Möge das neue Jahr seelisch weiterbringen ...

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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R/S

Möge das neue Jahr seelisch weiterbringen ...

#1 Beitrag von R/S » 31.12.2013, 21:07

Gedanken zum Neuen Zeitabschnitt

Ein kleines Erlebnis mag am Anfang dieses neuen Diskussionsfadens stehen mit dem Wunsch, möglichst viele zum Nachdenken für die Zukunft anregen zu können. Die ganze Geschichte aufzuschreiben, würde viele Seiten füllen. Es mag genügen, die Quintessenz daraus zu zitieren:

Es war einmal ein neuapostolischer Bezirksältester. Der fasste seinen Seelsorgeauftrag mehr als Hund denn als Seelenhirte auf. Er trieb seine Schäfchen nach eigenem Gutdünken zusammen und auferlegte ihnen Zwänge und Pflichten, die er weder selber erfüllen konnte/wollte noch die seelsorgerlich weiterführen konnten. Er war – mit einem Wort – Herrscher der Gläubigen und gleichzeitig Kriecher nach oben. Mittlerweile ist er in der geistigen Welt.

Eine mir gut bekannte Schwester hat mir oft über Vorfälle mit ihm berichtet, die teilweise so haarsträubend waren, dass es der Mund verbietet, nach dem Tod des Ältesten diese Hässlichkeiten an die große Glocke zu hängen. Beim letzten Zusammensein vor wenigen Tagen kam das Thema wieder auf die Tagesordnung. Von innen heraus getrieben musste ich dieser Schwester sagen, dass sie auch mal die andere Seite betrachten sollte.

Wir alle sind Kinder unserer Zeit und unserer individuellen zeitlichen und erzieherischen Verhältnisse – auch dieser Ältester. Keiner von uns weiß, warum er so geworden ist bzw. was ihn dazu gebracht hat, in diese ganz bestimmte Richtung zu gehen. Wir alle wissen beispielsweise, wie sehr das System NAK Eigendünkel und Statusdenken nicht nur fördert, sondern geradezu züchtet. Das soll die Fehlerhaftigkeit seines Unterfangens nicht beschönigen, aber doch versuchen deutlich zu machen, dass wir alle mehr oder minder fehl gehen und alle unsere Schwachstellen haben. Ich musste förmlich weiter sagen: Vielleicht tut es diesem Ältesten längst leid, aber er hat keine Möglichkeit mehr, seine Fehlleistungen zu entschuldigen, geschweige denn, diese selber in Ordnung zu bringen.

Trüben Sinnes und gerückter Stimmung trennten wir uns. Heute erfuhr ich, dass unmittelbar nach unserem Gespräch der besagte Älteste dieser so aufgewühlten Schwester erschienen ist und ihr angedeutet hat, wie er unter der Last seines Lebens leide und dass er froh wäre, dass sie diese Angelegenheit nun auch von seiner Seite sähe.

Seither, so erzählte die Schwester, hatte sie nicht im Geringsten mehr negative Gefühle gegen diesen Menschen, sondern könne ihm vergeben und fühle dabei, wie frei sie selber darüber wäre.

Dies sind die Fakten. Die Interpretationen oder Gedanken dazu überlasse ich nun anderen. Vielleicht fühlt sich das eine oder andere angesprochen und will oder kann nun mit neuen Gedanken – oder zumindest dem Versuch – ins neue Jahr gehen.

Allen Lesern ein gesegnetes Jahr 2014
R/S

Heinrich

Re: Möge das neue Jahr seelisch weiterbringen ...

#2 Beitrag von Heinrich » 01.01.2014, 20:15

Wir alle wissen beispielsweise, wie sehr das System NAK Eigendünkel und Statusdenken nicht nur fördert, sondern geradezu züchtet.
Haben wir heute morgen gesehen, nicht bei diesem Stammapostel, aber bei seinem "Gastgeber".

Kann denn niemand diesen Gebietskirchenpräsidenten mal zurück pfeifen?

