shalom hat geschrieben:Sehr geehrte Anne

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Stellen Sie sich vor, jemand in 5 Minuten etwas darzustellen, den man gar nicht kennt. Diese „Vorstellung“ erinnerte mich im nakinternen Bezug massiv an Missionierung in „elevator speech“. Daher hatte ich es bislang vorgezogen, mich nicht an Ihrem Thread zu beteiligen. Dass Sie plötzlich trotzdem hier etwas von mir vorfinden, liegt an einer Bitte, die diesbezgl. an mich herangetragen wurde. Nachdem ich mit mir einig geworden war, dass „paternoster speech“ besser zu mir passt, begannen mir Ihre Fragen langsam Spass zu machen (jedoch ohne Stoppuhr). „Bewegung schafft Begegnung“8). Tja – und nun bin ich schon beim Thema, würde ich sagen.
1.)
„Was bewegt mich in der NaK (dieser Kirche)“
Wie bitte? In welcher Kirche? Wer und was ist „diese Kirche“ überhaupt? Als Laie habe ich nakintern eher eine passive Rolle zu spielen, d.h. ich werde von NaK-Amtskörpern zu Bewegungen angehalten (z.B. Brot und Spiele, ora et labora). Als verheirateter Erwachsener (Post-Jugendlicher und Ante-Pensionist) falle ich durch fast alle derzeitigen NaK-Zielgruppenangebote (Kinder, Jugend, Senioren, Singles). Man hat während dieses Lebensabschnittes nakintern lediglich glaubensgehorsam zu funktionieren (reproduzieren, missionieren, singen, musizieren, gärtnern, altarschmücken etc.). Meine nakinternen Glaubenserfahrungen, gepaart mit der Frage:
„Was darf ich als Laie nakintern überhaupt bewegen?“, lassen schon Sorge aufkommen, ob des na-amtskörperlich konkret verordneten (praktizierten) Gottes- und Menschenbildes (Apostelselbstbildes). Mich bewegen nakintern all die vielen „Nächsten“, insbesondere auch solche, welche von ihren NaK-Führungsknechten als „Zu Entfernende“ behandelt wurden (werden). Mich bewegt der nakinterne Widerspruch zwischen Kirchenrecht und göttlicher Gerechtigkeit. Mich bewegt, wenn amtskörperliche Besserwisser von all den Fehlern biblischer Gestalten (Eva, Frau Lot, Kain, Judas etc.) predigen, jedoch das von ihnen zwischenzeitlich fortgeschriebene NaK-Evangelium, dabei völlig außen vor lassen. Mich bewegt die mir zugewiesene NaK-Identität, deren Profil sich von mir weder mit überlieferter Jesu- und Urapostellehre, noch mit Ökumene in Einklang bringen lässt. Mich bewegt, dass immer weniger Christen bereit sind, sich religiös hinters Licht führen zu lassen. In den Gemeinden ist die praktische Zusammenarbeit der Konfessionen vielerorts schon wesentlich enger, als es die auf Spendenaufkommen, Privilegien, eigenständige Identität, Profil und Reputation bedachten Kirchenführungen gutheißen – bis hin zu dem, von Rom ( Zürich) offiziell verbotenen gemeinsamen Abendmahl. Mich bewegt mein christliches Verantwortungsgefühl
2.)
„Was wünsche ich in (von) der NaK“ Ich wünsche mir eine klare Trennung zwischen Gott und Amt, d.h. eine klare Trennung zwischen Gottes- und Apostel- und Menschenwort. Ich wünsche mir eine bedingungslose Öffnung – wie sie von Jesus überliefert ist – und nicht nur eine „gewisse Öffnung“ a la NaK (die ihren Führungskräften Profilneurosen und Identitätskrisen zu bescheren scheint). Ich wünsche mir, dass die endlich NaK aufhört, sich immer nur die Rosinen aus den überlieferten Rechten und Pflichten der Bibel herauszupicken, indem sie den ganzen unlukrativen Rest (z.B. Diakonie, Halbtote) en passant den Einzelnen, dem Staat, Tochtervereinen, bzw. all den Hilfswerken und anderen Religionsgemeinschaften überlässt. Ich wünsche mir christliche Toleranz.
3.)
„Worauf warte ich in der NaK“ Ich erwarte, dass die „Leitenden NaK-Angestellten“ nicht länger abwartend „auf Zeit spielen“ (gemäß dem Motto: „mein Herr kommt noch lange nicht“). Ich erwarte deutlich mehr Authentizität, sowie die Wahrnehmung der seelsorgerischen Garantenstellung (Fürsorgepflicht). Ich erwarte eine Aufarbeitung der NaK-Vergangenheit. Ich warte auf eine integere Informationskultur für alle NaK-Mitglieder. Als NaK-Mitglied erwarte ich umfassende Rechenschaft. Als Christ erwarte ich den Herrn.
