NAK – Prägungen in der Jugend...

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Gaby

Re: NAK – Prägungen in der Jugend...

#21 Beitrag von Gaby » 15.11.2011, 10:00

Thomas hat geschrieben:Liebe Gaby!
Auch das klingt plausibel, aber es liegen halt viele Jahre "treuer" Nachfolge hinter mir und um das abschütteln, bedeutet sogar, mit der eigenen Familie brechen!


Thomas, dass so etwas nicht leicht ist, können wohl die meisten hier nachvollziehen, besonders wenn das ganze soziale Umfeld innerhalb der NAK zu finden ist. Aber manchmal muss man Kapitel seines Lebens abschließen, um weiter kommen zu können. Auf Familienmitglieder, die einen wie eine heiße Kartoffel fallen lassen, nur weil man seinen eigenen Weg geht, auf die könnte man m.E. nach gut und gerne verzichten. Und in der Regel malt man sich das vorher schlimmer aus, als es eigentlich ist ... Familie bleibt halt oft Familie, auch wenn man verschiedene Wege geht.
Allerdings solltest Du nicht den Fehler begehen und nun Deinerseits versuchen den Rest der Familie auf "Deinen einzig richtigen Weg" zu missionieren, so wie ich es oft beobachten konnte.
Der plötzliche Atheist versucht sein soziales Umfeld davon zu überzeugen, wie dumm es ist an einen nicht existenten Gott zu glauben und der Evangelikale, Charismatiker oder sonst wer bedauert den armen irregeleiteten Neuapostolen, weil er sich auf dem falschen Weg befindet und seine Seele verdammt sein wird, weil er auf die Apostel und nicht auf Jesus vertraut ... dann ist es verständlich, wenn die Familie auseinanderbricht.
Toleranz ist da gefragt ... und wenn die Familie immer wieder versucht das arme irregeleitete Schäfchen wieder auf den "einzig richtigen" Weg zurückzuholen, dann kann es helfen sich immer wieder die Motivation desjenigen vor Augen zu halten ... die Sorge man könne für immer "verloren" sein. Es ist letztlich nicht böse gemeint.

Gaby

Re: NAK – Prägungen in der Jugend...

#22 Beitrag von Gaby » 15.11.2011, 10:12

@ Gaby
Kirche als Gehilfin des Glaubens und nicht Herr über meinen Glauben zu sein.
Ja. Und auch da wissen etliche nicht mehr, wohin sie sich wenden sollen.
Weder konkreter (als konkrete Kirchen-Gemeinde) gedacht als auch abstrakter (welche Lehre eines konkreten Glaubenssystems).
Es bleibt schwierig. Aber mit Gottes Hilfe wird sich ein Weg finden lassen. Davon bin ich überzeugt.


Agape, genauso sehe ich das auch ... es ist sicherlich ein schwieriger Weg wie viele von uns wissen ... aber Gott läßt niemanden im Stich wenn wir IHM vertrauen.

Gute Nachricht Bibel 2. Korinther 4

>>7 Ich trage diesen Schatz in einem ganz gewöhnlichen, zerbrechlichen Gefäß.3 Denn es soll deutlich sichtbar sein, dass das Übermaß an Kraft, mit dem ich wirke, von Gott kommt und nicht aus mir selbst. 8 Ich bin von allen Seiten bedrängt, aber ich werde nicht erdrückt. Ich weiß oft nicht mehr weiter, aber ich verzweifle nicht. 9 Ich werde verfolgt, aber Gott lässt mich nicht im Stich. Ich werde niedergeworfen, aber ich komme wieder auf. <<

Gaby

Re: NAK – Prägungen in der Jugend...

#23 Beitrag von Gaby » 15.11.2011, 10:27

Passt gerade zu diesem Thema finde ich:

>>Oftmals verhindern wir durch das Festhalten an unseren Gewohnheiten das Eintreten von Glück. Gewohnheiten nicht aufgeben zu wollen bedeutet nichts anderes, als sich Änderungen zu verschließen. Veränderungen aber sind notwendig, um neue Glücksmomente in unser Leben zu bringen. Verlasse also die ausgetretenen Pfade, wage dich auf Neuland, sei neugierig! Nur so ziehst du das Glück in dein Leben!<<

(Pierre Franckh)

Adler

Re: NAK – Prägungen in der Jugend...

#24 Beitrag von Adler » 15.11.2011, 18:29

Zitat:

Verlasse also die ausgetretenen Pfade, wage dich auf Neuland, sei neugierig! Nur so ziehst du das Glück in dein Leben!

Zitat Ende

Ich halte diese Aussage für zu absolut. Es kann so sein und dann ist es sicherlich gut, es ist aber nicht zwangsläufig so.
Ebenso gut kann ein neuer Weg auch in einen Abgrund führen . . .

LG Adler

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Re: NAK – Prägungen in der Jugend...

#25 Beitrag von tosamasi » 15.11.2011, 20:18

Wohl wahr!
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

GG001

Re: NAK – Prägungen in der Jugend...

#26 Beitrag von GG001 » 15.11.2011, 21:14

Gaby hat geschrieben:Toleranz ist da gefragt ... und wenn die Familie immer wieder versucht das arme irregeleitete Schäfchen wieder auf den "einzig richtigen" Weg zurückzuholen, dann kann es helfen sich immer wieder die Motivation desjenigen vor Augen zu halten ... die Sorge man könne für immer "verloren" sein. Es ist letztlich nicht böse gemeint.
Solch ein Verhalten mag zwar "nicht boese gemeint" sein, ist auch bei NAK-Familienmitgliedern oefter zu finden, bewirkt aber fast immer das Gegenteil, vor allem aber verursacht es Spannungen innerhalb der Familie. Siehe auch die Diskussion darueber im Nacboard.

