Wächteramt: politische Arbeit
Wächteramt: politische Arbeit
Muss eine Kirche sich nicht auch immer politisch verstehen, wie z. B. die Evangelische Kirche es praktiziert. Die NAK lehnt laut eigener Aussage alles Politische ab. Aber ist sie wirklich unpolitisch? Wäre es nicht zeitgemäß die Stimme bei sozialen Ungerechtigkeiten, bei Kriegseinsätzen etc. zu erheben? Ich meine, ja.
Re: Wächteramt: politische Arbeit
Nur mal zum Thema Geld,etc:
Kann eine Kirche "unpolitisch" handeln, die mehrere Millionen Dollar oder Euro verwalten muss und sich ggf auch dem Spekulantentum der "Lehmann-Brothers" aussetzt?
Nach Aussagen von Bi Käßmann, sei das Geld aus der luth. Kirche in Mitteldeutschland nicht bei Lehmann gelandet. Wie es da bei anderen Kirchen aussieht, weiß nicht jeder so genau.
Die Aktionäre *müssen* stets zufrieden gestellt werden - koste es was es wolle,
auch wenn´s Arbeitsplätze kostet. (Personalkosten)
Man kann dann scheinheilig nach vorne für einen Arbeitsplatz beten, nachdem hinter einem alles ins Rutschen gerät.
Kirchen, als Institutionen gedacht, können nie un-politisch handeln, wie wir aber letztlich alle nicht unpolitisch handeln können....
Kann eine Kirche "unpolitisch" handeln, die mehrere Millionen Dollar oder Euro verwalten muss und sich ggf auch dem Spekulantentum der "Lehmann-Brothers" aussetzt?
Nach Aussagen von Bi Käßmann, sei das Geld aus der luth. Kirche in Mitteldeutschland nicht bei Lehmann gelandet. Wie es da bei anderen Kirchen aussieht, weiß nicht jeder so genau.

Die Aktionäre *müssen* stets zufrieden gestellt werden - koste es was es wolle,
auch wenn´s Arbeitsplätze kostet. (Personalkosten)
Man kann dann scheinheilig nach vorne für einen Arbeitsplatz beten, nachdem hinter einem alles ins Rutschen gerät.
Kirchen, als Institutionen gedacht, können nie un-politisch handeln, wie wir aber letztlich alle nicht unpolitisch handeln können....

Re: Wächteramt: politische Arbeit

für mich geht es nicht um eine Rechtfertigung für "politische" Kirchenbetriebe sondern darum, dass sich Kirchenbetriebe selbstverständlich auch den gesellschaftlichen Fragen unseres Gemeinwesens stellen müssen. Öffentlich und gerne auch streitbar.
Wo es hinführt, wenn sich Kirchenbetriebe anders verhalten, sich mit Bibel, Glaubensbekenntnis und Gesangbüchern hinter dicken Mauern verbarrikadieren und schweigen, das haben die unsäglichen Jahre von 1933 bis 1945 gezeigt. Die einen haben geschwiegen, andere haben sich dem politischen Machtapparat angebiedert und wieder andere haben das Evangelium missverstanden oder es sogar, so oder so, missbraucht.
Mit Hinweis auf Ev. Johannes 18, 36 hat man begründet, weshalb sich „unsere“ Kirche konsequent jeglicher Politik enthält: „Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darum kämpfen, dass ich den Juden nicht überantwortet würde; nun aber ist mein Reich nicht von dieser Welt.“
So betrachtet wird das Evangelium nicht nur missverstanden. Denn Jesus spricht da von sich und seinem Auftrag. Da wird das Evangelium sogar missbraucht. Jedenfalls insofern, als solche Kirchenbetriebe ihre Mitglieder eifersüchtig nur an sich binden und unbedingt verhindern wollen, dass sich ihre Leute nebenbei auch noch anderweitig engagieren oder einbringen.
Da geht es nicht mehr um vornehme Zurückhaltung oder religiöse Neutralität. Im Endeffekt geht es tatsächlich um (kirchenbetriebliche) Gewissensmanipulation. Selbstverständlich geschieht das nicht offiziell, sondern hintergründig. So fixiert man (ungeschrieben) Gesetze. Und damit wir uns in der Eile nicht missverstehen: Wie immer gibt es überall Übertreibungen und Untertreibungen. Kirchen sind keine politischen Parteien.
In anderen Kirchen traten beispielsweise verantwortliche Männer und Frauen mit klaren Worten an die Öffentlichkeit. Der Ev. Theologe Martin Niemöller (+ 1984), Kirchenpräsident, hatte vehement gegen die Wiederbewaffnung Deutschlands und gegen die Atomrüstung demonstriert. Der EKD-Ratsvorsitzende Kurt Scharf (+ 1990) übernahm schwierige Fälle der Gefängnisseelsorge bspw. an wegen Kriegsverbrechen inhaftierten Deutschen und an Inhaftierten der Baader-Meinhof-Gruppe. Alle Bischöfe Roms, ich habe bisher 6 Päpste erlebt, haben sich den brennenden Menschheitsfragen gestellt und dazu öffentlich Stellung bezogen.
Wenn sich andere Kirchenbetriebe anders verhalten, sich darauf beschränken, ihre Leute nur auf den angekündigten neuen Himmel und die neue bessere Erde vorzubereiten, dann vergehen sie sich an den Leuten, die sich jeden Tag mit den sie umgebenden gesellschaftlichen Problemen auseinandersetzen müssen.
Fazit:
Kirchenbetriebe dürfen niemanden alleinlassen und sich um kein Menschheitsproblem herumdrücken. Über ihre jeweiligen Orientierungsbemühungen kann und soll gerne gestritten werden. Was ich von ihnen mindestens erwarte sind vernünftige Denkanstöße. Aktuelle Beispiele gefällig…?
Liebe Grüße, landauf und landab, vom Maximin

