[->Zachäus Zastermann], ein "Musical" mit na-amtlichen Hintergrund für Kinder und Erwachsene nimmt eine biblisch überlieferte Perikope und verwendet sie als [->„Story“]. Die „Storyline“ könnte zeitaktueller nicht sein. „Das Musicalprojekt liefert ein Beispiel dafür, welche positiven Folgen es hat, wenn sich ein Mensch an Jesus Christus ausrichtet. Das im Musical dargestellte Geschehen enthält auch eine deutliche Botschaft gegen puren Materialismus und für Gerechtigkeit“.
[->“Story“ nach „bibel-online“]
Zachäus der Oberzöllner
Und er zog hinein und ging durch Jericho. Und siehe, da war ein Mann, genannt Zachäus, der war ein Oberster der Zöllner und war reich. Und er begehrte Jesum zu sehen, wer er wäre, und konnte nicht vor dem Volk; denn er war klein von Person. Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerbaum, auf daß er ihn sähe: denn allda sollte er durchkommen. Und als Jesus kam an die Stätte, sah er auf und ward sein gewahr und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend hernieder; denn ich muß heute in deinem Hause einkehren! Und er stieg eilend hernieder und nahm ihn auf mit Freuden. Da sie das sahen, murrten sie alle, daß er bei einem Sünder einkehrte.
Zachäus aber trat dar und sprach zu dem HERRN: Siehe, HERR, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und so ich jemand betrogen habe, das gebe ich vierfältig wieder. Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, sintemal er auch Abrahams Sohn ist. Denn des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, das verloren ist.
[-> "Der Vordergrund“]
Bezirksapostäus, ein Oberaufseher über die Knechte von Mittel-Deutschland und viele Provinzen außerhalb, bepredigt im Auftrag der geistlichen Besatzungsmacht die auserwählten Einwohner in dem großen Bezirk. Dort, nicht weit von den Überlieferungen der Bibel entfernt, wird die Furt ins Himmelreich kontrolliert. Der Oberzöllner streicht an der alten Handels- bzw. Karawanenstraße höhere Opfer ein als die, die er als Generalpächter seinem Gott abliefern muss. Den Überschuss steckt er in die eigene Kirchentasche und macht ein Kirchenvermögen damit. Wegen des Verdachts des Fehlverhaltens im Dienst gehört Bezirksapostäus deshalb wohl zu den christlichen Sekten in der Region. Als Jesus auf der Durchreise nach Jerusalem in Mitteldeutschland weilt, ist Bezirksapostäus’ Neugier Jesus zu sehen größer als der ihm entgegengebrachte Widerstand der Menge der Christen; der untheologische Mann läuft voraus und klettert auf einen hohen Maulbeerfeigenbaum. Dessen dichte Krone kann ihn vor dem Gesehenwerden schützen. Jesus entdeckt ihn dort aber, wendet sich diesem ohne Vorurteile zu und gewährt ihm zur Freude und zum Ärger der Umstehenden Tischgemeinschaft in dessen Haus. Diese persönliche Begegnung mit dem Gottessohn führt zu einer Kehrtwende im Lebenswandel des mächtigen und reichen Oberaufsehers: Er gibt die Hälfte seines Kirchenvermögens den Armen. Außerdem verspricht er Wiedergutmachung seiner früheren Verfehlungen; er will das Vierfache des Geldes zurückzugeben, um das er die Kirche bereichert hat. Das ist wesentlich mehr, als es das Gesetz in solchen Fällen fordert (2x10 Prozent). Er will sogar auf den Beistand seines Kollegen Justizapostäus verzichten (Kirchenrechtsschutzversicherung für Amtsträger) und setzt stattdessen erstmals auf die Gnade. So kann aus einem Saulus auch heute noch ein Paulus werden.
