umgekehrte Apostel-Welt

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Re: umgekehrte Apostel-Welt

#11 Beitrag von Comment » 20.07.2012, 08:33

Grundsätzliche Zustimmung.
Es ist das mit dem 'Nicht-Kritisieren', das ich ansprach, ohnehin nur eine theoretische Angelegenheit, denn - da sind wir uns sicher einig - es gibt niemanden in unserer Zeit, der sich auf eine unmittelbare Einsetzung als Gottesbotschafter durch eben diesen Gott (mit SEINER Zusage: 'wer euch hört, der hört mich!') berufen könnte :!:
So haben wir es wie überall, auch in den Kirchen, mit Menschen zu tun, die unter oder neben uns schalten und walten - ja, und da passieren allenthalben Fehler. :wink:

Com.

Adler

Re: umgekehrte Apostel-Welt

#12 Beitrag von Adler » 20.07.2012, 09:12

Zitat:

So haben wir es wie überall, auch in den Kirchen, mit Menschen zu tun, die unter oder neben uns schalten und walten - ja, und da passieren allenthalben Fehler.

Zitat Ende

Das wissen wir - aber wissen das die NAK-Aposel auch . . . ?

LG Adler

tergram

Re: umgekehrte Apostel-Welt

#13 Beitrag von tergram » 20.07.2012, 10:41

Brombär hat geschrieben:.... bittet seinen Vater, dass seine Nachfolger „eins“ seien. Die neuapostolische Lehre missachtet mit ihrer Exklusivstrategie diesen Jesuwillen zutiefst.
Das dürfte die KL der NAK anders sehen: In ihrem Selbstverständnis ist nämlich das NAK-Apostolat der alleinige Nachfolger. Und so lange diese Brüder untereinander "eins" sind, ist Jesu Bitte ja erfüllt.

Die anderen Christen müssen sich eben weil sie die einzig wahren Nachfolger nicht haben, mit Schrumpfsakramenten und nachgeordneten Näheverhältnissen zu Gott zufriedengeben. "Einssein" mit der Christenheit ist für die NAK bei ihrem Selbstbild nicht erforderlich.

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Re: umgekehrte Apostel-Welt

#14 Beitrag von Comment » 20.07.2012, 10:59

Das wissen wir - aber wissen das die NAK-Aposel auch . . . ?
Aber klar wissen sie, dass sie Fehler machen. Nur, manches davon 'verkaufen' sie als von Gott und daher rein.
Sie sind halt nicht etwas Besonderes unter allen kirchlichen Dienstkräften. Wie schon gesagt: die Etikettierung bringt nicht die selbst gewünschte Heraushebung, was ja einleuchtend ist. Keiner der NAK-Apostel kann in den Spiegel schauend sich sagen: "Ich bin von Gott persönlich als Apostel gesetzt."

tergram

Re: umgekehrte Apostel-Welt

#15 Beitrag von tergram » 20.07.2012, 11:16

Comment hat geschrieben:Keiner der NAK-Apostel kann in den Spiegel schauend sich sagen: "Ich bin von Gott persönlich als Apostel gesetzt."
Oh doch! Sie können es und sie tun es! Ich kenne aus meinem Umfeld einen jüngeren Apostel, der ein paar Tage nach der Amtseinsetzung bei einer Familienfeier (übliche Frage: "Wie fühlst du dich mit dem neuen Amt?") sagte: "Ich bin immer noch ganz erschrocken und überwältigt, wenn ich in den Spiegel schaue und dort einen Apostel des Herrn erblicke."

Sie glauben es. Wirklich. Aus tiefstem Herzen. Das macht jede Diskussion mit ihnen so schwierig bis unmöglich.

Es gibt eine weitere Geschichte, die ich aber nur vom Hörensagen kenne: Der neu eingesetzte Apostel wird von seinen alten Freunden (ebenfalls NAK) beglückwunscht. Jemand klopft ihm vertraulich auf die Schulter "Na, alter Junge, jetzt trägst du aber eine schwere Last!" Antwort: "Ich bin nicht dein alter Junge, ich bin dein Apostel!"

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Re: umgekehrte Apostel-Welt

#16 Beitrag von Comment » 20.07.2012, 11:32

Entschuldigung, ich meinte das anders, als verstanden wurde.
Natürlich: er kann. Er kann alles Mögliche in den Spiegel schauend von sich sagen.
Es gibt wohl auch solche Leute. Keine Frage.
Doch ich wollte sagen: er kann das *ehrlicherweise* nicht von sich selbst behaupten, Gott persönlich habe ...
Es gibt keine Fakten für ein persönlilches Gottesauftreten ihm gegenüber! Da wird also mächtig was sich selbst und anderen vorgemacht.
Fakten müssen her! Die fehlen. Und so lange das so ist, ist alles ein blosses Behaupten.

