tergram hat geschrieben:Viel wichtiger scheint mir die Frage, was Menschen denken, wenn sie von diesem "Schubladenglauben" lesen.
- Was denken Christen - sofern sie von diesen Ungeheuerlichkeiten überhaupt erfahren?
Was denken die Mitglieder der ACK, vor deren Türen die NAK anklopfend immer wieder steht?
Was denken die Bezirksapostel weltweit? "Endlich sagts mal einer!" oder "Was für ein Unfug!"?
Was denken neuapostolische Christen? Vor allem die, die uns Kritikern immer wieder vorwerfen, dass wir die "vielen positiven Veränderungen" in der NAK absichtlich ignorieren würden?
Werte tergram, liebe Geschwistbewerter und all ihr ABC-Gläubigen

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ich besitze noch eine Schallplatte von Hans Scheibner mit dem Lied: „Schublade auf und rein mit dir – Schublade zu und weg bist du“. Ordnung muss sein.
Ich interpretiere die Situation so:
Z.B. sind in der NaK-CH binnen Jahresfrist (2011/2012) lt. Glaubensgeschäftsbericht der Ertrag aus dem Opferkult um 5% und der Ertrag aus dem Erntedankopferkult um 20% eingebrochen.
Konsequenz: Umschichtung des NaK-CH Vermögens und evtl. gar Auslagerung von attraktiven Aktivitäten in wirtschaftlich selbständige Einheiten, die deshalb nicht in der konsolidierten Bilanz und Betriebsrechnung der NaK-CH zu erscheinen brauchen (wie z. B. die Wohlfahrtsstiftung). Gleichzeitig Werbung für die Erntedankopferdrüsen schalten. Die Zielgruppen Senioren und Jugend mit ganz unterschiedlich freigegrasten Gebötlein bei der Stange halten (stramme Seniorengottesdienste / Glaubenserlebnispädagogik, Entwicklungshilfen aus der Glaubensportokasse, Partys und großes Kino).
Dazu gehört quasi so eine neunakolische „Matrjoschkatheologie“ siehe
(Matrjoschka). So wie Stp. Bischoff weniger von Gott als vielmehr von seinen Hintermännern geleitet worden war – das ergangene Gottesurteil legt es nahe – ist Stp. Jean-Luc auch nur das Sprachrohr seiner Clique. Und da hat Stp. Jean-Luc „globaal“ viele Masken aufzusetzen. Dem Angolaner hat er ein Angolaner zu sein, dem Senior ein Senior, dem Jugendlichen ein Gleichaltriger und den zu Profanierenden ein krokodilstränenreicher Profanierer. Dass solche Rollenwechsel – wie bei profanen Schauspielern auch – professionell vonstatten zu gehen haben um glaubwürdig daherzukommen, ist wohl selbstbildverständlich.
Der Menge der „Kirche Jesu Christi“ hat er „Kirche Jesu Christi“ zu sein. Und den „Erlösungswerkern des Herrn“ hat er „Erlösungswerk des Herrn“ zu sein. Extra dafür haben die Bezirksapostel und ihr sprechender Mund ihre theologische Definition der „Kirche Jesu Christi“ um eine weitere Matrjoschkabotschaft erweitert. War früher „Kirchsein“ für andere obsolet ist es nun für sie das „Erlösungswerk“. Dieselben Karten – neues Spiel. Der Nakechismus ist für eine erfolgreiche Außendarstellung zur Durchsetzung strategischer Ziele vonnöten. Nach innen ist jedoch die aufrecht Produktlinie „Exklusivität“ unabdingbar vonnöten.
Die leicht bipolar ungestörten Äußerungen der Bezirksapostel und deren Handlungsreisenden Schneider interpretiere ich unter diesem Gesichtspunkt des „geistlichen Marketings“:
Es geht um die neunakolische Marke. Und da muss man Schwerpunkte nakzentuieren und die Gläubigen auch etwas selektieren. Nicht mehr so brutal wie bei Bischoff / Kuhlen sondern mit heute üblichen Methoden. Ich denke da z. B. an gängige Methoden zur
(Kundenbewertung).
„
Die Aufgabe der Kundenqualifizierung (auch: Kundenbewertung) ist die Aufteilung des Interessenten- und Kundenstammes nach Prioritäten, d.h. in wichtige und unwichtige Kunden. Dazu sind die Kunden aus verschiedenen Blickwinkeln heraus im Hinblick auf ihre aktuelle und vor allem auch zukünftige Bedeutung für das Geschäft zu klassifizieren und zu bewerten“
(Kundenbewertung).
Daher neuerdings auch die vielen Fragebogenaktionen der Erlösungswerker der Herren Bezirksapostel. Dadurch wird ermöglicht, dass Gläubige oder auch Standorte beurteilt (bewertet / gebenchmarkt) werden, nach denen ihnen dann geistliche/immobile Opferressourcen zugeteilt werden bzw. dementsprechend Außendienst-, Innendienst- und Marketingmaßnahmen auszurichten sind ("
Glaubensbenchmarketing").
Seit Ende September 2013 ist die "
webMDV" für die aktive Nutzung in den Gemeinden frei geschaltet. Das neue System ist von allen euroneunakolischen Gebietskirchen für die Verwaltung der Mitgliederdaten zu nutzen. Jede Änderung ist
unmittelbar in der zentralen Datenbank zu dokumentieren und abzuspeichern und ist somit für alle auswerteberechtigten Nutzer verfügbar.
