In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

#1 Beitrag von Comment » 22.06.2012, 14:32

Liebe Leserinnen und Leser -

Um es von vornherein klar zu sagen: der in der Zeitschrift 'Unsere Familie' (Nr. 12 vom 20.06.12, S. 27-29) vorgestellte junge Mann aus dem Ruhrgebiet genießt meine uneingeschränkte Anerkennung! Und wenn ich das Portrait hier in aller Kürze beleuchte, auf die darin angeführten Vorlieben und Betätigungsfelder des 24-jährigen eingehe, dann nicht, um etwas an ihm zu kritisieren. Nein, der junge Mann ist nach diesem Portrait schon in Ordnung. Doch bemerkenswert ist, dass die 'Haus-Postille' der NAK in dem genannten Fall einen ‚Neuapostolischen‘ vorstellt, der doch so ganz anders ist, als es die typische UF-Leserschaft, die meist jenseits der 60 ist, aufgrund eigenen Werdegangs in der NAK erwartet.

Was ist das ‚Andere‘ an jenem jungen Bruder? Nun, schon die Überschrift des Artikels, die da lautet: ‚Leidenschaftlicher Musiker und Schauspieler‘ läßt den ergrauten (oder auch noch nicht ergrauten) Glaubensvater und ebenso die Glaubensmutter verdutzt dreinschauen und fragen: ‚Wer wird uns denn da in Unserer Familie vorgestellt? Leidenschaftlicher … Schauspieler?‘ Ja, so ist es, hier liegt der Schwerpunkt bei dem jungen Mann. ‚Musik und Schauspielerei haben es … ihm besonders angetan. ...Und so geht es weiter: Er ‚war … in der ARD Vorabend-Krimireihe ‚Henker & Richter‘ …zu sehen‘, ‚ging bei den Filmfestspielen in Venedig über den roten Teppich‘, ‚steht derzeit für mehrere Episoden der neuen SAT.1-Serie ‚Familie Undercover‘ vor der Kamera‘ usw. Und so erfährt der erstaunte Leser von seinem Glaubensbruder, wie er schon mit 18 den ersten TV-Auftritt hatte im Spielfilm ‚Ein spätes Mädchen‘ (er spielte einen jungen betrunkenen Jugendlichen) und daß er sich durch Mitwirkung in weiteren Filmen sich weiter entwickelte und noch Auftritte folgten in ‚112 – Sie retten Den Leben‘ und ‚Der letzte Bulle‘. Kurz und gut: Sein Leben ist Musik und vor allem eines mit Film und im Film, und so hatte er nach eigenem Bericht bisher sein ‚spannendstes Erlebnis‘ durch Teilnahme in der Filmproduktion ‚Totem‘: ‚Totem‘ wurde überraschend bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig nominiert, was unser junger Glaubensbruder so empfunden hat: ‚Der Traum vieler Schauspieler, einmal dort auf dem roten Teppich zu stehen, wurde wahr!‘

Hat der junge Bruder eigentlich auch noch andere Interessen?, fragt sich der Leser/die Leserin unwillkürlich, doch auch besorgt. Und er erfährt: Ja, hat er, er ist Fan eines Bundesligaclubs. Aber die Kirche? Das Gotteswerk, wo bleibt es in seinem Leben? Spielt unsere Kirche keine Rolle bei ihm? Nun, zwei Sätze berichten, dass er in seiner Heimatgemeinde als Vize-Dirigent den Gemeinde- und Jugendchor leitet. Und 2. spielte und sang er in Projektkorchestern und Chören. Doch einen Namen auf musikalischem Gebiet hat er sich mit seiner eigenen Band gemacht ‚Broken Ballet‘.

