NAK: Detlef Streich - Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Schneider

Re: Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

#21 Beitrag von Schneider » 01.11.2013, 11:01

eckboro hat geschrieben:Kann man, auch wenn die NAK sich ändern sollte -die Entwicklung der NAK zeigt hier allem anschein nach etwas anderes-, die Vergangenheit einfach ruhen lassen,vergessen und schweigen?
Liebe(r) eckboro, vergessen geht nicht. Ich weiß jedenfalls nicht, wie das funktionieren soll. Die Forderung "Vergeben und Vergessen" ist so ziemlich das dümmste Postulat, das ich kenne. Ich stelle mir vor, ich gerate in eine Schlägerei und verliere ein Auge. Meine Behinderung quält mich jeden Tag, aber ich soll das vergessen. Nur ein Scharlatan kann sich so etwas ausdenken. Vergessen ist aber gar nicht erforderlich. Ich sehe fünf Möglichkeiten, sich mit der Sache auseinanderzusetzen:

1. Rache,
2. Schweigen und den persönlichen Groll pflegen,
3. Für Verbesserungen kämpfen,
4. sich mit der anderen Partei aussöhnen,
5. die Sache Ruhen lassen und mit sich selbst ins Reine kommen.

Nr. 1 hat vielleicht einen reinigenden Effekt und mag deshalb nicht die schlechteste Lösung sein, ist aber wohl eher eine archaisch-primitive Handlungsform,
Nr. 2 belastet sehr stark und bewirkt nichts,
Nr. 3 kostet ebenfalls Kraft und die Erfolgsaussichten sind begrenzt,
Nr. 4 setzt voraus, dass die andere Seite mitmacht (im Falle der NAK hoffnungslos),
Nr. 5 war mein Weg. Ich kann die Vergangenheit nicht ungeschehen machen. Ich kann mich aber mit ihr auseinandersetzen und für mich mit alle Aspekte und Facetten annehmen. Ich kann die Zeit in der NAK ohne Groll als wichtigen Teil meiner Entwicklung bejahen und akzeptieren, auch wenn ich mit der Kirche (bzw. dem kirchlichen Christentum allgemein) nichts mehr zu tun haben möchte. Ich will allerdings nicht verschweigen, dass ich ohne die profunde Hilfe außenstehender Dritter nicht dahin gekommen wäre.

tergram

Re: Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

#22 Beitrag von tergram » 01.11.2013, 13:05

"Vergessen" und vor allem "schweigen" - ja, das hätten sie nur zu gern, die Herren der NAK-Kirchenleitung! Genau so wollen sie uns haben - alles in den Mantel der Liebe hüllen und ins Meer des Vergessens werfen.

Mit diesen Dumm-Sprüchen haben sie uns jahrelang beschallt. "Wir schweigen und gehen unseren Weg." So leicht will ich es ihnen nicht machen. Ich will nicht sein, wie es ihnen nützlich wäre, damit sie ungehindert einfach so weitermachen können.

Alle Veränderungen in der NAK sind durch äußeren Druck zustandegekommen - durch Kritiker, Aussteiger, die Medien, die das aufgenommen haben. Es gab nie eine ernstzunehmende und auch nur ansatzweise erfolgreiche "Bewegung von unten/von innen". Die letzte mir bekannte Initiative "Versöhnung jetzt" (siehe Parallelthread) ist nur ein weiteres Beispiel für Ansätze, die im Sande verlaufen.

Von der Grundhaltung der Kirchenleitung "alle Fehler waren Fehler der Vergangenheit und sind von untergeordneten Amtsträgern im Übereifer begangen worden" ist man bisher nicht abgerückt - das Apostolat ist pauschal unschuldig, aber alle Amtsträger und sonstige ehrenamtliche Mitarbeiter, die nach bestem Wissen und Gewissen und nach dem Wort der Apostelpredigt gehandelt und verkündet haben, werden so im Nachgang zu Volltrotteln erklärt.

Das (be)trifft mich. Das lasse ich ihnen nicht einfach so durchgehen. Und da die Entscheidungskompetenz für mein Leben bei mir liegt, habe ich mich dafür ebenso wie jeder andere Forie nicht zu rechtfertigen. Auch und speziell auf gf 24 nicht. Es kann nicht angehen, dass jahrelang immer und immer wieder die Kritiker und Aussteiger sich zu rechtfertigen hätten, während man den Verursachern keinerlei Rechtfertigung abverlangt.

Es ist nicht gut, dass die, die auf Mißstände hinweisen, einen schlechtern Ruf haben als die, die sie verursachen.

Pagan

Re: Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

#23 Beitrag von Pagan » 01.11.2013, 13:27

tergram hat geschrieben:Es ist nicht gut, dass die, die auf Mißstände hinweisen, einen schlechtern Ruf haben als die, die sie verursachen.
Kann man nicht dick genug unterstreichen!

fridolin
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Registriert: 05.02.2011, 20:10

Re: Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

#24 Beitrag von fridolin » 01.11.2013, 13:32

Eine 6. Möglichkeit.

