In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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steigerhl

Re: In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

#11 Beitrag von steigerhl » 23.06.2012, 10:45

Und dieser NAK-Vorzeiger ist seit einiger Zeit
im Diakonenamt.
Man muß schon in dieser NAK-Endzeit einige Kröten schlucken.
Wir wollen mal abwarten was uns noch alles zu gemutet wird.
Glück Auf!

tergram

Re: In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

#12 Beitrag von tergram » 23.06.2012, 11:45

steigerhl hat geschrieben:Man muß schon in dieser NAK-Endzeit einige Kröten schlucken.
Nein, man "muss" nicht. Es gibt Alternativen.
steigerhl hat geschrieben: Wir wollen mal abwarten was uns noch alles zu gemutet wird.
Es wird den neuapostolischen Christen das zugemutet, was sie sich zumuten lassen. Da neuapostolische Christen erfahrungsgemäß alles schlucken und brav warten, welche Brocken ihnen als nächstes zugemutet werden, geht die Rechnung der Kirchenleitung auf: Wer die Botschaftskatastrophe 1960 geschluckt hat, schluckt auch durch gierige Dummheit verlorene Opfer-Millionen 2007 und letztlich als kleines Häppchen zum Dessert den schauspielernden Jung-Diakon 2012. Dabei kann die Kirchenleitung zuverlässig seit Jahrzehnten auf ihre Schäflein mit ausgeprägtem Schluckreflex bauen.
steigerhl hat geschrieben:Glück Auf!
Glück auf!



Viel gefährlicher als die Verwirrung einiger Senioren scheint mir die versteckte Botschaft im genannten UF-Artikel: Seht her, wie liberal, modern und weltoffen die NAK heute ist! Hinter dieser Pseudo-Liberalität verbirgt sich unverändert der alte Exklusiv-Apostel-Geist. Das wird von vielen, besonders Beobachtern ausserhalb, nicht erkannt.

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Re: In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

#13 Beitrag von Comment » 23.06.2012, 12:53

Viel gefährlicher als die Verwirrung einiger Senioren scheint mir die versteckte Botschaft im genannten UF-Artikel: Seht her, wie liberal, modern und weltoffen die NAK heute ist! Hinter dieser Pseudo-Liberalität verbirgt sich unverändert der alte Exklusiv-Apostel-Geist. Das wird von vielen, besonders Beobachtern ausserhalb, nicht erkannt.

Werte tergram,

prinzipiell haben Sie schon Recht. Indessen geht es hier um die 'amtlich' verfolgte Bearbeitung der internen Alten - denn wer ausser diesen liest schon diese Apostel-Postille? :evil:

Na ja, vielleicht schaut ja mal ein 'Externer' in dieses Forum?

Com.

fridolin
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Re: In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

#14 Beitrag von fridolin » 23.06.2012, 13:19

Viel gefährlicher als die Verwirrung einiger Senioren scheint mir die versteckte Botschaft im genannten UF-Artikel: Seht her, wie liberal, modern und weltoffen die NAK heute ist! Hinter dieser Pseudo-Liberalität verbirgt sich unverändert der alte Exklusiv-Apostel-Geist. Das wird von vielen, besonders Beobachtern ausserhalb, nicht erkannt.
Realitätsgenau auf dem Punkt getroffen.

tergram

Re: In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

#15 Beitrag von tergram » 23.06.2012, 14:30

Comment hat geschrieben: .... Indessen geht es hier um die 'amtlich' verfolgte Bearbeitung der internen Alten ....
Ja. Und das macht die Kirchenleitung doch geradzu grandios - wie man zugeben muss. In Managementlehrbüchern wird diese Methode empfohlen und scheint erfolgreich zu sein. Die Schritte:

1.) Unangenehme Wahrheiten, unerwünschte Neuerungen vermittelt man in geringstmöglicher Dosierung. Damit erweckt man beim Empfänger der Botschaft ( 8) ) den Eindruck, es handle sich um eine Ausnahme, einen unbedeutenden Einzelfall, aber nicht um eine generelle neue Ausrichtung. Daher halten sich Nachfragen und Proteste in engen Grenzen bzw. kommen nicht vor.

2.) Einige Zeit später wird eine beinahe deckungsgleiche Botschaft vermittelt - ganz selbstverständlich und 'wie nebenbei fallengelassen'. Schon bei der zweiten Botschaft setzt ein Gewöhnungseffekt ein (...kein Grund zur Aufregung, sowas haben wir doch schon einmal gelesen - also ist es nichts Neues, sondern etwas Altes...).

3.) Spätestens bei der dritten gleichlautenden Botschaft gilt die Sache als "alter Hut", längstens eingeführt und Standard.