"Zeitgemäße Einordnung"
Die UF berichtet in einer „Story“ (20.2.97) über Jesaja von dessen: „Kritik an sozialen und kultischen Missständen“ und von „Kult- und Opferkritik “ die sich „in erster Linie gegen die Jerusalemer Oberschicht und an die Verantwortlichen im Volk.“ richtet. In Zusammenhang mit dem Propheten Amos lesen wir in der UF vom 20.6.97 von: „Unterdrückung der Armen ", von „Rechtsbeugung, soziale Unterdrückung und falschem Gottesdienst“ bzw. von „Heuchelei im Gottesdienst“. UF zitiert: „Ich bin euren Feiertagen gram und verachte sie und mag eure Versammlungen nicht riechen. Und ob ihr mir gleich Brandopfer und Speisopfer opfert, so habe ich kein Gefallen daran; so mag ich auch eure feisten Dankopfer nicht ansehen. Tue nur weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag dein Psalterspiel nicht hören!“
Jesaja stellt jedoch auch einen vor Gott angenehmen Opferdienst vor: „Waschet, reinigt euch, tut euer böses Wesen von meinen Augen, lasst ab vom Bösen; lernet Gutes tun, trachtet nach Recht, helfet dem Unterdrückten, schaffet dem Waisen Recht, führt der Witwen Sache.“ (Jesaja 1, 16.17).
Dieser na-amtliche Bericht im na-amtlichen Endzeitevangelium ist erst 10 Jahre alt. Man braucht wirklich nicht mit einem kritischen Geist verdorben zu sein, um festzustellen, das unsere heute zeitgemäß amtierenden Zastermänner eklatant von überlieferter Jesulehre: „Barmherzigkeit will ich, keine Opfer“ abweichen und immer noch lieber mit den Fleischtöpfen kirchlichen Wohlfühlstandes paktieren.
Wenn die Wegweisungen und Ratschläge der Oberaufseher vom Evangelium und von Gott abweichen, muss man wie in der Urkirche auch, über seine Lehrer und deren Lehrinhalte wachen, diese zur Rede stellen, ihren Angriffen gegebenenfalls vor Zeugen widerstehen und beständig bleiben, - denn - wessen Geist man sich unkritisch-leichtgläubig unterordnet / dem man opfert (vergl. oder Barnabas in Galater / Baal), den bedient man auch.
[-> "Gedanken zur Inszenierung" (Interpretation)]
Die im Musical dargestellte „Story“ enthält eine deutliche Botschaft gegen puren Materialismus und für Gerechtigkeit. Das ist eine ganz andere Qualität als frühere na-amtliche „Botschaften“ (die "Story" von der Botschaft).
Mit den Worten von Inge Bischoff kann ich in allen Bezirksaposteln treu sorgende Ehemänner und Familienvater erkennen. Sie zeigen sich als Vorgesetzte, die immer „im höheren Auftrag handeln“ - schlicht als Menschen - die für sich und ihre Organisation versuchen, das Beste herauszuholen. Die Inszenierung von Kirche zeigt aber auch Apostel als Menschen mit theologischen Minderwertigkeitskomplexen und dem Gefühl, vom Leben benachteiligt worden zu sein. Dafür versucht die Kirche, sich einen materiellen Ausgleich zu schaffen. Dank der religiösen Erziehung der Apostel müssten sie eigentlich einen inneren Konflikt verspüren. Denn sie wissen natürlich, dass sie das religiöse Glaubensleben nicht in einer Gott wohlgefälligen ("Barmherzigkeit will ich, keine Opfer“) Art und Weise gestalten. Doch mit den Gedanken "Wenn wir ’s nicht machen, machen es halt andere" und "Ich tue es ja nicht für mich, sondern für die Unseren" wird das kollektive Gewissen beruhigt… .
Auch ich möchte unsere "Bezirksapostäusse" einmal glaubenserleben, dass für sie die Begegnung mit biblischen „Storys“ Ereignisse sind, welche die „Sehensweise der Dinge verändern“. Was für eine „Botschaft“. So eine Kehrtwende im Verhalten wird auch sichtbar für Familie, Untergebene, Bekanntenkreis und die Öffentlichkeit. Das Musical endet lt. „Inszenierung“ mit der Feststellung, „dass die Orientierung an Jesus Christus im Wesen eines Menschen eine Veränderung zum Positiven auslöst. Ich wünsche dem Stück „Zachäus Zastermann“, dass es nicht nur allein „Kindern und Erwachsenen im Rhein-Main-Gebiet die Bibel näher bringen soll“, sondern auch den Bezirksaposteln in sämtlichen Provinzen des Reiches (es böte sich zum Beispiel eine Matinee auf dem EJT2009 an).
Diese Botschaft sollten die gotteskindlichen ZuschauerInnen mit nach Hause, mit in ihren neuapostolischen Glaubensalltag nehmen… .
shalom