Ungereimtheiten in Hannover

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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tergram

Ungereimtheiten in Hannover

#1 Beitrag von tergram » 06.04.2013, 22:44

Der Vorsteher der neuapostolischen Kirchengemeinde Hannover-Mitte, Evangelist Andreas Grove, gibt seine Beauftragung als Vorsteher zurück. Den Ausschlag haben offenbar Ungereimtheiten im Zusammenhang mit der bevorstehenden Standortschließung im Rahmen des Fusionsprozesses zu Hannover-Süd gegeben. Quelle: http://www.religionsreport.de/

Schneider

Re: Ungereimtheiten in Hannover

#2 Beitrag von Schneider » 07.04.2013, 10:36

Müsste es nicht eher "Gereimtheiten" heißen? Reimt sich die neueste Entwicklung in Hannover nicht vorzüglich auf die Haltung einer Kirchenleitung, die trotz deutlichster Signale und schwerer Rückschläge anscheinend nicht verstanden hat, dass eine gesunde und tragfähige Kirchenentwicklung von den Bedürfnissen der Kirchenmitglieder auszugehen hat und nicht von den Bedürfnissen der Kirchenleitung?

"Denn wer da hat, dem wird gegeben, daß er die Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch das genommen was er hat" (Matth. 13,12). Mir scheint, dass sich dieses Wort in Hannover erbarmungslos erfüllt.

tergram

Re: Ungereimtheiten in Hannover

#3 Beitrag von tergram » 07.04.2013, 15:26

Ich kenne Internas und Hintergründe nicht, aber Hannover-Mitte galt doch zu besten Klingler-Zeiten (Vision 2010) als Vorzeigegemeinde, als Pilotprojekt, als zukunfts- und richtungsweisend. Und nun?

Blankenese lässt grüßen. :cry:

GG001

Re: Ungereimtheiten in Hannover

#4 Beitrag von GG001 » 07.04.2013, 19:18

Lothar Kammer hatte in Wuppertal beim ersten Treffen von Glaubenskultur einen beeindruckenden Vortrag ueber die Selbstorganisation und Lebendigkeit der Gemeinde gehalten. Man hatte in der Tat den Eindruck, dass es sich um eine Pilotgemeinde handelte.

agape

Re: Ungereimtheiten in Hannover

#5 Beitrag von agape » 08.04.2013, 08:55

In der Tat (Schneider)
Wer es für Ungereimtheiten hielt und hält, hat das Ganze bis heute nicht begriffen.
Und da lässt die Signatur von tergram mal wieder herzlich grüßen!

Und der Vortrag und die Zeit mit L.Ka. - das ist lange her....


Blankenese war irgendwann einmal wirklich überall....

tergram

Re: Ungereimtheiten in Hannover

#6 Beitrag von tergram » 08.04.2013, 12:09

Wir haben hier ja schon mehrfach über Jahre hinweg die möglichen weiteren Entwicklungswege der NAK besprochen.

Alle Überlegungen zusammengenommen denke ich heute, dass die KL es richtig macht. Richtig in dem Sinne, dass man sein Alleinstellungsmerkmal (Exklusivität/Heilsnotwendigkeit des Apostelamtes) unverändert beibehält, sich Reformen verweigert. Eine refomierte NAK wäre eben nicht mehr die NAK, sondern eine von vielen Freikirchen, einer von vielen Anbietern auf dem religiösen Markt der Möglichkeiten.

Die KL scheint sich entschieden zu haben, den schon vor vielen Jahren von Herrn Sepers aufgezeigten Weg zu gehen. Am Ende wird es eine kleine, konservative Sekte sein.

Das ist gewollt. Und es setzt voraus, dass man inzwischen allen Bestrebungen, die Kirche inhaltlich zu öffnen, konsequent entgegenwirkt. Insofern ist das Handeln nur folgerichtig und logisch.

Johannes
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Re: Ungereimtheiten in Hannover

#7 Beitrag von Johannes » 08.04.2013, 15:36

Leider komme ich auch immer mehr zu dem Schluß, dass das der Weg ist, für den sich die Kirchenleitung entschlossen hat. Der designierte Stammapostel ist ja anscheinend hierbei ein Vorreiter.