4.) Sollte es nun doch noch Nachfragen oder Proteste geben, kann man von Seiten der Leitung stets darauf verweisen, dass man das Ganze doch schon mehrfach mitgeteilt hätte, die Reklamationen kämen reichlich verspätet. Gern wird an diesem Punkt die Verantwortung umgekehrt: Die Protestler werden deutlich darauf hingewiesen, dass sie offenbar die firmeninternen Veröffentlichungen bisher nur unzureichend gelesen oder nicht verstanden hätten... An diesem Punkt enden Proteste und Nachfragen für gewöhnlich.

Es funktioniert. Wetten, dass? :D

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Re: In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

#16 Beitrag von Comment » 23.06.2012, 15:28

Hallo tergram,

richtig. So ist es, wie Sie schreiben.

Übrigens pflegt die Kirche in jener Zeitschrift zugleich ihre alten Glaubensvorstellungen von dem segnenden Gott, wenn man nur sein Opfer in die Kirche trägt. Im berichteten Fall (Zweitüberschrift: 'Glaubenserlebnisse begleiten uns auf dem Weg zum Ziel und führen uns immer wieder die Nähe Gottes vor Augen') überwand ein NAK-ler, der 'in momentaner finanzieller Lage', die 'alles andere als rosig war', seine Bedenken, von dem wenigen noch 'ein Scherflein in den Opferkasten zu legen', und siehe da: er erfährt postwendend 'den Segen aus seinem Handeln'. Was war passiert? Nach dem Opfern ging das Brillengestell kaputt und er fragte angesichts des plötzlichen Geldbedarfs für ein neues Gestell: 'Lieber Gott, ist das nun der Lohn der Opfertreue?' Aber nein! Sonst hätte er ja nicht an die UF darüber geschrieben! Nein, sein Optiker schliff die alten Gläser in ein neues Brillengestell ein - und das alles als Kulanz und ohne jede Berechnung! Und das Besondere für den NAK-ler war: 'der eigentliche Preis des neuen Brillengestells lag deutlich über den jenen Betrag, den ich ... zuvor in den Opferkasten gelegt hatte.' 'So legt der liebe Gott - mitunter rasch und sichtbar - Segen auf unser Handeln' - schließt der Bericht.

Ein NAK-ler zum Vorzeigen?? Ja, auch ein NAK-ler zum Vorzeigen, so scheint's! Auch für die junge Generation a la erstem Bericht? Ich weiß nicht ... Sie etwa?

Gruß
Com.

tergram

Re: In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

#17 Beitrag von tergram » 23.06.2012, 15:48

Comment hat geschrieben:.... sein Optiker schliff die alten Gläser in ein neues Brillengestell ein - und das alles als Kulanz und ohne jede Berechnung! Und das Besondere für den NAK-ler war: 'der eigentliche Preis des neuen Brillengestells lag deutlich über den jenen Betrag, den ich ... zuvor in den Opferkasten gelegt hatte.'
Sehen Sie Comment,

das ist der Unterschied zu den UF-Berichten in meiner aktiven NAK-Zeit:

Damals hätte der liebe Gott auch den selbstlosen Optiker gesegnet - nachdem der NAK'ler ihn zum GD eingeladen hätte und er mitsamt seiner Großfamilie neuapostolisch geworden wäre. Seither diene er als Bezirks-wasauchimmer, die Söhne seien ebenfalls im Amt und die Töchter allesamt neuapostolisch-verheiratete Chorsängerinnen und im Kirchenputzdienst tätig. Die ersparte Summe hätte übrigens genau der Quersumme der Schuhgröße des Gemeindevorstehers plus Lebensalter der Gehilfin entsprochen.
:mrgreen:
So war das damals. Aber das behalten wir für uns, sonst regt Cemper sich wieder auf.

Ernsthaft: Die von Ihnen aufgezeigte Ambivalenz ist in der NAK allenthalben zu beobachten und wird in der UF ja nur komprimiert: Einerseits die nach außen getragene Liberalität, andererseits das Exklusiv-Gehabe der Apostelherren.

Ein Spagat. Man darf gespannt sein, wie lange das durchgehalten werden kann - wohl so lange, wie das Glaubensvolk in Duldungsstarre verharrt.

Comment

Re: In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

#18 Beitrag von Comment » 23.06.2012, 22:44

tergram,

ich denke, es wird nicht mehr lange dauern, dann werden die Vorzeige-NAKler, die das Klischee 'wenn du opferst, dann kriegst du das von Gott auf irgendeine Weise segensreich zurück' mit derlei skurrilen 'Erlebnis-Geschichten' bedienen, wie oben angeführt, nicht mehr vorhanden sein; die sterben langsam aus. Die nachwachsenden Gläubigen denken doch wohl etwas anders über Gott und gelegentlich hört man sie fragen: warum sollte ich erwarten, dass ER sich um meine kleinen Wehwehchen kümmern möge, wo es doch so viel Elend auf der Welt gibt, wo Hilfe wirklich nötig ist ...?