Und warum muss sich ein Stammapostel öffentlich dafür bedanken, dass Herr Gebietskirchenpräsident Ehrich viel Geld in "ärmere" Gebiete investiert?

Das ist doch alles ................

Gruß, Heinrich

tergram

Re: Möge das neue Jahr seelisch weiterbringen ...

#3 Beitrag von tergram » 01.01.2014, 21:57

Heinrich hat geschrieben:
Und warum muss sich ein Stammapostel öffentlich dafür bedanken, dass Herr Gebietskirchenpräsident Ehrich viel Geld in "ärmere" Gebiete investiert?
Weil der StAp nur Chef der NAKI ist und finanziell am Tropf der Gebietskirchen(Präsidenten) hängt. Diese sind die eigentlichen Chefs und können den StAp und die NAKI jederzeit finanziell aushungern oder absetzen.

Glaubensbruder

Re: Möge das neue Jahr seelisch weiterbringen ...

#4 Beitrag von Glaubensbruder » 02.01.2014, 02:03

Werte tergram, deine Einschätzung ist unzutreffend.

Der Stammapostel kann nach freiem Ermessen bestimmen, wie viel Geld jede einzelne Gebietskirche an die NAKI abzuführen hat. So steht es in den Statuten der NAKI (§7.7.6), die jeder Bezirksapostel unterschrieben und per Eid bestätigt hat. Wenn der Stammapostel der Meinung ist, dass es einem Bezirksapostel am "Einssein" (s. "Amtseid", §4.3) mangelt, kann er diesen jederzeit absetzen (§7.7.2), beurlauben ($7.7.3) - oder dessen Bezirk verkleinern, resp. auflösen (§7.7.4). Alle Apostel und Bezirksapostel haben geschworen, den Stammapostel als oberste geistliche Autorität anzuerkennen: "Ich anerkenne den Stammapostel als obersten Geistlichen und sichere ihm meine volle Unterstützung zu. Ich bekenne mich zur Einheit mit dem Stammapostel..." (§4,3)

In den Verfassungen der Gebietskirchen ist der Stammapostel oberstes Organ, so auch in der Verfassung der Gebietskirche von "Letztentscheider" Ehrich. Falls sich Ehrich vom Stammapostel distanziert und die Auflösung oder Abspaltung seiner Gebietskirche beschließt, fällt dem Stammapostel deren Vermögen zu: KLICK.

Wenn es dem Stammapostel nicht gefällt, darf Bezirksgebieter Ehrich nicht einmal ein eigenes Jahresmotto herausbringen. So ließ er Anfang 2010 verlauten: "Von der Bekanntgabe eines Mottos, das bisher den Glaubensgeschwistern in Süddeutschland zum neuen Jahr an die Hand gegeben wurde, sieht der Bezirksapostel nun ab, da der Stammapostel dies künftig machen möchte." (KLICK) Auch die Bußlied-Revolte schlug bekanntlich fehl. (Falls ich richtig informiert bin, büßt man inzwischen auch im Süden sitzend.)

Die armen Bezirksapostel haben es zunehmend schwer, sich zu profilieren. Da nimmt es nicht Wunder, dass der Stammapostel so tut, als hätten die regionalen "Kirchenpräsidenten" eigene finanzielle Entscheidungsvollmachten - und sich höflich für etwas bedankt, was er "per Order di Mufti" ohnehin hätte durchsetzen können.

Die Mär vom mächtigen, "letztentscheidenen" Kirchenpräsidenten mag von den Betroffenen zwar gern verbreitet werden, entspricht aber weder der juristischen, noch der glaubensrealsatirischen Wirklichkeit. - Interessant in diesem Zusammenhang: "Kirchenpräsident" Klingler präsentiert auf seiner Internetseite (pdf-Datei ganz unten) einen Zeitungsartikel, in dem er sich wie folgt zitieren lässt: "So habe sich das Verständnis des Stammapostelamtes deutlich verändert. Heute gilt Christus als das Haupt der Kirche, erläutert Klingler. Und im Kreise der weltweit mehr als 300 Apostel betrachte sich der Stammapostel nun als Gleicher unter Gleichen."