When will they ever learn ...?

Ja, wie Gaby schreibt: "Toleranz ist da gefragt." Und ausserdem die Faehigkeit, sich gerade innerhalb naher oder familiaerer Beziehungen bei manchen Themen auch einmal lieber auf die Zunge zu beissen statt "gut gemeint" zu missionieren. Die Frage nach dem Weg zum Seelenheil beantwortet der Neuapostolische eben fuer sich ganz anders und waehnt den anderen "verloren", wenn der nicht denselben Weg geht, erst recht, wenn derjenige einmal selbst neuapostolisch war. Diese seine Sehensweise sollte er/sie nicht jemandem anderen (wieder) ueberstuelpen wollen.

Es gibt Ausnahmen und die Familie oder die Freunde verzichten auf solche Vorhaltungen und Ermahnungen; dort bleiben familiaere oder auch freundschaftliche Bindungen intakt, auch wenn ein Neuapostolischer sich nicht mehr mit der Lehre seiner ehemaligen Kirche identifizieren kann. So stelle ich mir eigentlich eine Familie und auch eine echte Freundschaft vor.

Gaby

Re: NAK – Prägungen in der Jugend...

#27 Beitrag von Gaby » 16.11.2011, 09:46

Adler hat geschrieben:Zitat:

Verlasse also die ausgetretenen Pfade, wage dich auf Neuland, sei neugierig! Nur so ziehst du das Glück in dein Leben!

Zitat Ende

Ich halte diese Aussage für zu absolut. Es kann so sein und dann ist es sicherlich gut, es ist aber nicht zwangsläufig so.
Ebenso gut kann ein neuer Weg auch in einen Abgrund führen . . .

LG Adler


Adler, das Leben birgt immer Risiken, das ist wohl wahr. Jemand anderes hat diesbezüglich in den Diskussionen immer gern den Spruch losgelassen, das Leben wäre nun mal kei Ponyhof. Und den Spruch wer nicht wagt, der nicht gewinnt hat sicherlich auch einen tieferen Sinn.
Denn wenn man in der augenblicklichen Situation kein Licht mehr am Ende des Tunnels sieht, dann wird es Zeit altes loszulassen und vertrauensvoll neue Wege einzuschlagen, mit der Hoffnung, dass man dort das Licht endlich wieder sehen kann. Sehe ich positiv in die Zukunft, oder negativ ... ist das Glas für mich halb voll oder ist es grundsätzlich halb leer?

Gaby

Re: NAK – Prägungen in der Jugend...

#28 Beitrag von Gaby » 16.11.2011, 09:55

Und ausserdem die Faehigkeit, sich gerade innerhalb naher oder familiaerer Beziehungen bei manchen Themen auch einmal lieber auf die Zunge zu beissen statt "gut gemeint" zu missionieren.

GG001, genau das ist der Punkt. Familiäre Spannungen treten immer dann auf, wenn ich dem anderen meine eigene Sichtweise überstülpen will. Ob das nun religiöse Ansichten oder sonstige sind, darauf kommt es nicht an.
Es hat m.E. etwas mit Respekt dem anderen gegenüber zu tun. Wenn jemand anderes eine andere Sichtweise hat als ich, hat er die, weil er sehr wahrscheinlich andere Erfahrungen als ich gesammelt hat ... das habe ich zu respektieren.
Ich kann zwar erklären, warum ich manches anders sehe ... aber ich sollte nicht die Erwartungshaltung haben, dass mein Gegenüber dies genauso sehen muss wie ich.

Adler

Re: NAK – Prägungen in der Jugend...

#29 Beitrag von Adler » 16.11.2011, 11:33

Liebe Gaby,

ich gebe dir vollkommen Recht! Es war auch nicht meine Absicht, eine negative Sichtweise zu unterstellen. Vielmehr wollte ich zum Ausdruck bringen, dass jeder neue Weg auch gleichzeitig eine Weiche beinhaltet, an welcher ich mich für den einen oder den anderen Weg entscheiden muss. Denn diese Entscheidung kann nur ich alleine treffen, die kann mir niemand abnehmen. Wohl kann ich mir Entscheidungshilfen holen.

LG Adler

*********************

Lieber GG001,

erst einmal einen lieben Gruß über "den großen Teich" :D
schön mal wieder von dir zu lesen.

Ich denke, dass Problem liegt darin, dass dieses überstülpen wollen, irgendeiner Vorstellung oder Ideologie, immer auch in gewisser Weise einen Fanatismus oder eine Verbissenheit voraussetzt.

Wenn zB. in der NAK -wie der berühmte Tropfen der den Stein höhlt- suggeriert wird, dass nur und ausschließlich die NAK DAS Erlösungswerk Gottes ist, dann ist das gläubige Mitglied doch "automatisch" der festen Überzeugung, das Beste gefunden zu haben; und genau da wird dann schon die Grenze zum Fanatismus überschritten. Dieser Fanatismus führt dann dazu, dass man allen anderen Menschen diese -eigene- Überzeugung überstülpen oder aufpfropfen will. Darin liegt doch das eigentliche Problem. Das suggerieren etwas Besonderes oder ein Auserwählter zu sein, führt halt zu diesem Fanatismus.



LG Adler

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Re: NAK – Prägungen in der Jugend...

#30 Beitrag von tosamasi » 16.11.2011, 12:53

Gaby schrieb:

Familiäre Spannungen treten immer dann auf, wenn ich dem anderen meine eigene Sichtweise überstülpen will. Ob das nun religiöse Ansichten oder sonstige sind, darauf kommt es nicht an.
So ist es, das sollte man sich immer vor Augen halten, bevor man den Mund aufmacht.
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

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