
Lieben Freunde,
obwohl ich seit 2004 kein Mitglied der NAK mehr bin und heutzutage auch nicht ihr Freund sein kann, so ist sie doch meine „
Kinderkirche“ und über meine Kinderzeit hinaus noch etwas mehr gewesen. Das gilt es zu bedenken. Weil wir ja alle, der eine mehr, die andere vielleicht etwas weniger, in diesem „
Familien-Nest“ geprägt wurden.
Stammapostel Walter Schmidt (Dortmund) sprach oft und gerne darüber, dass uns etwas unauslöschlich in unsere Seele eingraviert worden ist. Was denn…? Natürlich kann man mit technischen Mitteln Gravuren wieder beseitigen, schmerzhaft ausmerzen. Tut weh! Aber es vernichtet die Sichtbarkeit unfreiwillig erfolgter Gravuren. Was freilich damit nicht vernichtet wird, das sind die mit vielen Erinnerungen verbundenen seelischen Beschädigungen, die die Folge von schweren Enttäuschungen sind. Ob das jemals abheilt…? Ich weiß es nicht zu sagen.
Zum 28.12. 2011 bin ich gebeten, in meiner Ev. Kirchengemeinde einen letzten Gästegottesdienst zu halten. Ich habe mir dazu ein Pauluswort ausgesucht. Dieses hier:
„Denn der HErr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. (2. Korinther 3,17)“ Ich werde also unter der Überschrift „
Freiheit“ sprechen, und darauf freue ich mich schon jetzt.
Natürlich verfolge ich auch ein wenig die Diskussionen über die Entwicklung des Projekts zur Gründung eines Vereins „
Basis und Freunde der NAK". Sicherlich ist das Projekt gut gemeint und von hehren menschlichen Zielen getragen. Tergram hat dazu viel Vernünftiges aufgeschrieben.
Wenn ich mir aber die Machart zur Vorbereitung dieses Vereins und die hierzu laufenden Diskussionen ansehe, dann erinnere ich mich an meinen ersten Opernbesuch in der Westberliner Deutschen Oper gegen Ende der 50er Jahre.
In Erinnerung daran habe ich eine historisch bedeutsame Aufzeichnung aus dem Jahre 1950 (Fidelio / Leitung Furtwängler) ausgegraben. Das ist für mich mehr als nur ein musikhistorischer Schatz. Hier der Text und nachher die Aufnahme.
Liebe Grüße, landauf und landab, vom Maximin
„O welche Lust, o welche Lust, in freier Luft den Atem leicht zu heben! O welche Lust! Nur hier, nur hier ist Leben, der Kerker eine Gruft, eine Gruft. O welche Lust usw...
Wir wollen mit Vertrauen auf Gottes Hilfe bauen; die Hoffnung flüstert sanft mir zu, wir werden frei, wir finden Ruh', wir finden Ruh'! O Himmel! Rettung! welch' ein Glück! O Freiheit, o Freiheit, kehrst du zurück?“
http://www.youtube.com/watch?v=ZDl1_rfU4Pg