Die NAK Mitglieder zu informieren welch Geistes Kind in der NAK herrscht.
Die Herren der NAK zwingen sich vor den Geschwistern zu offenbaren das im angeblichen Werke Gottes nicht nur der Herr das sagen hatte. Das dadurch viel Böses produziert wurde das einem Werke Gottes schlecht zu Gesicht steht. Nur so könnte ein Neuanfang in der NAK Früchte tragen.

Alles auf die Vergessensschiene zu legen, das hätten die Herren allzu gern.
So nicht!!!
Gottesdienst vom 10.12.1995 in Nuertingen, Aussagen des Stammapostels R. Fehr:
Waehrend seiner Predigt verliest er eine Stellungnahme zu Vorwuerfen gegen die Neuapostolische Kirche. Am Schluss sagt er woertlich:
"Wir lassen uns nicht auf die Anklagebank setzen".
http://waechterstimme.orgfree.com/thema10.html
Nach diesem Motto hat die NAK bis heute gehandelt. M. Ansicht nach wurden von der NAK genug auf die Anklagebank gesetzt und öffentlich angeprangert.
Ich bin der Meinung nun wäre es mal an der Zeit das die NAK auf der Anklagebank Platz nimmt und von ihrem angesammelten Unrat Abstand nimmt

Comment

Re: Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

#25 Beitrag von Comment » 01.11.2013, 15:50

Es ist die in der NAK zelebrierte Heiligkeit eines sog. Apostolats, mit der es den dortigen Protagonisten gelingt, Menschen in eine Art Bann zu ziehen. Geschickt wird über die Verwendung des Titels 'Apostel' eine unmittelbare engste Verbindung zu Jesus als real einzigartig auf dieser Erde vorhanden proklamiert: 'Jesus hat den Aposteln gesagt, hat sie ermächtigt, hat sie ausgerüstet, hat ihnen geboten... siehe hier und siehe dort in der Heiligen Schrift ...' usw. sind die permanent und zuvorderst genannten Formeln der Führungsriege der NAK und der ihr ergebenen Dienerschaft, und es geschieht etwas Bemerkenswertes: es macht Menschen, die zu der Kirche gefunden haben, empfänglich für die elitären Heils-Botschaften jener 'Neu'-Aposteln, und nicht nur das, es konditioniert viele, macht sie abhängig von deren in die Zukunft gerichteten Sprüche. Das unter der Devise '(NAK-)Apostel' sind die Botschafter des Geistes, sind das Salz der Erde, sind die Brautbereiter Jesu und Garanten der Erlösung, schaffen Gotteskindschaft, geben die rechten Sakramente, ohne Apostel läuft bei Gott nichts usw.usw. fortwährend laufende Arbeitsprogramm gerät unter Menschen, die sich nach religiösen Halt sehnen, zu äußerst fest zugreifenden Fesseln an ihren 'Glaubensfüßen'. Hinzu kommen die durch das 'von Jesus gespendete Apostelamt' per Predigten und Schriften thematisierten Folgen eines etwaigen Ungehorsams gegenüber den kircheneigenen Führern oder gar einer Ablehnung ihrer Heilslehre, die nicht die Seelen einzig in göttliche Freuden führen, sondern in ihnen unterschwellig Ängste entstehen lassen. Mit Wirkungen! Da muss ich bleiben, um nicht verloren zu gehen! 'Der Herr ist nahe, und er nimmt nur die zu sich, die dem Lamme (gemeint sind natürlich die eigenen Amtsträger) folgen, wo es hingeht. Bist du bereit?' , solches treibt die Seelen um und an, und es lähmt jedes Denken.

Ein Leben in der Freiheit nach Jesu, in der einzigartigen Freude, mit IHM, der der Weg und die Wahrheit ist, zu leben, ist das wahrlich nicht! Im Gegenteil, die durch das NAK-Apostolat fest in die Herzen ihrer Gläubigen installierte (Pseudo-)Gewissheit 'wir allein sind die vom Herrn Erwählten, die Gotteskinder und die Braut Jesu' hindert sie daran, über den eigenen Tellerrand zu blicken, verstrickt sie vielmehr in dem Gedanken: 'Die anderen Christen haben nicht im entferntesten das, was der Herr zum Heil gegeben hat; ihre Glaube entspricht nicht der Bibel, ihre Sakramente sind Schrumpfsakramente'.

