Initiative "Versöhnung jetzt"
Re: Initiative "Versöhnung jetzt"
Verbindlich, es ist in der Tat schon erstaunlich, was manche Zeitgenossen so alles in den Müll entsorgen. Desweiteren ist es bedenklich, wie viel Müll manch ein Zeitgenosse im Laufe eines Jahres und/oder seines Lebens produziert. Hiervon nehme ich mich in keiner Weise aus.
Wenn also die besagte Vermieterin hier ab und an mal die Tonne öffnet und das Entsorgen und Produzieren von Müll anprangert, dann ist es in meinen Augen schon absonderlich, wenn man das Verhalten dieser Frau anprangert, anstatt selbstkritisch und auch für den Hinweise dankbar zu sein, damit man achtsamer mit den Mitteln umgeht und weniger Müll produziert.
Es kann auch unangenehm sein, wenn andere sehen, was man so alles an Müll produziert und entsorgt hat und hätte es viel lieber, wenn die Tonne geschlossen bleibt.
Und das mag ein jeder einmal auf die Vergangenheit der NAK beziehen, wo man aus nachvollziehbaren Gründen es viel lieber sähe, dass die Tonne geschlossen bleibt und niemand, insbesondere die jüngere Generation, diesen ganzen Müll sieht und davon erfährt.
Wenn also die besagte Vermieterin hier ab und an mal die Tonne öffnet und das Entsorgen und Produzieren von Müll anprangert, dann ist es in meinen Augen schon absonderlich, wenn man das Verhalten dieser Frau anprangert, anstatt selbstkritisch und auch für den Hinweise dankbar zu sein, damit man achtsamer mit den Mitteln umgeht und weniger Müll produziert.
Es kann auch unangenehm sein, wenn andere sehen, was man so alles an Müll produziert und entsorgt hat und hätte es viel lieber, wenn die Tonne geschlossen bleibt.
Und das mag ein jeder einmal auf die Vergangenheit der NAK beziehen, wo man aus nachvollziehbaren Gründen es viel lieber sähe, dass die Tonne geschlossen bleibt und niemand, insbesondere die jüngere Generation, diesen ganzen Müll sieht und davon erfährt.
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Re: Initiative "Versöhnung jetzt"
Die Vergangenheit der NAK ist nicht rühmlich.
Wohl wahr, der Kl. wäre es bestimmt lieber der Mülltonnendeckel würde geschlossen bleiben. Die Gründe sind gewiss nachvollziehbar. Je mehr der Deckel gelüftet wird verschwindet ein Stück vom religiösen Mythos der "heiligen" NAK.
Wohl wahr, der Kl. wäre es bestimmt lieber der Mülltonnendeckel würde geschlossen bleiben. Die Gründe sind gewiss nachvollziehbar. Je mehr der Deckel gelüftet wird verschwindet ein Stück vom religiösen Mythos der "heiligen" NAK.
Re: Initiative "Versöhnung jetzt"
verbindlich,verbindlich hat geschrieben:....alles aus dem Müll holen und meinen, das sei wertvoll. Bei allem Respekt, wer den Müll will soll ihn sortieren, es bleibt aber Müll und den brauch ich nicht mehr!!!
nun bin ich ratlos - wie kann das geistgewirkte Apostelwort der Vergangenheit Müll sein? Das würde ja bedeuten, dass auch das Apostelwort von heute vielleicht Müll...

Wie kann die vom Geist Gottes erfüllte Vergangenheit heute als Abfall angesehen werden, der zu entsorgen wäre? Würde man damit nicht auch gleich die geisterfüllte Gegenwart mit entsorgen?
Wie kann die heilsgeschichtlich einmalige Apostolische Bewegung, die Fortsetzung der Urkirche, der von Gott gesandte Spätregen, Müll sein?
Wäre die Ablehnung der erneuten Ausgiessung des Heiligen Geistes nicht sogar eine Sünde wider den Heiligen Geist, die ja weder in dieser noch in jener Welt vergeben werden kann?
