
Du schreibst u. a.: „Haben "wir" denn nicht in jedem Gottesdienst der NAK eingeimpft bekommen, nicht der Mensch, sondern Gott spricht durch den Menschen?“
Ja, das stimmt und auf diesem anmaßendem Irrtum beruht die ganze Lehre dieser Sonderkirche. Weißt Du, ich habe selber zwischen den Blumen gestanden, aber es ist mir nie in den Sinn gekommen, dass ich dabei der sprechende Mund Gottes sei. Niemals! Nicht einen Augenblick…!
Seit 2004 bin ich durch die verschiedenen christlichen Glaubens- und Lebenswelten gewandert. Während dieser Zeit hatte ich sehr angenehme Kontakte mit Pastoren, Pfarrerinnen, mit Priestern und mit ausgebildeten evangelischen Predigern. Kein einziger von diesen studierten Theologen und Seelsorgern hat behauptet, dass er während seiner Predigt der sprechende Mund Gottes sei. Kein einziger! Übrigens der amtierende orthodoxe Oberrabbiner in Berlin auch nicht. Alle erklärten mir jedoch glaubhaft, dass es ihre Aufgabe sei, die hl. Schriften, je nach ihrem gegenwärtigen Erkenntnisstand, zu erforschen und das den Leuten in den Reihen mitzuteilen. Nicht mehr aber eben auch nicht weniger. Das ist alles!
Angesichts dieser Erfahrungen habe ich mich gefragt: „Worauf gründet die NAK die o. a. Lehre?“ Inzwischen habe ich meine Antwort gefunden. Aber ich will Dir in diesem Zusammenhang etwas anderes mitteilen:
In der Liturgie der Katholischen Kirche finden während des Gottesdienstes und vor der Predigt mehrere Schriftlesungen statt. Entweder aus der jüdischen Bibel, also dem Alten Testament, überwiegend aus den Evangelien aber stets auch aus den Briefen, z. B. denen des hl. Apostels Paulus (Episteln).
Diese Schriftlesungen beinhalten regelmäßig nur wenige Verse. Der oder die vorlesende Person (Lektor) fügt jedoch regelmäßig die Formulierung an: “Worte des lebendigen Gottes!“ Darauf antwortet die versammelte Gemeinde: „Dank sei dir Gott!“
In der RKK steht übrigens nicht die Predigt des Priesters im Zentrum des Gottesdienstes (meist nur 20 Minuten), sondern die Feier des hl. Abendmahles (Eucharistie = Gemeinschaft).
Nach meinem gegenwärtigen Erkenntnisstand halte ich es deshalb für würdig und Recht, nur die jeweilige Schriftlesung mit der Formel „Worte des lebendiges Gottes“ abzuschließen, nicht aber die Predigt des jeweiligen Priesters (Predigers) , was ja auch, außerhalb der NAK, nicht stattfindet.
So viel von mir zu Deinem Beitrag von heute.
Beste Grüße vom Maximin
