falls Ihr dies gelesen habt:
- KLICK - „Die Neuapostolische Kirche von 1938 bis 1955 – Entwicklungen und Probleme“
(Vortrag von Walter Drave, Leiter der „kircheninternen Arbeitsgruppe Geschichte“)
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... solltet Ihr auch das lesen:
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- KLICK - NAK-OBSERVER: Die „Akte Kuhlen“
- KLICK - Peter Kuhlen: „Ereignisse in der Neuapostolischen Kirche, die zur Gründung der Apostolischen Gemeinde geführt haben“
- KLICK - Peter Kuhlen: „Denkschrift“
- KLICK - Peter Kuhlen: „Nachdenkliches über die Botschaft des Stammapostels J. G. Bischoff"
- KLICK - Vereinigung der Apostel der Apostolischen Gemeinden: „Geschichtlicher Rückblick auf die Entwicklung des Stammapostelamtes“
... doch dann fragte ich mich: Warum? Aus welchem Grund brüskiert man ohne Not die Brüder und Schwestern der Apostolischen Gemeinschaft? Warum gestattet man zudem der interessierten Öffentlichkeit einen derart tiefen Blick in die Abgründe kirchlichen Intrigantentums auf höchster Ebene? Weshalb beginnt man bei der Aufarbeitung der eigenen Geschichte ausgerechnet mit dem Zeitraum "1938 - 1955" und lässt die brisanten Punkte "Kirche und NS-Regime" sowie die "Botschaftskrise 1960" außer Acht? - Im Übrigen ging es ja überhaupt nicht um die Kirchengeschichte, die Entwicklung von Gemeinden, Missionierungserfolge etc., sondern ausschließlich um die Geschichte der Kirchenleitung, die offensichtlich eine einzige Leidensgeschichte war: Wir hören von "jahrelang schwelenden und später offen ausgetragenen" Konflikten, von einem "Konkurrenzverhältnis mit feindlichen Zügen" im Apostelkreis und einem Stammapostel, gegen den sich zwischenzeitlich ausnahmslos alle (!) Apostel verschworen hatten, der gelegentlich in Weinkrämpfe ausbrach und der infolge der Auseinandersetzungen "etliche schwere Nervenzusammenbrüche" erlitt, die "seinen Gesundheitszustand über viele Jahre beeinträchtigten". Aus welchem Grund werden diese Interna nach über 50 Jahren jetzt in aller Öffentlichkeit ausgebreitet? Was veranlasst die Kirchenleitung, die Büchse der Pandora zu öffnen und dem Kirchenvolk per teurer Satellitenübertragung derart desavouierende Tatsachen zu präsentieren? Geht es hier wirklich nur um eine plump-tendenziöse Apologetik der Neuapostolischen Kirche gegenüber ihren Abspaltungen – oder steckt mehr und anderes dahinter?wikipedia hat geschrieben: Daran wird deutlich, dass auch eine wissenschaftliche Geschichtsschreibung historische Daten nach letztlich subjektiven oder ideologischen Kritierien auswählt, neu erzählt, ordnet und deutet und somit nie neutral sein kann.
Geschichtspolitik ist die aus politischen Gründen gewählte, das heißt, parteiische Interpretation der Geschichte und der Versuch, eine breite Öffentlichkeit von dieser Interpretation zu überzeugen.
Die meisten Geschichtsfälschungen kommen hingegen durch eine willkürliche Interpretation des Quellenmaterials zustande, am einfachsten durch das Weglassen bzw. Nichtbeachten unerwünschter Quellen, also eine einseitige Quellen- (und Literatur-)Auswahl.
- "Auf den Sack wird geklopft, aber der Esel ist gemeint."
Dieses Zitat Bischoffs (aus einem Brief an E. Güttinger vom 15.02.1951) bringt Drave als Fettdruck-Fußnote auf Seite 10 seiner Apostelgeschichte. - Es lohnt sich, Draves Vortrag unter diesem Aspekt noch einmal zu lesen – sozusagen unter Beachtung des vierfachen Schriftsinns

Ein Schlüsselwort im Drave-Vortrag lautet übrigens "instrumentalisieren" ...
Empfangt dies mit herzlichen Grüßen
Euer A.P.