Alles, woraus sich die NAK, das großartige Heils- und Erlösungswerk Gottes für das Diesseits und Jenseits, entwickelt hat, soll heute nichts mehr wert sein, soll als Abfall betrachtet werden, in dem man besser nicht herumwühlt?
verbindlich, kannst du mir bitte helfen, deinen Beitrag zu verstehen?
Re: Initiative "Versöhnung jetzt"
Einige der hier aufgekommenen Fragen wurden auch in Gruppen auf facebook diskutiert. Sebastian Müller-Bahr vom NAG war so nett, dazu aus seiner Sicht Stellung zu nehmen. Er hat mir gestattet, seine Antwort auszugsweise auch in dieses Forum zu transportieren:
(Zitat) .... so einfach ist das alles nicht.
Es mangelt an Alternativen und im Endeffekt sind wir mit dem Gebäude sehr zufrieden. Echte Baumängel gibt es nicht, unterhalten werden muss es dennoch. Ein normales Mietverhältnis einer 250 m2 Gewerbefläche könnte man nicht für 1 Euro plus Nebenkosten unterhalten, kleine Reparaturen hin oder her. So ein komplettes Gebäude hat auch so seine Vorzüge.
Kurzum, was viel besseres hätte uns nicht widerfahren können. Zumal es gar keine, ich wiederhole, gar keine inhaltlichen Vorgaben gab oder gibt - aber das erklärt sich ja von selbst, jeder der uns kennt, kennt unsere Vorsätze. (Zitatende)
(Zitat) .... so einfach ist das alles nicht.
Es mangelt an Alternativen und im Endeffekt sind wir mit dem Gebäude sehr zufrieden. Echte Baumängel gibt es nicht, unterhalten werden muss es dennoch. Ein normales Mietverhältnis einer 250 m2 Gewerbefläche könnte man nicht für 1 Euro plus Nebenkosten unterhalten, kleine Reparaturen hin oder her. So ein komplettes Gebäude hat auch so seine Vorzüge.
Kurzum, was viel besseres hätte uns nicht widerfahren können. Zumal es gar keine, ich wiederhole, gar keine inhaltlichen Vorgaben gab oder gibt - aber das erklärt sich ja von selbst, jeder der uns kennt, kennt unsere Vorsätze. (Zitatende)
Re: Initiative "Versöhnung jetzt"
Liebe tergram,
ich rede hier vom allgemeinen Müll der Interpretationen und Meinungen, die sich in vielen Jahren angesammelt haben. Ich rede nicht von den Taten des Apostolates. Für mich ist in der letzten Zeit der Eindruck entstanden, das es sich mehr lohnt über Unvollkommenes zu reden, als das gemeinsame Glück der Christenheit in den Vordergrund zu stellen; nämlich den Erlöser Jesus Christus. Das ist für mich leider oft in dieser Zeit nicht möglich zu erleben. Warum? Ich wage zu vermuten, das die wahre Jesuliebe in vielen erkaltet ist. Das stimmt mich unendlich traurig. Das höchste Glück wäre doch, wenn wir Erlebnisse, die wir mit Gott haben, teilen könnten und zwar so, das es einen Gewinn für jeden darstellt. Darum finde ich den Gedanken mit der Versöhnung gut, er sollte aber zuerst im eigenen Herzen stattfinden.
ich rede hier vom allgemeinen Müll der Interpretationen und Meinungen, die sich in vielen Jahren angesammelt haben. Ich rede nicht von den Taten des Apostolates. Für mich ist in der letzten Zeit der Eindruck entstanden, das es sich mehr lohnt über Unvollkommenes zu reden, als das gemeinsame Glück der Christenheit in den Vordergrund zu stellen; nämlich den Erlöser Jesus Christus. Das ist für mich leider oft in dieser Zeit nicht möglich zu erleben. Warum? Ich wage zu vermuten, das die wahre Jesuliebe in vielen erkaltet ist. Das stimmt mich unendlich traurig. Das höchste Glück wäre doch, wenn wir Erlebnisse, die wir mit Gott haben, teilen könnten und zwar so, das es einen Gewinn für jeden darstellt. Darum finde ich den Gedanken mit der Versöhnung gut, er sollte aber zuerst im eigenen Herzen stattfinden.