Ansonsten möchte ich noch anmerken, dass die mitgeteilte Geschichte nicht einer gewissen Komik entbehrt. Man kann ihr ja entnehmen, dass man Gott offenbar für einen listigen Kauz hält, der es versteht, einen Dritten zum Verzicht auf sein Entgelt für seine Leistung zu bringen, damit ein NAKler, der geopfert hat, 'zu Segen kommt', besser gesagt: bereichert wird. Der wirkliche Opferer ist ja in dem Fall der Optiker ... :wink:

Schönen Sonntag

Com.

sonador

Re: In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

#19 Beitrag von sonador » 24.06.2012, 11:39

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24.06.2012, 12.33 h, sonador
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Loreley 61
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Re: In 'Unsere Familie': ein junger NAK-ler zum Vorzeigen?

#20 Beitrag von Loreley 61 » 24.06.2012, 22:27

Nun ja, mich bestätigt der benannte UF-Bericht einmal mehr in meiner Entscheidung der NAK den Rücken zu kehren. Zunächst ist es schön, dass besagter junger Mann trotz seines "Neuapostolisch seins" eine schauspielerische Karriere anstreben durfte. Das ist das einzig positive daran. Negativ ist die frühere "Verarsche" meiner Generation und die der noch Älteren. Man hat uns um Kindheit; Jugend und so manchen Berufstraum gebracht - angeblich weil Gott es so wollte. Der damalige Gott (ich sollte besser sagen: die damalige Kirchenleitung) hielt eine Schauspielkarriere für Sünde - denn schließlich war ja auch Kino und Heimkino (das Fenster zur Welt) verpönt. Des weiteren läßt die NAK ihre Senioren mit der neuen Glaubensausrichtung im Regen stehn. Sie stellt sich weltoffen dar,(auch wenn nach innen ein anderer Wind weht) etwas das die Senioren wohl nur schlecht nachvollziehen können. Etwas das früher Sünde war, ist heute total okay. Wo bleiben hierfür die Erklärungen? Bleibt noch die Motivation zu beleuchten: Angesichts der stark sinkenden Mitgliederzahlen sieht sich die NAK m. E. genötigt, sich wandelbar wie ein Chameleon zu verhalten, man biedert sich plötzlich dem Zeitgeist an, den man früher (besonders den Großkirchen) ankreidete. In einem aktuellen GK-Artikel ist zu lesen, dass eine reine Frauen-Aktion des neuap. Sozial-und Bildungswerks auch Klangschalen-Meditation, autogenes Training und progressive Muskelentspannung anbietet. Tolle Sachen, wirklich - aber was hat das alles noch mit Kirche und Gott zu tun? Früher undenkbar. Fehlt nur noch der Reiki-Kurs, ein Seminar in Feng-Shui, ein Tantra-Seminar und ein Master-Kurs in Matrix Energetics (den ich heute selbst abgeschlossen habe) Vielleicht noch ein wenig "Familienaufstellung nach Hellinger", oder "ein Kurs in Wundern" nach Helen Schucman. Gegen diese Dinge ist absolut nichts einzuwenden, aber mir scheint, hier wird auf einer Welle mitgeschwommen, die so gar nichts mit Kirche, christl. Gott und Glaube und besonders nichts mit der NAK zu tun hat. Die Lehre der NAK ist somit absolut nichts stabiles. Ihr Verfalldatum sehr kurzweilig und wandelbar - je nach Zeitströmung und Mitgliederzahlen. Die NAK merkt anscheinend, dass sie mit dem "reinen Wort Gottes" keinen mehr hinter dem Ofen hervorholt. Die Leidtragenden und Verlierer sind die, die sich damals nach dem angeblichen "Wort Gottes" richteten und Verzicht übten. Wie sagte Richard Fehr nach seiner "Inruhesetzung" in einem Interviev sinngemäß: " Ich habe mich auch nicht an die Verbote gehalten und bin trotzdem Stammapostel geworden". Tja - ein Schweizer Schlaule, während er dem Volke Gottes durchaus anderes predigte. Authentisch sein ist etwas ganz anderes..............

LG, Lory
Unsere Gedanken und Gefühle werden durch unsere Überzeugungen geformt.
Was du tief in dir und oft unbewusst denkst, das zeigt die größte Wirkung in deinem Leben.
Brauche nichts ... wünsche alles ... und wähle, was sich zeigt!
______
Namaste

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