4.)
„Worauf hoffe (was erhoffe) ich in (von) der NaK“ „Es lebe da nichts, dass da nichts hoffe“ (Hermann Hesse). Ich hoffe, dass nakintern das Mitgefühl und die Liebe nicht gänzlich verloren gehen. Ich hoffe auf ein verstärktes eigenverantwortliches Selbstbewusstsein und mehr Vielfalt.
5.)
„Was fehlt mir in der NaK Nahezu alles, was ich mit religiösen Grundwerten verbinde (d.h. u.a. das „Sein“). Auf das na-amtskörperlich aufwendig gestylte „NaK-Design“ kann ich gerne verzichten. Mir fehlen zig Antworten auf meine NaK-Segenslinienbriefe. Mir fehlt eine Lehre, wo seelsorgerische Verantwortung mehr ist, als nur gepredigte Pflichterfüllung. Mir fehlt ein Wahrer göttlichen Rechts, wenn NaK-Amtsträger aus lauter Pflichterfüllung Seelen wie heiße Kartoffeln fallen lassen. Mir fehlt das Verständnis für kirchenrechtliche Aktionen und Streitigkeiten, wo NaK-Organe als Ankläger auftreten.
Achtung, die 5 Minuten sind jetzt um! Weiterlesen auf eigene Gefahr!
6.)
Was ich schon immer einmal sagen wollte 
Mir fehlt in der NaK konkret umgesetzte Pauluslehre, wenn dieser von Amtsträgern folgendes berichtet: „
Die sich wollen angenehm machen nach dem Fleisch, die zwingen euch zur Beschneidung, nur damit sie nicht mit dem Kreuz Christi verfolgt werden. Denn auch sie selbst, die sich beschneiden lassen, halten das Gesetz nicht; sondern sie wollen, dass ihr euch beschneiden lasset, auf dass sie sich von eurem Fleisch rühmen mögen“. Innerhalb der NaK scheint dieser Trend nämlich immer noch ungebrochen zu sein, sich nach dem Fleisch auf Kosten anderer angenehm machen.
Auch ich war (bin) nakintern dem Druck ausgesetzt, mich von „Beschnittenen“ beschneiden lassen zu sollen, auf dass auch ich nur noch nach dem „Hören-Sagen“ irgendwelchen NaK-(A)postulaten folgen soll. Wer von seinen NaK-Führungsamateuren außerhalb dieser typischen NaK-Knechtesknechtschaft erfunden wird, erhält das Prädikat „Besserwisser“ bzw. „Kritiker“ „Sünder wider den heiligen Geist“ und bekommt unmissverständlich klar gemacht, dass er als „Nichtsnutz“ für die NaK uninteressant geworden ist. Die NaK-Elite scheint - ähnlich wie Priester und Levit im Gleichnis - mit „Halbtoten“ nichts im Sinn zu haben. Lieber verwirklichen NaK-Amtsträger eine effizient-perfektionierte Hochleistungskirche (mitunter mit
„Emblemtürmen“, jedoch garantiert ohne Glocken), wo sich der Stärkere im Stammapostelgehorsam durchsetzt. Anderen wirklich zu dienen wäre da wohl eher das Eingeständnis von Schwäche, wo doch alle Zeichen auf „Endsieg“ stehen. Nur um das nahe Endziel zu erreichen, lässt man sich im Endspurt von existentiellen Sorgen der Seele (Halbtoten) doch nicht aufhalten, das wäre ja reine neustammapostolische Zeitverschwendung. Man hat vermutlich viel wichtigere Dinge zu tun, wovon sich einfache Mitglieder keine Vorstellung machen. Da bleibt beim besten Willen einfach keine Zeit mehr für wirkliche Nächstenliebe und wahrhaftige Seelsorge übrig.
Es hat für mich den Anschein, als sei der Lebensalltag (die Wirklichkeit) der Amtsträger bis an die Grenzen der psychischen und physischen Belastbarkeit verplant (ähnlich wie in Sekten). Vermutlich hat man sich freiwillig und gerne auf eine Vielzahl von Naherfolgen ausrichten lassen und ist in seinen Gedanken von diesen Zielvereinbarungen gefesselt und blockiert (Satre sagt, dass Naherfolge durchaus auch in eine Fernkatastrophe führen können).