Re: Initiative "Versöhnung jetzt"
@Rudi:
Und ich glaube, dass ich da aktuell durchaus auch in deinem Sinne vorgehe und die Entwicklung in den Zusammenhang stelle mit Machterhaltungsstrategien etc. Diese hochinteressante Vorgeschichte reisst du ja nur kurz mit einem Verweis auf den Dinslakener Gottesdienst 1947 an. Ich meine z.B. in diesem Jahr liegt der eigentlich Knackpunkt der Botschaft: Man kann nachweisen, dass Bischoff hier teils wortgleich das predigt, was er auch schon nach dem 1. Weltkrieg gepredigt hat. Das macht ihn noch unglaubwürdiger, wenn er dann behauptet, Gott habe ihm das offenbart. Und man kann nachweisen, dass jedesmal, wenn es darum geht, das Ende seiner Amtszeit absehbar zu machen, er diesen Glauben nochmal ein Stück extremisiert.
Kurz: Ich denke, du kannst deine Thesen auf ein viel besseres Fundament stellen, wenn wir die Vorgeschichte der Botschaft gut analysiert haben. Hier jetzt latent Verschwörungstheorien, gerade auch zu mir, zu verbreiten, halte ich für kontraproduktiv und schlechten Stil.
LG michael
Ich kann dir nur für mich antworten: Ich habe z.B. deinen Aufsatz von 2007 schon auf dem Radar. Da sind auch eine Menge interessanter Zitate drin und auch erwägenswerte Schlussfolgerungen. Allerdings sind diese interessanten Zitate alle erst ab 1951, wie auch aus meiner Sicht die eigentliche Qualität dieses Aufsatzes in der Betrachung der ersten Nachbotschaftsjahre liegt. --- Mein Schwerpunkt war und ist aber bisher die Geschichte und Entwicklung von Bischoffs Glauben, der Herr käme zu seiner Zeit, VOR 1951. Deshalb bleibst du da unberücksichtigt.Wenn beispielsweise eine Vielzahl gut recherchierter und schlüssig dargestellter Informationen, Argumente und Schlussfolgerungen kritischer Seiten und Bücher (Wächterstimme, Hartmanns Quo Vadis NAK, F.C. Schlangens Canities-News, D. Streichs Aussteiger-Recherchen und auch meine Bücher und Aufsätze etc.) ebenso bewusst wie geflissentlich unberücksichtigt bleiben, dann macht das schon ein wenig stutzig.
Und ich glaube, dass ich da aktuell durchaus auch in deinem Sinne vorgehe und die Entwicklung in den Zusammenhang stelle mit Machterhaltungsstrategien etc. Diese hochinteressante Vorgeschichte reisst du ja nur kurz mit einem Verweis auf den Dinslakener Gottesdienst 1947 an. Ich meine z.B. in diesem Jahr liegt der eigentlich Knackpunkt der Botschaft: Man kann nachweisen, dass Bischoff hier teils wortgleich das predigt, was er auch schon nach dem 1. Weltkrieg gepredigt hat. Das macht ihn noch unglaubwürdiger, wenn er dann behauptet, Gott habe ihm das offenbart. Und man kann nachweisen, dass jedesmal, wenn es darum geht, das Ende seiner Amtszeit absehbar zu machen, er diesen Glauben nochmal ein Stück extremisiert.
Kurz: Ich denke, du kannst deine Thesen auf ein viel besseres Fundament stellen, wenn wir die Vorgeschichte der Botschaft gut analysiert haben. Hier jetzt latent Verschwörungstheorien, gerade auch zu mir, zu verbreiten, halte ich für kontraproduktiv und schlechten Stil.
LG michael
Re: Initiative "Versöhnung jetzt"
MK:
Lass es mich mal vorsichtig formulieren:
Es will mir scheinen, als würde eure bisherige Botschaftsanalyse (inkl. das mir tendenziöse erscheinende Zusammentragen der Fakten und bestehenden Analysen) versuchen, irgendwo und irgendwie ein Verständnishintertürchen zu finden für die damaligen Ereignisse und ihre Ursprünge, um (aufgrund von lediglich vorhandenen Indizien spekuliere ich hier nun ein wenig) so vom eigentlich Übel – dem krankhaften Nachfolge- und Gehorsamsideal einer sich selber als Heilskaste verstehenden religiösen Laienschauspieltruppe – abzulenken.