Com.

tergram

Re: umgekehrte Apostel-Welt

#17 Beitrag von tergram » 20.07.2012, 11:54

Lieber Comment,

da sind wir wieder beim Thema, dass "irgendwann einfach geglaubt werden muss"...

Ich bin nach jahrzehntelanger Erfahrung in/mit der NAK fest davon überzeugt, dass die meisten NAK-Apostel ihr Amt als göttliche Gabe, vermittelt durch den jeweiligen Stammapostel, verstehen.

Losgelöst davon: Es wird in den Bereichen von Glaube und Kirche nur wenig bis gar keine von Dir geforderten Fakten geben. Was ja letztlich nicht schädlich sein muss, denn:

Wenn jemand (s)ein Kirchenamt als "von Gott gegeben" versteht und dies in persönlicher Bescheidenheit, Demut, Rechtschaffenheit und in Übereinstimmung mit der Botschaft Jesu ausübt - dann wird es kein Schaden sein. Unabhängig davon, für welche Kirche sie/er tätig ist.

Alles andere ist ein Übel. Oder trägt zumindest den Keim des Übels in sich.

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Re: umgekehrte Apostel-Welt

#18 Beitrag von Comment » 20.07.2012, 12:16

tergram,

ja, ich wünsche mir schon Fakten in dem Sinne, dass konkrete Anhalte da sein müssen, wenn etwas Außergewöhnliches in Kirchenlehre vertreten wird. Jetzt auf den Fall NAK-Apostel bezogen bedeutet das: es wird behauptet, Gott habe sie als oder zu Aposteln berufen. Ja, bitte, da muss doch irgendwann etwas geschehen sein, was man mindestens so deuten kann, und zwar auch als Nicht-Apostolischer! Aber, was ist es da gewesen? Wo war da Gott speziell in Reihen der Gründer der NAK?

Weil da nichts ist, werte tergram, muss das zwar einen gläubigen NAK-ler nicht beschäftigen, aber derjenige, der sich mit der Kirche sachlich befasst, ohne ihr gleich im Glauben alles abnehmen zu wollen, müßte doch ebenso wie der gläubige NAK-ler auf einen Anhalt stoßen und ggf. zu dem Ergebnis kommen, o, tatsächlich, da ist was, was woanders nicht oder nicht so gegeben ist.

Gesetzt den Fall, Gott wollte wirklich über eine bestimmte Kirche sich den Menschen nähern, wie wollten wir Menschen, denen doch diese göttliche Zuwendung zugedacht wäre, seine Massnahme wahrnehmen? Oder müssen wir davon ausgehen: Gott ist und bleibt versteckt, er handelt Undercover, keine Chance, ihn planmäßig zu suchen und zu finden, alles Glücksfall. :shock:

Com.

Adler

Re: umgekehrte Apostel-Welt

#19 Beitrag von Adler » 20.07.2012, 12:36

Gefährlich wird es immer dann, wenn der Glaube in Fanatismus ausartet und dann versucht wird, die eigene Glaubensüberzeugung Anderen mit Zwang überzustülpen.

LG Adler

tergram

Re: umgekehrte Apostel-Welt

#20 Beitrag von tergram » 20.07.2012, 12:45

Ja, ich verstehe. Wer täte das nicht? Wir alle würden uns das wünschen: Beweise, Futter für unseren Verstand. Beweise für die Existenz Gottes, Beweise für alles.

Und was ist? Unsere Historiker können nicht mal den historischen Jesus beweisen. Es gibt keine belegbare Spur für seine Existenz vor 2000 Jahren, nichts. Die Bibel berichtet über sein Leben, seine Lehre erst einige Jahrzehnte nach seinem Tod. Was wissen wir wirklich über den Tod am Kreuz, Auferstehung und Himmelfahrt, seine Gespräche mit seinen Jüngern? Aus einem Kulturkreis, in dem die Sprache schon immer blumig und ausschmückend war und in dem Geschichtenerzählen eine Kunstform ist? Aus einem Umfeld, das politisch brisant war?

An diesem Punkt kann man entweder das gesamte Christentum für eine nette und gutgemeinte Idee halten oder einfach daran glauben. Mit oder ohne NAK.... :wink:

Als damals in England gläubige Menschen gemeinsam beteten, glaubten sie die Wirksamkeit des Heiligen Geistes zu verspüren und fühlten sich zu Aposteln berufen.
Zeitsprung.
Wenn man heute Christen nach der Grundlage ihres Glaubens fragt, hört man häufig Berichte von persönlichen Erlebnissen, die als göttliche Offenbarung, göttliches Eingreifen gesehen werden.

Bei beidem stellt sich doch die gleiche Frage: War da was?

Wer hat eine schlüssige und auf Fakten beruhende Antwort?

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