Solange die Bezirksapostel nicht aufbegehren, dürfen sie sich wichtig fühlen. In finanziellen Belangen stehen sie unter der Fuchtel des Stammapostels, dem sie jederzeit Rechenschaft abzulegen haben (Kurt Brenner lässt grüßen) - und der nach freiem Gusto festlegt, wieviel sie ihm schulden. Im speziellen Fall gibt es ja außerdem noch einen Schwiegervater, dessen Wohlwollen verdient sein will. Im Grunde genommen erschöpft sich die Ehrichsche Entscheidungsbefugnis daher in der Frage, ob Heinrich weiterhin priestern darf oder nicht...

Ach.

Fazit - frei nach Herbert (Arthur Wiglev Clamor) Grönemeyer:
  • Bezirksapostel haben's schwer, nehmen's leicht.
    Außen hart und innen ganz weich.
    Bezirksapostel weinen heimlich.
    Bezirksapostel brauchen viel Zärtlichkeit.
    Bezirksapostel sind so verletzlich
    und auf dieser Welt einfach unersetzlich.

Gl.Br. :wink:

Johannes
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Re: Möge das neue Jahr seelisch weiterbringen ...

#5 Beitrag von Johannes » 02.01.2014, 09:27

Hallo an alle,

um den thread (Diskussionsfaden, wie so schön formuliert) wieder in die eigentliche Richtung zurückzubringen, das ist in der Tat Fakt.

Viele Amtsträger haben sich als Wachhunde verstanden, haben viel Leid und Ärger gebracht, aber so weit ich sie kenne und gekannt habe, sie haben alle nur das Beste gewollt. Sie fühlten sich verpflichtet, für das Seelenheil zu sorgen, und sie fühlten sich gegenüber ihren Vorangängern verpflichtet. Dadurch hat sich die Spirale sozusagen aufgeschaukelt, einer war strenger als der andere, und die eigentliche Seelenpflege wurde darüber vergessen.

Aber eigentlich waren mir diese "Wachhunde" doch um einiges lieber als viele der heutigen Amtsräger. Denn eines konnte man ihnen nie abstreiten, sie haben es ehrlich gemeint. Und ich denke, dass viele von ihnen die begangenen Fehler bereuen. Mir geht es eigentlich genau so, auch ich war in jungen Jahren sicher dieser Wachhundkategorie zuzuordnen, "150-prozentig" neuapostolisch, und auch mir tut in der Zwischenzeit vieles leid, was ich damals gemacht und gesagt habe. Ich konnte mich bei einigen entschuldigen, bei anderen nicht mehr...

Es war das System NAK, das alle so geformt hat und noch immer formt, und wer daran eigentlich schuld hat, das ist schwer zu definieren. Aber muss man immer einen Schuldigen finden?

lg Johannes

Heinrich

Re: Möge das neue Jahr seelisch weiterbringen ...

#6 Beitrag von Heinrich » 02.01.2014, 14:48

Im Grunde genommen erschöpft sich die Ehrichsche Entscheidungsbefugnis daher in der Frage, ob Heinrich weiterhin priestern darf oder nicht...
Nö, werter Glaubensbruder ;-)

Ein Herr Gebietskirchenpräsident Ehrich, der ja nun auch für Gebiete wie Ostafrika (Äthiopien, Djibouti, Eritrea, Somalia), Westafrika (Äquatorialguinea, Benin, Elfenbeinküste, Gabun, Ghana, Guinea, Kamerun, Liberia, Nigeria, Sierra Leone, Togo), Südosteuropa (Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Serbien), Israel, der Ukraine, der Region am Persischen Golf zuständig sein will, wird sich doch nicht darum kümmern, ob ich weiterhin priestern darf oder nicht...