Wie in meinem Botschaftsbuch (dessen durchaus detaillierte Ursachenanalysen bei euch bis heute unberücksichtigt blieben) dargelegt, liegen die eigentlichen Ursachen nicht bei einzelnen Menschen und ihren (angeblichen) ‚Menschlichkeiten‘ (Hoffnungen, Interessen, Wunschdenken etc.) - wiewohl diese durchaus eine Katalysatorwirkung hatten -, sondern bei einem im Grunde menschenverachtenden System, welches als solches bis heute noch nicht revidiert (ja nicht einmal kritisch überdacht) wurde. Diese quasi Kernursache, so will es jedenfalls scheinen, wollt ihr tunlichst vermeiden, vielleicht, weil es das Ende der NAK in ihrer heutigen Form bedeuten würde.
Grüße
R/S
Ich denke mein Hinweis hat nichts mit Verschwörungstheorien o.ä. zu tun. Du siehst die Botschaftsgeschichte zwar kritisch, aber gleichwohl aus der Sicht eines "Freundes und Gönners" der Neuapostolischen Kirche. Hier objektive Geschichtsaufarbeitung zu erwarten fällt mir ehrlich gesagt schwer, wenngleich ich dir gerne zugestehe, dass deine Gk-Artikel zur Botschaft - ich habe aus ihnen in meinem großen Botschaftsbuch ja häufig zitiert - durchaus kritisches Potenzial aufweisen.Kurz: Ich denke, du kannst deine Thesen auf ein viel besseres Fundament stellen, wenn wir die Vorgeschichte der Botschaft gut analysiert haben. Hier jetzt latent Verschwörungstheorien, gerade auch zu mir, zu verbreiten, halte ich für kontraproduktiv und schlechten Stil.
Lass es mich mal vorsichtig formulieren:
Es will mir scheinen, als würde eure bisherige Botschaftsanalyse (inkl. das mir tendenziöse erscheinende Zusammentragen der Fakten und bestehenden Analysen) versuchen, irgendwo und irgendwie ein Verständnishintertürchen zu finden für die damaligen Ereignisse und ihre Ursprünge, um (aufgrund von lediglich vorhandenen Indizien spekuliere ich hier nun ein wenig) so vom eigentlich Übel – dem krankhaften Nachfolge- und Gehorsamsideal einer sich selber als Heilskaste verstehenden religiösen Laienschauspieltruppe – abzulenken.
Wie in meinem Botschaftsbuch (dessen durchaus detaillierte Ursachenanalysen bei euch bis heute unberücksichtigt blieben) dargelegt, liegen die eigentlichen Ursachen nicht bei einzelnen Menschen und ihren (angeblichen) ‚Menschlichkeiten‘ (Hoffnungen, Interessen, Wunschdenken etc.) - wiewohl diese durchaus eine Katalysatorwirkung hatten -, sondern bei einem im Grunde menschenverachtenden System, welches als solches bis heute noch nicht revidiert (ja nicht einmal kritisch überdacht) wurde. Diese quasi Kernursache, so will es jedenfalls scheinen, wollt ihr tunlichst vermeiden, vielleicht, weil es das Ende der NAK in ihrer heutigen Form bedeuten würde.
Grüße
R/S
Re: Initiative "Versöhnung jetzt"
Ich glaube, da können wir uns ewig auseinandersetzen. Ich persönlich finde es ganz spannend, für mich selber herauszufinden, wie haben die Akteure damals gedacht, was hat sie beeinflusst und was haben sie genau gemacht. Und wie sah das auf der Seite der einfachen Gläubigen aus? Ich nehme dem Leser nicht den Prozess ab, sich eine eigene Meinung zu bilden. Das ist nicht der Job eines Historikers.