„
Die webMDV ist der erste nun nutzbare Teil des neuen NAK-Portals. Dieses Portal soll in den nächsten Jahren um weitere Module für Dienstplanung und Gottesdienststatistik erweitert werden“ (Kap. 4.2.2 Webbasierte Mitgliederdatenverwaltung in NaK-NRW-MRS_13_10).
Klar ist, dass naktuell noch die solventen neunakolischen Europäer zu den wichtigsten Kunden der Bezirksapostel gehören. Und Bezirksapostel haben den Wandel hin zu neuen Potentialen zu bewerkstelligen (Afrika / Immobilenmanagement). Zurückgehende Opfereinnahmen der Gläubigen lassen sich evtl. durch Finanzerträge sowie durch Erträge aus den reinen Renditeobjekten überkompensieren.
Standard bei Kundenbewertungen des Marketings in der Welt ist häufig die grobe Einteilung in A-, B- und C-Kunden: „
Die Würth-Gruppe, ein führender Anbieter von Montage- und Befestigungstechnik, betreut mit fast 20.000 Außendienstmitarbeitern ca. 2,3 Mio. professionelle Endverbraucher aus Handwerk und Industrie. Die Kundenklassifizierung lautet wie folgt: Nullkunde < 0,5 T Euro Jahresumsatz; bis 1,5 T Euro Kleinkunde, bis 5 T Euro mittelgroßer Kunde, bis 10 T Euro Großkunde und > 10 T Euro ein sog. XXL-Kunde. (Quelle: Schimmel Media)"
(Kundenbewertung).
"
Nullkunden" dürften nicht nur in der Würth-Welt sondern auch bei den Bezirksaposteln und deren Handlungsreisenden Schneider im Kundenranking ganz unten rangieren. Vermutlich nichts anderes hat Stp. Jean-Luc etwas verklausuliert „verbaal“ zum Ausdruck bringen sollen.
Na-türlich lohnt es sich für die Bezirksapostel intensiv zu prüfen, mit welchen Kunden sie arbeiten möchten und mit welchen nicht! So wie es in der Welt „Kriterien für die Kundenselektion“ gibt, dürfte es auch in der na-amtlichen Glaubenswelt (Erlösungswerk der Apostel) „Kriterien für die Gläubigenselektion“ geben:
- VFB-Konsument?
Glaubt Standard?
Glaubt Sonderartikel?
Opfermoral?
Aktivitätskoeffizient?
Denunziant?
Potential?
Querulant?
ACK-Sympathiesant?
Selbstbildgehorsam?
Corporate-Identity-Kompatibilität?
Müheloses Glaubensudate möglich?
Risiko des Absprungs?
Erforderl. Heimbesuchungsfrequenz?
[…]
Zu einem erfolgreichen Marketing gehören nun mal Umfragen und Fragebogenaktionen. Auch im geistlichen Neoapostolizismus. Vom Management angeordnete rgelmäßige Gläubigenqualifizierung und Gläubigenbewertung drängt das Heer der ehrenamtlichen Glaubensvertriebsamtsträger zum fortwährenden Beobachten des Glaubensfilialenumfeldes und damit zu einem kontinuierlichen Lernprozess. Gläubigendaten werden systematisch und regelmäßig vervollständigt und können oben zentral ausgewertet werden (ESRA / STRATOS / FUTURO). Deshalb ist es so wie es ist.
Und die Zentrale hält ihre „Esraeliten“ mit ihrem Marketing einschließlich Gläubigenbewertung auf stramm neuapostolischem Trab.
Und so wundert es mich nicht, wie seitens der Bezirksapostel z. B. mit Opferknauserern / unrentablen Glaubensfilialen umgesprungen wird und dass Stp. Jean-Luc als Handlungsreisender hin und wieder solche Botschaften zu thematisieren hat. Er spielt seine jeweilig ihm aufgetragenen Rollen doch gar nicht schlecht.
Wie jedes Unternehmen haben auch die Bezirksapostel in ihren Kundenstämmen eine gewisse Anzahl von Personen, für die mehr Geld für die Beziehungspflege ausgegeben, als an ihnen verdient wird. Diesen Zustand soll eine Kundenbewertung verbessern. Ich gehe davon aus, dass durch Auswertung der Fragebogenaktion der NaK-NRW viele Personen in die Schublade „C-“ einsortiert werden konnten. Ein „C-Geschwist“ ist eine Seele, die weder aktuell entsprechende Opfer generiert noch überhaupt über Potenzial verfügt. Bei solchen unnützen Kandidaten stellt sich die Frage nach erlösungswerklicher Betreuung überhaupt und ist eigentlich auch schon beantwortet
(NaK-NRW). Nachfolge - alles andere ist Leerlauf.
Derweil machen Bezirksapostel Karriere vom Missionar zum Pensionär / vom Naktionär zum Aktionär der NaK-Service-Aktiengesellschaft. Aber auch bei wirtschaftlich unabhängigen na-amtlichen Einrichtungen, die deshalb auch nicht in den konsolidierten Bilanzen und Betriebsrechnungen der Erlösungswerke Gottes erscheinen (wie z.B. das Wohlfahrtswerk Fehlbaums) oder anderen Hilfswerken
(NAC-Canada Steuererklärung) kann kornbauernschlaues Wohlfühlen angesagt sein.
Und viele Nakoliken vermissen noch nicht einmal den Verlust an Transparenz und seelsorgerischer Authentizität.
s.