Zurück zur Heilsexklusivität, zur Abschottung. Und aus Sicht der Kirchenleitung gar nicht so dumm. Weniger, dafür treue, mit jeder Faser des Herzens ergebene Mitglieder. Die opfern auch brav, und dadurch wird insgesamt ein Mehrertrag erzielt, da bei weniger Mitgliedern auch die Verwaltungskosten reduziert werden können.

Nur leider wird diese Kirche dann keinen Platz mehr haben für viele, die auch ihr Herzblut in diese Kirche gesteckt haben (siehe die Entwicklung in Hannover, wie viele extrem engagierte da schon gegangen sind, und Hannover ist leider kein Einzelfall)

Comment

Re: Ungereimtheiten in Hannover

#8 Beitrag von Comment » 08.04.2013, 15:50

Ich meine aber, dass einer Kirche, die sich so wie angenommen entwickeln wird, keine Träne nachzuweinen sei. Hier sei jedem aus dieser Kirche, der sich weiter christlich orientieren will, geraten, sich bald anderweitig zu orientieren. Viele, die das schon gemacht haben, sprechen von einem Glück, das ihnen in der neuen Umgebung beschieden ist.

Im Übrigen gehe ich davon aus, dass die heute ach so Treuen in der NAK keine entsprechende Anzahl von Nachkommen in ihrer Kirche haben werden; die Mitgliederzahl wird sich mit dem Aussterben heutiger Generationen mangels Interesse der nachwachsenden Kinder schnell soweit nach unten entwickeln, dass großflächig Gemeinden wegen fehlender Überlebensfähigkeit verschwinden werden. Und damit wird auch die dann ganz klein gewordene Kirche als Ganzes kaum noch überlebensfähig sein, zumindest in einigen Regionen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass vielleicht drei verbliebene Düsseldorfer NAKler sich in Köln einfinden werden, wo noch eine Handvoll NAK-ler sich versammelt - oder umgekehrt.

Com.

Johannes
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Re: Ungereimtheiten in Hannover

#9 Beitrag von Johannes » 08.04.2013, 16:29

Das Problem ist nur, dass der Abschied aus der Kirche nicht leicht ist. Wenn du so wie ich aus einer seit Generationen neuapostolischen Familie stammst, wo auch alle Familienmitglieder neuapostolisch sind, wenn alle sozialen Bindungen in der Kirche sind, dann wird das schon schwer.

Weiters kann ich von mir nur sagen, dass ich noch immer daran glaube, in der Kirche etwas ändern zu können. Nicht an der Kirche, die Hoffnung habe ich aufgegeben, sondern den Geschwistern dabei helfen, den Horizont zu erweiteren, mehr auf Jesus zu sehen, auch zu verstehen was es wirklich bedeutet, ein Christ zu sein, das Christsein in die Tat umzusetzen, Bibelwörter weitergehend zu interpretieren denn alleine vome neuapostolischen Standpunkt aus, usw.

Und dass die treuen Geschwister aussterben, davon bin ich nicht so überzeugt, denn ich sehe genug "hardcore" Nachwuchs. Jugendliche, die ebenso exklusiv denken, die vom designierten Stammapostel derart begeistert sind, die auf andere Kirchen verächtlich herabsehen, die sich über andere Kirchen lustig machen, die meinen dass sie und nur sie wissen, was Wahrheit ist, etc. Geist stirbt nicht, leider auch nicht der Exklusivitätsgeist der in der NAK über viele Jahre gepredigt wurde.

fridolin
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Re: Ungereimtheiten in Hannover

#10 Beitrag von fridolin » 08.04.2013, 16:30

Im Übrigen gehe ich davon aus, dass die heute ach so Treuen in der NAK keine entsprechende Anzahl von Nachkommen in ihrer Kirche haben werden; die Mitgliederzahl wird sich mit dem Aussterben heutiger Generationen mangels Interesse der nachwachsenden Kinder schnell soweit nach unten entwickeln, dass großflächig Gemeinden wegen fehlender Überlebensfähigkeit verschwinden werden. Und damit wird auch die dann ganz klein gewordene Kirche als Ganzes kaum noch überlebensfähig sein, zumindest in einigen Regionen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass vielleicht drei verbliebene Düsseldorfer NAKler sich in Köln einfinden werden, wo noch eine Handvoll NAK-ler sich versammelt - oder umgekehrt.

Com.
Eine düstere Prophezeiung. :twisted:

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