Man kann ja auch durchaus untersuchen, inwieweit der Endzeitglaube von Bischoff und seine innerkirchliche Durchsetzung etwas mit dem zu tun haben was du als "krankhaftes Nachfolge- und Gehorsamsideal" beschreibst, das vielleicht sogar erst geschaffen hat. Dass damals ja einige aus der NAK entweder herausgegangen wurden oder von selbst herausgingen, zeigt ja auch, dass es mindestens ZUVOR durchaus Leute gab, die vielleicht diesem Bild nicht entsprachen. Wenn man die historischen Ereignisse der Zeit vor 1950 betrachtet hat man ja mehrfach fast den Eindruck, für die Apostel war Bischoff ein Problembär, den sie vielleicht nicht von heute auf morgen gerne los geworden wären, aber dessen Amtszeitende sie doch öfter mal absehbar machen wollten. Erst mit diesem Hintergrundwissen kann ich dann die Entwicklung v.a. in 1950 besser verstehen. Und Hintergrundwissen hat nichts mit "Hintertür" zu tun.
Dieser Verständnisansatz zeigt in der Praxis auch, dass es gelingt auch diejenigen mitzunehmen, die bisher auf Bischoff nichts kommen gelassen haben. Während der konfrontative Ansatz in den letzten 20 Jahren nicht wirklich zu etwas geführt hat.
Man kann ja auch durchaus untersuchen, inwieweit der Endzeitglaube von Bischoff und seine innerkirchliche Durchsetzung etwas mit dem zu tun haben was du als "krankhaftes Nachfolge- und Gehorsamsideal" beschreibst, das vielleicht sogar erst geschaffen hat. Dass damals ja einige aus der NAK entweder herausgegangen wurden oder von selbst herausgingen, zeigt ja auch, dass es mindestens ZUVOR durchaus Leute gab, die vielleicht diesem Bild nicht entsprachen. Wenn man die historischen Ereignisse der Zeit vor 1950 betrachtet hat man ja mehrfach fast den Eindruck, für die Apostel war Bischoff ein Problembär, den sie vielleicht nicht von heute auf morgen gerne los geworden wären, aber dessen Amtszeitende sie doch öfter mal absehbar machen wollten. Erst mit diesem Hintergrundwissen kann ich dann die Entwicklung v.a. in 1950 besser verstehen. Und Hintergrundwissen hat nichts mit "Hintertür" zu tun.
Dieser Verständnisansatz zeigt in der Praxis auch, dass es gelingt auch diejenigen mitzunehmen, die bisher auf Bischoff nichts kommen gelassen haben. Während der konfrontative Ansatz in den letzten 20 Jahren nicht wirklich zu etwas geführt hat.
Re: Initiative "Versöhnung jetzt"
MK:
Ich
MK:
Ich habe Dieter Kastl hinsichtlich seiner Aufnahme des Versöhnungsgedankens in Sachen Bischoff-Botschaft u.a. geschrieben:
Der Grund meiner Skepsis betreff einer Versöhnung ist neben vielen Gründen vor allem der, dass – entgegen Ihrer Aussage – das Apostelamt nie ein Amt der Versöhnung war. Schon hier steckt der Fehler im Detail: Einmal davon abgesehen, dass Versöhnung keines Amtes, sondern eines liebenden Herzens und einer fairen Aufarbeitung bedarf …, war und ist das Apostelamt seit seiner Entstehung in den 1830er Jahren immer ein Amt der selbstherrlichen Konfrontation gewesen. Es war, mit dem prot. Theologen Heinz Zahrnt gesprochen, immer ein Amt mit Thermoskannencharakter: nach innen (die eigene Gemeinschaft, aber im weiteren Sinn auch all diejenigen, die sie nicht in Zweifel ziehen) warm und nach außen (von anderen Gemeinschaften bis hin zu anders Denkenden) kalt.
Dieser Charakter ist Teil seiner Entstehungsgeschichte und programmiert im Grunde genommen bis heute die Neuapostolische Kirche. Sie hat den Unversöhnlichkeitscharakter eines verabsolutierten Amts-, Wahrheits- und Missionsverständnisses nicht nur übernommen, sondern weiter ausgebaut, sodass sie nun selbst die Apostel ihrer eigenen Kinderkirchen nicht mehr anerkennt (wer nicht mit dem Stammapostel in Verbindung steht, ist kein Apostel Jesu Christi/V.Kühle 2005 in Halle). Formen dieser sich selbst als unfehlbar wähnenden Arroganz und Ignoranz sind im Grunde Formen von Unversöhnlichkeit, denn sie schließen aus, was nicht in das eigene Welt- und Gottesbild passt.
