menschheit vergiften. Es scheint so, dass die Bosheit überhand nimmt.

Unversöhnlichkeit, Machtstreben und Geldgier, Lug und Trug, Gewalt schon unter Kindern, Gezänk sogar in den Kirchen, Werte- und Autoritätsverfall, sowie Mord und Totschlag greifen weltweit um sich wie die Pest in früheren Zeiten. Verstehen Sie, wenn ich dieser trüben Lagebeschreibung mit einem Satz begegne: „Ich hoffe, dass mein Glaube trägt.“

Reden wir noch einmal von einer werdenden Mutter. Frage sie die mal was sie sich erhofft. Gewiss wird ihre Antwort so lauten: „Hauptsache mein Kind kommt gesund zur Welt.“ Neun Monate austragen muss sie ihr Kind schon alleine und der Geburtsvorgang ist sehr schmerzhaft. Wenn ihr dann aber das Neugeborene an die Brust gelegt wird, dann sind bald diese Mühen und Schmerzen vergessen.

Was dürfen wir als Christen gewiss erhoffen? Christen neigen manchmal dazu, sich in einen neuen Himmel und in eine neue Erde hinein zu träumen. Da wird Gott dann alle unsere Tränen abwischen, Leid und Geschrei wird nicht mehr sein. Auch keine Schmerzen und sogar den Tod wird es nicht mehr geben (vgl. Offenbarung 21, 4).

Ich glaube unerschütterlich daran, dass es einmal so sein wird. Es ist meine lebendige Hoffnung, dass auch ich aus Gnaden zu diesem neuen Himmel berufen bin. Nur ist es eben noch nicht so weit...! Wenn ich also in meinen gegenwärtigen Lebensumständen und in all dem mich umgebenden Elend um mich herum nicht absaufen will, dann hilft mir nur eines: „Ich hoffe, dass mein Glaube trägt.“

Und was ist, wenn mein Glaube auch mal wackelt? Etwa so, wie der Glaube des Petrus und der der anderen Jünger auch gewackelt hat? Wenn es scheint, als wenn meine Gebete an der Zimmerdecke hängen oder mir sogar im Halse stecken bleiben?

Sehen Sie, als mein Glaubensleben grundlegend umgekrempelt wurde, da lernte ich ein neues Lied. Es geht so: „Gott wird dich tragen, drum sei nicht verzagt, treu ist der Hüter, der über dir wacht. Stark ist der Arm, der dein Leben gelenkt, Gott ist ein Gott, der der Seinen gedenkt...“ (GLB Nr. 505).

Wenn mein Glaube wackelt und ich Sorge habe, dass er mich nicht mehr trägt, dann weiß ich eines gewiss, dass mich mein Heiland ein Stück weiter trägt. Lebendige Christen sind deshalb keine Memmen. Nein! Unser Glaube und unsere Hoffnung sollen uns nicht entmündigen. Im Gegenteil. Sie wollen uns lebenstüchtig machen, damit wir in unserem Umfeld, so wie es momentan eben ist, anderen ein glaubhaftes Beispiel für Echtheit, Gradlinigkeit und Zuverlässigkeit sein können.

Liebe Grüße von Eurem Michael Steinbach

Maximin

MONATSLOSUNG MAI 2010

#40 Beitrag von Maximin » 18.04.2010, 07:34

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man Hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.
(Hebräer 11, 1)


Glauben Sie was uns die Werbung so alles verspricht? Ich nicht! Warum nicht? Na weil ich erlebt habe, dass oft leider nicht das gehalten wird was versprochen wurde. Erinnern Sie sich noch an Frau Clementine? Die hat uns damals weismachen wollen, dass ihr Waschmittel so weiß wäscht, wie es weißer nicht geht. Diese Werbung liegt jahrzehntelang zurück. Wer seine Wäsche flecken- und tiefenrein waschen will, der muss neuerdings unbedingt Zusatzmittel kaufen. In der Werbung geht es also um Produkte, die wir auf Inhalt und Wirksamkeit überprüfen sollten.

In unserem Monatsspruch geht es um etwas anderes. Da ist die Rede von meinem Glauben. Von Zuversicht, von Hoffnung und von eventuellen Zweifeln, die meine Lebensgemeinschaft mit Gott trüben könnten.

Ich habe geschrieben, dass viele der uns angepriesenen Produkte nicht immer das halten was uns versprochen wird. Denn oft ist leider nicht das drin, was draußen dran steht. Man kann das milde weglächeln. Es nicht ernst nehmen. Soweit und so schlecht. Am Ende dieser Entwicklung gerät man dann aber eventuell in Gefahr, an überhaupt nichts mehr glauben zu können.

Glaube hat sein Fundament im Vertrauen. Und nun will ich Ihnen sagen, wem ich in Glaubensdingen unbedingt vertraue. Nein, nicht Menschen! Auch wenn sie noch so fromm daherkommen.

Wer mir etwas von Gott erzählen will, den messe ich mit der Messlatte, die mir mein christlicher Glaube in meine Hände gelegt hat. Die Bibel! Was denn sonst!

Ich kenne Leute, die sogar der Bibel nicht trauen. Solche meinen, dass sie ja nur von Menschen geschrieben wurde. Sie bestreiten, dass es sich um von Gott und durch den heiligen Geist eingegebene Mitteilungen handelt, die mein jetziges und zukünftiges Leben betreffen. Die Bibel ist für mich Gottes Wort. Nicht Menschenwort.

Unser Monatsspruch ist inzwischen rd. 2.000 Jahre alt. Er versucht uns zu erklären, was Glaube ist. Da geht es nicht um ein unsicheres Meinen oder um ein vages Führwahrhalten. Da geht es um mein Vertrauen gegenüber dem, der Himmel und Erde gemacht hat und um den, dem ich mein Leben anvertraut habe. Ich weiß mich täglich in Gottes Hand.

Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, noch ein Menschenkind, dass ihn etwas gereue. Sollte er etwas sagen und nicht tun? Sollte er etwas reden und nicht halten? ( 4. Mose 23,19)

Die Heilige Schrift berichtet von tiefgläubigen Leuten, die Gott herausgefordert und geprüft haben. Der hl. Apostel Paulus ermutigt uns so: „Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“ (Römer 12, 2)

In einem unserer Lieder (Nr. 304) singen wir: „Mut muss man bei Jesus haben... “. Trauen Sie sich doch und rennen Sie dem Heiland die Himmelstüre ein. Er wird Sie gewiss nicht abweisen und draußen im Ungewissen stehen lassen.

Liebe Grüße von Eurem Michael Steinbach

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