Über die Länge der Zeit sehe ich mich zunehmend in einer Organisation verstrickt, die mich weder mit göttlichen Maßstäben, noch mit Maßstäben göttlich inspirierten Charakters, sondern vermutlich eher nach rein verstandesmäßigen Richtlinien beurteilt. Mitglieder werden unter solchen Gesichtspunkten eher taxiert, gecheckt, sortiert und evtl. auch wieder aussortiert. Von Personalakten in Kenntnis gesetzte verbe(amt)ete Kirchenrepräsentanten mit Managerlaufbahn überprüfen Eignung und Verwendungsmöglichkeiten. Sind Mitglieder nicht mehr nützlich werden diese in irgendeiner Form degradiert. In einer immer stärker zweckrationalisierten Kirche wird dieser Trend weiter zunehmen. Der Mensch und seine Seele wird umfunktioniert zum Objekt, zum Mittel und zum Zweck. Ist er erst einmal zum Ding, zum Material oder etwa gar zum Kritiker und Abweichler disqualifiziert
steht automatisch auch nicht mehr eine unsterbliche Seele im Vordergrund, sondern die machtpolitische Frage nach deren Nützlichkeit bzw. deren Schädlichkeit. Unter konsequenter Missachtung göttlicher Gesetze
tritt die Frage nach der persönlichen Kompatibilität und ob jederzeit auch ein problemloses “Up-date“;) möglich ist, in den Vordergrund und bestimmt je nach Ergebnis das Denken und Handeln der NaK-Führungskräfte. Die von der NaK geschaffene Wirklichkeit und die koinzidenten NaK-Interpretationen zeigen,
dass Mitgliedern kein authentisch christliches Bewusstsein und auch keine biblischen Grundrechte zugestanden werden, da sie ja den erklärten Willen des Stammapostels haben, der per NaK-Definition identisch ist, mit dem aktuellen Willen Gottes. Derart allerbeste Verbindungen lassen speziell die na-Kirchenführung selbst über jeden Zweifel erhaben erscheinen. Fehler machen immer nur die anderen. Man kann ruhig die Möglichkeit eigener Fehler einräumen, aber es traut sich keiner genau hinzuschauen.
Die nakinternen Urteile und Prioritäten, die aus einem solchen Sendungs- und Amtsbewusstsein resultieren, verraten indirekt die ellenbogenorientierte Einstellung zu Seelsorge, zu Mitgliedern, zu Andersgläubigen und letztendlich auch zu Gott. Die Vorgehensweise der NaK gegenüber „Aussortierten“, Schwachen und solchen, bei denen ein
„Up-date“ ;)nur mit großem Aufwand möglich ist, ermöglicht einen Einblick in die Gedanken und Motive, erklärt die Handlungen und zeigt Charakter und Schicksal solcher Art von Knechten (solche, die in der Kirche immer Recht behalten, das sie allein aus dem Ratschluss Gottes schöpfen), d.h. von einer speziellen Spezies von Richtern aus Gottes Gnaden. Sehr zum Ärger vieler Konfessionstrategen greift das Nützlichkeitsprinzip jedoch nur bei Knechten und versagt bei Kindern.
Jesus durchbrach mit seinem parteiisches Eintreten für die Schwachen, Frauen, Kinder und Kranke in geradezu häretischer Weise alle Kosten-Nutzen Rechnungen der von menschlichen Dogmen gelähmten damaligen und heutigen Ellenbogengesellschaften jedwelcher Coleur .
Was würde es mir also nützen, NaK-Knechten bedingungslos zu gehorchen, anstatt kindlich zu glauben und zu erkennen, dass wir heute nicht mehr unter dem Zuchtmeister des Gesetztes sind. Paulus sagt: „
Denn ihr seid alle Gottes Kinder durch den Glauben an Christum Jesum. Denn wieviel euer auf Christum getauft sind, die haben Christum angezogen. Hier ist kein Jude noch Grieche, hier ist kein Knecht noch Freier, hier ist kein Mann noch Weib; denn ihr seid allzumal einer in Christo Jesu“.
Last but not least bewegt mich dieses Forum!
Allein die vielen unterschiedlichen Beiträge, Nick’s und insbesondere die interssanten
Signaturen lassen ahnen, was andere
bewegt, was sie
wünschen, was sie
erwarten , was sie
hoffen, was ihnen
fehlt und vor allen Dingen,
dass sie auch etwas bewegen wollen.
„Und sie bewegt sich doch!“;) Glaube, Hoffnung, Liebe –
Nur Mut und dabei vor allen Dingen nicht vergessen - shalom