Die Tatsache, dass z.B. die VAG-Apostel nicht mehr unter diese Programmierung fallen, liegt darin begründet, dass sie sich dieses verabsolutierenden und alles vereinnahmenden Apostelcharakters aus der Amtsentstehung erfolgreich entledigen konnten. Deswegen ist eine Versöhnung von ihrer Seite auch nicht unbedingt erstrebenswert - sie haben ja nichts mehr gemein mit diesem Apostelamt und seinen Nachfolgern: Sie sind endlich frei! Warum rückfällig werden und sich wieder mit der Unfreiheit versöhnen ...?
Denn: So wie die Toleranz ihre Grenze in der Intoleranz hat, hat auch ihre Schwester, die Versöhnlichkeit, ihre Grenze an der Unversöhnlichkeit. Der Volksmund kleidete dies in die erfahrungsschwangeren Worte: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen (unversöhnlichen) Nachbarn nicht gefällt. Das ist das Problem. Es ist mitnichten so, wie einige Träumer und Weltverbesserer meinen (damit ist jetzt nicht Dieter Kastels Vorstoß gemeint!), dass es nur einer gehörigen Portion vorauseilender Versöhnlichkeit bedürfe, um alle Unversöhnlichkeit aus der Welt zu schaffen. Das Gegenteil ist der Fall.
Und weil das alles so ist, lieber Michael, wirst du bzw. werdet ihr ohne knallharte Konfrontation nichts wirklich Substanzielles und schon gar kein Umdenken bei der NAK erreichen. Vielmehr wird euch der Makel einer ‚fünften Kolonne‘ der NAK zeitlebens anhaften, auch wenn ihr hin und wieder ein paar kritische Brocken einstreut, damit auch die kritischen Kirchengeister sich angesprochen fühlen können. Faschistoide Regime, das hat die Geschichte hinlänglich bewiesen, reagieren weder auf liebevolle Hinweise noch auf gute Argumente, sondern immer nur auf Druck. Das ist in der neuapostolischen Kirche nicht anders als in der katholischen.
Ich
Ich habe nichts gegen diesen Ansatz; er war zum nicht geringen Teil auch meiner bei der Erstellung meines Botschaftsbuches. Aber ich muss, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der subversiven NAK-Propaganda (jüngstes Beispiel auf der Westdeutschen Zeitung), die Leute über den wahren Sachverhalt aufklären und dazu bedarf es der ungeschminkten Wahrheit ALLER zugänglichen Fakten und ihrer bestmöglichen und durch die Erfahrungen mit der NAK unterlegten Bewertung. Euphemisierendes Schönreden und salbungsvolle Erklärungen liefert die Gegenseite zur Genüge.persönlich finde es ganz spannend, für mich selber herauszufinden, wie haben die Akteure damals gedacht, was hat sie beeinflusst und was haben sie genau gemacht. Und wie sah das auf der Seite der einfachen Gläubigen aus? Ich nehme dem Leser nicht den Prozess ab, sich eine eigene Meinung zu bilden. Das ist nicht der Job eines Historikers.
MK:
Na ja, zu was der Schmusekursansatz geführt hat, will ich nicht weiter erörtern. Die geschärften Glaubensartikel und ihre Konsequenzen, um nur ein Beispiel zu nennen, sprechen da m.E. eine deutliche Sprache. Umgekehrt hat nachweislich das Zerren der NAK-Machenschaften an die Öffentlichkeit (von den Aufdeckungen der ‚Wächerstimme‘ und den damaligen Buchveröffentlichen von Dannwolf & Co bis hin zu den heutigen Veröffentlichungen) erst dazu geführt, dass die Kirchenfürsten hier und da wenigstens ansatzweise zurückfahren mussten. Seien wir ehrlich – ohne die Internetkritik wäre das nie möglich gewesen. D.h., aus sich selber bzw. aus erkenntnisfähiger selbstreflexiver Einsicht heraus haben die Sektenführer im Grunde nie wirklich gehandelt. Sie haben in aller Regel immer nur reagiert, und zwar immer dann, wenn Machenschaften nicht länger verheimlicht werden konnten (z.B. die kapitalistische Ausbeutermasche Brinkmanns mit den verzockten Opfergeldern).Dieser Verständnisansatz zeigt in der Praxis auch, dass es gelingt auch diejenigen mitzunehmen, die bisher auf Bischoff nichts kommen gelassen haben. Während der konfrontative Ansatz in den letzten 20 Jahren nicht wirklich zu etwas geführt hat.