Am kommenden Sonntag wendet sich das sog. Apostolat der NAK und das von diesem entsprechend instruierte NAK-Volk wieder an die angeblichen 'Unerlösten' (die 'Gebundenen') im Entschlafenenbereich, davon ausgehend, dass zu den 'Unerlösten' nicht nur die Heiden zählen, sondern auch alle Christen, weil ja diese wie jene nicht durch NAK-Apostel versiegelt gestorben seien. Und weiter davon ausgehend, dass Gott von sich aus dort gar nichts tue, dass es hier prinzipiell auf die Arbeit der NAK-Apostel ankomme, wodurch jene 'gefangen' gehaltene nichtneuapostolische toten Seelen durch Spendung der einzig wirkenden NAK-Sakramente endlich frei kommen können, d.h. 'erlöst' werden - wie die NAK-Toten.

Natürlich ist das alles 'herzzerreissend', 'liebevoll', ein einzigartiges 'Erbarmen' - für die NAK-Gläubigen, die auf 'reiche Ernte' predikal eingestellt sind, insbesondere da, wo der oberste des NAK-Apostolats gerade seine Jenseitsarbeit verrichten wird. (Und wehe, man - der Christ im anderen Gotteshause und der Nicht-Christ erst recht - sagt etwas Anderes!)

Com.

eckboro

Re: Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

#26 Beitrag von eckboro » 01.11.2013, 17:44

Schneider hat geschrieben:
eckboro hat geschrieben:Kann man, auch wenn die NAK sich ändern sollte -die Entwicklung der NAK zeigt hier allem anschein nach etwas anderes-, die Vergangenheit einfach ruhen lassen,vergessen und schweigen?
Nr. 5 war mein Weg. Ich kann die Vergangenheit nicht ungeschehen machen. Ich kann mich aber mit ihr auseinandersetzen und für mich mit alle Aspekte und Facetten annehmen. Ich kann die Zeit in der NAK ohne Groll als wichtigen Teil meiner Entwicklung bejahen und akzeptieren, auch wenn ich mit der Kirche (bzw. dem kirchlichen Christentum allgemein) nichts mehr zu tun haben möchte. Ich will allerdings nicht verschweigen, dass ich ohne die profunde Hilfe außenstehender Dritter nicht dahin gekommen wäre.
Ich habe mich ebenso zu Nr. 5 entschlossen - ich benötigte jedoch keine Hilfe von Dritten, da ich FÜR MICH der Auffasung bin, dass ich da allein durch muss. Jeder, den ich frage wird mir seine Ansicht darlegen -ich musste aber MEINE Sichtweise finden, genauso wie ich MEINEN EIGENEN Weg finden musste.
Für mich war das ganze ein langsamer, schleichender Pozeß und nicht so qualvoller, wie bei manch anderen. Dafür bin ich, für mich, dankbar.
Ich bin mittlerweile dahin gekommen, dass ich der NAK für gewisse Dinge dankbar bin, ich wär sonst nicht der, der ich heuet bin und könnte meinen heutigen Beruf nicht so ausführen wie ich es tun darf.
Jedoch merke ich, dass mein ganzer Prozeß noch immer nicht ganz abgeschlossen ist und immer mal wieder das eine oder andere hochbapt, was es anzuschauen und zu bearbeiten gilt.

lucy

Re: Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

#27 Beitrag von lucy » 01.11.2013, 17:54

eckboro schrieb u. a. :
Jedoch merke ich, dass mein ganzer Prozeß noch immer nicht ganz abgeschlossen ist und immer mal wieder das eine oder andere hochbapt, was es anzuschauen und zu bearbeiten gilt.
Werter eckboro,

was bedeutet: hochbapt?

danke
lucy

eckboro

Re: Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

#28 Beitrag von eckboro » 04.11.2013, 10:21

was bedeutet: hochbapt?

lucy, man kann auch sagen: immer wieder kommt was hoch was man meinte innerlich abgehakt zu haben

Heinrich

Re: Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

#29 Beitrag von Heinrich » 04.11.2013, 17:48

was bedeutet: hochbapt?

Manche sagen auch dazu "rückwärts frühstücken", wenn man sich an manche Situationen in der NAK-Szene erinnert :mrgreen:

lucy

Re: Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

#30 Beitrag von lucy » 05.11.2013, 18:27

eckboro hat geschrieben:was bedeutet: hochbapt?

lucy, man kann auch sagen: immer wieder kommt was hoch was man meinte innerlich abgehakt zu haben
eckboro,

danke fuer die Erlaeuterung.
Das kenne ich auch. Ich finde es gut, dass wir Menschen diese "hochbapt"-Funktion haben. Dann koennen die Themen die auftauchen - wie du richtig geschrieben hast - ( bewusst ) angeschaut und bearbeitet werden bis es endlich gut sein darf.
Dir wuensche ich weiterhin gutes Gelingen auf deinem Weg.

Zum Bewusstwerden dient ja auch so manche kritische Stimme, die doch nicht verstummt ist ( threadTitel ) :lol: .

Gruesse
lucy

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