Quelle: http://www.nak-sued.de/index.php?id=44142

Lassen wir Herrn Ehrich doch reisen. Ob er aber z.B. in Kroatien (das Land kenne ich etwas) bewirkt, dass wissen nur die Götter, Entschuldigung unser Herrgott. Egal, man muss ja mal da gewesen sein. Und die Ukraine – na ja. *smile**

Sie sehen, um die Amtsbrüder in Süddeutschland wird es still, sehr still. Je mehr er sich seinen Kolonien widmet, um so weniger stört er hier. ***smile**

Ich kenne ihn, er ist ein knallharter Manager. Und das ist genau das, was sehr viele ihm vorhalten. Seelsorger, oberster Seelsorger? Der Mann kann gestandene Vorsteher absägen, ganz mit einem Lächeln – „Ich bin es, der hier das Sagen hat, und du kein Vorsteher mehr.“

So hat es mir kürzlich ein von mir geschätzter (Ex-)Vorsteher gesagt, der einen Termin bei seinem obersten Seelsorger hatte.

Und nicht nur ich vermisse die seelsorgerischen Eigenschaften des Herrn Ehrich. Traurig, aber sehr wahr. Letzter Kommentar eines Gemeindemitglieds am Neujahrstag: „Wenn der kommt, gehe ich nicht in unsere Gemeinde.“
Noch Fragen?


Gruss aus dem Süden,
Heinrich

Heinrich

Re: Möge das neue Jahr seelisch weiterbringen ...

#7 Beitrag von Heinrich » 02.01.2014, 14:49

Sorry, doppelt gepostet :D

Emil

Re: Möge das neue Jahr seelisch weiterbringen ...

#8 Beitrag von Emil » 02.01.2014, 16:41

Werter RS, in erfrischendem NAK-Duktus der 1960-er Jahre haben Sie mich mit Ihrem ethisch erbaulichen Glaubenserlebnis hoch erfreut! - Hatten mich doch die modernistischen NAK-Tendenzen infolge ewiger Nörglerglossen schon fürchten lassen, solche warmen Empfindungen bei ihren Mitgliedern - auch weil nicht unbedingt ökumene-kompatibel - wären ganz und gar verglimmt… - Aber nein, es gibt sie noch: die Erscheinungen übeltätiger Verstorbener, deren einer eine liebe Schwester, dem lebzeitigen Opfer, bittet, doch nun mal die Sache auch von seiner Seite zu sehen… - Und siehe - wie anno dazumal gelernt: es hilft wahrhaftig immer noch! …

Wie gut nur, dass Leute wie Siegmund Freud oder Altkanzler Schmidt ihr wirres Zeug hier nicht verbreiten können - nicht mal aus der Ewigkeit! …

Die von Ihnen vorgetragenen Fakten sollte man m. E. einfach so stehen lassen; sie sprechen doch ganz klar für sich…

So wünsche auch ich Ihnen, werter R/S, für 2014 einen weiter aufwärts führenden Pilgerweg, hinein ins allerhellste Geisteslicht!

Freundlichst

emil

R/S

Re: Möge das neue Jahr seelisch weiterbringen ...