Ich habe Dieter Kastl hinsichtlich seiner Aufnahme des Versöhnungsgedankens in Sachen Bischoff-Botschaft u.a. geschrieben:
Der Grund meiner Skepsis betreff einer Versöhnung ist neben vielen Gründen vor allem der, dass – entgegen Ihrer Aussage – das Apostelamt nie ein Amt der Versöhnung war. Schon hier steckt der Fehler im Detail: Einmal davon abgesehen, dass Versöhnung keines Amtes, sondern eines liebenden Herzens und einer fairen Aufarbeitung bedarf …, war und ist das Apostelamt seit seiner Entstehung in den 1830er Jahren immer ein Amt der selbstherrlichen Konfrontation gewesen. Es war, mit dem prot. Theologen Heinz Zahrnt gesprochen, immer ein Amt mit Thermoskannencharakter: nach innen (die eigene Gemeinschaft, aber im weiteren Sinn auch all diejenigen, die sie nicht in Zweifel ziehen) warm und nach außen (von anderen Gemeinschaften bis hin zu anders Denkenden) kalt.
Dieser Charakter ist Teil seiner Entstehungsgeschichte und programmiert im Grunde genommen bis heute die Neuapostolische Kirche. Sie hat den Unversöhnlichkeitscharakter eines verabsolutierten Amts-, Wahrheits- und Missionsverständnisses nicht nur übernommen, sondern weiter ausgebaut, sodass sie nun selbst die Apostel ihrer eigenen Kinderkirchen nicht mehr anerkennt (wer nicht mit dem Stammapostel in Verbindung steht, ist kein Apostel Jesu Christi/V.Kühle 2005 in Halle). Formen dieser sich selbst als unfehlbar wähnenden Arroganz und Ignoranz sind im Grunde Formen von Unversöhnlichkeit, denn sie schließen aus, was nicht in das eigene Welt- und Gottesbild passt.
Die Tatsache, dass z.B. die VAG-Apostel nicht mehr unter diese Programmierung fallen, liegt darin begründet, dass sie sich dieses verabsolutierenden und alles vereinnahmenden Apostelcharakters aus der Amtsentstehung erfolgreich entledigen konnten. Deswegen ist eine Versöhnung von ihrer Seite auch nicht unbedingt erstrebenswert - sie haben ja nichts mehr gemein mit diesem Apostelamt und seinen Nachfolgern: Sie sind endlich frei! Warum rückfällig werden und sich wieder mit der Unfreiheit versöhnen ...?
Denn: So wie die Toleranz ihre Grenze in der Intoleranz hat, hat auch ihre Schwester, die Versöhnlichkeit, ihre Grenze an der Unversöhnlichkeit. Der Volksmund kleidete dies in die erfahrungsschwangeren Worte: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen (unversöhnlichen) Nachbarn nicht gefällt. Das ist das Problem. Es ist mitnichten so, wie einige Träumer und Weltverbesserer meinen (damit ist jetzt nicht Dieter Kastels Vorstoß gemeint!), dass es nur einer gehörigen Portion vorauseilender Versöhnlichkeit bedürfe, um alle Unversöhnlichkeit aus der Welt zu schaffen. Das Gegenteil ist der Fall.