Und Opa und Oma – wenn sie das gelesen haben, sie die Alten im Gotteswerk, was denken sie? Sie schauen nochmals aufs Titelblatt der vor ihnen liegenden Zeitschrift, fragend: Ist das überhaupt ‚Unsere Familie‘? Um dann festzustellen: ‚Ja, ist sie, aber … den Bericht über einen jungen Glaubensbruder, den stellte ich mir anders vor. Eigentlich nur so: geboren in eine treue neuap.Familie hinein, im Elternhaus im neuapostolischen Glauben erzogen, freudig und glücklich am Kindergottesdienst und in den Jugendstunden teilgenommen, treu die Gottesdienste auskaufend und als Sänger mitwirkend, gläubig den Brüdern folgend, den Herrn erwartend, vom Gotteswerk zeugend, dem Herrn dienend als Diakon u.s.w.
Was ist dem Leser, der Leserin der UF mit der o.a. Erwartung am Lesestoff dieser Zeitschrift entgegenzuhalten? Nichts Anders als: ‚Die Zeiten haben sich geändert! Da mußt du mitgehen.‘

Ja, wirklich, die Zeiten haben sich geändert, und die NAK hat sich auch geändert. Sie mußte sich ändern, sie muß heute sich den geänderten Lebensläufen, Lebenserwartungen der nachwachsenden Generation anpassen, weil sie nur damit zu ‚packen’ist. Die jungen Leute wollen leben, teil haben an den weit gefächerten Lebensinteressen unserer Gesellschaft. Wenn die Kirche sich dagegen sperrt, dann wendet die Jugend sich ab. Das versucht das NAK-Apostolat zu verhindern, mit aller Macht. Und gegenüber ihren Altvorderen grenzt sich das heute Apostolat deshalb deutlich ab: ‚Wir verbieten nichts mehr, im Gegenteil, wir freuen uns, wenn die Jugend Spass hat am Leben, Hauptsache ist: sie glaubt an das Apostelamt, an das baldige Kommen Jesu, kommt möglichst noch in die Gottesdienste, Jugendstunden, opfert noch, wenigstens etwas …‘

Die alten Geschwister, das weiß auch Stammapostel Leber und seine Mitstreiter, tun sich so schwer, den Wandel der Kirche im Glauben mitzuvollziehen. Wie kann dem nachgeholfen werden? Die lesen doch die UF. Und da kommt doch dieses Portrait gerade richtig: ‚Seht her, da haben wir einen gestandenen jungen Glaubensbruder. Er geht seinen Weg, liebe Geschwister.‘ so klingt’s aus dem Artikel. Ob sie, die grau gewordenen ‚Gotteskinder alter Schule‘ das wirklich verstehen? Ob sie Verständnis für den Enkel, die Enkelin aufbringen, die so gar nicht nach uns geraten, nach dem Vorbild, das uns unsere Glaubensväter und –mütter sind?

Die Zeit wird’s zeigen! Schau’n wir mal, ob unser Portrait vielleicht etwas bewirkt?!
Autor des UF-Beitrags ist übrigens ein junger Mann aus der Kirchenverwaltung NAK NRW,

Com.

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Re: In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

#2 Beitrag von _ » 22.06.2012, 15:32

von BRAVO lernen heisst siegen lernen! :lol:

freut sich auf's "dr. leber-team": _

fridolin
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Re: In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

#3 Beitrag von fridolin » 22.06.2012, 15:53

Früher war so ein Leben dem Glauben an die Wiederkunft kontraproduktiv. Die Pflastersteine auf dem Weg zur Hölle.
Mit neuem Schmusekurs und einer Strategiewende ist doch alles Paletti, meint die NAK. Vorher Pflasterstein zur Hölle und heute schöner bester gerader Weg zu Jesu im Verbund mit den Aposteln.
Von heutiger Warte aus gesehen wurde uns mit den alten Klarheiten einen Teil der schönen Jugend- und Lebenszeit geraubt. Ein wichtiger Ablauf unseres Lebens wurde uns kaputt gepredigt. Wir „Dummen“ haben das nicht bemerkt und den Sch... auch noch im Glauben aufgenommen.

Adler

Re: In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

#4 Beitrag von Adler » 22.06.2012, 15:53

Na, als Schauspieler ist doch dieser junge Mann bei der NAK-Laienspielgruppe in der allerbesten Gesellschaft!