#9 Beitrag von R/S » 03.01.2014, 15:25

Viele Amtsträger haben sich als Wachhunde verstanden, haben viel Leid und Ärger gebracht, aber so weit ich sie kenne und gekannt habe, sie haben alle nur das Beste gewollt. Sie fühlten sich verpflichtet, für das Seelenheil zu sorgen, und sie fühlten sich gegenüber ihren Vorangängern verpflichtet. Dadurch hat sich die Spirale sozusagen aufgeschaukelt, einer war strenger als der andere, und die eigentliche Seelenpflege wurde darüber vergessen.
Ich weiß nicht, ob sie alle wirklich das Beste gewollt haben – da mögen wohl auch so manche eigenen Interessen (inkl. der diversen Machtgelüste und Statusbedürfnisse etc.) eine nicht unwesentliche Rolle gespielt haben. Aber sicherlich werden wohl die wenigsten die Menschen absichtlich und bewusst geschadet haben wollen. Strafrechtlich gesprochen sind wir also eher im Bereich der fahrlässigen Seelenbehandlung (mit oder ohne Todesfolge) als dem des Seelenmordes.
Mir geht es eigentlich genau so, auch ich war in jungen Jahren sicher dieser Wachhundkategorie zuzuordnen, "150-prozentig" neuapostolisch, und auch mir tut in der Zwischenzeit vieles leid, was ich damals gemacht und gesagt habe. Ich konnte mich bei einigen entschuldigen, bei anderen nicht mehr...
Ein schöner, weiterführender Gedanke, Johannes. Wie viele wohl so selbstreflexiv zu denken in der Lage sind in einem System, das die Wahrheit ausschließlich auf Rezept verordnet? Setzt man dieses von Ihnen implizit angedeutete Bedürfnis der Entschuldung voraus, so lässt sich zumindest annehmen, dass es auch für das geistige Sein des Menschen gilt.
Es war das System NAK, das alle so geformt hat und noch immer formt, und wer daran eigentlich schuld hat, das ist schwer zu definieren. Aber muss man immer einen Schuldigen finden?
Im geistigen Umfeld einer Toleranzgesellschaft um der Toleranz willen ist das eine heikle Frage. Natürlich waren wir alle einmal mehr oder weniger von dem System „Werk Gottes“ überzeugt. Andererseits brauchen Überzeugungen, um sich zu legitimieren, aber der Kontrolle des Verstandes und wer den willentlich und ohne Not ausschaltet, sollte sich schon tragfähige Motive einfallen lassen, um nicht eines Tatbestandes schuldig gesprochen zu werden, den man im Bereich von Glaubensgemeinschaften gemeinhin so umschreibt:
Der Intensitätsgrad religiöser Überzeugungen ist meist indirekt proportional zum Intensitätsgrad der dazu gehörigen vorauslaufenden Forschungen …

Johannes
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Re: Möge das neue Jahr seelisch weiterbringen ...

#10 Beitrag von Johannes » 03.01.2014, 16:48

Ich weiß nicht, ob sie alle wirklich das Beste gewollt haben – da mögen wohl auch so manche eigenen Interessen (inkl. der diversen Machtgelüste und Statusbedürfnisse etc.) eine nicht unwesentliche Rolle gespielt haben. Aber sicherlich werden wohl die wenigsten die Menschen absichtlich und bewusst geschadet haben wollen. Strafrechtlich gesprochen sind wir also eher im Bereich der fahrlässigen Seelenbehandlung (mit oder ohne Todesfolge) als dem des Seelenmordes....

Natürlich haben auch eigene Interessen mitgespielt, aber ich denke schon, dass bei den Meisten das "Seelenheil" der Anvertrauten im Vordergrund gestanden ist. Und das wollte man mit allen Mitteln sichern. Und dadurch gab es die Überwachungen, die Kontrollen, dadurch gab es diese Härtefälle. Machtstreben habe ich bei vielen von denen, die in dieser Weise so extrem waren, nicht erlebt.
Im geistigen Umfeld einer Toleranzgesellschaft um der Toleranz willen ist das eine heikle Frage. Natürlich waren wir alle einmal mehr oder weniger von dem System „Werk Gottes“ überzeugt. Andererseits brauchen Überzeugungen, um sich zu legitimieren, aber der Kontrolle des Verstandes und wer den willentlich und ohne Not ausschaltet, sollte sich schon tragfähige Motive einfallen lassen, um nicht eines Tatbestandes schuldig gesprochen zu werden, den man im Bereich von Glaubensgemeinschaften gemeinhin so umschreibt:
Der Intensitätsgrad religiöser Überzeugungen ist meist indirekt proportional zum Intensitätsgrad der dazu gehörigen vorauslaufenden Forschungen …
Ja, das war eben das Problem, dass der Verstand ausgeschaltet werden sollte. Und viele haben sich nicht einmal erlaubt, nachzudenken, ob das, was sie machen, richtig ist. Sie haben blind gehorcht.....
Die Parallelen zu Diktaturen sind erschreckend

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