Wenn die Grundfeste der NAK, das Apostelamt in Praxis als heilsnotwendig akzeptiert wird, ist sowieso alles ok, wenn nicht, ist das das größte Problem, und ganz sicher nicht aus der Welt zu schaffen.
Werte tosamasi,
so sehe ich das auch: ja, ihr Apostelamt und seine kircheninterne Exklusiv-Bewertung wird die NAK nicht aus der Welt schaffen!
Zwar hat man die verbale Apostel-Schwärmerei und -Verherrlichung im alten kircheneigenen Gesangbuch durch die erst vor wenigen Jahren vorgenommene Überarbeitung erstaunlicherweise stark abgemindert (von ursprünglich 43 Liedern, die in irgendeiner Form die Apostel oder das Apostelamt, Apostelwort u.ä. erwähnten, sind nur 8 mit Erwähnung dieser Bezeichnung(ein) in das neue Gesangbuch übernommen worden), doch in ihrem Glaubensbekenntnis bleibt das kircheneigene Apostelamt wie eh und je eine Glaubensfeste. Nach wie vor ist die NAK die einzige Kirche im christlichen Spektrum, die von ihren Anhängern den Glauben an ein Kirchenamt fordert, nämlich den Glauben an ihr Apostelamt, den sie in eine Reihe stellt mit dem Glauben an Gott, an Jesus Christus und an den heiligen Geist.
Dabei finde ich - ich weiss nicht genau, wie Sie das sehen - , dass gerade diese Angelegenheit ein Schwachpunkt der Kirche ist. Denn es fehlt seitens der Kirche jede nachvollziehbare Erklärung in der Frage, warum Gott NUR dieser einen, dazu noch relativ kleinen Kirche ein nach ihrer Anschauung so heilsnotwendiges Amt gegeben haben soll, wo doch Milliarden weiterer Christen vorhanden sind, die sich Gott, seinem Sohn und seinem Evangelium sicher nicht weniger als die NAK-ler aufrichtig verschrieben haben und sich in gleicher Weise nach dem göttlichen Heil für ihre Seele sehnen. Was sollten diese weniger aufzuweisen haben als die NAK-ler, was Gott bewogen haben könnte, ihnen nicht ein etwa notwendiges 'Apostelamt' anzubieten?
Natürlich bleibt die NAK auch eine Antwort auf die Frage schuldig, wie, wann und wo Gott ihr - erkennbar für jeden gescheiten Menschen - dieses Super-Amt sozusagen vom Himmel herab zugeteilt haben könnte. Die bislang bekannt gewordenen Details der NAK-Kirchengeschichte lassen doch jeden Menchen mit gesundem Verstand darauf schliessen, dass es sich bei den Aktionen, auf die die Kirche abstellt (etwa Ausrufung durch einen Diakonen in einem GD in Hamburg), eher um eine ausgedachtge spirituelle Spielart handelt, die anstelle einer real wahrnehmbaren unmittelbaren Gotteszuwendung Platz greifen soll.
Aber klar ist: die NAK hält weiter stringent daran fest, dass sie über ein allein Heil bringendes 'Apostelamt' verfüge; sie klammert sich weiter an diese Bezeichnung, die sie kirchenintern verwendet, an diese Buchstaben A bis L, und dem Betrachter von aussen kommt es so vor, als glaubten die NAK-ler wirklich, dass Gesandte Gottes nur dann solche sein könnten, wenn sie innerhalb der NAK genau diese Bezeichnung 'Apostel' tragen - dass aber doch einzig bei Gesandten des Herrn nicht das Äussere zählt, sondern ihr tatsächliches Handeln, übergehen die NAK-ler geflissentlich.
Kann die NAK hieran etwas ändern, ohne sich dabei selbst aufzugeben und ihr ganzes Lehrgebäude quasi einzureißen? Nein! Zu sehr hat sie sich jetzt schon fast 150 Jahre in ihrer Idee verrannt. Also hält sie daran fest: an ihrem aus eigener Überlegung für sich selbst adaptierten alleinzuständigen Apostelamt und seine Exklusivbedeutung in der Christenheit.
An dem Punkt macht keine 'Reformbewegung' etwas anders. Die NAK-'Apostel' werden sich hüten, von ihrem Anspruch auch nur kleinste Abstriche zu machen.
Freundliche Grüße
Com.