LG Adler

dietmar

Re: In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

#5 Beitrag von dietmar » 22.06.2012, 15:56

ist wohl wie so mancher Vorgang in der NAK.
Die Veränderung wird den Mitgliedern vor den Latz geknallt.
Sie müssen einfach schlucken-verdauen ist nicht wichtig-und schön weiter mitmachen.
Ist das Verhalten von sogen. " Seelsorgern"

ja nun haben sie einen aus der großen Masse für die Öffentlichkeit aufgepept, um zu zeigen wie "normal" und harmlos sie sind. Ihr übles Spiel treiben die Herren dennoch weiter...
nicht mehr lange, in Europa zumindest.

Laura1

Re: In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

#6 Beitrag von Laura1 » 22.06.2012, 16:26

Ja, ich freu mich auch sehr für den jungen Glaubensbruder, dem es möglich war seinen Traum zu leben. Sein Traum, Schauspieler zu werden, wurde erfüllt. Seine Begabung erkannt und gefördert - nicht verhindert.
I Have a Dream... :(
Ich hatte auch mal einen Traum, ich wollte auch Schauspielerin werden. Wir hatten an unserer Schule eine Theater-AG in der ich mitgemacht habe. Wir hatten ein - zweimal im Jahr Aufführungen. Laut dem Team, dass die AG geleitetet hat, war ich ziemlich gut. Ich tat mich leicht damit meine Rolle auswendig zu lernen- und es fiel mit leicht meine Rolle darzustellen. Daher bekam ich immer die Hauptrolle. Es hat mir großen Spaß gemacht. Das ging soweit, dass meinen Eltern der Vorschlag gemacht wurde, mich darin mehr zu fördern.
Und damit war es aus mit der Theater-AG. Ich wurde abgemeldet. Denn, damals war es unmöglich für ein neuapostolisches Gotteskind, in der der Opa auch noch Vorsteher der Gemeinde war, mit "Schauspielerei" zu liebäugeln. Es war eine Katastrophe!

Zum Glück gibt es das nicht mehr. Aber bei mir löst der Eintrag, die Geschichte des jungen Mann, Wehmut aus. Da bekomme ich einen Kloß im Hals, heute noch.
Ich durfte damals etwas aus Glaubensgründen nicht tun, was heute bewundert wird. Das ist schlimm.

LG Laura1

verbindlich

Re: In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

#7 Beitrag von verbindlich » 22.06.2012, 16:49

also: ich bin seit vielen, vielen Jahren in der Unterhaltungsbranche tätig. In Funk und Fernsehen, meistens im Fernsehen. Ich bin über 50 Jahre alt, trage ein Amt seit mehr als 25 Jahren, verdiene mein Geld so wie ein Mensch eben Geld verdient und da ich zwar neuapostolisch bin, bin ich Mensch!!!!!!!!! Gut nicht wahr ???!!!! Und jetzt haben wieder die Probleme, die mehr schein als sein zeigen wollten. Ihr habt euch einfach gedacht, mach ich alles mit, was mir Amtsträger sagen, dann hab ich Chancen auf ein Amt, auf einen guten Namen. Weit gefehlt, der Schuss ging nach hinten los, die NAK hat Querdenker immer schon gerne gehabt. Sieht man bei mir, bei meinen Freunden. Aber wir wollten kein Amt, haben uns aus Glauben an Gott und der Kirche dazu bereit erklärt, Gott und Jesus damit zu dienen, dass wir den Geschwistern Gehilfen zur Freude sind. Und das macht mir und anderen große Freude. Darum bitte ich euch, genießt den Bericht in der UF. im Angesicht des 21.Jahrhunderts als etwas völlig normales, die, die jetzt vielleicht etwas entsetzt über den Bruder sind, haben noch nicht verstanden, das jedes Jahrtausend sein Gepräge hatte. Ich wünsche mir weiterhin, das ich in meiner Gemeinde die mir verbleibende Zeit sinnvoll einsetzen kann. Habt bitte Verständnis für normale Menschen in der NAK. Davon gibts Gott sei Dank ganz viele.