Re: Wächteramt: politische Arbeit
Mein lieber Lobo,
die auffällige Schweigsamkeit der Leute zu Deinem Thema erstaunt mich nicht wirklich. Meine Diagnose: Spätfolgen!
Dennoch brüderliche Grüße vom Maximin
die auffällige Schweigsamkeit der Leute zu Deinem Thema erstaunt mich nicht wirklich. Meine Diagnose: Spätfolgen!

Dennoch brüderliche Grüße vom Maximin

Re: Wächteramt: politische Arbeit
Hallo Maximin,Maximin hat geschrieben:...Meine Diagnose: Spätfolgen...
ich vermute, dass hier ein Grund dafür verborgen sein könnte.
Da wird dann alles Politische abgenickt und hinterher will davon keiner etwas gewusst haben.10. Glaubensartikel: ...der weltlichen Obrigkeit zum Gehorsam verpflichtet bin ...
Und solange ICH Nahrung-Kleidung-Wohnung(NAK-Gebetsmühle) habe, interessiert der Nächste oder die Gesellschaft mich nicht.

Brüder! Nicht soviel im Irdischen verhaftet sein. Wenn Geschwister mit natürlichen Sorgen zu euch kommen, dann fragt sie: Habt ihr heute schon für die Wiederkunft des Herrn gebetet? Denn das ist das Wichtigste im Leben eines Gotteskindes.(O-Ton Ap. W.in einer Ämterversammlung)
Gruß
Lobo
Re: Wächteramt: politische Arbeit
Lobo hat geschrieben:Brüder! Nicht soviel im Irdischen verhaftet sein. Wenn Geschwister mit natürlichen Sorgen zu euch kommen, dann fragt sie: Habt ihr heute schon für die Wiederkunft des Herrn gebetet? Denn das ist das Wichtigste im Leben eines Gotteskindes.(O-Ton Ap. W.in einer Ämterversammlung)
Guten Tag,
ein starkes Stück diese Aussage eines hohen NAK-Geistlichen.

Da bleibt mir in der Tat "die Spucke weg" - denn eine solch unüberlegte Aussage habe ich bislang noch nirgendwo gehört.
Womöglich hat besager Ap. W. dieses auch noch in vollem Ernst und voller Überzeugung gemeint

Gruß vom
Konzertmeister
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- Beiträge: 2343
- Registriert: 18.03.2010, 17:55
Re: Wächteramt: politische Arbeit
Diverse Aussagen dieser Richtung gibt es immer wieder. Daszu muss nicht mal diese hier zitierte Aussage von mir gehört worden sein.
Ich habe selbst genug diesen Kalibers gehört - auch in jüngster Zeit.
Schade, dass unsere Laienseelsorger so fahrlässig und dilettantisch angeleitet werden.
Anders kann ich es nicht formulieren.
centaurea
Ich habe selbst genug diesen Kalibers gehört - auch in jüngster Zeit.
Schade, dass unsere Laienseelsorger so fahrlässig und dilettantisch angeleitet werden.
Anders kann ich es nicht formulieren.
centaurea
Re: Wächteramt: politische Arbeit
Na ja... Anleitung ist das Eine - eine Portion gesunder Menschenverstand das Andere.
Zu Umweltschutzaktivitäten und der Sorge um diesen Planeten hörte ich von einem menschenverstandslosen Angeleiteten: 'Wir sollten uns darum keine Sorgen machen. Im Gegenteil: Je früher diese Erde in Stücke geht, desto eher kommt der Herr und holt uns heim.'
Na bitte - gleich auf dem Weg zum morgigen Gottesdienst die im Fahrzeuginneren herumliegenden Plastiktüten aus dem Autofenster in die Botanik werfen - Hurra, der Herr kommt bald.
Manchmal möchte man
...allersanftigst...
Zu Umweltschutzaktivitäten und der Sorge um diesen Planeten hörte ich von einem menschenverstandslosen Angeleiteten: 'Wir sollten uns darum keine Sorgen machen. Im Gegenteil: Je früher diese Erde in Stücke geht, desto eher kommt der Herr und holt uns heim.'
Na bitte - gleich auf dem Weg zum morgigen Gottesdienst die im Fahrzeuginneren herumliegenden Plastiktüten aus dem Autofenster in die Botanik werfen - Hurra, der Herr kommt bald.
Manchmal möchte man

Re: Wächteramt: politische Arbeit
Bedauerlich ist, dass es immer nur wenige sind, die von diesem BLÖDSINN erfahren. Die große Mehrheit kriegt davon nichts zu hören und wenn doch das Ein oder Andere durchdringt, dann sind viele schon so manipuliert, das solche Äusserungen gar nicht in ihrer Tragweite ins Bewusstsein dringen.
Re: Wächteramt: politische Arbeit
aber ganz sanftigst. Voll die Axt.tergram hat geschrieben:Manchmal möchte man...allersanftigst...