Und weil das alles so ist, lieber Michael, wirst du bzw. werdet ihr ohne knallharte Konfrontation nichts wirklich Substanzielles und schon gar kein Umdenken bei der NAK erreichen. Vielmehr wird euch der Makel einer ‚fünften Kolonne‘ der NAK zeitlebens anhaften, auch wenn ihr hin und wieder ein paar kritische Brocken einstreut, damit auch die kritischen Kirchengeister sich angesprochen fühlen können. Faschistoide Regime, das hat die Geschichte hinlänglich bewiesen, reagieren weder auf liebevolle Hinweise noch auf gute Argumente, sondern immer nur auf Druck. Das ist in der neuapostolischen Kirche nicht anders als in der katholischen.
Re: Initiative "Versöhnung jetzt"
Ich kann jetzt natürlich nur für meine Ausarbeitungen zur Botschaft sprechen, und da denke ich, trifft dein Satz "Euphemisierendes Schönreden und salbungsvolle Erklärungen liefert die Gegenseite zur Genüge." nicht zu.
Aus bald zwanzig Jahren Erfahrung kann ich auch mittlerweile sagen, dass man den Vorwurf, eine fünfte Kollonne der NAK zu sein, nie verhindern kann. Diese Behauptung kann jeder aufstellen wie er will, genau so wie auch 150prozentige NAKler behaupten, man würde alles dafür tun, der NAK zu schaden. Da kann man sich in beide Richtungen totargumentieren und es bringt nichts, weil es letztlich mehr oder weniger ein Dämonenglaube ist, gegen den keine Logik gewachsen ist. - Ich hab erst kürzlich wieder jemand beschrieben, dass ich mich da jedesmal auf einem guten Weg fühle, wenn ich von zwei sehr sich entgegengesetzten Seiten im Grunde die gleiche Kritik bekomme
Und das gilt für das Netzwerk Apostolische Geschichte sicherlich auch.
Es gibt halt nicht so viele geschichtsinteressierte, als dass man nun wirklich eine grosse Bandbreite an verschiedenartigen Leuten anführen könnte. Aber wer in die Tagungsbände reinschaut findet doch genügend Beiträge von Leuten, die ganz bestimmt nicht immer Freund der NAK sind. Ich denke da jetzt spontan an Klaus Schabronats Vortrag zur NAK im Dritten Reich oder auch Volker Wissens Beitrag zu Kuhlen, Angelika Nemec, die letztes Jahr Geschichtstheologie in den katholisch-apostolischen Gemeinden sprach, hat auch nichts mit der NAK am Hut. Das Netzwerk ist Plattform für alle, die in irgendeiner Form etwas erhellendes zur Geschichte irgendeiner apostolischen Gruppierung beitragen können. Schade ist, wenn das von klugen Köpfen nicht wahrgenommen wird.
Aus bald zwanzig Jahren Erfahrung kann ich auch mittlerweile sagen, dass man den Vorwurf, eine fünfte Kollonne der NAK zu sein, nie verhindern kann. Diese Behauptung kann jeder aufstellen wie er will, genau so wie auch 150prozentige NAKler behaupten, man würde alles dafür tun, der NAK zu schaden. Da kann man sich in beide Richtungen totargumentieren und es bringt nichts, weil es letztlich mehr oder weniger ein Dämonenglaube ist, gegen den keine Logik gewachsen ist. - Ich hab erst kürzlich wieder jemand beschrieben, dass ich mich da jedesmal auf einem guten Weg fühle, wenn ich von zwei sehr sich entgegengesetzten Seiten im Grunde die gleiche Kritik bekomme

Es gibt halt nicht so viele geschichtsinteressierte, als dass man nun wirklich eine grosse Bandbreite an verschiedenartigen Leuten anführen könnte. Aber wer in die Tagungsbände reinschaut findet doch genügend Beiträge von Leuten, die ganz bestimmt nicht immer Freund der NAK sind. Ich denke da jetzt spontan an Klaus Schabronats Vortrag zur NAK im Dritten Reich oder auch Volker Wissens Beitrag zu Kuhlen, Angelika Nemec, die letztes Jahr Geschichtstheologie in den katholisch-apostolischen Gemeinden sprach, hat auch nichts mit der NAK am Hut. Das Netzwerk ist Plattform für alle, die in irgendeiner Form etwas erhellendes zur Geschichte irgendeiner apostolischen Gruppierung beitragen können. Schade ist, wenn das von klugen Köpfen nicht wahrgenommen wird.