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Re: In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

#8 Beitrag von Comment » 22.06.2012, 17:11

Habt bitte Verständnis für normale Menschen in der NAK. Davon gibts Gott sei Dank ganz viele.
Hallo verbindlich,

wie soll ich denn diese Bitte verstehen, wenn ich an die älteren Mitglieder der NAK denke, die durch die im Artikel herausgestellte 180°-Kehrt-Wende ihrer Kirche mindestens verunsichert, wenn nicht gar völlig konsterniert sind? Sagen Sie es: Sind diese aus Ihrer Sicht nun 'unnormale Menschen'?

Wäre es nicht angebracht, dass die Kirchenleitung sich einmal bemüht, diesen elementaren Wandel in der Seelsorge überhaupt zu begründen? Soweit ich sehe, gibt es hierzu nicht einen einzigen Satz, noch nicht einmal als Versuch, der leitenden Männer der NAK, die Notwendigkeit der erst vor wenigen Jahren vorgenommenen Änderung der kirchlichen Anschauung den Kirchenmitgliedern offen darzulegen. Die Jahrtausendwende bringt doch solches nicht per Automatik, wie Sie es hier glauben machen wollen.

Es ist anzunehmen und alles spricht dafür, dass es sich um den wahren Grund der Änderung handelt, dass die Kirchenleitung um ihre Zukunft fürchten muss, wenn sie den Menschen nicht die Freiheiten im Glauben einräumt, das Leben in gleicher Weise zu geniessen wie alle Menschen. Oder gibt es andere Gründe? Wer kennt sie, wer sagt sie endlich einmal?

Freundliche Grüße
Com.

Adler

Re: In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

#9 Beitrag von Adler » 22.06.2012, 17:33

Junge Männer die sich in der NAK selbst sehr gut darstellen konnten/können, hatten/haben von jeher gute Chancen auf ein Amt in der NAK.

Es mag der eine oder andere NAK-AT tatsächlich noch glauben, er diene in seinem Amt Gott und Jesus, zum Wohle der Mitglieder.

Was aber letztendlich den Ausschlag für eine "Erwählung" in ein NAK-Amt gibt, begründet sich auf einer völlig anderen Grundlage,
nämlich der von mir Eingangs genannten Kriterien:

- gut reden können,

- ch gut selbst darstellen können,

- die Lehre der NAk konsequent zu vertreten.

Eine eigne Meinung darf ein NAK-AT zwar haben, aber diese darf er auch für sich behalten. Wer sich gegen die Lehraussagen der NAK stellt, hat sein Amt verwirkt!

Die jüngste Vergangenheit hat dazu Beispiele genug gebracht.

LG Adler

fridolin
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Re: In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

#10 Beitrag von fridolin » 22.06.2012, 22:36

im Angesicht des 21.Jahrhunderts als etwas völlig normales, die, die jetzt vielleicht etwas entsetzt über den Bruder sind, haben noch nicht verstanden, das jedes Jahrtausend sein Gepräge hatte.
Amtsträger verbindlich, deine Ansichten in Ehren.
Trotzdem hat die NAK mit Verboten die angeblich von Gottes kamen uns um einen Teil des Lebens beraubt.

Das jedes Zeitalter sein eigenes Gepräge hat und Gott nach Laune der NAK seine Ansichten ändern wird; das haben die vorherigen Generationen der Apostel nie erwähnt.
In den Schriften und Gottesdiensten der erwähnten wurde die Welt mit Wehe, Elend, Leid und Tod gleich gesetzt.

Dazu einen Kommentar von deiner Seite zum "besseren verstehen" wäre angebracht.

Deine Bemerkung das die geschwiegen haben geil auf ein Amt waren entbehrt jeder Grundlage. Geilheit auf ein Amt mag es bei einzelnen gegeben haben. Das kindliche blinde Vertrauen und Aufschauen zum Apostelamt war der eigentliche Antrieb, nicht die Geilheit auf ein Amt

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